Pegida, Legida - Stupida?

  • Ich finde, für die Freital-Trilogie eignet sich dieses Video wunderbar als Trailer.


    Aber mal im Ernst: Von Hitlergruß-Andi aus Freital habt ihr sicher schon gehört. Jetzt gibt's in der Welt einen Artikel dazu, in dem sich der Frührentner mit dem steifen rechten Arm erklärt und von Einheimischen als Opfer, als Wendeverlierer etc. dargestellt wird. Ja klar, alles keene Nazis, nur besorgte Ossis, denen das Leben übel mitgespielt hat. Es dauert wohl noch einmal 25 Jahre, bis der Ossi-Opfermythos endgültig verschwunden ist. Dann hat sich auch Pegida hoffentlich erledigt - und zwar, das wird man ja wohl noch sagen dürfen, auf ganz natürliche Weise.


    Sachsen hat kein Flüchtlingsproblem, sondern ein Problem im Umgang mit Fremden und einer pluralistischen Gesellschaftsform. Gestern stand in der LVZ geschrieben, dass bis zum Jahresende 5500 Geflüchtete in Leipzig leben werden. Das sind dann 1 Prozent der Messestädter. Untergang des Abendlandes? Umvolkung? Deutscher Genozid? Die 5500 gehen selbst bei den Leipziger Migranten, bis Jahresende etwa 65.000 bis 70.000 in der Anzahl und damit weiterhin deutlich unterm Bundesdurchschnitt, völlig unter.

  • Einfach mal etwas anderes, oder es gibt nicht nur schlechtes, sondern hin und wider auch sehr gutes. :daumen:


    Yahya Al-Aous (41) ist syrischer Journalist. Er saß von 2002 bis 2004 im Gefängnis. Seit zwei Monaten lebt er mit seiner Familie in einem Übergangswohnheim in Berlin. Übersetzung: Jasna Zajcek


    Süddeutsche Zeitung,
    http://www.sueddeutsche.de/pol…oeffentlichkeit-1.2599159


    Es wäre doch gut wenn man solches mehr Publik machen würde, nicht immer nur negatives, es könnte vielen der falsch eingestellten ändern.

  • Es ist zum Kotzen immerzu der gleichen Dümmlichkeit die Stirn bieten zu müssen.
    Die sollten alle mal Urlaub in einer nicht Demokratie machen, und genau dort was ich auch meine!
    Für was für ein Dreck leben diese Hohlkörper eigentlich?
    Abschaum.

  • Die Xenophobie in den Neuen Ländern irritiert mich auch dahingehend besonders, als die Menschen in den Neuen Ländern vor nicht so sehr langer Zeit immense und bedingungslose Solidarität erhielten. Ohne irgend ein echtes Recht darauf gehabt zu haben.


    Die Aufnahme als Beitrittsgebiet in den Geltungsbereich des Grundgesetztes wurde aus freien Stücken vom Deutschen Bundestag beschlossen, bei einer Ablehnung hätten die Bürger der damaligen DDR Null-Komma-Null Möglichkeiten gehabt, dies doch irgendwie durchzusetzen. Und ihre DDR "behalten" und irgendwie damit klar kommen müssen. So wie die Tschechen und Polen, die auch kein westliches Land hatten, mit dem sie sich vereinigten konnten, um davon entsprechend zu profitieren. Dann wären Einkommen und Lebensstandard so wie jetzt in Polen und Tschechien, wenn überhaupt, denn anders als bei diesen Ländern wäre es, sobald die Mauer weg war, natürlich zu einem anhaltenden Exodus von Fachkräften und "Ehrgeizigen" in die BRD gekommen, mit den entsprechenden Folgen für die schrumpfende DDR und die dort verbliebenen Menschen. Statt immer nur auf die Härten zB der Privatisierungen zu schimpfen wird gerne übersehen welche viel größeren Härten damit letztlich vermieden wurden.


    Der Solidarbeitrag, die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, die Pakete zum Aufbau Ost, die Zahlung an Rentner der ehemaligen DDR, die aber in die bundesdeutsche Rentenkasse auch nie auch nur einen Pfennig einzahlten, unter voller Anerkennung der Lebensarbeitsleistung, und vieles mehr.


    Alles reine good-will Leistungen der Bürger Westdeutschlands. Die meisten davon sind noch gar nicht in den direkten Transfers im Rahmen des "Aufbau Ost", die ab und zu in der Presse vorgerechnet werden, enthalten. Unglaubliche Solidarität war das (wenn auch bis heute vielfach mit Undankbarkeit beantwortet, die Größe, das einzuräumen, haben wohl erst spätere Nachfahren).


    Und nicht zuletzt von über 5 Mio. Ausländern, die 1989 alleine ohne deutsche Staatsangehörigkeit (plus die Eingebürgerten), auf dem Gebiet der Alten Länder lebten. Der allergrößte Teil dieser Familien natürlich berufstätig und Steuern und Abgaben zahlend. D. h. Mio (!) Moslems in den Alten Ländern haben seit 25 Jahren ganz erheblich alles, was die Ostdeutschen so tagtäglich um sich haben inkl. immateriellen Leistungen wie deren Schulbildung durchfinanziert und subventioniert. Und bekommen nun von diesen Leuten entgegen gefeuert "Ihr gehört nicht dazu, raus aus 'unserem' Land", mal netter, mal radikaler, aber im Kern genau das.


    Das macht mich gleichzeitig so hilflos und so wütend, ob dieser unglaublichen Ignoranz. Die ganzen xenophoben Elemente einmal ganz außen vor gelassen. Aber wie man so unglaublich ego-zentrisch (im Wortsinne auf sich selbst fixiert) sein kann, kein bischen Solidarität üben zu wollen, jetzt, wo man vielleicht zB in Dresden soweit restrukturiert hat, dass man auch mal "geben" könnte und nicht nur wie die letzten 25 Jahre nur nehmen, zB indem man Flüchtende mit Obdach und Essen versorgt.


    Die Rechte kennt man immer besonders gut, von Verantwortung will man nichts wissen. Soviel auch zu der abgelutschten Floskel, die ich schon von sovielen Ostdeutschen gehört habe, dass es "damals" doch soviel "menschlicher" zugegangen sei. Davon merke ich gar nichts, wie unmenschlich ganz besonders gehäuft, offen, stolz, zu tausenden in regelmäßigen Aufmärschen organisiert, d. h. nicht nur einige "Ewiggestrige" die eine Demokratie eben auch irgendwie aushalten muss sondern ein wütender Mob aus der sog. "Mitte der Gesellschaft", gegen Menschen demonstrieren, nur weil die nicht deutsche Namen haben und vielleicht auch etwas dunklere Haut o. ä. haben. "Ganz zufällig" in 9 von 10 Fällen in den Neuen Ländern, aber neiiin, die Neuen Länder haben natürlich kein rechtes Problem, das wäre doch eine böse Diskriminierung, sowas auch nur zu behaupten (hört, hört, die Diskriminierer fühlen sich diskriminiert, möchte man da sarkastisch sagen).


    Und den Käse mit dem "christliches Abendland", kein Teil Europas ist (mit Abstand) stärker atheistisch geprägt, als die Neuen Länder - nirgendwo hat man sich stärker von der staatlichen Umerziehung prägen lassen (vgl. als krassen Kontrast die unheimlich katholischen Polen, die sich von den Apparatschicks nie ihre christliche Identität haben wegnehmen lassen und daraus in den Jahren der Diktatur auch enorme Kraft ziehen konnten). Und gerade diese "Gottlosen" wollen also das sog. christliche Abendland verteidigen?


    Das ist alles so... die ersten Wochen dachte ich immer noch irgendwie, dass das nur ein Scherz sein kann. Kann ja nur. Aber es scheint nicht weg zu gehen. Nein, wie bei unangenehmen kleinen Bälgern scheinen die Grenzen nur immer weiter ausgetestet zu werden, immer neue Unverfrorenheiten, um zu schauen, wie weit man noch gehen kann. An das xenophobe Grundrauschen ist die Gesellschaft ohnehin schon gewöhnt, was inzwischen gar keine Aufmerksamkeit erregt, wogegen man schon abgestumpft ist, wäre noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen, schon gar nicht "geduldet" in aller Öffentlichkeit.


    Das "Nie wieder" gehört seit 1949 zur Identität der Bundesrepublik - offenbar wurde das im Zuge der Wiedervereinigung in den Neuen Ländern nicht (ausreichend) übernommen. Denn in der Tat, "sowas haben wir schonmal" kann man da nur sagen. Was die Juden in der Weimarer Republik waren, das sind teilweise die Moslems heute. Ich sage das nicht oft und schon gar nicht so floskelhaft, wie manche das sagen, aber ich schäme mich an dieser Stelle Deutscher zu sein - bzw. dass diese Menschen meine Mitbürger sind.

  • Musst Du unbedingt mit einem Beitrag um Toleranz werben, der vor Klischees und Vorurteilen über Ostdeutsche nur so strotzt? Da darf ich "Gottloser" mal die Bibel zitieren: "Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?"

  • Wenn man Menschen einen Spiegel vorhält, "damit du mal weisst, wie sich das anfühlt", erreicht man häufig mehr. Empathie ist eine Emotion, die man aber erst er-lernen und er-fahren muss - und Emotionen sind stärker als Vernunft. Das sieht man im Rahmen der Xenophobie recht eindrucksvoll. Das kann man aber auch positiv nutzen. "Jeder ist Ausländer, fast überall". Wenn man sich abgewöhnt, zu denken, irgendwelche "Geburtsrechte" zu haben, das Recht über andere zu richten, sich über andere zu erheben, stattdessen in diesem Bewusstsein lebt, dann führt das vielleicht zu der Empathie, an der es bisher so mangelt.


    Und ja, dass 1989 die Menschen der DDR von denen der BRD nicht abgelehnt wurden, dass es nicht Massendemos auf westdeutschen Straßen angesichts der drohenden Kosten, Belastungen, des absehbaren Massenzuzugs gab.. all die Argumente hätte man mit Fug und Recht anwenden können, die nun Xenophobe bemühen: Ostdeutsche haben viele Arbeitsplätze "weggenommen", weil sie gut ausgebildet waren, aber mit weniger Entlohnung zufrieden, sie haben auch den Wohnungsmarkt deutlich angespannter gemacht, ich habe das hautnah als Kind erlebt, als wir keine neue Wohnung fanden, teuer war es sowieso, hunderttausende Ostdeutschen waren ja in Folge des Zusammenbruchs schließlich auf "Stütze" angewiesen, die die lokale Wirtschaft (über Steuern und Abgaben) natürlich nicht leisten konnte, das kam also als indirekte Aufbausubvention ebenfalls aus den Alten Ländern, etc.


    Aber all diese Ablehnung gab es in Westdeutschland kaum bis gar nicht. Wieso? Nur etwa, weil die auch Deutsch als Muttersprache haben? Das kann doch nicht der einzige Grund gewesen sein. Das war auch einfach blanke Solidarität und auch Zuversicht und ein Glaube, "gemeinsam" ist man immer stärker als Gesellschaft. Statt nur Lasten und Herausforderungen könnte man auch die Chancen sehen, der vielen Menschen, die unbedingt in Deutschland leben und sich hier was aufbauen wollen. Gemeinsam mit uns allen.


    Einfach mal die Perspektiven wechseln.

  • @Pumpernickel


    Populismus bleibt Populismus. Deine Einlassungen sind wenig fundiert.


    Aus Sicht der Bundesrepublik gab es den Alleinvertretungsanspruch und daher nur "deutsche Staatsangehörige" und das Wiedervereinigunggebot aus der Präambel Grundgesetz.



    Quelle: Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949



    Für die Rente gilt der (ungeschriebene) Generationenvertrag .


    Leider war Adenauer in dieser Frage wenig vorausschauend. Ursprünglich war sowohl die Förderung der Kinder als auch der Senioren geplant. Adenauer meinte "Kinder gibt es immer". Dann kam die Pille...




    Pegida ist grässlich. Deine Ausführungen leider auch.

  • Irgendwie werden hier Dinge miteinander vermengt, die ursächlich nichts miteinander zu tun haben, bei aller berechtigten Kritik an den dümmlichen allmontäglichen und sonstigen Geschehnissen.


    Die Xenophobie in den Neuen Ländern irritiert mich auch dahingehend besonders, als die Menschen in den Neuen Ländern vor nicht so sehr langer Zeit immense und bedingungslose Solidarität erhielten. Ohne irgend ein echtes Recht darauf gehabt zu haben.


    Schon rein verfassungsrechtlich allein ist dieser Passus Unsinn. Verwiesen sei auf das in der Präambel des Grundgesetzes bis 1990 vereinbarte sogenannte "Wiedervereinigungsgebot":


    „Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden.“


    Mehr ist dazu beim besten Willen nicht zu sagen.



    Der Solidarbeitrag, die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit, die Pakete zum Aufbau Ost, die Zahlung an Rentner der ehemaligen DDR, die aber in die bundesdeutsche Rentenkasse auch nie auch nur einen Pfennig einzahlten, unter voller Anerkennung der Lebensarbeitsleistung, und vieles mehr.


    Alles reine good-will Leistungen der Bürger Westdeutschlands. Die meisten davon sind noch gar nicht in den direkten Transfers im Rahmen des "Aufbau Ost", die ab und zu in der Presse vorgerechnet werden, enthalten. Unglaubliche Solidarität war das (wenn auch bis heute vielfach mit Undankbarkeit beantwortet, die Größe, das einzuräumen, haben wohl erst spätere Nachfahren).


    Ohne diese Behauptungen jetzt im Detail auseinanderpflücken zu wollen, sei vielleicht einmal dezent darauf verwiesen. dass weder die Bürger der Bundesrepublik Deutschland noch die der Deutschen Demokratischen Republik die nach dem Zweiten Weltkrieg abgesteckten Einflusssphären in irgendeiner Weise beinflussen konnten. Ich möchte nur kurz auf die umfangreiche wirtschaftliche Unterstützung verweisen, die die ehemaligen Westzonen seitens der Besatzungsmächte erhielten, während in der SBZ ganze Landstriche deindustrialisiert wurden - wovon sich die Ex-DDR bis heute nicht erholt hat. Insofern ist es schon etwas gewagt zu behaupten, dass diejenigen Deutschen, die aufgrund der Ungerechtigkeiten der Geschichte eben nicht in gleichem Maße vom wirtschaftlichen Aufschwung im Nachkriegsdeutschland profitieren konnten und die Zeche des Naziregimes und des verlorenen Krieges nahzu allein stemmen mussten, keinerlei Ansprüche zu stellen hätten, während sich die anderen letztlich als Kriegsgewinnler fühlen dürfen.


    Abgesehen davon verweise ich dezent auf den meist unterschlagenen Umstand, dass jeder Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland den sogenannten, übrigens völlig zweckentfremdet eingesetzten Solidaritätszuschlag zahlt, ebenso wie sonstige Steuern.


    Bitte auch nicht vergessen, dass die "Wiedervereinigung" der westdeutschen Wirtschaft die Möglichkeit gegeben hat, die schwierige wirtschaftliche Lage zu Beginn der 90er Jahre durch den neu gewonnenen Absatzmarkt im Vergleich zum Rest Westeuropas mit Bravour zu meistern und Billigproduktionsstandorte aufzubauen, in denen die Arbeitnehmer noch heute von Westlöhnen nur träumen, immer mit dem Totschlagargument der "geringeren Produktivität" und der "niedrigeren Lebenshaltungskosten".


    Die wahren Einheitsprofiteure sind in wirtschaftlicher Hinsicht nun mal oft nicht die hinter- und zurückgebliebenenen "Zonenbewohner", sondern die Wirtschaftsetagen der deutschen Industrie, die nun einmal zu ich behaupte mal ganz dreist 90% eine westdeutsche ist.


    Die von den Medien teils aus politischem Kalkül, teils schnöder Unwissenheit und Oberflächlichkeit verbreitete Mär der vergüldeten Bürgersteige und blühenden Landschaften steht leider bei genauer Betrachtung ebenso auf tönernen Füßen. Die Diskrepanz zwischen Muttis "Alles-tutti-paletti-Land" und der gelebten Wirklichkeit in Dresden-Gorbitz oder Leipzig-Schönefeld könnte eklatanter nicht sein. Es ist halt ungünstig, wenn nicht eines der maßgeblichen meinungsbildenden Medien in einer ostdeutschen Stadt verortet werden kann, von Berlin (was ohnehin eine Sonderstellung einnimmt) einmal abgesehen, und die Mehrzahl der meist westdeutschen Journalisten über Dinge schreibt und referiert, die sie selbst nicht wirklich kennen.


    Aus persönlicher Unzufriedenheit nähren sich Selbsthass, Neid, und, in der Folge, auch Xenophobie. Dies ist nicht schön und das finde ich persönlich auch einigermaßen unappetitlich, aber es ist eine Erklärung. Es hat mich ehrlich gesagt erstaunt, dass es bis zum Jahr 2014 gedauert hat, dass sich diese Grundfrustration Bahn gebrochen hat. Der Pöbel braucht ein Ventil, und dummerweise bieten sich hier die Schwächsten an. Auch das ist nicht neu. Einigermaßen perfide finde ich es nur, wenn gewisse Politiker und Medien, die eine derartige Stimmung jahrelang ungeniert befeuert haben, sich jetzt hinstellen und sich empören, wo ihnen ein Kleinkrimineller aus Coswig (Bez Dresden) das Thema geklaut hat. Das ist wahrhaft widerlich.


    Es ist also offensichtlich nicht so, dass der sich Bahn brechende Hass aus Selbsthass oder dem Gefühl, zu kurz zu kommen, eine Besonderheit der "Neuen Länder" oder Sachsens wären, abgesehen davon, dass sich hier eine kleine, aber besonders laute Minderheit Luft verschafft. Derartige Gedankengänge sind nun mal dem gemeinen Volke überall nicht fremd, schauen wir nach Bayern, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Russland, Italien, die USA, Syrien, Somalia, Ruanda, Südafrika...


    Viele unserer Mitbürger, egal welcher Herkunft, sind leider zu differenziertem Denken nicht in der Lage, so offensichtlich auch Du, Pumpernickel. Aber ich behaupte, dies trifft nicht auf die Mehrheit zu, auch nicht im angeblich so durch und durch xenophoben Osten. In meinem Bekannten- und Freundeskreis finden sich übrigens Franzosen, Schotten, Iren, Koreaner, Inder - alle wohnhaft und arbeitend in Dresden. Und zwar ausnahmslos gern.


    Insofern finde ich derartige Rundumschläge absolut unangebracht und inakzeptabel. Man möge die Kritik persönlich an diejenigen richten, die sie verdienen.

    4 Mal editiert, zuletzt von antonstädter () aus folgendem Grund: Stahlbauer und |guenth1 waren schneller...

  • @Pumpernickel


    Da blendet aber einer viel aus, ohjee ohjee...wo fängt man da an und wo hört man auf? Wenn es hier jetzt nicht so eine unbändige Hitze gäbe, würde ich das Ganze ausführlicher machen, so vertage ich es auf später.


    Nur soviel, zunächst wollten viele der Ossis eine reformierte DDR, einen WIRKLICH demokratischen Sozialismus. Da war von Beitritt zur BRD noch nicht die Rede.


    Und so unglaublich freundlich sind die Brüder und Schwester aus dem Osten auch nicht überall empfangen worden.


    Vielleicht ist es auch ganz gut sich nochmal zu vergegenwärtigen, dass im Osten in den frühen Jahren noch fleißig gen Russland demontiert wurde, während der Westen den Marshallplan und das Wirtschaftswunder genießen durfte. Diese Länder hatten einfach das Pech dem sowjetischen Eionflussbereich zugeschlagen worden zu sein. Kannst ja mal nachschlagen, was es dabei mit Thüringen auf sich hat.


    Vor der Verstaatlichung fliehende Unternehmen, die vor dem Krieg ihren Sitz (!!) in den Neuen BuLä hatten, gingen in die BRD und sind bis heute dort, während der Osten nach Wende höchstens verlängerte Werkbank wurde. Es gibt zarte Blüten, wo sich tatsächlich Sitze wiederangesiedelt haben oder es Großinvestoren tatsächlich gut mit den Altbetrieben (VEB) meinten (Fit, Rotkäppchen, etc). Dort gibt es auch langfristg Perspektiven und Expansionsvorgänge abseits von kurzfristigen Subventionsleistungen aus Landes- und Bundestöpfen.


    Der wirtschaftliche Exodus auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, der Ausverkauf an Ländereien, Immobilien und Betrieben und das alles mit dem vermittelten Gefühl der Überlegenheit und Überheblichkeit vieler Westler, der faule (gearbeitet hat er ja eh nie ;)) und dumme Ossi solle doch dafür wenigstens dankbar sein, erinnert frappierend an die Tiraden der Deutschen unter Schirmherrschaft der Bild über die ach so "faulen" Griechen.


    Findest du nicht, dass es auch dir gut täte mal die Perspektive ein wenig zu wechseln? Ich sehe hier jemanden, der wie die Pegidisten nur schimpft und über alle Ossis herzieht. Differenzieren, wozu denn? Argumente? Ach iwo...die Stereotypen passen doch so gut.


    Argh....furchtbar...eine Seite, wie die andere...Da lässt man das Volk (das eine wie das andere :lach: ;) ) am besten labern und hilft lieber den Asylbewerbern beim Einleben und Zurechtfinden als sich mit dieser grenzenlosen Borniertheit herumzuärgern.


    kleiner Link nur noch hier, ab 07.44 Min wird's interessant


    https://www.youtube.com/watch?v=XXK7cvI1qUw


    Sorry, das hat jetzt alles erstmal wieder herzlich wenig mit dieser ganzen PEGIDA-Scheiße zu tun, aber ich fühle mich hier tatsächlich durch diese Verallgemeinerungen mit angegriffen.

  • Ich denke, die neuen Länder können sich alles in allem nicht beschweren. Der Lebensstandard wurde hier in den ersten Jahren nach der Einheit extrem schnell auf annähernd Westniveau gehoben. Die Uhr konnte man 1990 kaum 45 Jahr zurückdrehen. Ehemals ost- bzw. Mitteldeutsche Konzerne hatten sich im Westen Strukturen aufgebaut. Dass die Industrie in der DDR technisch hoffnungslos veraltet war und bisweilen auf dem nun freien Weltmarkt nicht nachgefragte Dinge produzierte, kann man dem Westen kaum anlasten. Auch dass westdeutsche Konzerne durchaus konkurrenzfähige Betriebe im Osten zu ihren Gunsten ausschalteten, war marktwirtschaftlich logisch. Die einzige Möglichkeit dies zu verhindern, wäre eine womöglich jahrzehntelange Sonderwirtschaftszone und eine langsamere Anhebung des Wohlstandsniveaus hierzulande gewesen. Dann hätten sich noch mehr Leute gen Westen aufgemacht.


    Nur soviel, zunächst wollten viele der Ossis eine reformierte DDR, einen WIRKLICH demokratischen Sozialismus. Da war von Beitritt zur BRD noch nicht die Rede.


    Das war nur eine kleine "Elite". Die meisten Demonstranten wollten Reisefreiheit, ergo, die Öffnung der Grenzen. Dass das einer Wiedervereinigung gleich kam, haben die meisten nich geschnallt. Es lag aber auch außerhalb des Vorstellbaren. Als die Mauer dann weg war, sprachen fast alle von der Einheit. So weit verbreitet kann der Wunsch nach einem "echten Sozialismus" also nicht gewesen sein. Es gab ja nach dem Mauerfall noch diesen beknackten Aufruf "Für unser Land". Der erschien nicht umsonst im Neuen Deutschland. Einige wolltens ja bis zum Schluss nicht wahrhaben. Sahen sich als Opposition und sind der SED dennoch auf den Leim gegangen. Allein dieser Satz

    "Noch können wir uns besinnen auf die antifaschistischen und humanistischen Ideale, von denen wir einst ausgegangen sind.“


    Da fragt man sich ja automatisch, wann das gewesen sein soll.

  • @Pumpernickel: Hör dir mal an, was Westdeutsche in Interviews in den 60ern und auch 80ern noch über die Gastarbeiter so von sich gegeben haben. Das ähnelt dem was man heute so im Osten hört doch sehr stark. Selbst die vertriebenen Deutschen wurden in Westdeutschland seinerzeits eher frostig empfangen und als "Polakken" beschimpft. In anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks, die mit Einwanderung keine Erfahrung haben sind die Ansichten heute auch teils recht ähnlich. Es bringt also nichts, auf diese Weise auf "die Ostdeutschen" einzuschlagen. Einstellungen ändern sich nur sehr langsam und oft auch erst mit der kommenden Generation.

  • Die Peggy-Welt mal wieder außer Rand und Band. Die Lieblingsband für viele Gida-Anhängern (Roland Kaiser und Heino haben es sich ja schon verscherzt) findet deutliche Worte gegen Gidiotismus. Das gibt wieder 'ne Hassrede von der irren OB-Kandidatin am Montag...

  • Krach, Bumm, Knall, Peng... und das dreimal nacheinander in Heidenau. In nur zwei Tagen hat es die örtliche NPD in dem kleinen Kaff geschafft, über 1000 besorgte Bürger auf die Straße zu bringen. Die Folge: 3 Nächte lang Rambazamba quasi vorm Wohnhaus des Herrn Innenministers, der im benachbarten Pirna wohnt. Respekt, wenn das so weitergeht, dann wird wohl der Ausnahmezustand verhängt. Und dem sonst eher misstrauischen Sachsen geht so langsam ein Licht auf: Nicht in "kulturbereicherten" Stadtvierteln wie Duisburg-Marxloh oder Berlin-Neukölln, auch nicht in sog. Linken-Hochburgen wie Leipzig-Connewitz droht die Gesellschaft auseinanderzubrechen und die Sitten zu verrohen, nein: Da wo gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sich tief in die Mitte der Bürger hineingefressen hat und Hetze gegen Andersdenkende und Geflüchtete salonfähig geworden ist, dort knallt es zuallererst in Deutschland. Denn diese rechten Irren, die drei Tage lang in Heidenau ungehindert randalieren, sich dabei öffentlich auf Facebook zur Hetzjagd gegen "Bullen", Linke und Flüchtlinge verabreden, die ungeniert in sozialen Netzwerken mit ihren Taten prahlen und somit den Rechtsstaat vorführen, machen das, weil sie wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung hinter Ihnen steht. Ihr braucht euch bloß die Kommentare unter den Berichten aus Heidenau durchlesen, um zu wissen, dass viele jeglichen Anstand und Respekt abgelegt haben. Lutz und Taddel, das habt ihr mit eurer Hetze gut hingekriegt. Morgen könnt ihr und euersgleichen wieder "Abschieben", "Lügenbrässe" und "Volksfahrräder" brüllen, während ihr euch scheinheilig von der NPD distanziert.


    Willkommen in der Post-Pegida-Ära in Sachsen!

  • Das was man auch noch einmal erwähnen sollte:


    Es sind zu meist nur ein paar Brandstifter die den Ruf eines ganzen Landes Ruinieren könnten.
    Das Peinlichste sind aber die Bewohner.
    Sicher nicht alle., aber diejenigen sollten sich Schämen.
    Es wird Ihnen Lange, lange nachgetragen werden..
    Gewollt oder auch Ungewollt, mit sicherlich der einen oder anderen Konsequenz.
    Ich Hoffe das der/die einen oder anderen der Bürgerschaft Gestern vielleicht
    auch einmal etwas Munterer Geworden sind und Ihnen ein Licht aufgegangen ist.
    Immerhin waren da auch Mütter mit Ihren Kindern.


    Und vielleicht gehen anderen Ortschaften in der Bürgerschaft rechtzeitig die Lichter an,
    bevor der Zurückgebliebene Mob sich die nächsten nicht weiter denkenden, sucht und findet.


    Und die alten Leute, die wohl vergessen haben was Krieg ist.
    Ob das jetzt an Alzheimer liegt:confused:
    Peinlich, Peinlich.


    Freital und Co..
    Die werden mich als Touristen nicht so schnell zu sehen bekommen.

  • In meinen Augen wieder ein sehr trefflicher Gastkommentar vom ehemaligen Pfarrer der Thomaskirche Christian Wolff zu den Ereignissen in Heidenau. Der erste übrigens, den ich lese, der auch eine Parallele zu Pegida zieht, denn Dresden, Freital, Meißen und jetzt Heidenau sind wahrlich keine Zufälle mehr: In diesen Städten elbauf und elbabwärts rekrutiert Pegida maßgeblich ihre Anhängerschaft. Natürlich ist auch Pegida nur ein Produkt dessen, was die Landesregierung in den letzten 25 Jahren versäumt hat, nämlich auf rechte Strukturen entsprechend zu reagieren statt ihnen nach dem Mund zu reden oder jeden, der sich gegen rechts stemmt, lapidar darauf hinzuweisen, dass man gefälligst auch was gegen links unternehmen müsste. Auch hier sei noch einmal angemerkt, dass 10 Minuten Randale von Linkschaoten in Leipzig weit mehr Bestürzung in der sächs. Bevölkerung ausgelöst hat als 3 Tage Naziterror mit Ansage in Heidenau und 35 verletzten Polizisten.


    PS. 1999 gab es noch keine Thor-Steinar-Kleidung, aber das tut hier nicht weiter zur Sache...

  • Auch lesenswert Wolffs offener Brief an die "ZEIT-im-Osten"-Redaktion, in dem er die Sensationsgier der Medien geißelt und Leipzig positiv gegenüber Dresden herausstellt.
    Die Marke "Thor Steiner" wurde übrigens 1999 lanciert.

  • Auch hier sei noch einmal angemerkt, dass 10 Minuten Randale von Linkschaoten in Leipzig weit mehr Bestürzung in der sächs. Bevölkerung ausgelöst hat als 3 Tage Naziterror mit Ansage in Heidenau und 35 verletzten Polizisten.

    Ja weil Heidenau am Arsch der Welt liegt und es Leipziger nicht direkt betrifft. Das sieht man mal wieder wie man die Anti-Legida Demos auffassen konnten Gruppenzwang, Party und leere Worte. Es ist beschämend. Den Linken sollte man trotzdem nichts nachweinen. Jeglicher Extremismus gehört gegeißelt, den Faschistoiden Müll den beide Lager Produzieren kann man nur ablehnen. Die Weimarer Republik hatte ja dasselbe Problem, als sich beide Extreme mit Paramilitärischen Mitteln beharkt haben und die Gesellschaftliche Mitte überollten. Das Ergebnis kennen wir ja.......:mad: