Krystallpalast-Areal am Leipziger Hauptbahnhof
In Leipzig gibt es gleich neben der Innenstadt noch Gebiete, die durch großflächige Brachen gekennzeichnet sind. Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist vielleicht der berühmteste Brachflächen-Platz der Stadt, aber östlich des Zentrums, zwischen Innenstadt und dem quirligen Leipziger Osten gibt es auch noch eine riesige Brache zwischen Hahnekamm, Brandenburger, Hofmeister- und Wintergartenstraße, die ab nächstem Jahr von Investoren bebaut werden soll. Projektentwickler ist Conpartis.
Die LVZ von heute berichtet, dass das Leipziger Architekturbüro Grunwald & Grunwald einen Masterplan für das 2 Hektar große Gebiet vorgelegt hat. Es soll ein Quartier mit Vorbildfunktion für das stark wachsende Leipzig geschaffen werden, das mit den LWB-Neubauten in der Wintergartenstraße sowie dem geplanten ZOB an der Brandenburger Straße bereits sehr konkrete Züge angenommen hat.
Gemäß des Siegerentwurfs soll ein Stadtquartier mit etwa 185 Wohnungen, zwei Hotels, Gastronomie, kleinem Einkaufsmarkt sowie Büro- und Gewerbeflächen entstehen. Getreu dem Leitbild der Europäischen Stadt ist eine Blockrandbebauung mit gründerzeittypischen Traufhöhen und klar definierten öffentlichen Räumen vorgesehen. Der Anteil kleiner Wohnungen soll etwa 50 Prozent betragen. Die Stellplätze der Tiefgarage ist auf 250 begrenzt, dafür sind 600 Fahrradplätze geplant. Der Bebauungsplan sieht vor, dass für nicht verlangte PKW-Stellplätze keine Ablösesumme verlangt wird. Der Vorteil: Da die Tiefgarage nur einen Teil des Grundstücks unterkellert, kann im größten der insgesamt vier geplanten Höfe ein Arboretum (eine Art botanischer Garten mit oftmals exotischen Bäumen und Sträuchern) beliebig tiefe Wurzeln schlagen. Baubürgermeisterin Dubrau wörtlich. "Das Arboretum ist nicht nur eine Reminiszenz an die Entstehungsgeschichte des Krystallpalastes, eigentlich entspricht es der reinen Lehre der Stadtplanung, für das Wohnen in der City Ruhezonen zu schaffen, damit man auch bei geöffnetem Fenster schlafen kann."
An der Hofmeisterstraße, die die Investoren verbreitern und zur Allee umgestalten wollen, werden Ladesäulen für Elektrofahrzeuge installiert. Conpartis-Chef Jaschke. "Wir haben Straßenbahnen, Busse und den Bahnhof in der Nähe. Da brauchen viele Bewohner kein Auto."
Für das Vorhaben sind über 80 Mio Euro kalkuliert. Dafür gründete Conpartis eine Projektgesellschaft mit der SAX-Gruppe aus Tübingen, die in Leipzig bislang schon 40 Häuser saniert hat.
Das zu bebauende Gebiet als Karte
Bild: Grunwald&Grundwald-Architekten
Zwei aktuelle Bilder:
Blick von der Brandenburger Straße zur Hofmeisterstraße, die zentral im Projektgebiet liegt und zur Alle ausgebaut werden soll. Für das Eisler-Haus im Vordergrund gibt es konkrete Sanierungsabsichten. Hier und da wurde berichtet.
Der Blick über besagte Brache in entgegengesetzte Richtung mit dem ehemaligen Bahnpostamt, das heute ein Hostel ist.
Bild: Dave_LE
Zum Schluss noch ein Foto aus (baulich) besseren Tagen mit dem ehemaligen Krystallpalast in der Wintergartenstraße. Heute residiert der Krystallpalast bekanntlich in der Innenstadt.
Urheberrecht abgelaufen
Quelle: Wikipedia