Kleinere Projekte im Lehel

  • Ui, Thierschstraße 11 kommt überraschend. An eine Realisierung hätte ich nach so vielen Jahren nicht mehr gedacht.

    Der Architekt Andreas Meck ist 2019 leider viel zu jung verstorben. Das Büro wird seitdem von Axel Frühauf unter dem Namen "Meck Architekten" geführt.


    Was ich dazu im Netz finde:

    Die Ausloberin des damaligen Wettbewerbs, die Athora Versicherungsgruppe, hatte die Grundstücke im Dezember 2019 an das Family Office Athos verkauft (dahinter stehen die Hexal-Gründer Strüngmann, die vergangenes Jahr u.a. die "Fünf Höfe" für ~ 800 Millionen Euro erworben haben).

    https://www.sueddeutsche.de/mu…nn-1.5637268?reduced=true


    Diese beauftragten den Projektentwickler "Legat Living" mit der weiteren Planung. Die Entwürfe stammen aus der Feder von Landau Kindelbacher, welche als Baubeginn 2025 und eine Fertigstellung für 2027 angeben. Der Neubau sieht ähnlich aus wie der von Meck, jedoch mit einer etwas vertikaleren Betonung der Fenstermaße. Die Fassade des Altbaus, die nach dem Krieg vereinfacht wieder hergestellt wurde, wird dagegen, zumindest entsprechend der verfügbaren Ansichten, aufwendig rekonstruiert:


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    https://www.landaukindelbacher.de/de/938-lehel-hoefe/


    und zum Vergleich nochmal der verworfene Entwurf von Meck, mit Beibehalt des vereinfachten Wiederaufbaus:

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    Zur Thierschstraße 42:


    Wenn ich mich richtig erinnere, stammt der Entwurf von Claus Schuh irgendwann von 2019 / 2020. Der von Landau Kindelbacher scheint später entstanden zu sein, zumindest wird auf der Website der Elektroplaner 2023 angegeben. Dafür würde auch ein BA-Beschluss von Ende 2023 sprechen, womit einem "veränderten Bauantrag" zugestimmt wurde. Bei Claus Schuh dagegen wird die Website seit 2020 nicht mehr gepflegt.

    Ansicht Landau Kindelbacher direkt eingebunden:

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    https://hallermeier-gmbh.de/re…ds/2023/11/muencchen.webp

  • "Lehel-Höfe"


    Was das DAF schon länger wusste, bestätigte die AZ vor ein paar Wochen in der Zeitung; Umsetzung so, wie oben in #101 beschrieben: Neubau und Teilrekonstruktion Altbaufassade / Giebel nach Landau Kindelbacher.

    Eindrücke vom April:


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    Hier residierte während der NS-Zeit der Völkische Beobachter:

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    Interessant wird sein, wie sich das Straßenbild durch den wiederhergestellten, zweigeschossigen Giebel verändern wird. Das jetzt vorhandene Walmdach finde ich nicht unpassend, reduziert aber natürlich die Nutzfläche und betont die Ecksituation weniger:

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    Vom Isarufer aus, wird man den Neubau durch die Obermaierstraße sehen:


    Die mit der Herstellung der Baugrube beauftragte Baufirma bietet weitere Baubilder: https://www.gebrueder-woehrl.d…tem/muenchen-lehel-hoefe/


    Der ein oder andere erinnert sich vielleicht: Vor 9 Jahren gab es schon mal ein Projekt mit dem Namen "Lehel Höfe". Oettingenstraße 8, Entwickler war Pandion. Aktueller Zustand:

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    Aufnahmen selbst erstellt

  • Lerchenfeldstraße 28: Neubau eines Wohngebäudes mit nun ja, "ungewöhnlicher" Fassade...

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    Riedlstraße 3: Neubau eines Wohngebäudes

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    Vincentinum:

    An Heiligabend 2024 brach im Zimmer eines Bewohners Feuer aus, welches rasch auf den Dachstuhl und Glockenturm übergriff. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort, dennoch entzündeten sich Glutreste insb. am Turm auch noch am nächsten Morgen. Dachstuhl und Turm waren nicht mehr zu retten. Bilder vom Brand: https://www.feuerwehr-oberfoeh…eniorenheim-202412241954/

    Die Wiederherstellung des denkmalgeschützten Gebäudes (Gabriel von Seidl, 1903) hat vor ein paar Wochen begonnen:

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    Gegenüber, sozusagen im "offenen" Hinterhof der zur Widenmayerstraße situierten Gebäude:

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    Aufnahmen selbst erstellt

  • Lerchenfeldstr. 28 :


    Welcher "Architekt" hat dieses unförmige Monstrum verbrochen? Und wo war da die Stadtgestaltungskommision? Einfach grauenhaft.

  • Ich muss zugeben, dass ich es gar nicht mal schlecht finde; nicht "schön" im klassischen Sinne, aber so derart geschmacklos, dass es schon wieder interessant ist (vielleicht wirkte es vor Ort auf mich besser, als ich es über ein Bild beurteilen würde). Die Lerchenfeldstraße ist geschätzt diejenige mit dem geringsten Altbaubestand im Lehel, sodass der Raumeindruck hier eher von unauffälligen Gebäuden aus den 50er / 60er Jahren geprägt wird. Daher nehme ich es für den Straßenzug weniger als störend, sondern eher bereichernd wahr.


    Ums Eck in der Dianastraße 2 befindet sich eine der (wenn überhaupt) handvoll Baulücken im Lehel:

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    Von dort sieht man die Rückseite des Gebäudes Lerchenfeldstraße 28:

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    In der direkten Nachbarschaft, Lerchenfeldstraße 27: Fassadenauffrischung und neue Balkone

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    Kreuzung Lerchenfeld- / Dianastraße

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    Entgegengesetzte Blickrichtung: Widenmayerstraße / Oettingernstraße / Dianastraße: Der lange Zeit vernachlässigt und etwas schmuddelig wirkende Jugendstil-Altbau (Stengel, Hofer, 1911), erhält ein neues Dach (ggf. Dachausbau?) und einen neuen Anstrich:

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    Aufnahmen selbst erstellt

  • Lieber ein paar abwechslungsreiche Scheuslichkeiten oder ein paar augenschmeichlerische mittelmäßige Ansammlungen von Kuriositäten als diese ewige öde gleichförmige ästhetische Exzellenz, die nur von wenigen Architekturästhetikprofessoren gefühlt werden kann.

  • Ein paar weitere Sanierungen im nördlichen Lehel aus der letzten Zeit (Stand April 25):


    Rosenbuschstraße 1-5 (Eduard Herbert / Otho Orlando Kurz, 1924)

    Zuvor mit einfachen weißen Glastüren, nun mit massiven Holztüren, die wohl dem Vorkriegszustand entsprechen.

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    Schräg gegenüber: Reitmorstraße 51 (Johann Alz, 1911)

    Jugendstil-Altbau mit neuem Dach, neuen Rollos und frischem Anstrich

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    Rosenbuschstraße 2 (Georg Müller, 1897)

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    Gegenüber Oettingenstraße 31 (unbekannt, um 1900)

    Das Haus war eigentlich vor wenigen Jahren schon mal saniert worden, jetzt finden erneut irgendwelche Arbeiten statt... (bauliche Einheit mit Nr. 33)

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    Oettingenstraße 27 (Ernst Schnetzler, 1896)

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    Oettingenstraße 25 (Ernst Schnetzler, 1897)

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    Aufnahmen selbst erstellt

  • Liebigstraße 24 (zuletzt hier) Aufstockung und neue Fassade


    Glück gehabt, der Eigentümer beweist ein Gespür für die Umgebung. Die neue Fassade erhält Faschen und Gesimse:


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    Christophstraße 9: Potenzieller Abriss und Neubau


    Die oberen Etagen scheinen weitgehend entmietet (?) und es gibt einen Entwurf von Olufemi Moser in zwei Varianten, einmal mit und einmal ohne Supermarkt im EG. Aber ich weiß nicht, wie da der aktuelle Stand ist bzw. ob es überhaupt umgesetzt wird.

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    https://olufemimoser.de/christophstrasse-9-muenchen/

    Bestand:

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    Seitzstraße 16 (zuletzt hier) Umbau Telekom-Technikgebäude zu Wohnraum


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    Aufnahmen selbst erstellt

  • Sternstraße 18 (Alois Presterle, 1907)

    Vor Kurzem gab es einen neuen Anstrich. Die Pumuckl-Ampeln finden sich inzwischen an einigen Kreuzungen im Lehel.

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    Sternstraße 13 (Franz Koestler, 1897)

    Hier geht es erst los; drei Testanstriche im EG

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    Sternstraße 17 (Franz Koestler, 1897)

    Zuvor mit (Feuchtigkeits)Schäden an der Fassade


    Sternstraße 19 (M. Wildhagen und F. X. Ild, 1897)

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    Sternstraße 26 (Georg Guinin, 1896)

    Hier ist irgendwann einmal die gesamte linke Seite abgesackt, was jedoch offenbar nicht weiter stört, denn auch bei der letzten Sanierung vor 1-2 Jahren wurde es nicht behoben. Ein "Kuriosum" :)

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    Widenmayerstraße 51: "Stadtpalais Widenmayer" (Otto Prollius, 1912)

    Die über einige Jahre gelaufene Luxussanierung des Jugendstil-Altbaus ist weitgehend abgeschlossen. Zwar präsentiert sich das Gebäude nun wieder in Top-Zustand, allerdings fiel der zuvor gelb-braune Anstrich einem empfindlicheren und langweiligen Weiß zum Opfer. An der Rückseite zum Eisbach wurde das zuvor als Abstellraum genutzte Erdgeschoss zu Wohnraum umgebaut. Bodentiefe Fenster sollen für mehr Licht sorgen. Aber wer gibt einen deutlich siebenstelligen Betrag aus, um 40 cm über Eisbach-Niveau und weitgehend ohne Sonneneinfall zu wohnen? Kein Wunder, dass die beiden Wohnungen dem Anschein nach immer noch nicht verkauft sind: https://www.than-immobilien.de/referenzen/stadtpalais


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    Da hat es der Nachbar besser gemacht und bei der letzten Auffrischung vor wenigen Jahren die Farbe beibehalten:

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    Widenmayerstraße 22

    Hier ist seit vielen Jahren ein Abriss und Neubau geplant. Inzwischen stehen auch die meisten Wohnungen / Büros / Praxen leer, doch wann es hier losgeht, ist mir nicht bekannt. Das Vorhaben wird von Metropolian entwickelt, bzw. sofern diese Planung noch aktuell ist: https://www.metropolian.de/de/in-planung.html

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    Der rechte Nachbar: Widenmayerstraße 23 (Georg Meister, 1909)
    Keine Arbeiten in den letzten Jahren, aber ganz interessant, da laut Denkmalliste eine Mischung aus Neubarock und Jugendstil:

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    Liebigstraße 5 (ohne Denkmalschutz)

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    Liebigstraße 12a (Adolf Ziebland und Josef Kollmus, 1892)

    Zuvor so gut wie keine Alterungspuren erkennbar, trotzdem wurde der Anstrich erneuert; der Rest inkl. Schaufenster blieb unangetastet.

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    Liebigstraße 41 (Josef Kalb und Martin Dülfer, 1895)

    Hier fanden kleinere Ausbesserungsarbeiten an der Fassade statt.

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    Aufnahmen selbst erstellt

  • St.-Anna-Straße 25: Neubau eines Wohngebäudes mit Ladeneinheiten


    Unter dem Dachgesims stehen Städtenamen (warum weiß ich nicht). Die Dachziegel produzieren Strom.

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    Wirkung mit der gegenüberliegenden St.-Anna-Kirche. Ich würde sagen, der Neubau fügt sich passend ein.

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    In der entgegengesetzten Blickrichtung steht am Ende der Straße das seit einigen Jahren fertiggestellte Wohn- und Geschäftshaus von Legat Living:

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    Gewürzmühlstraße / Thierschstraße

    Das Neurenaissance-Gebäude (1879) der Versicherungskammer wird derzeit saniert und im Inneren für "moderne Arbeitswelten" umgebaut, da sich hier ab 2027 der Bayerische Landtag einmietet. Der Mietvertrag läuft über 25 Jahre zu einem Mietzins von in Summe 209 Millionen Euro. Damit kann der Freistaat bei 30 % mehr Fläche andere Standorte zusammenführen: https://www.bayern.landtag.de/…mietet-bueroimmobilie-an/


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    Alexandrastraße / Oettingenstraße: Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

    Seit einiger Zeit finden Arbeiten auf den Dächern statt (Landbauamt, 1955). Dazu mussten sämtliche Antennen runter, die jetzt auf großen Masten mitten auf der Liebigstraße installiert sind.

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    Im Altbau dahinter wurden die beiden Eckrisalite neu gestrichen, der Mitteltrakt nicht (Friedrich Adelung, 1901).

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    Seeaustraße: Staatliches Luitpold-Gymnasium


    Das Gebäude ist zu klein geworden und wird daher durch einen größeren Neubau ersetzt. Dazu zieht die Schulfamilie ab Herbst 2025 temporär in das alte Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium am Arabellapark, während dessen Schulfamilie inzwischen im neuen WHG im Fideliopark in Bogenhausen beheimatet ist (Bilder hier zum Durchklicken). Zum Schuljahr 2030/2031 soll der Neubau bezugsfertig sein.

    Um den Bestand ist es von Außen nicht schade - auch in die Instandsetzung investiert wurde seit längerem augenscheinlich nichts mehr - aber das Innere hat z.T. eine hohe Qualität (50er Jahre Stil analog Amtsgericht Lenbachplatz).

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    Entlang der Lerchenfeldstraße: Verwaltungsbau und Mensa

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    Sporthalle:

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    Lerchenfeldstraße 2: Archäologische Staatssammlung (Helmut von Werz, Johann-Christoph Ottow, 1974)


    Nach acht Jahren der Generalsanierung und Erweiterung ist das Museum seit April 2024 wieder geöffnet.

    Die charakteristische Fassade aus Cortenstahl wurde erneuert, ist nun wieder heller. Neben dem Umbau der Ausstellungsräume neu geschaffen wurden ein zusätzlicher 600 qm großer, stützenfreier Ausstellungsraum im Untergeschoss, ein Cafe im EG, eine Rooftop-Bar und Kita. Geplant wurde das Vorhaben von Nieto Sobejano Arquitectos (Madrid), gekostet hat alles zusammen 66 Millionen Euro.

    Aufnahmen mal mit Filter, um den endzeitlichen Charakter des Gebäudes zu überzeichnen... naja, meine Fähigkeiten sind begrenzt ^.^ Bessere Bilder gibt es im Netz, z.B. hier eine ganze Fülle: https://rolandhalbe.eu/portfol…mmlung-by-nieto-sobejano/


    Für das Ausstellungskonzept verantwortlich war das Atelier Brückner: https://www.atelier-brueckner.…eologische-staatssammlung

    Baustellenbilder: https://tragwerk.team/projekte…eologische-staatssammlung

    Website des Museums: https://www.archaeologie.bayern/


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    Mariannenplatz 3: Innensanierung der St.-Lukas Kirche (Albert Schmidt, 1896)


    Für rund 15 Millionen Euro wird das Innere der Kirche seit 2024 bis März 2026 saniert. Dazu gehören eine neue Elektrik, Heizung, Sanitäranlagen, Beseitigung von Spannungsrissen, Reinigung der Steinoberflächen etc. (den Krieg hatte die Kirche weitestgehend unbeschadet überstanden). Seit diesem Monat wird für die Handwerker ein 200 Tonnen schweres Gerüst im Kirchenschiff aufgebaut, bis hoch zur Kuppel sind es 18 Etagen. Rund 100 LKW-Fahrten sind nötig, um alle Teile des Gerüsts anzuliefern. Bilder vom Inneren folgen, wenn möglich, in den nächsten Wochen.

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    Anbau einer öffentlichen Toilettenanlage

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    Hirschauer Straße 8 (Paul Bücklers, 1924): lfd. Sanierung

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    Aufnahmen selbst erstellt