Projekte Ludwigsvorstadt (südl. Bahnhofsviertel-Theresienwiese)

  • Ich hoffe auf jeden Fall auf einen helleren Farbton. Generell aber tolle Nachrichten, aktuell könnte man den Komplex von der Donnersberger aus fast für einen Lost Place halten.

  • Das ehemalige Hauptzollamt ...


    Das Hauptzollamt München ist derzeit an der Sophienstr.

    In dem Gebäude an der Donnersbergerbrücke ist derzeit das Zollfahndungsamt München (und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit) untergebracht.


    Hauptzollamt + Zollfahndungsamt

  • Ein etwas differenzierterer Entwurf reicht nicht aus, um diesen Verlust auszugleichen. Die Lokalbaukommission muss auf Erhalt oder Rekonstruktion der Fassade bestehen. Das ist wohl nicht zu viel verlangt. Auch hier würden mich mal Details zu den "Baumängeln" interessieren und ob ein Erhalt des Hauses tatsächlich nicht möglich ist.

  • Das hatten wir glaube ich hier irgendwo schon einmal im Thread zum Bahnhofsviertel: RE: Projekte Ludwigsvorstadt (südl. Bahnhofsviertel-Theresienwiese)


    Ein eigener Thread lohnt für ein so kleines Projekt eher nicht LugPaj ;)

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    Zur Frage, warum es nicht unter Denkmalschutz steht:

    Bei der SGK-Sitzung hatte ich damals mitgehört; original vorhanden ist vom Vorkriegszustand laut Bauherr nur noch sehr wenig. Die oberen drei Stockwerke waren ursprünglich auch gar nicht vorhanden sondern seien nach dem Krieg in Holzbauweise aufgesetzt worden und wiesen heute massive Schäden in der Tragstruktur auf. Im Inneren und im Sockelbereich fanden ebenso im laufe der Jahrzehnte immer mal wieder umfangreiche Umbauarbeiten statt.


    Der damals vorgestellte Entwurf (siehe unten) war der SGK zu wenig differenziert und es wurde eine Wiedervorlage beschlossen. Bis heute fand diese aber noch nicht statt, daher bleibt erstmal alles beim Alten.

    Quelle: Heese Architekten, SGK Sitzung 2023

  • Dem Altbau würde ich nicht nachweinen. Dieses "gedeckte Grün" des Neubaus ist jedoch ein Augengraus.

    Einmal editiert, zuletzt von derzberb ()

  • Hier eine Ansicht des Vorkriegszustands um 1922: https://stadtarchiv.muenchen.d…ery/detail.aspx?ID=333658


    Im Prinzip ist sogar die gesamte Fassade heute eine völlig andere (andere Eingänge, Fenster, Stuck etc).


    derzberb


    Das Grün wäre auch nicht mein Favorit, aber eine Farbe lässt sich leicht ändern (der Bestand trug bis vor einigen Jahren auch noch gelb statt rot). Noch wichtiger fände ich, dass der Neubau (sollte er kommen), die Erker nicht bis zum (niedrigen) EG runterzieht, sondern diese erst oberhalb des 1. OG beginnen.

  • Danke für die Infos. Der Neubau ist für heutige Verhältnisse das schönste was noch drin ist. Es sieht verglichen mit den meisten Neubauten sehr schön aus, aber verglichen mit dem Altbau ist es ja viel vereinfachter. Das Hauptproblem ist dass die Fenster keine schönen Steinumrandungen mit Ornamenten und Steindreiecken drüber mehr haben, also ist es einfach billiger gebaut, und der Erker wo der Balkon drauf sitzt, und der rausstehende 6-stöckige Eckteil-Erker (beim Neubau 7 Stock) sind einfach nur noch glatt und unverziert im Gegensatz zum Altbau. Das führt dazu dass zwangsläufig der Anblick von dem Neubau ein Verlustempfinden hervorrufen wird, und man wird sich denken, schade. Warum werden neue Häuser nicht mit schönen Verzierungen gebaut, das ist die Frage.


    Ich weiß nicht wann die obere Hälfte des Hauses aufgesetzt wurde. Der Zustand jetzt ist verglichen mit dem von 1922 etwas vereinfachter und ein Balkon fehlt. Aber der Umbau sieht so aus, als ob er noch vor dem Krieg passiert ist, und wenn er nach dem Krieg gemacht wurde dann ist es wohl eine der schönsten Häuserumbauten der Nachkriegszeit. Und mit 6 Stock sieht das Haus viel imposanter aus als mit 3.


    Man müsste verlangen dass mindestens die Fassade erhalten wird oder genauso nachgebaut wird, und dass die Raumhöhen gleich bleiben, dann hätte man trotzdem ein schönes modernes Haus und nicht das Gefühl von einem weiteren Verlust.


    Wenn es erlaubt wird, dass dieses Haus mit dem neuen ersetzt wird, würde das bedeuten, dass es denjenigen, die das entscheiden, egal ist, wenn das Haus plötzlich keine Fensterumrandungen mit Ornamenten und Stuck mehr hat, und es ihnen egal ist, wenn da plötzlich nur noch ein Haus mit glatter Fassade und glatten Erkern steht. Es würde bedeuten, die sehen solche Unterschiede gar nicht.

  • Der Entwurf sieht ehrlich gesagt aus wie eine späte DDR-Platte. Klar gibt es Schlimmeres in München. Aber wenn das schon als schön gelten kann, sagt das ja eigentlich alles über Münchner Verhältnisse. Der Altbau ist sicherlich nur noch ein Schatten seiner selbst, aber immer noch ein Traum im Vergleich zum Münchner Neubaubestand der letzten 20 Jahre, weswegen ein Abriss sehr bedauerlich wäre.

  • Aber der Umbau sieht so aus, als ob er noch vor dem Krieg passiert ist, und wenn er nach dem Krieg gemacht wurde dann ist es wohl eine der schönsten Häuserumbauten der Nachkriegszeit.

    Alle Umbauten / Reparaturen fanden nach dem Krieg statt. Solche Teilwiederherstellungen früherer Fassaden ohne dabei eine originalgetreue Rekonstruktion zu verfolgen, gab es in der Nachkriegszeit hunderte; das fällt heute, sofern es gut gemacht wurde, nur gar nicht groß auf, wenn man dran vorbeiläuft. Dieses Gebäude im Speziellen halte ich für ein weniger gelungenes Beispiel, vieles wirkt durch die Umbauten verbastelt und unstimmig.

    Natürlich ist es dennoch eines der schöneren Gebäude der Umgebung, was aber weniger für das Gebäude als gegen die Umgebung spricht.

    Das ist u.a. durch den Wiederaufbauplan begründet, der eine möglichst flächige Wiederherstellung des Bahnhofsviertels leider nicht vorsah. Stattdessen sollte im Kontrast zur wiederhergestellten Altstadt ausgehend von der Sonnenstraße ein modernes Geschäfts- und Beherbergungsviertel fortgeführt werden. Das ging architektonisch nach hinten los, die meisten Lücken wurden nur mit zeitgeistigen und günstigen Gebäuden geschlossen, die heute nach wie vor das bestimmende Bild in der Gegend sind. Manche Hotel- und Appartementkette nutzte diesen Umstand in der Vergangenheit, um nahtlos daran anzuknüpfen. Davon stehen exemplarisch allein vier direkt nebenan / gegenüber, was in der damaligen SGK-Sitzung auch bemängelt wurde. Erst seitdem in den letzten paar Jahren Büroinvestoren das Viertel für sich entdeckt haben, ist eine leichte Verbesserung bzgl. Architektur bemerkbar.

    Zu den wenigen Altbauten im Umfeld gehört die nun anstehende Sanierung der lange leerstehenden und denkmalgeschützten Gebäude drei Hausnummern weiter: RE: Projekte Ludwigsvorstadt (südl. Bahnhofsviertel-Theresienwiese)


    Man müsste verlangen dass mindestens die Fassade erhalten wird oder genauso nachgebaut wird.

    Wenn es erlaubt wird, dass dieses Haus mit dem neuen ersetzt wird, würde das bedeuten, dass es denjenigen, die das entscheiden, egal ist, wenn das Haus plötzlich keine Fensterumrandungen mit Ornamenten und Stuck mehr hat, und es ihnen egal ist, wenn da plötzlich nur noch ein Haus mit glatter Fassade und glatten Erkern steht. Es würde bedeuten, die sehen solche Unterschiede gar nicht.

    Egal ist es "denen" sicher nicht, der Eigentümer wollte, wie auch im Artikel zu lesen ist, ursprünglich eine Sanierung. Auch Bezirksausschuss und SGK präferierten einen Erhalt. Die Bestandsanalyse zeigte, wie erwähnt, massive Substanzschäden, sodass es für den Eigentümer wirtschaftlich zum Zeitpunkt der SGK-Sitzung keinen Sinn machte, das Gebäude zu sanieren. Ohne Denkmalschutz kann die Lokalbaukommission als Genehmigungsbehörde rechtlich nichts gegen einen Abriss und Neubau unternehmen, sofern der Neubau sich an bestehende Bebauungspläne bzw. §34 Einfügungsgebot hält. Und da es für das Gebäude aus oben genannten Gründen keinen Denkmalschutz gibt, besteht auch keine Rechtsgrundlage dafür, auf Nachbau der Fassade am Neubau zu bestehen.


    Der Neubau ist für heutige Verhältnisse das schönste was noch drin ist.

    Klar, der Entwurf ist besser als die oben erwähnten Hotel-Nachbarn. Die drei Erker als Wiederaufnahme des Vorgängers und die Idee einer Loggia als "Giebel" im mittigen Erker sind auch lobenswert, ebenso der Verzicht auf bodentiefe Fenster. Ansonsten ist es aber m.E. eher Durchschnitt mit einigen (üblichen) Schwächen, wie eben den zu weit runter gezogenen Erkern, dem sehr niedrigen und dadurch wenig einladenden Erdgeschoss, der nicht mittig unter dem Erker platzierten Tür. Erinnert mich hinsichtlich Farbe und Erker an einen Neubau in Neuperlach (Projekt "Enjoy").

    Wie das mit EG und Erkern besser geht, zeigen zwei klassischere Vorhaben (Johannisplatz und Rheinbergerstraße).


    Wie auch immer, da seit einem Jahr nichts Neues mehr zu diesem Hotelprojekt zu lesen war, kann es auch sein, dass sich die Pläne des Eigentümers inzwischen geändert haben (schlimmerer oder besserer Entwurf, doch kein Abriss etc.).

  • Sonnenstraße - Lumen


    Das Projekt Lumen ist bezugsfertig. Einzelhandel (Alnatura) ist bereits eingezogen. Facade und Büroflächen sehen allgemein sehr hochwertig aus. Im benachbarten Blockrand (Sonnenstraße 21) wurde eine Passage saniert welches zugang in der Altstadt von der Sonnenstraße ermöglicht, es wurden auch neue Einzelhandelflächen gebaut.


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    Sonnenstraße - The Franz


    Wurde auch inzwischen Fertiggestellt, der Hauptmieter Alvarez & Marsall ist eingezogen. Die Facade wirkt hier wenig inspirierend aber trotzdem eine Aufwertung vom Bestand.


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    Sonnenstraße x Schwanthalerstraße


    Hier wird ein neues Hotel gebaut, das eine willkommene Bereicherung für diese Ecke ist. Hoffentlich wird es nach Fertigstellung dazu beitragen, diesem Bereich mehr Leben einzuhauchen.


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    Schwanthalerstraße 16


    Ein wenig weiter entlang der Schwanthalerstraße wird ein Bürohaus saniert, die Facade ersetzt die in den Jahren gekommenen aluminum metal.


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    Schwanthalerstraße 46-50


    Es geht offensichtlich voran mit dem Buroprojekt von Ehret + Klein. Direkt gegenüber das ehm. Elemntum - hier wird in 10 Jahren sehr viel Büro entstehen.


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    Schwanthalerstraße


    "The Stack" wird als Holzhybrid gebaut. Es ist interessant zu beobachten, wie viel schneller das Gebäude im Vergleich zur Betonbauweise errichtet wird.


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    3 Mal editiert, zuletzt von Isaria ()

  • Sonnenstraße 24 (maps)


    CDC Investissement Immobilier und FOM Real Estate planen Abriss und Neubau des Bestandsgebäudes aus den 1950er Jahren. Eine ursprünglich geplante Revitalisierung erwies sich während der Planungsphase als nicht wirtschaftlich. Bisherige Mieter sind die Postbank und die private Isar-Klinik.

    Über Zeitplan und Aussehen gibt es noch keine Informationen.


    https://www.iz.de/projekte/new…-city-ersetzen-2000031252