Bahnhof Diebsteich + Thyssenkrupp-Areal [im Bau]

  • Auf die paar Euro für einige Meter Dach kommt es bei so einem Mammutprojekt ja wohl nicht an.


    Mag sein. Es ist ja allerdings wohl offensichtlich, dass die Deutsche Bahn das komplett anders sieht. Nur damit die Mentalitaet der Bahn klar ist, moechte ich an dieser Stelle noch einmal daran erinnern, welches Gebauede an dieser Stelle entstanden waere, wenn es allein nach der Deutschen Bahn gegangen waere:



    Bild: urspruegliche Planunterlagen der DBAG



    Bild: urspruegliche Planunterlagen der DBAG, Colorierung von mir zur Hervorhebung


    Von daher ist Kritik an der Stadt Hamburg und am letzten Monat entschiedenen Wettbewerb natuerlich 'Jammern auf hohem Niveau'.

  • Ich halte es nach wie vor für einen Fehler, die Bahnsteige nur teilweise zu überdachen, auch wenn das so üblich ist. Auf die paar Euro für einige Meter Dach kommt es bei so einem Mammutprojekt ja wohl nicht an. In Hamburg regnet es ja durchaus öfter mal. So versuchen dann alle, im überdachten Bereich zu warten und einzusteigen, oder müssen mit nassen Schirmen in den Zug. Es wird halt immer an alles gedacht, nur an einen komfortablen Bahnhof nicht.



    Sehe ich genauso.
    Hätte mir da eher was gewünscht, das so in Richtung Elbbrücken geht, aber das hebt man sich wahrscheinlich später noch für den HBF auf.

  • Schwachpunkt des Entwurfes bleibt natürlich die ursprünglich so nicht vorgesehene Rampe für Fahrräder. Dieser hässliche Beton-Anbau konterkariert die geplante Raumwirkung von Süden komplett.


    In der Praxis wird das Ding sicherlich ein lukrativer Dauerauftrag für Graffiti-Entferner.


    Im Render 'schwebt' die Rampe ominös, ganz ohne Pfeiler. Das wird sie in Natura natürlich nicht.


    Ausser der 'Luftaufnahme' vom ganzen, wurden dann auch alle weiteren Render-Perspektiven so gewählt, dass dieses hässliche Problem möglichst nicht weiter auffällt.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Sehe ich genauso.
    Hätte mir da eher was gewünscht, das so in Richtung Elbbrücken geht, aber das hebt man sich wahrscheinlich später noch für den HBF auf.


    Also beim S-Bahnhof Elbbrücken wird gerade mal, wenn ich mich Recht entsinne, ein Drittel überdacht sein. Bei der Hochbahn sieht dies natürlich anders aus.

  • Midas ich sehe die Rampe nicht als Graffiti fänger, in Elbgaustraße wird es wieder vorbildlich gezeigt wie man Graffiti vorbeugen kann, mit Kunst von Schülern. so wird gleich auch eine Persönliche Bindung zum Ort geschaffen, ein IdentifikationsPunkt.

  • ...Schüler 'Kunst' oder Graffiti-Geschmiere. Es sieht beides gleich schlimm aus. Der Haken ist doch, dass diese unsägliche Rampe der Grundidee des Entwurfes komplett entgegen steht, und zwar besonders für die Wirkung aus Richtung Süden.


    Sie ist eine Notlösung, die so nicht vorgesehenen war und die in der Überarbeitung nachträglich hinzugefügt werden musste um eine (von der Jury bemängelte) funktionale Schwäche zu beheben.


    Jetzt haben wir statt einer funktionalen Schwäche leider eine erhebliche ästhetisch-architektonische Schwäche.


    Ein Blick in den Vertrag zeigt auch, dass die DBAG für das Bahnhofs-Umfeld keinen Finger rühren wird. Instandhaltung, Reinigung, Überwachung, etc., sind allein Sache des Bezirks.


    Man kann nur hoffen, dass das langfristig gutgeht. Ein Blick auf den heutigen Bahnhof Altona zeigt leider, dass jede nicht 100%ig überwachte Ecke jetzt schon als Pennertoilette, Müllhalde, oder Dauerlagerplatz Südosteuropäischer Gestalten dient. Wenn es direkt in Ottensen schon nicht gelingt Ordnung zu halten, dann kann ich nur davor warnen am Diebsteich 'pennerfreundliche' Ecken zu bauen...

  • Anstatt hier jenseits jeglicher political correctness auf den Schwächsten der Gesellschaft herumzuhacken, sollte man lieber nach einem Bahnhofsumfeld angemessenen sauberen und kostenlosen Sanitäranlagen, ausreichend Mülltonnen und Verweilplätzen rufen.

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  • ...sollte man lieber nach einem Bahnhofsumfeld angemessenen sauberen und kostenlosen Sanitäranlagen, ausreichend Mülltonnen und Verweilplätzen rufen.


    Und wer hat dich bisher daran gehindert genau das zu tun? Wo warst du auf den zahlreichen Versammlungen, Bürgerdialog-Veranstaltungen und Planungssitzungen bezüglich des neuen Bahnhofes Altona-Diebsteich? Ich habe dich diese Punkte dort nicht vorbringen sehen.


    Ich sehe leider beim aktuellen Entwurf sehr wohl die Gefahr, dass dort Ecken geschaffen werden, die vermüllen und/oder dauerhaft belagert werden.

  • Sie ist eine Notlösung, die so nicht vorgesehenen war und die in der Überarbeitung nachträglich hinzugefügt werden musste um eine (von der Jury bemängelte) funktionale Schwäche zu beheben.


    Jetzt haben wir statt einer funktionalen Schwäche leider eine erhebliche ästhetisch-architektonische Schwäche.


    Eigentlich ja schon merkwürdig dass ausgerechnet ein dänischer Architekt bei der Neuplanung eines Bahnhofsprojekts die notwendige Radinfra (Stichwort Intermodalität) vergißt und diese nun etwas unbeholfen nachliefern muss...


    Ich glaube aber dass Radfahrende in Zukunft besser mit einer ästhetisch-architektonischen Schwäche leben können als mit der funktionalen Schwäche des ursprünglichen Entwurfs.

  • Die Fahrradinfrastruktur wurde ursprünglich nicht vergessen, sondern in einer Form gestaltet, die die Jury als 'unzureichend' und 'nicht praxisgerecht' ansah. Daher haben wir jetzt die 'fragwürdige' außenliegende Betonrampe bekommen.

  • Der laengst aufgelassene Trog der ehemaligen Gleisverbindung vom Postamt Diebsteich wird ueberigens zur Baustellenzufahrt fuer den neuen Bahnhof.



    Bild: ich



    Bild: ich


    Auf dem unteren Bild (Standort Holstenkampbrucke) sieht man im Hintergrund Arbeiten fuer eine Baustrasse.

  • weiß man schon ob hier am Ende eine "richtige" Straße entstehen wird? Ich meine es war mal so etwas geplant, also eine Art express Straße Richtung Bahnhof. Und wenn ja, wohin soll sie führen bzw. beginnen?

  • der Trog wird eigentlich zugeschüttet wenn sie soweit sind, eine Straße dadrin wäre vielleicht nett aber ist nicht gewollt

  • Ich meine es war mal so etwas geplant, also eine Art express Straße Richtung Bahnhof.


    Soweit ich weiss gab es mal 'Plaene' oder zumindest 'Ueberlegungen' auf oder neben der Bahntrasse einen Autobahn-Zubringer von der Stresemanstrasse (Ecke Kaltenkircher Platz) zur A7 zu bauen. Daraus ist aber glaube ich nichts weiter geworden und ich denke diese Plaene sind fuer die kommenden Jahre / Jahrzehnte erstmal wieder vom Tisch.


    Zurueck zur Baustellen-Strasse: Die wird hier links im 'Posttrog' ankommen, der nun also langsam mal trocken gelegt werden muesste.



    Bild: ich

  • Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht wird wohl im August darueber entscheiden, ob dem Eilantrag des Verkehrsclubs Deutschland, der einen Baustop fuer den den neuen Fernbahnhof Altona-Diebsteich erwirken will, stattgegeben wird.


    Dies berichten diverse Medien uebereinstimmend

  • Das OVG Hamburg hat nun einem Eilantrag, welcher einen Baustopp des Bhf Altona-Diebsteich anstrebt, stattgegeben.
    Vorerst also kann/darf nicht gebaut werden.


    Quelle: Hamburger Abendblatt u.a. Medien

  • ^^ hahaha ick lach mir kaputt ... ziemlich dämlich auch von der DB, eine Ersatz - Verladestation für KFZ nicht mit einzuplanen ( ... ) Dann mal ran ans Neuplanen :)

  • Diese blöde KFZ-Verladestation?
    Ich dachte, man wollte diese generell gar nicht mehr haben...was ich auch begrüßen würde!
    Stellt sich dann ja die Frage, wie man dort eine solche Anlage noch nachträglich integrieren soll. Technisch möglich ist es durch Zufahrtsbrücke oder -Tunnel o.ä., aber dazu noch die Aufstellfläche, die Rampen etc. pp.!
    Das wäre ja eine gänzlich neue Situation, die Planung würde nun um Monate, wenn nicht Jahre zurück geworfen!
    Für ein paar Hanseln, die sowieso kaum mal mit dem Autozug reisen!
    Ich bin ja auch gespannt, wenn man das jetzt alles plant und bauen sollte...und sich dann nach kurzer Zeit die ÖBB wie vor zwei Jahren die DB aus dem Autozug-Geschäft zurückzieht...dann wurde wieder viel Geld versenkt für nichts.


    Ist ja ein wahres Possenspiel mal wieder...ein Blödsinn!

  • Ist ja ein wahres Possenspiel mal wieder...ein Blödsinn!


    Dem kann ich nur zustimmen!


    Man kann hier einmal wieder sehr schoen sehen, dass Gerichte nicht immer zu sinnvollen Urteilen kommen, die wirklich im Namen des Volkes sind. Die heutige Entscheidung wird natuerlich das gesamte Projekt erheblich verzoegern und weit ueber 99% der Bahnreisensen muessen fuer laenger als geplant auf verkehrliche Verbesserungen warten, bzw. mit Provisorien leben, damit eine kleine (vergleichsweise priviligierte) Minderheit, die weniger als 1% der Reisenden am Bahnhof Altona darstellt nicht ‚benachteiligt‘ wird.


    Meines Erachtens nach war und ist es richtig am Standort Diebsteich keine Autoverladung zu planen. Die Kosten fuer Rampen auf das Gleisniveau stuenden in keinem Verhaeltnis zum Nutzen. Ausserdem waeren die fuer den Autozug-Verkehr notwendigen PKW-Ausstellflaechen ein Paradebeispiel fuer Platzverschwendung: Betonierte Parkplaetze in bester Stadtlage, die 23 von 24 Stunden ungenutzt bleiben, ganz zu schweigen von der generellen Unternutzung der Anlage ausserhalb der Autozug-Hochsaison (Sommerferien und Ski-Ferien).


    Die PKW-Verladung ist schon am heutigen Bahnhof Altona ein Anachronismus. Sie sorgt regelmaessig fuer Chaos und gefaehrliche Situationen wenn Autos und Motrorraeder quer durch den halben Bahnhof fahren. Keine andere Stadt leistet sich soetwas in einem Bahnhof in innerstaedticher Lage. Es ist generell kontraproduktiv, dass PKW, um den Reisezug zu erreichen, quer durch das eng bebaute und oft mit Autos verstopfte Ottensen und Altona-Nord fahren muessen.


    Verladeanlagen fuer Auto-Reisezuege gehoeren an den Stadtrand oder in Industrie und Gewerbe-Lagen. Ich hoffe also, dass die DBAG einen Plan-B in der Tasche hat um eine solche Anlage an anderer Stelle in Hamburg zu realisieren.


    Sinnvoll waere hier meines Erachtens einzig eine einfache, zweigleisige Verladeanlage auf bestehendem DBAG-Gelaende an der BAB A7 Abfahrt Volkspark. Diese waere mit vergleichsweise geringem Aufwand von der Schnackenburgallee zu erschliessen. Es braucht hierfuer nicht mehr als ein paar Wartespuren fuer Fahrzeuge und einen Bahnsteig mit zwei Gleisen mit je einer PKW-Rampe. Bueros, WC’s und andere Einrichtungen konnten in einem einfachen ‚Containerbau‘ realisiert werden.


    Von diesem Stadtort koennten die Zuege dann aus dem Depot, aus dem sie ohnehin kommen, zum neuen Bahnhof-Altona (am Diebsteich) weiter fahren, wo dann im Rahmen eines kurzen Haltes Reisende ohne PKW zusteigen koennen.


    Solche Plaene sollten sich eigentlich binnen relativ kurzer Frist erstellen und umsetzten lassen. Allerdings wird dann sicher wieder irgendein Verein dagegen Klagen, allein schon um das Gesamtprojekt zu torpedieren.


    Insgesamt ein schlechter Tag fuer Hamburg, weil das Gericht die wirtschaftlichen interessen der Oesterreichischen Bahn (und einiger weniger privater Anbieter) und die Bequemlichkeit einer verschwindend kleinen Minderheit (Autozug-Nutzer) aus formal-rechtlichen Gruenden hoeher bewertet (bewerten muss?) als die Interessen der weiten Mehrheit der Hamburger Buerger und taeglichen Bahn-Nutzer.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • ^ Midas, ich geb Dir recht. Die Autoverladestation muss oder besser sollte gar nicht am neuen Bahnhof Altona entstehen.
    Warum nicht ganz woanders?
    Wäre nicht auch Harburg eine Alternative?