Bahnhof Diebsteich + Thyssenkrupp-Areal [im Bau]

  • Das Hamburger Abendblatt (Paywall) berichtet: Neuer Bahnhof Altona: Plaene für Hallendach gescheitert.


    Die Bahn lehnt die von Hamburg gewuenschte Komplettueberdachung ab und Hamburg muss bzw soll nun einen Kompromiss akzeptieren. Nahverkehr Hamburg berichtet.


    Es gibt also nur eine Minimal-Loesung mit 240m langen Bahnsteigdaechern (an 410m langen Fern-Bahnsteigen). An den 210m langen S-Bahnsteigen werden 140m ueberdacht.


    In der Mitteilung an die Buergerschaft findet sich das hier:


    Zitat


    In dem Gebäudekomplex müssen die notwendigen technischen und betrieblichen Funktionen für den Bahnbetrieb untergebracht werden. Diese Funktionen werden im nördlichen Teil des Komplexes in einem dreigeschossigen Gebäudeteil gebündelt und bahnrechtlich gewidmet. Der wesentliche Teil des Gebäudekomplexes wird aus
    zwei unterschiedlich hohen Türmen (im Minimum XIII bzw. XVII, im Maximum XV bzw. XX Geschosse) gebildet, die das Herzstück des Vorhabens, die mindestens 12,50 Meter hohe großzü gige Bahnhofs-Empfangshalle, flankieren.


    Darüber hinaus soll es einen durchlaufenden dreigeschossigen, liegenden Gebäudekörper geben. In den Erdgeschossen sind kleinteiliger Einzelhandel, Gastronomie und Flächen für eine Fahrradstation (Fahrradparkhaus mit zugehörigen radbezogenen Serviceeinrichtungen) vorgesehen.


    Zentrenschädigender großflächiger Einzelhandel wird ausgeschlossen. In der Empfangshalle, die als Zugang zur Personenunterführung ebenfalls bahnrechtlich gewidmet werden muss, soll es ein Deutsche Bahn-eigenes Reisezentrum und Shops für Reisebedarf geben.


    Die Personenunterführung, der Durchgang durch die Empfangshalle und der Vorplatz bilden dabei gleichzeitig eine Hauptwegeverbindung zwischen den Stadtteilen Altona-Nord und Bahrenfeld und ist Bestandteil der Landschaftsachse Altona, die mit einer dafür angemessenen baulichen Gestaltung zu berücksichtigen ist.


    In den Türmen sind ein Hotel oder Büros vorstellbar. Wohnungen sind an dem Standort auf Grund der Lärmbelastung nicht zulässig. Das Gebäude soll einen auch in der Fernwirkung wahrnehmbaren städtebaulichen Akzent setzen und einen positiven Impuls für die langfristige Entwicklung des umgebenden Stadtraumes bewirken.


    Zitatende



    Bild: FH Hamburg



    Bild: FH Hamburg

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  • ^^ Mir persönlich sind die Hochhäuser am östlichen Bahnhofsvorplatz wichtiger als ein Hallendach. Der alte Bahnhof Altona ist auch ohne Hallendach ausgekommen.


    Mit dieser Planung wird der Grundstein gelegt für eine urbane Entwicklung des Bahnhofsumfelds. Ich bin gespannt auf die Projekte, die in dieser Gegend in den nächsten Jahren folgen werden.

  • Mir persönlich sind die Hochhäuser am östlichen Bahnhofsvorplatz wichtiger als ein Hallendach. Der alte Bahnhof Altona ist auch ohne Hallendach ausgekommen.


    Mag sein. Allerdings kommt es drauf an, ob man das ganze eher aus stadtplanerischer oder verkehrstechnischer Sicht betrachtet.


    Der Vergleich mit dem Bahnof Altona hinkt. Abgesehen von vergleichsweise wenigen Fernbahn-Reisenden und den lokalen Direkt-in-die-S-Bahn-Einsteigern erfuellt der Bahnhof Altona heute vor allem eine Kernfunktion: Umstieg vom Regionalverkehr aus Regionen ohne S-Bahn-Anbindung in die City-S-Bahn Richtung Innenstadt.


    Dort gibt es zwei Szenarien:


    Regionalbahn > S-Bahn : Man kommt 'oben' an und geht direkt runter zur unterirdischen S-Bahn. Wenn es regnet und stuermt, dann wartet man wenigstens warm und trocken.


    S-Bahn > Regionalbahn : Man kommt 'unten' an und geht direkt hoch. Da Altona ein Sackbahnhof ist, steht der Zug in den man einsteigen will in der Regel schon lange vor Abfahrt da. Man wartet also bei schlechtem Wetter in der Regel im Zug.


    Am neuen Bahnhof Diebsteich sieht es anders aus. Man kommt mit einem Verkehrsmittel an und geht dann einmal hinab und einmal hinauf zu einem Parallelbahnsteig (ein Druchgangsbahnsteig). Dort wartet man dann bis der Zug kommt im Freien.


    Bei leichtem Nieselregen mag das gehen. Bei Sturm und Regen sieht es schon anders aus: Insbesondere, da die Bahnsteige fast exakt in Nord-Sued-Richtung verlaufen. Beim In Hamburg vorherrschenden Suedwest-Wind (oder dem typischen Nordwest-Sturm) steht man ohne Halle im Regen.


    Hinzu kommt: Wenn es (was nicht grade selten vorkommt) man wieder massive Stoerungen im Bahnbetrieb gibt, dann koennen Umsteiger am heutigen Bahnhof Altona ggf 'spontan umdisponieren'. Statt eine Stunde sinnlos am Bahnsteig zu stehen, kann man schnell ins Mercado gehen und einkaufen, zur Bank, zum Frisoer, etwas essen, etc. Wer am Diebsteich warten muss ist sprichwoertlich gestrandet. Dort gibt es nichts zu tun, ausser die Stunde am Bahnsteig (ggf bei Sturm und Regen) abzusitzen, bzw abzustehen.


    Kurz: Hier wird mal wieder am falschen Ende gespart. Es echtes Bekenntnis zum OePNV sieht eben anders aus. Die Bahn-AG fuehrt Hamburg vor und kommt damit durch.


    Joern Walter sagte mal: Der neue Bahnhof am Diebsteich darf keine 'Hundehuette' werden. Und es wird auch keine. Es wird weniger als das, denn eine Hundehuette hat - im Gegensatz zum neuen Bahnhof - in der Regel ein Dach.

  • Ja, ich hatte mit einem stadtplanerischen Auge auf die Planung geblickt.


    Keine Frage, es wäre ideal, wenn der neue Bahnhof Altona am Diebsteich ein Hallendach bekäme. - Der Zug scheint jetzt abgefahren zu sein, sofern nicht noch schnell ein Investor mit mindestens 36 Millionen Euro für die Halle um die Ecke kommt.


    Immerhin wird es Bahnsteigdächer geben, die 60% der Fernbahnsteiglänge überdachen. Sollte es mal gelichzeitig regnen und stürmen, stellt man sich eben auf die trocken bleibende Beinsteigseite oder sucht sich in der Bahnsteigunterführung ein trockenes Plätzchen bis der Zug kommt.


    Bei Verspätungen lockt der kleinteilige Einzelhandel sowie die Gastronomie als Zeitvertreib.

  • Der Hamburger Sportbund (HSB) hat am Donnerstag ein Konzept vorgelegt nach dem in der Neuen Mitte und beim Bahnhof DIebsteich Anlagen entstehen sollen in denen etwa 5000 Menschen Sport treiben koennen.



    Bild: Hamburger Sportbund (HSB)



    Bild: Hamburger Sportbund (HSB)


    Rein Staedtebaulich halte ich das fuer ein Un-Konzept, das die aufgewerteten Flaechen im Dreieck Eimsbuettel / Neue Mitte Altona / Fernbahnhof Diebsteich nur sehr schlecht in Wert setzt.


    Von daher gilt es solchen staedtebaulichen Unfug zu verhindern.


    Nichtsdestotrotz sollte natuerlich das Thema Sport und Sportflaechen eine Rolle in der zukuenftigen Neuplanung des Areals spielen.


    Rein handwerklich ist es nebenbei sehr schwach vom Sportbund jetzt mit so einem schlecht ausgarbeiteten Vorschlag anzukommen, dessen Ideen mit dem Siegerentwurf fuer das Holstenviertel kollidieren. So naiv bzw uninformiert kann man doch nicht ernsthaft sein!


    Zur Erinnerung:



    Bild: Bezirksamt Altona / Andre Poitiers


    Edit: Hier das Ganze als pdf

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  • Die Stadt und die Deutsche Bahn haben sich auf einen Projekt-Investor geeinigt, der das Areal am Diebsteich entwickeln soll.


    Das Joint-Venture - bestehend aus dem Immobilienentwickler Procom und der Haspa-Projektentwicklungs-Sparte – überzeugte mit seinem Konzept in einem zweistufigen EU-weiten Vergabeverfahren für die rund 5500 Quadratmeter große Fläche .


    In der MOPO wurde ein Projektentwurf von gmp veröffentlicht.


    Der Investor lobt auf seine Kosten und in Abstimmung mit der Stadt demnächst einen architektonischen Realisierungswettbewerb aus, an dem mindestens 15 Architekturbüros teilnehmen.


    Quelle: http://www.mopo.de/hamburg/gig…bsteich-aussehen-28509864

  • Mopo: Die Plaene sind gigantisch! Dazu faellt einem kaum noch etwas ein. dumm... duemmer... dann kommt lange nichts... dann kommt irgendwann die Mopo. :nono:


    Hier auf jeden Fall die Visualisierung von gmp, die kein Entwurf ist sondern eine bessere Baumassenstudie und nur zur Orientierung gilt.



    Bild: gmp Architekten

  • Solche Baumassen haben das Potential, die Windgeschwindigkeiten im Umfeld deutlich zu erhöhen. Muss nicht sein, sollten die Planer aber vielleicht mal durchrechnen.

  • ^^ Ich bin uebrigens tatsaechlich einmal wieder positv ueberrascht von der Menschheit. Der seit Jahren immer schlechter und immer parteipolitischer werdende DER SPIEGEL hat kuerzlich einen vollkommen armseligen und schlecht recherchierten Artikel zur Bahnhofsverlegung in Altona gebracht.


    Unter der reisserischen Ueberschrift


    > Großprojekt Bahnhofsverlegung Altona - Hamburgs Stuttgart 21


    darf ein gewisser Herr Philipp Seibt, ex-Volontaer des orangefarbenen Wochenblaettchens von der Ericusspitze, demonstrieren, dass man auch bei DER SPIEGEL gern mal MOPO-Nievaeu abdruckt und ungeniert die Befindlichkeiten der alternden Leserschaft aus Kappenrentner-Wutbuergern, pensionierten Nimbys*, und Liegerad-fahrenden Alt-68ern bedient.


    Aber - Oh Wunder! - Zweidrittel der Leserkommentare sind vernuenftige Versuche das Bahnhofsprojekt im Kontext zu betrachten. Lesenswert! Langsam scheint sich die Stimmung ein wenig zu aendern und vielw Leute haben anscheinend keine Lust mehr auf Partei-Journalismus der immer nur den naechste Nimbys nach dem Mund redet. Spannend!


    * Dank an denjenigen der den Werbeaufsteller 'Schimmelberatung Hamburg' in den Hintergrund des Bildes gestellt hat - Zufall oder subtiler Humor? Das sagt eigentlich alles...

  • Kuerzlich hat die DBAG Informationen zur Baustelleneinrichting fuer den neuen Bahnhof am Diebsteich veroeffentlicht.



    Bild: DBAG



    Bild: DBAG



    Bild: DBAG

  • Das Eisenbahnbundesamt hat angeblich Planfeststellungsunterlagen für das Grossprojekt 'Bahnhof Altona Neu (Diensteich)' genehmigt. Die Deutsche Bahn AG soll heute den Planfeststellungsbeschluss erhalten haben. Das bedeutet der Bahnhof kann jetzt gebaut werden. Baubeginn: Mitte 2018.


    Bericht im Abendblatt (Paywall)

  • Die DBAG hat anlaesslich der Erteilung der Baugenehmigung / Planfeststellung fuer den Bahnhof Altona (neu) am Diebsteich ein paar - recht duerftige - Illustrationen veroeffentlicht.



    Blickrichtung Norden, Rechts die S-Bahn (2 Gleise), links die Fernbahn (6 Gleise)
    Bild: DBAG


  • Bild: Stadt Hamburg


    Und auch dieses Render hatten wir in der Form noch nicht gezeigt:



    Bild: gmp


    Hochhaus Nord: 15 Etagen, 58m, 3-Sterne-Hotel mit ca. 209 Zimmern und Sky-Bar


    Hochhaus Sued: 20 Etagen, 76m, Bueroflächen.


    Gebaeuderiegel: Drei Etagen, Einzelhandelsflaechen, Fitnessstudio, Fahrradparkhaus (750 Stellplaetze)


    Ausserdem: 12m hohe, teilverglaste Ueberdachung des Vorplatzes, Tiefgarage


    Fertigstellung (Plan): 2023

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  • Also vom Prinzip gefällt mir die Planung schon sehr gut. Womit ich allerdings Bauchschmerrzen habe sind die nur zwei S-Bahn Gleise. Selbst wenn die S1/11 an dem Bahnhof vorbei fährt, was auch schon schade ist, ist ja die Flughafen-Bahn, fahren dort alle anderen S-Bahnen durch und es entsteht ein Nadelöhr.
    Sowohl der Hauptbahnhof, der jetzige Bahnhof Altona und auch der Bahnhof Berliner Tor verfügen über mindestens 4 S-Bahn-Gleise.
    Wenn dann noch die S4 und eine möglich S32 nach Osdorf dazukommen geht garnichts mehr.
    Und braucht man unbedingt 6 Fernbahn-Gleise? Dammtor hat deren nur zwei. Alles was vom Hauptbahnhof nach Altona oder später Altona neu will muss eh da durch.