Neben diesen Auspitzien möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass die Stadt keinen besonders großen Spielraum in der Sache hat, da ihr - wie bei allen kommunalen Entscheidungen - die Kommunalaufsicht im Nacken sitzt. Da kann die Stadt oder können die Stadtverordneten nicht einfach sagen: wir über etwas ab obwohl das nach Kommunalverfassung unzulässig ist.
Potsdam: Wiederherstellung historische Mitte - Bauthread
-
- Potsdam
- Klarenbach
-
-
-
Laut einem Bericht in der Märkischen Allgemeinen war das Fest in der 17. Etage des "Mercure" am Samstag ein voller Erfolg. Das Fest unter dem Motto "In der 17. hat man noch Träume" war seit Wochen ausverkauft, 1300 Gäste feierten am Samstag. Organisiert wurde das Event vom „Team 1, das aus den Potsdamer Gastronomen Ingo Opitz, Claudia Thom-Neumann und Ronny Rammelt besteht. Außerdem wurde eine Ausstellung zum Hotel eingerichtet. Aufgrund dieses Erfolges soll das Fest wiederholt werden, möglichst noch in diesem Jahr.
-
Gemach, gemach Klarenbach, hier ist die Neugierde der besondere Faktor und natürlich die Erinnerung bei vielen. Ansonsten, wer etwas in der Welt rumgekommen ist, weiß, dass diese Hotelbars im obersten Stock doch eher einen Dornröschenschlaf durchmachen, letztmalig noch erlebt im Hilton in Chicago oder im Clarion in Stockholm.
Am besten, man lässt diese Bar jetzt mal eine Zeitlang im Betrieb, dann hat sich das Thema erledigt.
Wir wollen, Klarenbach, doch eine Architekturdiskussion nicht an der Auslastung einer Bar festmachen, oder? -
Eine gelungene Feier hängt doch eher am Veranstalter, als an den vier Wänden, in denen sie stattfindet. Jetzt eine einzelne, nette Feier in einem Gebäude, das du unbedingt erhalten willst, besonders zu erwähnen wirkt schon etwas "verzweifelt", Klarenbach. Als ob du zu jedem Strohhalm greifst. Das hast du doch gar nicht nötig. Es ist eine legitime Position das Gebäude erhalten zu wollen, alle Argumente dazu wurden auch ausgetauscht. Und jetzt wird man sehen, ob es entweder einen Kompromiss gibt oder ob es zur "Nagelprobe" in Form eines Bürgerentscheids kommt. Und bis dahin gibt es zu dem Thema eigentlich gar nichts mehr von Neuigkeitswert auszutauschen, meine ich.
-
Laut einem Bericht der Potsdamer Neuesten Nachrichten von heute soll der Abriss des "Mercure" vorerst nicht weiter verfolgt werden. Das ist der Inhalt einer Beschlussvorlage, die am 14. September in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht werden soll. Mit dieser Vorlage will die Stadtverwaltung auf das Bürgerbegehren zur Potsdamer Mitte reagieren.
http://www.pnn.de/potsdam/1110010/
Die Potsdamer Neuesten Nachrichten kommentieren diesen Schritt kritisch. Das Ganze wäre ein "durchschaubares Manöver", mit dem Oberbürgermeister Jakobs versucht, das absehbare Scheitern der Abrisspläne für das "Mercure" als "versöhnliche Geste" zu verkaufen. Der Wind hätte sich in letzter Zeit zugunsten des "Mercure" gedreht, als Beispiele werden die Voten des Springer-Chefs Kai Diekmann und des Potsdamer Wirtschaftsrates gegen den Abriss aufgeführt. Der Kommentator vermutet sogar, dass Jann Jakobs aufgrund der neuen Verhältnisse ganz froh wäre, dass er nun eine Gelegenheit hat "aus dem Schlamassel herauszukommen".
-
Entscheidend ist doch aber, ob es beim Sanierungsziel des Abrisses bleibt oder nicht. Der Rest ist Feuilleton - der französische Eigentümer will ja eh' nicht verkaufen.
Ansonsten kommt es eben auf das Votum der SVV zum Bürgerbegehren an. Im Falle der Ablehnung - wie von der Stadtverwaltung der SVV empfohlen - müssten die Initiatoren klagen, wie es Lutz Boede von dn Anderen ja schon seit Monaten ankündigt (um zeitgleich zu sagen, dass die Anderen nichts mit den Neudenkern zu tun haben). Es bleibt also spanndend in der Residenzstadt.
Ob das Votum des Springer-Boulevardzeitungschefs Diekmann da entscheidend war, wage ich zu bezweifeln. Aber das ist auch einerlei.
-
Nun, der Focus liegt ja erstmal im Abriss der FH und des Rechenzentrums (FH auf Platz 1). Daher kann man bei anderen notwendigen Abrissen zur Wiederherstellung einer ansehnlichen Potsdamer Innenstadt ja erstmal zurückhaltend sein, dass als erstes geht es um Gebäude die etwas anderem im Wege stehen. Das Hotel selbst kann man sich für ganz zum Schluss aufheben.
-
Nein, das Bürgerbegehren richtet sich gleichermaßen gegen den Abbruch von Interhotel, IfL/FH und Staudenhof.
-
Wie die Märkische Allgemeine von heute meldet, veranstaltet die Potsdamer SPD gerade eine Mitgliederbefragung zur Zukunft des Hotels "Mercure". Zur Auswahl stehen drei Varianten: Erwerb und Abriss durch die Stadt, Sanierung oder Ersatzneubau im Lustgarten (je nach Wunsch des Eigentümers) und Nichteinmischung.
Die Befragung läuft noch bis 9. September. -
Laut einem Bericht in der Märkischen Allgemeinen war das Fest in der 17. Etage des "Mercure" am Samstag ein voller Erfolg.
http://www.maz-online.de/Lokal…-Etage-des-Mercure-HotelsDer Artikel und der (in einem Deiner Folgebeiträge verlinkte) Clip sind wirklich herzallerliebst. Wenn es eines Beweises bedurfte, dass das ehemalige Interhotel ein Auslaufmodell ist, dann wurde mit den bewegten Bildern von dieser Ü55-Party erbracht.
Aber so ist das eben: Die Generation derer, für die dieses Hotel etwas besonderes war, altert, und wird irgendwann einmal nicht mehr da sein.
Das Phänomen ist bekanntermaßen weder spezifisch für diese Generation noch für die Ex-DDR: Auch in meiner westdeutschen Heimatstadt (Großstadt mit mehr als einer Viertelmillion Einwohnern) hat sich in den letzten Jahren baulich viel verändert. Das ist für diejenigen, die mit bestimmten Gebäuden Erinnerungen verbinden, manchmal bedauerlich, aber kein Grund, die Stadtentwicklung auf ewig aufzuhalten.
Der Clip ist hier auf der rechten Leiste verlinkt:
http://www.maz-online.de/Lokal…ll-aus-dem-Mercure-werden
Sie haben ein sehr statisches Demokratieverständniss, Carlo [...] Wenn Jakobs und Scharfenberg bei Korn und Kippe (oder Cognac und Zigarre, was weiß ich) einen Deal aushandeln, dem ihre Fraktionen dann zustimmen, dann muss für diese "andere Politik" niemand neue Wahlen gewinnen. Dann ist das so, und es ist demokratisch legitimiert.
Sehr anschaulich - aber ich kann mir vorstellen, wie Hinterzimmerpolitik aussieht.
Da DIE LINKE und DIE ANDERE zur Mehrheitsbildung in Potsdam aber nicht gebraucht werden, besteht kein Bedarf für solche Mauscheleien.
-
Für diejenigen, die Dokumente gern im Original lesen. Damit wären auch die Spekulationen über die Zahlen vom Tisch.
Begründung der Stadtverwaltung zur Ablehnung des Bürgerbegehrens.
-
Laut einem Statusbericht des Sanierungsträgers Pro Potsdam gibt es kaum Möglichkeiten für einen Ankauf und Abriss des Hotels "Mercure". Der Eigentümer ist nicht verkaufsbereit, das Land ist nicht bereit, Fördergelder für den Ankauf und Abriss zu geben, und der Ankauf und Abriss mit städtischen Mitteln wäre aufgrund der "angespannten Haushaltslage" und der notwendigen Investitionen z.B. für neue Schulen nicht durchsetzbar.
-
Für diejenigen, die Dokumente gern im Original lesen.
Besten Dank. Ich habe schon lesbarere Beschlussvorlagen gelesen, aber es ist schon bemerkenswert, wie gründlich das Bürgerbegehren zerpflückt wird. Das deutet nicht gerade darauf hin, dass die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung die Notwendigkeit sieht, der Minderheit in dieser Frage entgegenzukommen.
-
Laut einem Statusbericht des Sanierungsträgers Pro Potsdam gibt es kaum Möglichkeiten für einen Ankauf und Abriss des Hotels "Mercure". l[/URL]
Das ist ja nichts Neues und ändert die Haltung zur Altstadtfrage nicht.
-
-
Na, es scheint nun wohl doch alles vor Gericht zu gehen. Hat ja auch etwas für sich. Weiss jemand, wielange das Verwaltungsgericht in solchen Sachen terminiert? Vor einem halben Jahr wird es hier sicher kaum zu einer Verhandlung kommen. Boede, Tomczak & Co. werden sich auch Zeit lassen, da während des Verfahrens die Stadt ja auch keine Grundstücke verkaufen kann um nicht in die nächste Auseinandersetzung zu schliddern.
Dass es einer 8-Prozent-Truppe so konsequent gelingt die große Mehrheit der SVV durch deren eigenes Unvermögen immer wieder vor sich her zu treiben ist schon bemerkenswert. Ich hätte die Sache ja einfach abgestimmt, um die causa mal abschliessend zu klären. Und warum hat die Stadt eigentlich nicht gleich zu Beginn der Unterschriftensammlung auf die vermeindliche Rechtwidrigkeit aufmerksam gemacht? Die Stadt prüft doch jetzt jeden Kleinkram und kümmert sich um die Rechtskonformität von Holzstapeln in Grünflächen oder Unkraut zwischen den Pflasterfugen des Neuen Marktes.
-
Ja, die Sache wird jetzt, wie schon zu erwarten war, vor Gericht landen. Und da mittlerweile zwei renommierte Juristen, nämlich Prof. Thorsten Ingo Schmidt und Prof. Christian Otto die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens bejahen, sehe ich auch gute Chancen, dass der Prozess gewonnen wird.
Ansonsten hat die Stadtverordnetenversammlung gestern beschlossen, dass der Abriss des "Mercure" vorerst nicht weiter verfolgt wird. Das Sanierungsziel Abriss bleibt aber gültig. Zudem soll der Erhalt des Wohnblocks am Staudenhof geprüft werden. Dieses Thema dürfte der eigentliche Prüfstein für die Frage werden, ob ein Kompromiss möglich ist oder nicht. -
Da kann die Stadt oder können die Stadtverordneten nicht einfach sagen: wir [stimmen] über etwas ab obwohl das nach Kommunalverfassung unzulässig ist.
(Einfügung durch mich. Hoffe das stimmt so???)Zitat von KonstantinIch hätte die Sache ja einfach abgestimmt, um die causa mal abschliessend zu klären.
Erklär mir mal diese beiden Zitate... Letzteres hat meine volle Zustimmung. Es steht einer SVV (oder Rat oder Senat, oder wie auch immer das in der jeweiligen Kommune heißt) gut zu Gesicht, wenn sie hier und da mal positiv an Bürgerbegehren und -Entscheide ran geht, auch wenn der erste Entwurf aus der Bürgerschaft vielleicht nicht ganz rechtskonform ist. Die SVV kann sicher einen 100% rechtskonformen Entwurf vorschlagen, wenn sie es mit Bürgerbeteiligung ernst meint, sicherlich auch einen Entwurf mit der/den Bürgerinitiativen abstimmen. Es gibt da doch nichts zu verlieren (außer das Gesicht). -
Ansonsten hat die Stadtverordnetenversammlung gestern beschlossen, dass der Abriss des "Mercure" vorerst nicht weiter verfolgt wird. Das Sanierungsziel Abriss bleibt aber gültig. Zudem soll der Erhalt des Wohnblocks am Staudenhof geprüft werden. Dieses Thema dürfte der eigentliche Prüfstein für die Frage werden, ob ein Kompromiss möglich ist oder nicht.
Wo soll denn in der ganzen Debatte die Chance für einen Kompromiss bestehen und wie soll der denn, bitte schön, aussehen?
Es ist ja schon Entgegenkommen genug, dass der Abriss des Mercure nicht weiter verfolgt wird. Der Staudenhof mit seinen winzigen Ein-Zimmer-Buden ist doch nun weder städtebaulich noch von der Raumaufteilung noch von der Qualität der Baumaßnahme erhaltenswert. Wer will denn heute noch diese Ein-Zimmer-Wohnungen. Als Studentenzimmer ginge es, man könnte also ein Studentenwohnheim daraus machen. Aber das ändert nichts an den anderen Negativa. Staudenhof und FH gehören nun mal abgerissen. Das muss man jetzt mal durchfechten. Nach dem Positionswechsel der Linken sehe ich auch keine Chance mehr für die Fundamentalkommunisten in Form der Anderen, ihre schwindsüchtigen und kachektischen Vorstellungen von Architektur in Potsdam durchzusetzen. Spart euch das Geld für den Gang vors Verwaltungsgericht. -
Genau. Leider ist das Klappern von Klarenbach reine Propaganda, da ja jetzt von den anderen Neudenkern geklagt werden soll. Wie soll da ein "Kompromiß" möglich sein - es soll ja nicht auf einen Kompromiss geklagt werden, sodern die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Sollte die Neudenker gewinnen, werden sie sicher nicht sagen: so lieber Herr Jakobs, jetzt wollen wir mal einen Kompromiss aushandeln. Nein, dann wird eben abgestimmt. Ich hätte da auch nichts dagegen, wenn die drei Fragen separat gestellt werden. Dann ist das Thema auch mal vom Tisch.
Dvorak hat zwei Zitate aus dem Zusammehang gerissen. Das erste bezieht sich auf die Abstimmung in der SVV, das zweite auf die Bürgerabstimmung.
Aber, wenn nicht noch die Gegner rechtlich obsiegen (ich lese die Kommunalverfassung anders, bin aber kein Jurist), werden die drei Altstadtblöcke jetzt fast ausschliesslich von der Pro Potsdam und den Genossenschaften errichtet. Mir ist kein Beispiel bekannt, wie so eine lebendige, kleinteilige Altstadt entstehen könnte.