Die Stadt und der Verkehr

  • Aber was mich jetzt wirklich mal interessiert : Hast du ein Beispiel für einen wunderbaren Stadtraum an einer Straße mit 4 oder mehr Fahrstreifen in eine Richtung?


    Exakt dieselbe Frage hab ich mir auch sofort gestellt. Bin gespannt. Aufenthaltsqualität und Autoverkehr sind auch in meinen Augen zwei sich grundsätzlich ausschließende Faktoren.


    Ansonsten wird in der Diskussion immer wieder die Diskussion von Privilegien vergessen bzw bewusst ignoriert. Es geht bei der Verkehrswende um Gleichberechtigung!! Gleiche Bedingungen für Rad-, Fuß- und Individualverkehr! Würde man das konsequent durchziehen, würde man schnell realisieren wie viel MIV eigentlich verschwinden muss. Rechnen wir externalisierte Kosten durch Gesundheitsschäden (Lärm, Abgase, Unfälle), höhere Infrastrukturkosten und Klimaschäden ein, sieht die Bilanz noch viel schlechter für den MIV aus. Wird ebenfalls so gut wie nie erwähnt und scheinbar als gottgegebenes Privileg hingenommen. Zum Glück gibt es Holland, sodass wir wissen wie menschenfreundliche Städte aussehen können ...

  • Nochmals zur Neuen Mainzer Straße.


    Diese ist Bestandteil des inneren Anlagenringes. D.h. Über die NMS, Hochstraße usw. befinden sich auf der Innenseite der Wallanlage und dort ist die Fahrrichtung im Uhrzeigersinn. Auf der Außenseite des Wallanlage ist die Fahrrichtung entgegen des Uhrzeigersinnes. Das sollte man vor einer kompletten Sperrung eines Straßenabschnittes des inneren Anlagenringes bedenken. Der äußere Anlagenring besteht aus Zweirichtungsstraßen. Daher könnten dort Fahrspurreduzierungen weniger Auswirkungen haben.


    Die NMS könnte man ab dem Abschnitt Willy-Brand-Platz bis zur Junghofstraße oder bis zur Hochstraße um eine Fahrspur reduzieren und Bäume pflanzen. Damit würde dieser Abschnitt wenigstens eine halbseitige Allee, dass wäre schon mal ein Fortschritt.

    3 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Ich liebe halbseitige Alleen.

    Gibt es überhaupt halbseitige Allen?, frage ich mich.

    Aber: Bäume sind immer gut.

  • Hast du ein Beispiel für einen wunderbaren Stadtraum an einer Straße mit 4 oder mehr Fahrstreifen in eine Richtung?


    Avenida da Liberdade in Lissabon (nach ihrem Vorbild sollte eigentlich auch die Europaallee gestaltet werden, was das ganze Viertel massiv attraktiver gemacht hätte als die tatsächlich umgesetzte Verkehrsader), Champs Elysees (war bis vor kurzem sogar zehnstreifig und trotzdem schon immer eins der Aushängeschilder überhaupt von Paris), Unter den Linden (war früher auch mit deutlich mehr Fahrstreifen markiert als heute ohne dass die Aufenthaltsqualität schlechter gewesen wäre), Extrembeispiel die Avenida 9 de Julio in Buenos Aires (ist aus der Fußgängerperspektive sogar deutlich attraktiver als es auf Bildern aus der Luft erscheinen mag). Und die wurden und werden von den Bürgern auch angenommen. Auch an der US-Ostküste finden sich hier und da sehr gelungene Stadträume obwohl dort vor allem bei Einbahnstraßen mindestens vier Fahrstreifen pro Richtung eher die Regel als die Ausnahme sind...

  • ^^ Den Begriff Halballee gibt es tatsächlich (kannte ich bisher noch nicht) und die Wiki-Definition lautet: "Unter einer Halballee versteht man eine Sonderform der Allee, bei der nur auf einer Seite der Straße oder des Weges eine Baumreihe steht."


    Die NMS vor der Doppelanlage ist eine Halballee. Wobei die "semi Hochbeete" um die Bäume unwirtlich wirken.

  • Avenida da Liberdade in Lissabon

    Die ist so unglaublich schön gemacht, und die kleinen Getränkebuden an den Gehwegen laden durchaus zum Verweilen ein! Hat zwar nur 3 Fahrspuren je Richtung + je eine rechts und links, ist aber insgesamt schon sehr breit.

    Diese Straße bietet auf jeden Fall eine sehr gute Aufenthaltsqualität.


    Viele Grüße

    Florian

  • Mod: Verschoben, Beiträge zum Abbruch der Omegabrücke in Griesheim.




    Mich würde ja mal interessieren, wieviel der Abbruch jetzt in diesem Schnellverfahren gekostet hat und dazu der Vergleich zum kompletten Paket aus europaweiter Ausschreibung, was natürlich Monate wenn nicht Jahre länger gedauert hätte.

  • Ja, aber ... ich bin ja ein Freund von einer Gesamtbetrachtung. Wie viel hat ein schneller Abriss gespart (auch wenn das nicht wirklich jemand ausrechnen kann) dadurch, dass die S-Bahnen nun 4-6 Monate früher wieder fahren können und auch die Bahn wieder Rangierfahrten für ihr Bahnwerk durchführen können.


    Sowas wird ja gerne unter den Tisch fallen gelassen, gehört aber zu einer fairen Bewertung auch dazu.

  • Bin mir jetzt nicht sicher ob das hier auch von Belang ist - an dieser Stelle ist der Durchgang unterhalb der A5 seit neuestem gesperrt und es sind zusätzliche Stützen angebracht. Der Impact ist erst mal geringer als bei der Omegabrücke - es werden in erster Linie Spaziergänger, Radfahrer und der Schleichverkehr behindert.

  • Geoblocking für E-Scooter ab I./2024

    In einem der ersten Berichte dieses Jahres berichtet der Magistrat über seine Bemühungen gegen das wilde Abstellen der E-Scooter.



    Das Modellprojekt wird erst mal nicht fortgeführt, weil - das Beste kommt zum Schluß - ab dem 1. Quartal 2024 in der Innenstadt und im Bahnhofsviertel flächendeckend E-Scooter-Stellplätze ausgewiesen werden. Damit ist ein freies Abstellen im gesamten Gebiet nicht mehr möglich. Der Magistrat erwartet hierdurch eine deutliche Verbesserung der Situation im Zusammenhang mit behindernd abgestellten E-Scootern. Sollte sich wider Erwarten herausstellen, dass ein weiteres ordnendes Eingreifen notwendig wird, wäre eine Wideraufnahme des Modellprojektes zu prüfen. Was der Bericht offen lässt, ob die Betreiberfirmen zur Erstattung der Kosten herangezogen wurden (Halterhaftung).


    Warum nicht gleich so? Ich habe z.B. in Stockholm schon vor einiger Zeit gesehen, wie's gehen kann; dort kann man sich von seinem Scooter außerhalb klar umgrenzter Stellplätze nicht abmelden. Prima Sache.


    Q: B_21_2024 vom 8.1.2024

  • Eine routinemäßige Überprüfung der Deutschherrnbrücke, der bekanntermaßen eine Erneuerung bevorsteht, stellte Schäden an den Betonplatten des Fuß- und Radwegs fest. Der enstprechende Steg ist ab sofort gesperrt, wie die Stadt mitteilt. Die Bahnverbindung sei nicht betroffen. Mit innovativen Prüfmethoden soll nun überprüft werden, ob die beschädigten Betonplatten in einer "Notinstandsetzung" kurzfristig ausgetauscht werden können.


    Ansonsten steht diese Verbindung bis zum Abschluss der ab 2027 geplanten Erneuerung und Erweiterung der Brücke nicht zu Verfügung. Das lese ich jedenfalls aus der Pressemitteilung, auch wenn es nicht explizit so dasteht.