Ganz allgemein gesprochen fehlt mir in München eine mutige Strategie für die Umwidmung und Revitalisierung von Industriegürteln.
Das Problem ist doch, dass in Gewerbegebieten meist recht hohes Baurecht besteht und Gewerbebauten auch recht schnell umzusetzen sind. Damit die Stadt zusammenhängende Flächen überplanen kann und alle Grundstückseigentümer an einen Tisch kriegt müsste sie also über ihren eigenen Schatten springen und zum Beispiel eine GFZ von 6 - statt sagen wir mal 2 - für einen Teil des Areals anbieten, in der Büroraum dann auch gestapelt werden kann. Im Gegenzug wären dann tatsächlich erhebliche Flächen auch für eine Umnutzung frei.
So wie es im Moment läuft werden einfach Genehmigungen für eine GFZ von 3 statt 2 erteilt und immer wieder kommen - wie oben oder bei der Macherei - auch ganz ansehnliche Bauten heraus, aber mit dieser Strategie wird weder das Gebiet entlang der Hansastraße noch irgend ein anderes Gewerbegebiet fundamental transformiert.
Das Werksviertel geht bestimmt in die richtige Richtung und ist meines Erachtens durchaus attraktiv. Damit sowas auch in anderen Stadtteilen möglich ist müsste man aber nochmal dichter überplanen, sonst verliert irgend ein Investor die Geduld und stellt halt doch lieber einen 6-stöckigen Büroblock hin und spart sich die Planungsunsicherheit.