Nachdem ich hier schon seit Langem, teilweise täglich, mitlese und ich mich immer über die aktuellen Informationen und Fotos freue, habe ich es endlich mal geschafft, mich anzumelden. Spezieller Anlass war jetzt eine Baustellenbesichtigung im Airrail-Center am Flughafen. Leider durfte man nicht fotografieren, aber vielleicht kann ich hier trotzdem einige neue Informationen liefern (auch wenn sicher ein Großteil schon bekannt ist). Ich habe nur zugehört und mitgekritzelt, deswegen alle Angaben ohne Gewähr.
Zum Projekt:
- Investitionsvolumen: ca. 660 Mio. Euro
- Länge: 660 m (entspricht etwa der Länge der Zeil von der Konsti bis zur Hauptwache! Da bei meinem Besuch gerade Schichtwechsel war und deswegen mehrere 100 Arbeiter in gelben Westen durch den Mittelgang gelaufen sind, war es auch ähnlich voll wie auf der Zeil ;-))
- Höhe: 9 Stockwerke (gezählt als 11 Ebenen, wobei Ebene 1 die Gleisebene, Ebene 2 die Zwischenebene des Fernbahnhofs und Ebene 3 die "Platte" ist)
- Fläche: ca. 141.000 m², davon ca. 94.500 m² Bürofläche westlich der bestehenden Eingangskuppel zum Fernbahnhof, 34.500 m² für 2 Hotels östlich der Kuppel, ca. 5.900 m² Einzelhandel (30 Läden), ca. 4.200 m² Lager-/Archivfläche, ca. 13.000 m² begrünte Atrien.
- 600 Pkw-Stellplätze (es ist angedacht, westlich des Airrail-Centers zwischen A3 und B42 ein zusätzliches Parkhaus zu errichten).
- die beiden Hotels bestehen aus einem 5-Sterne-Hilton (Zimmergröße: ca. 35 m², ganz am östlichen Ende des Airrail-Centers und dem 3 ½-Sterne Hilton Garden Inn (Zimmergröße: ca. 20 m², direkt westlich angrenzend). In Ebene 11 entsteht ein Schwimmbad.
- neben den beiden Hotels gibt es im östlichen Teil noch ein "Medical-Center" (einschl. Wellness-Bereich) sowie Einzelhandel
- ca. 30.000 m² der Bürofläche im westlichen Teil sind an KPMG vermietet (ganz im Westen; Mietvertrag beginnt im März 2010, dieser Termin wurde auch durch die Verzögerungen bei der Alpine/Züblin-Übergabe nicht verändert)
- Die Verhandlungsbasis für den Mietpreis liegt bei 30 Euro/m² (KPMG zahlt aber wohl weniger)
- insgesamt sind bereits ca. 53 % vermietet (neben KPMG und Hilton an Einzelhandel wie Gerry Weber, REWE (400 m²), Starbucks, Friseur, Eisdiele, Juwelier, diverse Klamottengeschäfte, Gastronomie etc.)
- die Glaskuppel bleibt bestehen, ihre Enden werden aber gekappt und hier ein Durchgang geschaffen. Durch diesen Durchgang erreicht man in östlicher wie in westlicher Richtung zunächst eine Rotunde mit Läden (auf Ebene 3), von welcher man durch Rolltreppen auf Ebene 4 gelangt, die den Boden der Atrien bildet. Die Atrien sind alle durch ein Glasdach überdacht. Nur im Bereich um die Kuppel (umbaut) gibt es kein Dach. Im Ostteil wird der Foyerbereich der Hotels vom eigentlichen Atrium (mit Läden) durch eine Glaswand getrennt. Im westlichen Bürotrakt wird das Atrium durch Querriegel in Abschnitte unterteilt.
- interessant ist, dass die Nasszellen der Hotelzimmer als ganzes angeliefert werden (in Form von Boxen), die nur noch an die richtige Stelle gerückt und angeschlossen werden müssen. Hersteller ist die Fa. DEBA, die auch Zulieferer für die Meyer Werft in Papenburg ist, welche diese Nasszellen in Kreuzfahrtschiffe einbaut. Die Nasszellen sind schon alle vor Ort - falls also jemand ein neues Bad braucht...:D
- die Lasteinleitung des gesamten Gebäudes erfolgt direkt in die Stützen des Fernbahnhofs, d. h. die eigentliche Platte wird kaum beansprucht.
- da das Gebäude über die B42 auskragt, mussten entsprechende Gestattungsverträge geschlossen werden.
- geplante Fertigstellung: 1. Quartal 2010.
Zur Baustelle:
- es gibt 17 große Trumdrehkräne (die Züblin von Alpine übernommen hat und die alle mit einer elektronischen Schwenkbegrenzung ausgestattet sind, da sie nicht über die A3/B42 und die Glaskuppel schwenken dürfen).
- die Baustelleneinrichtung besteht aus ca. 400 (!) Containern (vorwiegend auf der gesperrten südlichen Fahrbahn der B42 unter der Zufahrtsrampe)
- derzeit sind ca. 700 Arbeiter im 2-Schicht-Betrieb a 10 Stunden auf der Baustelle beschäftigt (derzeit auch noch Sonntags; hauptsächlich sind es Polen und Portugiesen, was man auch deutlich an den zahlreichen Hinweisschildern auf polnisch und portugiesisch erkennen kann). Die Anzahl der Arbeiter wird in Spitzenzeiten auf bis zu 1.200 aufgestockt.
- der Baufortschritt erfolgt von Osten nach Westen. Der Betonbau im östlichen Teil ist weitgehend abgeschlossen, es werden auch schon erste gläserne Fassadenelemente des Hotels angebracht (zum Atrium hin).