• Japan 2015

    Nach einem Kurzaufenthalt in Utsunomiya und der Erkundung Tokios haben wir diesmal die Vorzüge des Japan Rail Passes genutzt. Es hat sich gelohnt.


    Bei den japanischen Eisenbahnen gilt noch das Motto "Pünktlich wie die Eisenbahn". Auf historische Authentizität wird wenig Wert gelegt. Dafür kann man sich auf das Eisenbahnsystem verlassen.




    Die Kyoto Station wurde vom Architekten Hara Hiroshi entworfen und 1997 fertiggestellt. In der Reiseführerliteratur wird berichtet, dass der Bau bei konservativ eingestellte Bewohnern der Region heftig umstritten gewesen sein soll. Inzwischen haben sich die Wogen wohl geglättet.



















    Als deutlich erkennbarer Westler kann ich nur sagen, dies ist keine leere Versprechung:




    Die natürliche, ungekünstelte und zurückhaltende Gastfreundschaft der Japaner könnten sich einige Europäer als Anregung zum Nachdenken über eigene Positionen nehmen.



    Eigene Fotos.

  • Neben ihrer eigentlichen Funktion sind Bahnhöfe in Japan in aller Regel riesige Einkaufszentren. Die Kyoto Station hat noch einen riesigen öffentlichen Bereich mit Dachgarten und Skywalk.


    Abends können die Besucher eine Lichtshow erleben.















    Nützliche Informationen für Gäste.



    Eigene Fotos.

  • Interessante Eindrücke, danke! Der Bahnhof ist ja echt gewaltig, wobei mich vor allem die riesige Treppe mit der Lichtshow beeindruckt, das sieht schon echt cool aus :) Bist du da mit Englisch gut über die Runden gekommen? Angeblich (weiß nicht, ob das stimmt) können viele Japaner zwar gutes Schriftenglisch, haben aber Probleme mit dem Sprechen.

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    Da die Japaner, im Gegensatz zu manchen Europäern, freundlich und aufgeschlossen sind und sich bemühen Gästen entgegenzukommen, hatten wir nie Probleme. Manchmal reichte ein nachdenkliches Gesicht und ich wurde gefragt, ob man mir helfen könne. Das stelle man sich einmal in Berlin vor.



    Da fällt mir ein: In Hamburg ist es mir aber auch schon so ergangen.:daumen:

  • Bei Diskussionen zu Infrastrukturprojekten der Bahn in Deutschland wurde schon mal argumentiert, dass dieses oder jenes Projekt eine Fehlplanung wäre, da nicht alle Zugarten oder nicht ALLE Fahrzeugtypen auf der Infrastruktur fahren könnten. Einem Japaner könnte man diese Ansicht vermutlich nur sehr schwer erklären.


    Die Trennung der einzelnen Linien erfolgt konsequent. Da man sich auf den Fahrplan verlassen kann, kommen japanische Reisende auch erst einige Minuten vor Abfahrt des Shinkasens auf den Bahnsteig. Die Züge fahren auf die Minute genau und halten auch dort wo sie halten sollen. Das ist wichtig, weil man sich eine kostenlose Platzreservierung beschaffen sollte. Dann kann man in aller Ruhe seinen Wagen suchen, sich in den auf dem Bahnsteig markierten Wartebereich begeben und in aller Ruhe einsteigen. Immer wird man darauf hingewiesen: "Don't rush!"




    Kyoto Station - Shinkansen Platform












    Die Taktfolge der Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge -hier in Kyoto- dürfte höher sein als die bei den meisten deutschen S-Bahnlinien.



    NOZOMI 310 - Abfahrt 09:12 Uhr nach Tokio







    NOZOMI 4 - Abfahrt 09:18 Uhr nach Tokio







    NOZOMI 218 - Abfahrt 09:26 Uhr nach Tokio








    Unser Zug HIKARI 514 - Abfahrt 09:33 Uhr nach Tokio






    Eigene Fotos.

  • Natürlich fährt man nach Japan um historische Gebäude zu besichtigen. Von der Kyoto Station kommt man bequem in den Vorort Saga Arashiyama.







    Dort kann man den Tenryu-ji Temple besuchen.


















    Eigene Fotos.

  • Am Tempel Higashi Hongan-ji wurden Sanierungsarbeiten vorgenommen.







    Im Kyoto Gyoen National Garten befindet sich der alte Kaiserpalast. Diesen kann man nur nach Voranmeldung besichtigen.











    Eigene Fotos.

  • Die Burg Nijo-jo gehört zu den zahlreichen UNESCO-Weltkulturerbestätten in Kyoto.










    Die gestalteten Gärten sind immer wieder eine Augenweide.












    Eigene Fotos.

  • Im dicht bevölkerten Japan ist die Tourismuswirtschaft gut entwickelt. Überall kann man für viele unterschiedliche Wünsche die passenden Angebote finden.


    Wie hier am Katsura River in Kyoto.















    Eigene Fotos.

  • Wenn man den Stadtplan falsch interpretiert, kann man schon einmal recht weit vom geplanten Ziel entfernt landen. Am für den Ausstieg vorgesehen Bahnhof ist der Zug vorbei gerauscht. Am nächsten richtigen Bahnhof befanden sich dann überwiegend Reisfelder.











    Glücklicherweise gab es genügend Hinweisschilder. ;)






    Im Romantic Train konnten wir nach Kyoto zurückfahren.












    Eigene Fotos.

  • Kyoto ist natürlich überwiegend japanisch-modern.


    Der Platz an der Kyoto Station am Abend.







    Der Kyoto-Tower wurde bereits 1964 eröffnet.












    Autogerechte Stadt.







    Eigene Fotos.

  • Wie in anderen Städten Japans, findet man in Kyoto ein großen Mix aus verschieden Stilen, Bauweisen und Gebäudegrößen.



    Gebäude im westlichen Stil.









    Gebäude des öffentlich-rechtlichen Senders NHK.






    Das Oike Koto Building in der Oike-dori. Markant ist die Sonnendarstellung an der Front des Gebäudes.






    Traditionelles Gebäude.






    Man kann zwar mit einem internationale Führerschein in Japan am Straßenverkehr teilnehmen, man sollte aber lernen sich zu orientieren.






    Eigene Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Tolle Fotos wie immer, Stahlbauer. Kyoto gilt ja vielleicht noch zusammen mit Kobe und Yokohama zu den baustilistisch "geordneten" japanischen Metropolen ;)


    Letztes Bild: Ich hoffe, Du bist irgendwie heil durchgekommen, ist nämlich eine Unwetterwarung vor Mega-Regen und Überschwemmung auf den Straßen :D

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    Die in Deutschland von einigen gefeierte Stilreinheit oder gar die strikte Blockrandbebauung habe ich aber nicht gesehen. Einheitlich errichtete Einfamilienhaussiedlungen in den Suburbien stachen als Kontrast aus dem "einheitlichen" Mix regelrecht heraus.



    Ich fand es interessant, von der Hauptstraße abzubiegen und von der Stadt aufs "Dorf" zu kommen. Eine Welt der Vielfalt.




    Nacht in Kyoto













    Eigene Fotos.

  • Auch in diesem Viertel hat sich die internationale Fastfood-Industrie ausgebreitet.













    Während sich an der Hauptstraße größere Unternehmen angesiedelt haben, findet man in den Seitenstraßen die eher kleinen Familienbetriebe.





    Eigene Fotos.

  • ^ Dieser Stilmix hat was, diese überraschend kleinen Häuser in den Nebenstraßen geben den Städten einen ganz eigenen Charme. Vorhersehbare, konforme Städte sind (für mich) doch oft eher langweilig. Interessant auch mal wie auf der letzten Seite ein paar Blicke auf die grüne Seite Japans zu haben, davon sieht man hier im Westen bei Reportagen ja leider eher selten was. Danke für die vielen unterschiedlichen Eindrücke! :)