Gesetz über die Neuausrichtung der sozialen Wohnraumversorgung
Ein Zusammenschluss verschiedener Mieterinitiativen sammelt seit gestern, dem 11.04.15 Unterschriften für ein Gesetz über mehr bezahlbaren Wohnraum, eine Unterschriftensammlung im Rahmen eines Voklsbegehren.
Es ist der bislang umfangreichste Gesetzentwurf in einem Volksbegehren in Berlin. Er umfasst 52 Paragrafen auf 59 Seiten. Hier kann man sich den Gesetzentwurf downloaden: Link
Das langfristige Ziel des Bündnisses ist es, dass die Bürger Berlins parallel zur Abgeordnetenhauswahl nächstes Jahr darüber abstimmen können.
Nach Angaben der Mieterinitiativen leistet der Gesetzesvorschlag Erhalt und Schaffung von preiswertem Wohnraum durch:
✘ Errichtung eines Wohnraumförderfonds
✘ Einkommensorientierte Mietpreissenkung in öffentlich geförderten Wohnungen
✘ Förderung von Neubau mit niedrigen Mieten
✘ Modernisierungsförderung für Barrierefreiheit und Energieeinsparung ohne drastische Mietsteigerung
✘ Neuausrichtung der städtischen Wohnungsunternehmen als Anstalten öffentlichen Rechts
✘ Mieterfreundlich, gemeinwohlorientiert, ohne Gewinnausschüttung
✘ Mitbestimmung der Mieterinnen und Mieter
Der Berliner Senat hat die Befürchtung hoher Kosten wenn der Gesetzesvorschlag zur Wirklichkeit würde. Die Senatsverwaltung nennt hier die Summe von knapp 3,3 Miliarden Euro für Landeshaushalt, sofern das Gesetz nach einem erfolgreichen Volksentscheid tatsächlich in Kraft treten sollte. Diese Summe bezieht sich auf den Zeitraum zwischen Anfang 2017 und 2021. Augeschlüsselt stellt sich die Summe so zusammen:
> Einrichtung eines Wohnungsneubauförderfonds - 1,6 Mrd. EUR
> Umwandlung der städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Anstalten des öffentlichen Rechts - 545 Mio. EUR
> Einkommensorientierte Mietsubvention bei öffentlich geförderten Wohnungen - 606 Mio. EUR
> Ankauf von Sozialwohnungsbeständen - 520 Mio. EUR
Die amtlichen Zahlen sind jedoch deutlich höher als die Schätzungen der Mieterinitiativen. Diese berechnen für den gleichen Zeitraum Kosten von "nur" 1,3 Mrd. EUR.
Die Website zum Berliner Mietenvolksentscheid: Link