Isarufer: Umgestaltung inkl. Westufer Innenstadt

  • Die Pläne zur Isarumgestaltung sind wohl ziemlich weit gediehen: http://www.sueddeutsche.de/mue…s-renaturierung-1.3986112


    Bemerkenswert, dass überlegt wird, die Ludwigsbrücke verkehrsberuhigt zu gestalten.Dadurch würden auch endlich Umbauten an der Zweibrückenstraße und der Rosenheimer Straße möglich. Wenn man die beide als weitläufige einspurige Boulevards gestalten könnte, wäre extrem viel gewonnen. Auch die geplanten Umbauten am Gasteig mit einem Wegfall der Abgewandtheit von der Rosenheimer habe ich erst kritisch gesehen, ergäben damit aber ein neues Bild. Aber ob die beiden Straßen adäquat ersetzt werden könnten als Zubringer von der Rosenheimer Autobahn in die Innenstadt kann ich mir nicht vorstellen.


    Schade wäre es um die Umgestaltung des Vater-Rhein-Brunnens, ist eigentlich sehr schön da mit den hohen Bäumen.

  • Grundsätzlich mal sehr gute News! Jedes mal, wenn ich mich - so wie gestern - länger an der Isar aufhalte, wird mir deutlich, wie wichtig es wäre, den Autoverkehr vom Westufer wegzubekommen. Als erster Schritt wäre hier doch eine Sperrung nur an Wochenenden und Feiertagen schnell umsetzbar. Am Pariser Seine-Ufer macht man das meines Wissens auch schon einige Jahre und gewinnt dadurch viel Lebensqualität in den Innenstadtbereichen zurück.


    @Vater-Rhein-Brunnen: Das wirkt auch auf mich wie kontraproduktiver Aktionismus.

  • Eine Sperrung bringt da meines Erachtens noch nicht viel. Es fehlt dann immer noch eine Flusspromenade mit Cafes, Spielplätzen und mehr.

  • Flussbad

    Nun gibt es eine Beschlussvorlage des Umweltreferats, die der Umweltausschuss der Stadt am 10.07. beraten soll. Als favorisierter Standort gilt der Bereich nördlich der Corneliusbrücke am Deutschen Museum in der Großen Isar. Probleme bereiten die kalte Wassertemperatur, das häufige Hochwasser, das Treibgut und die starke Strömung. Trotzdem soll eine Lösung ohne Badeschiff, herausnehmbare Körbe bzw. Becken aus Flusswasser am Ufer realsiert weden, d.h. wohl eine Variante, bei der im direkten Isarfluss ein geschützter Bereich gebaut wird. Die Kosten könnten sich nach aktuellen Berechnungen auf ca. 10-19 Mio Euro belaufen.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…-so-kompliziert-1.4026698

  • Kiesumlagerung an der Weideninsel


    Pressemeldung der Stadt:


    "Das Baureferat gräbt ab Dienstag, 3. Dezember, im Bereich der Weideninsel die dort angelagerte große Kiesbank ab. Der Kies wird zum Teil in die Große Isar direkt neben der Weideninsel geschoben und in die Kleine Isar nördlich der Reichenbachbrücke eingebracht.

    Auch die Ufer in der Nähe der Weideninsel, woher die Isar in den letzten Monaten den Kies abgetragen hat, sowie die Hochwasserschäden an den Wegen und Hochwasserwiesen werden mit dem Kies aus dem Seitenarm wieder befüllt.

    Durch die Arbeiten wird der Seitenarm wieder seine ursprüngliche Tiefe von bis zu 1,50 Meter erhalten. Aus eigener Kraft kann die Isar dann die weitere Gestaltung übernehmen und den verbrachten Kies sowie den Seitenarm mit der Zeit modellieren.

    Die Arbeiten sind mit der Wasserrechtsbehörde, der Naturschutzbehörde, der Fischerei sowie dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt.

    Bei den vergangenen Hochwasserereignissen, insbesondere in diesem Jahr, wurde im Bereich der Weideninsel eine so große Kiesbank abgelagert, dass der Seitenarm zu verlanden droht und damit der Hochwasserschutz nicht mehr ausreichend gewährleistet wäre. Durch die Mobilisierung des Kieses kann die Isar diesen wieder selbsttätig weitertransportieren. Dadurch entstehen ökologisch wertvolle Lebensräume und Laichplätze für die Lebewesen in der Isar."


    https://ru.muenchen.de/2024/23…an-der-Weideninsel-116058


    Die Kiesablagerung an der Weideninsel ist auf der Webcam gut zu erkennen, ein Bagger gräbt schon ab:

    https://www.terra-hd.de/deutschesmuseum4/

  • Wenn das jetzt ein Problem ist, dann wird es in Zukunft immer wieder zu "korrgierenden" teuren Einsätzen kommen müssen. Da stimmt dann etwas mit der Gewässerplanung nicht.

  • Es kommt auch regelmäßig zu solchen Korrekturen. Am Flaucher wird jedes Jahr einmal gebaggert, um den östlichen kleinen Seitenarm (der wohl auch als Fischtreppe dient) freizuschaufeln.

    In beiden Fällen befindet sich ein kleiner Seitenarm am Gleithang, wo sich immer Sedimente ablagern wegen der geringeren Fließgeschwindigkeit. Vielleicht ist das der Fehler in der Gewässerplanung.

  • Wenn das jetzt ein Problem ist, dann wird es in Zukunft immer wieder zu "korrgierenden" teuren Einsätzen kommen müssen. Da stimmt dann etwas mit der Gewässerplanung nicht.

    Es kommt darauf an, was man haben will. Eine Isar, beidseitig in Betonwände eingepfercht, verspricht einen garantierten Mindestwasserstand und entsprechend Kraft, sodass Kiesablagerungen an bestimmten Stellen erst gar nicht entstehen. Das ist aber Praxis von Vorgestern.

    Oder eine Isar, die im Rahmen der vorhandenen Platzverhältnisse "semi-renaturiert" ist und gleichzeitig dauerhaft nutzbare Uferbereiche aufweist, also so wie wir sie heute haben. Daraus folgen zwangsweise regelmäßige Korrekturen durch den Menschen, um diesen Status Quo weitgehend aufrechterhalten zu können.

    Wie das aussieht, wenn die Isar wirklich frei fließen kann und so gut wie keine Korrekturen vorgenommen werden, kannst du zwischen Sylvensteinspeicher und Wallgau erleben. Dort bilden sich mehrmals im Jahr neue Seitenarme, während andere verlanden, das gesamte Flussbett ist auf einer Breite von z.T. mehreren hundert Metern von Kies- und Geröllablagerungen durchzogen.

    Die Isar ist kein zahmes Planschbecken, auch wenn sie hin und wieder so aussieht.

  • ich bin kein Wasserbauer. Aus meiner Sicht ist es schwierig vielleicht sogar nicht möglich eine Renaturierung nur halbseitig vorzunehmen. Auf der Ostseite wird ein mäandrierender Fluss künstlich hergestellt auf der Westseite ist quasi der Prallhang durch die Ufereinfassung manifestiert. Erscheint mir so nicht plausibel. Wenn, dann müsste man mit Kiesaufschüttungen auf der Westseite helfen, den Fluss in eine gewisse Balance zu bringen, damit abwechselnd im Osten und Westen der Prallhang entsteht, wo Material erodiert wird, das sich dann in der nächsten Krümmung auch der entsprechende Gleithang ausbilden kann. Im Endeffekt sollte hier eine Optimierung derart erfolgen, dass nicht alle paar Jahre viel Geld für eine künstliche Korrektur ausgegeben werden muss, die ja auch wiederum einen großen Eingriff in die Natur mit sich bringt.

  • Ist es denn "viel Geld"? Die Kosten standen glaub ich nicht im Artikel. Wenn "nur" bisschen gebaggert werden muss, würden sich die Kosten evtl. in Grenzen halten und der optische Mehrwert wäre es wert.

  • Aus meiner Sicht ist es schwierig vielleicht sogar nicht möglich eine Renaturierung nur halbseitig vorzunehmen. Auf der Ostseite wird ein mäandrierender Fluss künstlich hergestellt auf der Westseite ist quasi der Prallhang durch die Ufereinfassung manifestiert.


    Wenn, dann müsste man mit Kiesaufschüttungen auf der Westseite helfen, den Fluss in eine gewisse Balance zu bringen, damit abwechselnd im Osten und Westen der Prallhang entsteht, wo Material erodiert wird, das sich dann in der nächsten Krümmung auch der entsprechende Gleithang ausbilden kann.

    Die halbseitige Semi-Renaturierung existiert ja nur zwischen Brauner Eisenbahnbrücke und Corneliusbrücke, südlich davon ist sie auf beiden Seiten semi-renaturiert (siehe Plan: https://www.wwa-m.bayern.de/pr…oc/isar_plan_flyer_de.pdf). Beides funktioniert seit Fertigstellung 2011 eigentlich recht gut: Der Hochwasserschutz sowie die Lebensbedingungen für Tiere wurden verbessert und zugleich ist der Erholungswert für den Menschen deutlich gesteigert worden. Trotzdem bedarf es in beiden Bereichen gelegentlicher Eingriffe, insb. eben Kiesaushub und -umlagerung. Das lässt sich (leider) nicht vermeiden, da ein echter Wildfluss, wo einem solche natürlichen Abtragungen und Aufschüttungen egal sein können, allein schon aufgrund des begrenzten Platzes innerhalb des Stadtgebiets nicht mehr entstehen kann.

    Das ließe sich auch sehr wahrscheinlich nicht durch eine Aufschüttung am betonierten Westufer ab Eisenbahnbrücke verhindern, und selbst wenn, dann wäre der östliche Uferbereich mit seinen Wegen und Wiesen weitgehend verloren. Selbst in Lenggries, wo es auf beiden Seiten gar keine Betonmauern gibt, werden solche Arbeiten von Zeit zu Zeit vorgenommen.

    Zu den Kosten finde ich nur etwas zu Bad Tölz; dort bezifferten die Tölzer Stadtwerke die Kosten auf 100.000 - 120.000 Euro, wobei die nötigen Arbeiten dort umfangreicher aussehen (https://www.sueddeutsche.de/mu…-stein-um-stein-1.3270781; aus dem Jahr 2016).

    Finde ich jetzt angesichts anderer Ausgabeposten nicht dramatisch ;)