Ich bin auch nicht allwissend, aber ich lehne mich soweit aus dem Fenster zu behaupten, dass Potsdam, mir auch nicht ganz unbekannt, mit weit überwiegender Bevölkerungsmehrheit absolut hinter der Wiederherstellung der historischen Mitte steht und es eine laute Minderheit ist, die ständig dagegen arbeitet. Das ist auch deren gutes Recht, es wird aber dann problematisch, wenn die gewählten Repräsentanten einer lauten Minderheit an entscheidender Stelle folgen, anstatt den Wille der schweigenden Masse auszuführen (schweigend, weil sich naturgemäß nun einmal nur Gegner einer Sache nennenswert zu Worte melden).
Mich stört also nicht der Protest von Gegnern, das gehört doch auch dazu. Mich stört, dass man sich an der Minderheit orientiert. Der in Erhaltungsbestrebungen dieser DDR Architektur geronnene Architekturgeschmack ist nun einmal nicht der Mehrheitsgeschmack. Aber wenn es um politische Entscheidungen geht sowie um die Verwendung öffentlicher Grundstücke, dann muss es in letzter Konsequenz eigentlich nach dem Mehrheitsgeschmack gehen. Davon machen wir zwar beim Denkmalschutz eine Ausnahme, was auch gut und richtig ist, aber diese Bauten sind nun einmal nicht denkmalschutzwürdig und somit nicht von reinen Mehrheitsbetrachtungen auszuschließen, nur weil es einer Minderheit von "Liebhabern" so gefiele.