Planungspolitik / Wohnungspolitik
Die FAZ widmet einen ersten Artikel den Auswirkungen oder besser: mutmaßlichen Auswirkungen der sog. Mietpreisbremse in Frankfurt.
Was Mietpreisbremse eigentlich heißt, hatte ich schon mal an anderer Stelle erläutert. Zutreffend dürfte die Auffassung von Bürgermeister Cunitz zum Widerspruch zu den Mlieuschutzsatzung sein. Da die Erstvermietung von Neubauten und die Neuvermietung grundhaft sanierter/modernisierter Wohnungen, wozu auch die von Büro- zu Wohnraum umgewandelten Objekte zählen, von den "Bremsvorschriften" ausgenommen sind, bleibt wohl abzuwarten, wie und wo sich die Bremse wirklich auswirkt.
Was sich kaum kalkulieren lässt, ist die Auswirkung auf die künftigen Mietspiegel, deren Werte - gewissermaßen in der nächsten Runde - Bemessungsgrundlage für die Neuvermietung sein werden; das dürfte davon abhängen, in welchem Umfang jeweils "gebremste" und "ungebremste" Neuvermietungen in die Datenbsais einfließen. Langfristig weit wirksamer wäre wohl gewesen, die Datenbasis für die Mietspiegel zu verändern. Da langjährige Mietverträge sich mit den Jahren erfahrungsgemäß immer mehr vom Niveau der Neuvermietungen entfernen, würde ein mindernder Effekt schon dadurch entstehen, dass in die Datenbasis auch ältere Mietverträge einfließen. Derzeit fließen nur Mietverträge in den Mietspiegel ein, die nicht älter als vier Jahre sind, also das Teuerste, was der Mietmarkt hergibt.
Ich weiß auch nicht, woraus der Wohnungsbaudezernent die Hoffnung speist, die für die Anwendung der neuen Regeln erforderliche Rechtsverordnung können schon zum 1.6. in Kraft treten. Er hat vielleicht noch nicht gemerkt, dass an die hier geforderte Verordnung qualitativ wesentlich höhere Anforderungen gestellt sind, als wir das z.B. von der KappungsgrenzenVO kennen. Ich denke, die Aussage, Frankfurt habe einen angespannten Wohnungsmarkt, reicht nicht. Das muss statistisch untermauert werden und es müssen Abhilfemaßnahmen genannt werden, die ergriffen werden, um dem Problem abzuhelfen. Auf die Begründung bin mal gespannt und auch darauf, was die Gerichte dazu sagen.