Münchner Gschichten: Bilder und Dokumente aus der Vergangenheit

  • Münchner Gschichten: Bilder und Dokumente aus der Vergangenheit

    In der SZ steht ein Interview mit Hans-Jochen Vogel, der 1960 bis 1972 Bürgermeister war - eine Zeit, als München noch wirklich boomte. Vogel spricht über zwölf Jahre, in der die Stadt einen Einwohnerzuwachs von über 300.000 Menschen verzeichnete und das Bild der Stadt nachhaltig verändert wurde. Unter anderem entstanden der Olympiapark, das U- und S-Bahn-Netz (inkl. Bau der ersten unterirdischen Stammstrecke), die völlige Neugestaltung und Verkehrsberuhigung des Marienplatz, Kaufinger-, Neuhauser Str. und Umgebung, sowie die sogenannten "Entlastungswohngebiete" (Hasenbergl, Lerchenauer See, Perlach, Fürstenried, Blumenau).


    http://www.sueddeutsche.de/mue…fuehl-von-heimat-1.199347

  • Ich hoffe, dieser Link ins SSC ist erlaubt. Interessante Fotos von München aus dem Jahr 1968; durch U-Bahn, S-Bahn-Tunnel etc.-Bau und die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele muss die Stadt einer einzigen Großbaustelle geglichen haben. Vielleicht kann man durch diese Bilder außerdem ein Gefühl dafür entwickeln, dass der Hauptbahnhof zumindest einige Jahre lang modern auf die Menschen gewirkt haben könnte:


    http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=1023103

  • Super Bilder, vielen Dank für den Link. Auf zwei Bildern sieht man noch das alte Rathaus komplett ohne Turm. Wenn man genau sucht, hat der alte 60iger Jahre Bahnhof schon irgendwas. Es sieht so aus, als ob die gesamte Kaufingerstr. fast komplett gesperrt war,- heute absolut unvorstellbar. Das muss eine tolle Zeit des Umbruchs und Dynamik gewesen sein.

  • Ja, eindrucksvolle Bilder - und die schönen Autos. Man sieht auch gut, wieviele Straßen damals noch gepflastert waren, die haben ja den Krieg praktisch unbeschadet überlebt. Heute ist überall Asphalt darüber, auch in der Altstadt in Straßen, in denen höchstens 30 gefahren werden darf. In der Burgstraße (führt vom alten Rathaus zum alten Hof) wurde vor wenigen Wochen der Asphaltbelag ausgetauscht. Kurzzeitig kam das alte, völlig intakte Straßenpflaster darunter zum Vorschein. Auf ganzer Länge der Straße. Es sah so schön aus! Aber man kennt ja die Argumente dagegen: Pfennigabsätze, die in den Fugen stecken bleiben - Radfahrer, die ausrutschen....

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  • Man sieht auch gut, wieviele Straßen damals noch gepflastert waren, die haben ja den Krieg praktisch unbeschadet überlebt.


    Trotzdem bin ich überrascht, wie viele Straßen damals, Ende der 1960er,/Anfang der 1970er schon "autogerecht" umgestaltet waren, stellenweise sogar stärker als heute. Zum Beispiel sieht man auf diesem Foto, dass auf dem Bahnhofplatz Absperrgeländer installiert waren, man kam als Fußgänger also vermutlich nur unterirdisch über den Platz (ähnlich wie heute noch am Karlsplatz). Die Dachauer Straße war 1968 offenbar schon vollständig vier- bis sechsspurig ausgebaut, wie dieses Foto von der Dachauer Straße/Ecke Heideckstraße zeigt. Die Bilder der Erdumwälzungen am Oberwiesenfeld finde ich auch sehr beeindruckend.

  • Aber man kennt ja die Argumente dagegen: Pfennigabsätze, die in den Fugen stecken bleiben - Radfahrer, die ausrutschen....


    Naja, wenn man ehrlich ist: Sobald Autos drüber fahren ist es auch recht laut.

  • ^^
    Ja, stimmt schon, aber ist das in ner 30-Zone so ein großer Unterschied? Dafür, dass es viel besser aussieht? Hier und da gibt es in Münchner Wohnstraßen noch Pflaster und es sieht einfach "behaglicher" aus. In einigen Städten, z.B. in Dresden rund um den Neumarkt, z.T. sogar in Berliner Innenstadtvierteln, wird extra WIEDER Pflaster verlegt. Pflaster hat ja den großen Vorteil, dass es haltbarer und widerstandsfähiger ist als Asphalt, demnach günstiger im Unterhalt.
    munichpeter: ich hatte von dem Artikel keine Ahnung - witziger Zufall!

  • München 1971

    Im SSC gibt es einige weitere München-Fotos von 1971:


    Karlsplatz:


    http://nsm02.casimages.com/img…216080630498025069722.jpg
    http://nsm02.casimages.com/img…216080630498025069723.jpg


    In der Nähe vom Oberwiesenfeld/Olympiapark: http://nsm02.casimages.com/img…216080630498025069724.jpg


    Aussicht vom Olympiaturm Richtung Neuhausen, Laim: http://nsm02.casimages.com/img…216080630498025069725.jpg
    Milbertshofen (BMW-Werke): http://nsm02.casimages.com/img…216080629498025069721.jpg


    Blick von der Frauenkirche Richtung Jakobsplatz, Glockenbachviertel: http://nsm02.casimages.com/img…216080628498025069719.jpg
    Blick Richtung Marienhof, Residenz, Hofgarten, Oper, Arabellapark: http://nsm02.casimages.com/img…216080629498025069720.jpg


    Quelle mit weiteren Bildern: http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=1023103

  • @München 1971


    Ich kann das Gefühl kaum beschreiben, aber am ehesten würde ich es "unheimlich" nennen, wenn ich diese Bilder betrachte. Die Stadt hat sich in seiner wesentlichen Baumasse ja fast nicht verändert! Und das seit fast 40 Jahren.

  • Weiss jemand von euch was das Gebäude ganz links auf diesem Gemälde sein könnte?
    Und auch welcher Turm zwischen Theatiner- und Frauenkirche dargestellt ist?


    KLICK


    Das Gemälde zeigt den Blick vom Oberwiesenfeld (heute Olypark) in Richtung Altstadt (1836).
    Die Kirchen sind zwar etwas größer dargestellt, ansonsten sollte die geografische Darstellung aber halbwegs passen.

  • Danke, das war ja echt schnell und ein Volltreffer :)
    Auf die westliche Seitenfassade der alten Pina wäre ich nie gekommen, obwohl ich auf der Südseite sehr lange Zeit täglich in der Sonne gesessen bin.
    Aber waren da kurz nach der Eröffnung (im gleichen Jahr wie das Gemälde) wirklich Statuen drin gestanden? Das hat mich bei der Suche etwas verwirrt, da ich kein Gebäude mit solchen Statuen in München in Erinnerung hatte.

  • Ich würde das jetzt als Vorhänge o.ä. deuten. Interessant ist der Königsplatz (unterhalb der Frauenkirche), der zu diesem Zeitpunkt nur aus der Glyptothek besteht.

  • Zum Thema Figuren an der alten Pinakothek habe ich eine interessante Aufnahme aus dem Jahr 1944 gefunden:
    KLICK


    Auf dem Grundriss von Klenze habe ich auch an der Ostseite einen Balkon gesehen, der nicht mehr existiert.
    Über die Westfassade konnte ich leider noch nichts näheres erfahren.


    Mich wundert warum die Figuren nicht mehr aufgestellt sind, da sie offenbar 1840 bereits rekonstruiert wurden:
    "Zehn 2,33 m große Malerstatuen aus Abbacher Sandstein für die kriegs- und nachkriegszerstörte Südbalustrade der Alten Pinakothek."
    http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Mayer_%28Bildhauer%29
    (Hier stimmt irgendwas auf Wikipedia nicht, da die alte Pina angeblich 1837 gebaut wurde und Ernst Mayer 1844 gestorben ist. Während dieser 7 Jahre war aber kein Krieg auf bayerischem Boden.)

    Einmal editiert, zuletzt von hiTCH-HiKER ()