Am RAW stand Gestern ein hoher Autokran (keine Ahnung warum).
Der steht da für Bungee Jumping.
Am RAW stand Gestern ein hoher Autokran (keine Ahnung warum).
Der steht da für Bungee Jumping.
Ich habe mal wieder was zum Bahnhof Warschauer Straße in meinen Blog geschrieben.
Hier geht's zum Artikel.
Nur mal aus Interesse, wie lange genau dauert es, bis Kupfer diese schöne türkisfarbene Patina erhält? Im Moment siehts jedenfalls beschissen aus und zwar im wahrsten Sinne. Immerhin hat man dran gedacht, schon mal das Geländer farblich passend abzustimmen.
Gar nicht. Statt türkisfarbene Patina zu entwickeln, bleibt das leider schmutzigbraun, wie man am S-Bahnhof Hohenzollerndamm ebenfalls sehen kann:
http://www.doerr-ludolf-wimmer…ehr-hohenzollerndamm.html
^ Nein. Natürlich wird das mit der Zeit grün. Dauert aber locker zehn, fünfzehn Jahre, wenn nicht länger. Bis dahin wird sich allmählich ein einheitlicher Braunton herausbilden. Irgendwann beginnt sich entlang feuchter Stellen die Patina zu bilden, breitet sich immer weiter aus und bedeckt schließlich das ganze Gebäude.
Ich weiß aber gar nicht, was Ihr gegen den derzeitigen Zustand habt. Kupfer ist ein wunderschönes Material, und dass es beim Altern immer wieder das Aussehen ändert, macht es nur interessanter.
Naja, hast schon recht. Am "derzeitigen Zustand" ist die Aussenhülle das kleinste Problem. Ich bin mal gespannt, ob das im Inneren irgendwann fertig wird. Z.B. bevor sich die Aussenhaut komplett mit grüner Patina bedeckt hat...
Das Kotbraun passt ja perfekt zu Berlin wenn man sich die Büsche anguckt in denen Obdachlose schlafen oder die Toilettenwannen in Berliner Elektroclubs. Alles schön abgefuckt Ton in Ton und spiegelt gut die siffige Druffi-Atmosphäre von Berliner Öffentlichen Verkehrsmitteln der 2000er und 2010er Jahre wieder. Ich sag nur Sonntag morgens durch Wedding oder Prenzlauer Berg gehen, frieren und die Flaschensammler an jeder Ecke sammeln sehen, da will man nur noch ins Bett. Wie hat Peter Fox einst gesungen? „Guten Morgen Berlin, du kannst so schön hässlich sein, so dreckig und kotbraun.“
^ Meine Fresse, es ist Kupfer – das ist ein edles und teures Material, mit dem in Europa seit Jahrhunderten Kirchen- und Schlossdächer gedeckt werden. In unserer Gegend in letzter Zeit das Dach des Potsdamer Landtagsschlosses oder der Parochialkirche. Was sollen diese – mit Verlaub – bescheuerten Fäkalvergleiche? Völlig daneben!
^Ein wenig Kritik kann man schon gelten lassen. Nur weil man Jahrhunderte Dächer mit Kupfer gedeckt hat, muss man ja nicht das ganze Gebäude damit eindecken. Ich hoffe jedenfalls, dass die Bahn die Station an der Warschauer nicht so schnell verkommen lässt.
Der nackte Beton wurde ja bereits Opfer von diversen Vandalen, auch an der Außenwand kleben schon unzählige Sticker - bisher hat man nichts dagegen getan.
Ich kann dazu eine Anekdote beitragen. Irgendwann letztes Jahr als der Bahnhof auf Bahnsteigsebene noch frisch und neuwertig war, hielt meine Bahn dort. Ich sitze am Fenster. Massen an Menschen stiegen aus, der Bahnsteig rammelvoll. Ein Typ bleibt mitten im Gedränge stehen, holt einen riesigen schwarzen Eddingstift aus seinem Rucksack und "malt" seelenruhig ein von seiner Fantasie erdachtes, ich nenn es mal großzügig "Logo" an die zu dem Zeitpunkt noch frisch gestrichene Wand. Während er das da so schwungvoll hinmalt, -zwischen hundert paar Augen- frage ich mich noch, ob ihn wohl die Security erwischen wird oder sich ein rechtsbewusster Bürger findet, der ihn darauf hinweist, dass diese Wand nicht sein Privateigentum ist. Und während ich das so denke, fährt mein Zug weiter und aus dem Augenwinkel erhasche ich noch einen Blick darauf, wie er seelenruhig den Treppenausgang hochmarschiert. Das war wieder einer dieser Momente, der mir die Gewissheit gab, dass in dieser Stadt einfach niemand einen F*** auf irgendwas gibt. Das hat seine Vorteile. Das hat seine Nachteile. Das ist halt Berlin.
^ Das gilt bei Weitem nicht für alle Bahnhöfe, insbesondere nicht für den Hauptbahnhof: https://www.morgenpost.de/berl…-wird-zehn-Jahre-alt.html
Demnach hat die Bundespolizei ihr Büro dort direkt im Bahnhof; viele Streifen und Sicherheitsleute seien unterwegs, noch häufiger aber Reinigungskräfte. Jeder Fleck werde sofort weggefeudelt, jede Pfütze mit rotem Warnband gesperrt, sogar der Abfall in den Trenn-Mülleimern von Hand neu sortiert – Papier, Plastik, Restmüll –, bevor er abtransportiert wird.
Reinigungsleute an Seilen ("Industriekletterer") reinigen demnach nachts die Betonwände turnusmäßig.
Interview mit dem Chef des Hauptbahnhofs: https://www.berliner-zeitung.d…zone-europaplatz-24557812
Demnach wird der Hauptbahnhof von Anfang an permanent durch Kameras überwacht; Sicherheit lasse sich vor allem durch Präsenz erzeugen, dadurch, dass permanent Mitarbeiter – auch von der DB Sicherheit und Bundespolizisten – unterwegs sind, aufmerksam gucken; für Wohnsitzlose sei zum Beispiel eine Vereinbarung mit der Stadtmission getroffen worden.
Dit is' och Berlin!;)
Das die Bahn ihren (inkl. Brücken und Tunneln) 1,4Mrd. teuren Prestigebahnhof bewachen lässt, lässt aber kaum Rückschlüsse auf den Rest Berlins zu.
Ich mag den Hauptbahnhof, er ist wie eine kleine Stadt in der Stadt. Mittlerweile geht mir das Gedränge dort aber auf die Nerven. Versuch dir zu den Hauptverkehrszeiten dort mal irgendwo ne Stulle zu kaufen. Du stehst überall an, obwohl es gefühlt hundert Geschäfte gibt.
^ Was hat denn dieses Kopfschütteln nun wieder zu bedeuten? Echauffierst Du Dich darüber, dass im HbF auch andere Leute außer Dir eine Stulle kaufen wollen? Oder schreibst Du es dem typischen Berliner Generalversagen in allen Belangen zu, dass es im Hauptbahnhof nicht pro interessiertem Kunden einen Stullenstand gibt (wie es in Paris oder München oder Peking zweifellos der Fall ist – dort herrscht niemals nicht kein Gedränge)?
Ne dit is die heutige Spar- bzw. Leuchtturmpolitik der Bahn: einzelne ausgewählte große Bahnhöfe als prestigeträchtige Aushängeschilder herauszuputzen und zu vermarkten und gleichzeitig die anderen 90% der Bahnhöfe vergammeln zu lassen. Nur dort wo die Politik draufschaut - und finanziell fördert - tut sich was, und das ist eben beim Hbf. im politischen Zentrum Berlins ganz besonders der Fall. Wer die Augen vor der Realität verschließen möchte kann dies dort tun. Das hat aber herzlich wenig mit den eigentlichen Berliner Verhältnissen zu tun.
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Also die Poller verhinderten keine "Wiederinbetriebnahme" sondern behinderten den laufenden Betrieb der Linie 300.
Bist du dir sicher das dort überhaupt der Busverkehr eingestellt wurde und dann auch noch wegen falsch parkender Autos?
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Einige Leute hatten sich ja über die Poller – insbesondere in der Bushaltestelle – aufgeregt. Nun da sie wieder entfernt wurden, sieht man den Grund, weshalb die Poller überhaupt reingeschraubt wurden. ÖPNV wird nun durch illegal abgestellte Privat-PKW behindert, nicht mehr durch Poller
Ich würde gerne wissen, ob es ästhetische oder funktionale Gründe waren, daß der Bahnhof Warschauer Straße mit Kupfer verkleidet wurde?
Einige Leute hatten sich ja über die Poller – insbesondere in der Bushaltestelle – aufgeregt. Nun da sie wieder entfernt wurden, sieht man den Grund, weshalb die Poller überhaupt reingeschraubt wurden. ÖPNV wird nun durch illegal abgestellte Privat-PKW behindert, nicht mehr durch Poller
Da werden sogar parallel ÖPNV und Radverkehr behindert wegen ein paar egoistischer Menschen und fehlenden Sanktionen (auch Egoisten lassen sich erziehen, wenn das Auto mindestens einmal aufwändig sowie gegen mehrere hundert Euro Gebühr abgeholt werden durfte - und irgendwann wird aus individuellem Lernen kollektives Lernen).
Insgesamt finde ich solche Poller einfach nicht optimal. Es sieht bescheiden aus und wirkt irgendwie auch hilflos, resigniert. Ähnlich wie die Vorschläge, nachts alle möglichen Parks/ Grünflächen abzusperren, weil man die Dealer anders nicht mehr vertreiben kann (und in Wahrheit auch gar nicht will). Und insofern ist es schon auch irgendwo eine politische/ ideologische Geschichte. Andernorts gibt es viel höhere Strafen für bestimmte Vergehen, die zudem auch konsequenter durchgesetzt werden (wenn man es schmerzhaft teuer für die Parksünder macht, lohnt sich auch das Personal - wobei gerade Busfahrer oder Radler auch ein modernes Meldesystem erhalten könnten, sodass sogar ohne flächendeckende Überwachung schnell und flexibel reagiert werden kann).
Gerade hier auf dem Foto sieht man mE gut, dass die aktuelle Regelung einfach nicht funktioniert und auch die Poller letztlich keine ideale Lösung darstellen können. Berlin muss mE wieder lernen, gewisse Regeln durchzusetzen (hier haben wir trotz toller Poller eine akute Verkehrsgefährdung) - und dafür muss es den Leuten auch mal weh tun. Überall Poller und Zäune aufzustellen, kann einfach nicht die große Lösung sein. Das ist überspitzt gesagt ein wenig, als wenn ich so viel Angst vor der Erziehung der eigenen Kinder habe, dass ich sie für ihren und meinen Schutz lieber gleich in eine Gummizelle stecke und nur noch digital oder über einen kleinen Schieber Kontakt habe. Oder wenn ich jede Gefahrenquelle im Haus beseitige, statt Regeln für den sicheren Umgang zu vermitteln und auch durchzusetzen. Manchmal kann man unangenehme Auseinandersetzungen nicht vermeiden, wenn man noch ernst genommen werden und ein nachhaltig funktionierendes Zusammenleben erreichen möchte...
Dem kann ich mich nur anschließen. Berlin braucht mehr Durchsetzung von Regeln. Ein mE falscher Liberalismus treibt nur noch Sumpfblüten. Eigentlich könnte RRG hier ein durchaus glaubwürdiges Projekt starten- ein funktionierendes Management und Behörden voraussetzt .
Ich denke das Problem wird sich in ein paar Jahren von selbst erledigt haben.
Ich glaube auch, dass der Bezirk und die Bahn hier wesentlich konsequenter durchgreifen müssten ohne gleich den Polizeistaat auszurufen, aber das geschieht nicht aus welchen Gründen auch immer.
Aber durch die anstehende Bebauung des Edge oder des Raw Areal wird einfach die Gentrifizierung dafür sorgen, dass sich die Gegend verändern wird, vielleicht unmerklich erst aber es wird geschehen, davon bin ich überzeugt. Und in 15 Jahren werden dann viele ganz stolz und verklärt Ihren Sprösslingen und Freunden erzählen wie tapfer sie im Ghetto überlebt haben und jeden Tag ihr Leben riskiert haben, um unbeschadet zur S Bahn zu gelangen.
ÖPNV wird nun durch illegal abgestellte Privat-PKW behindert, nicht mehr durch Poller
Danke für dieses ernüchternde Bild.
Das zeigt wie weit dreiste Gleichgültigkeit einiger Zeitgenossen seine Blüten treiben kann, wenn diese davon ausgehen (können) keine oder nur geringe Konsequenzen befürchten zu müssen, einfach unglaublich.
Gruß, Jockel