Pegida, Legida - Stupida?

  • ... zuallererst geht es das Recht um freie Meinungsäusserung. Dieses Recht gilt für alle Gruppierungen.


    Warum richten sich Pegida und Co. speziell gegen den Islam ? Warum demonstriert niemand gegen den Buddhismus, Hinduismus, Orthodoxie, gegen Naturreligionen oder die Zeugen Jehovas ...usw. ?


    Weil diese Gruppen sich besser einfügen, weniger dominant auftreten, weniger Forderungen stellen, keine religionskonformen Mietverträge für ihre Immobilien ausstellen usw. . Der Islam wird mit Gewalt, gewaltsamer Religionsausübung (sei mit uns oder stirb ), Regimen wie Saudi- Arabien oder Pakistan verbunden, es gibt keine einzige freie, demokratische "bunte" Gesellschaft in islamisch dominierten Ländern. Wenig Anpassungsleistung, hohe Transfer / Alimentierungsrate aus diesem Kulturkreis. Kritisieren darf man diese Religiion sowieso nicht. Umgekehrt aber sehr wohl. All das schmeckt vielen Leuten nicht. Man kann in Satiresendungen des öffentlich rechtlichen Fernsehen die katholische Kirche pauschal der Kinderschändung bezichtigen und bekommt seine Lacher, aber wehe man würde derartiges über den Islam behaupten. Würde erst gar nicht gesendet, oder ein Riesenkrach auslösen.


    Der Lösungsansatz. Kann m.E. nur ökonomischer Natur sein. Einwanderung ja, aber unter Beurteilung der gesamtgesellschaftlichen Nützlichkeit, keine dauerhafte Alimentierung von arbeitsfähigen Personen, egal ob deutsch oder nichtdeutsch. Abschiebung von Personen ohne ökonomischen Nutzen.


    Aufnahme von Flüchtlingen ja, Wiederrückführung bei Wegfall der Bedrohungslage oder stattdessen dauerhafte Aufnahme nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten.


    ... Frauen mit Kopftüchern und Schildchen in der Hand "Leipzig ist bunt".

    :lach:


    ... und das gerade aus dieser Szene, Kopftuch und bunte Gesellschaft, dass schließt sich weitgehend aus.

  • Der Islam wird mit Gewalt, gewaltsamer Religionsausübung (sei mit uns oder stirb ), Regimen wie Saudi- Arabien oder Pakistan verbunden, es gibt keine einzige freie, demokratische "bunte" Gesellschaft in islamisch dominierten Ländern. Wenig Anpassungsleistung, hohe Transfer / Alimentierungsrate aus diesem Kulturkreis. Kritisieren darf man diese Religiion sowieso nicht.


    Steht doch da.

  • ... zuallererst geht es das Recht um freie Meinungsäusserung. Dieses Recht gilt für alle Gruppierungen.


    Wer hat wem das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht zugebilligt?



    Warum richten sich Pegida und Co. speziell gegen den Islam ? Warum demonstriert niemand gegen den Buddhismus, Hinduismus, Orthodoxie, gegen Naturreligionen oder die Zeugen Jehovas ...usw. ?


    Weil sich Muslime als Projektionsfläche für Ängste und Ressentiments eher eignen, da es mehr Muslime gibt in Deutschland, selbst in Sachsen, als Angehörige der genannten anderen Religionen? Angst vor Islamisierung in Sachsen ist schon absurd, aber was wäre dann eine Angst vor Hinduisierung oder Buddhistifizierung? Weil es in direkter Nachbarschaft seit Jahrhunderten eine gemeinsame Vergangenheit, aber auch gewalttätige Konflikte zwischen Christentum und Islam gibt? Weil Terror und Gewalt im Namen anderer Religionen auch viel weniger häufig medial behandelt werden? Radikale und "extremistische" Auslegungen gibt es auch in anderen Religionen, siehe z.B. die Rashtriya Swayamsevak Sangh (Hindi für Nationale Freiwilligenorganisation, RSS) oder andere Hindu-Nationalisten in Indien. Das "abendländische" Bild von Buddhismus und Hinduismus ist jedoch ein anderes, entsprechend kommen Berichte über solche Phänomene hier eher selten vor:


    "Hinduismus und Buddhismus nicht so friedfertig wie angenommen"
    Religionswissenschaftler Prof. Dr. Perry Schmidt-Leukel über vermeintlich tolerante Religionen
    http://www.uni-muenster.de/Rel…s_RVL_Schmidt-Leukel.html


    Weil auch der turbantragende Sikh von vielen Menschen in Sachsen und anderswo für einen Moslem gehalten wird?


    Und völlig unbestritten, Religionen bzw. Strömungen und Auslegungen unterscheiden sich voneinander, auch in ihrem Verhältnis zu Gewalt. Das ist innerreligiöse, historische und ökonomische Gründe.


    Nur weil niemand in Deutschland gegen Hindus oder Buddhisten demonstriert, heißt das noch lange nicht, dass Demonstrationen gegen Muslime bzw. "den Islam" sinnvoll sind.



    es gibt keine einzige freie, demokratische "bunte" Gesellschaft in islamisch dominierten Ländern.


    Und das hat ausschließlich etwas mit der Religion zu tun und rein gar nichts z.B. mit kolonialer Geschichte oder Ressourcenverteilung? Die Nachbarländer mit anderen vorherrschenden Religionen oder religiöser Vielfalt in den gleichen Regionen sind allesamt demokratisch, bunt und friedlich? Israel bildet auch historisch bedingt eine Ausnahme, demokratisch ist der Staat zweifellos, freier als seine Nachbarn auch und die Diskussion, warum es in Israel nicht friedlich ist, möchte ich hier nicht führen. Aber die Staaten in Zentralafrika und in Südostasien? Indien, Sri Lanka?



    Wenig Anpassungsleistung, hohe Transfer / Alimentierungsrate aus diesem Kulturkreis.


    Billiges Vorurteil, für das jedweder Beleg fehlt. Mit der gleichen Berechtigung könnte ich sagen, der aus Syrien stammende Betreiber meines Lieblingsbistros und mein türkischer Gemüsehändler belegen das genaue Gegenteil. Das Geblubber eines Thilo Sarrazin einschließlich der von ihm <s>zurechtgefälschten</s> zurechtgelegten Zahlen sind kein Beleg!



    Kritisieren darf man diese Religiion sowieso nicht.


    Aha! Ich würde behaupten, die deutsche Presselandschaft (siehe oben) und der deutsche Buchmarkt zeigen das Gegenteil.


    https://www.buchhandel.de/suche?q=Islam&wgi=
    https://www.buchhandel.de/suche?q=Islamismus&wgi=


    Zeitungen in islamischen Ländern veröffentlichen Karikaturen über die katholische Kirche? Es sind wohl eher deutsche, französische, britische, also "die eigenen" Medien, in denen sich über die Religionen im eigenen Land lustig gemacht wird. Es sind die "eigenen" "gottlosen" Karikaturisten und Satikerinnen, darunter an vorderster Linie Charlie Hebdo. Dass man dies tun kann und nicht wegen Gotteslästerung bestraft wird, ist eines der großen Errungenschaften des Abendlandes. Vor allem aber kann man es Muslimen schlecht übel nehmen, wenn sie darüber weder Karikaturen zeichnen noch damit in Satiresendungen auftreten.



    Abschiebung von Personen ohne ökonomischen Nutzen.


    Spätestens hier würde ich dann gerne deutlicher werden. Aber dann bin ich wieder der Böse und bekomme rote Strafbapperln oder die Diskussion hängt sich an meinem verbalen Ausfall auf. Also zügle ich mich und lasse es für sich stehen. Darf ich mir im Gegenzug aber wenigstens die Abschiebung von Pegida-Anhänger_innen ohne ökonomischen Nutzen wünschen? Über das Ziel mache ich mir dann noch Gedanken.

  • ... ja bitte hegdes. Da wo das Kopftuch Pflicht ist, ist Pluralismus ausgeschaltet, siehe entsprechende Länder. Verfolgung von Nichtmuslimen, die pauschal als Ungläubige verfehmt werden. Ich sehe keine pluralistischen Ansätze in islamisch geprägten Ländern. Der Islam ist intolerant und steht nicht für die bunte Gesellschaft. Das zu sagen ist heute vielfach nicht mehr korrekt. Warum sollen bei uns intolerante Religionen / Weltanschauungen gefördert und Ihnen Einflußnahme auf gesellschaftspolitische Entscheidungen zu Teil werden ? Wollen wir diese einseitige Intoleranz ? Wir Deutschen haben uns nach den beiden Weltkriegen unter Mühen zu einem fortschrittlichen liberalen Land entwickelt und das es so bleibt, dafür lohnt es sich auf die Straße zu gehen.
    Wie geschrieben, Pegida wird nicht die Lösung sein, aber immer zu behaupten, alles Intolerante habe nichts mit dem Islam zu tun ist es mit Sicherheit auch nicht. Der Islam geht im Übrigen auch vielen in Deutschland lebenden Nichtdeutschen auf die Nerven.


    ... hat ausschließlich etwas mit der Religion zu tun und rein gar nichts z.B. mit kolonialer Geschichte oder Ressourcenverteilung?


    alte Leier, dass der Kolonialismus wieder für ISIS, Wahabismus und Co herhalten muss. Wassermangel ist das einzige, was man an mangelnden natürlichen Ressourcen anführen könnte. Den gibt es in Kalifornien aber auch.


    ...Spätestens hier würde ich dann gerne deutlicher werden...


    Ich bin nicht empfindlich und verteile Dir auch keine roten Punkte. Wonach denn sonst, als nach ökonomischen Kriterien ? Wozu soll man sich Leute ins Land holen, die keinen volkswirtschaftlichen Mehrwert bringen ? Das ist doch selbstverständlich. Bekannte von mir wollten vor Jahren nach Kanada auswandern. Er Bankkaufmann, sie Krankenschwester, beide Mitte zwanzig. Sie bekamen keine Arbeits / Aufenthaltsgenehmigung wegen ihm, Bankkaufleute waren nicht gefragt, haben sie selbst genug, wurde ihnen gesagt.



    Eine Karrikatur : Allahu Akbar


    politplatschquatsch

  • ... ja bitte hegdes. Da wo das Kopftuch Pflicht ist, ist Pluralismus ausgeschaltet, siehe entsprechende Länder.


    Kann es sein, dass Du Ursache und Wirkung verwechselst?



    Der Islam ist intolerant und steht nicht für die bunte Gesellschaft. Das zu sagen ist heute vielfach nicht mehr korrekt.


    Das ist ja auch nicht korrekt, schon allein, weil es "den" Islam nicht gibt. Es gibt Muslime, und die bestimmen die Auslegung der Religion. Sie können tolerant sein oder eben nicht. Auch wenn diese Feststellung nun im "Gutmenschenbingo" oder unlustigen Zeichnungen auftaucht.



    Warum sollen bei uns intolerante Religionen / Weltanschauungen gefördert und Ihnen Einflußnahme auf gesellschaftspolitische Entscheidungen zu Teil werden ?


    Die Frage setzt voraus, dass der Islam in Deutschland gefördert wird, natürlich neben den Muslimen selbst. Wo ist das der Fall und wodurch?


    Zum letzten Absatz die Frage: Sprechen wir jetzt über Zuwanderung oder über das Asylrecht?

  • Warum richten sich Pegida und Co. speziell gegen den Islam ? Warum demonstriert niemand gegen den Buddhismus, Hinduismus, Orthodoxie, gegen Naturreligionen oder die Zeugen Jehovas ...usw. ?


    Die banalste Antwort ist mE, dass diese Gruppen entweder ohnehin verschwindend klein sind (Hindus, Buddisten, Zeugen Jehovas) oder aber zumindest nicht groß wachsen oder auffallen (Orthodoxe). Angst und Unbehagen macht den Menschen ja meist das Fremde. In Amerika wurden früher auch bspw. christliche Gruppen wie u.a. Mormonen verfolgt und vertrieben, wenn sie irgendwo "zu viele" und damit in den Kommunen wirklich sichtbar wurden, zunehmend eigene Politiker stellten etc. Offen bedroht haben sie ihrerseits mW niemanden. Heute sind sie in manchen Staaten eine sehr große oder sogar quantitativ dominierende Gruppe, fügen sich aber auch ein. Das Phänomen bei Pegida und Legida ist aber doch gerade, dass es in Sachsen kaum Muslime gibt. Vor wem oder was haben die Leute also eigentlich überhaupt so große Angst?


    Weil diese Gruppen sich besser einfügen, weniger dominant auftreten, weniger Forderungen stellen, keine religionskonformen Mietverträge für ihre Immobilien ausstellen usw.


    Gegenfrage: Ist auch nur einer dieser Punkte eine erkennbare Größe bei sächsischen Muslimen? Ich habe bei meiner Wohnungssuche nicht mal in Berlin-Neukölln je unter Diskriminierung durch islamophile Vermieter gelitten, noch je von anderen Entsprechendes gehört. Das Das Gegenteil ist hierzulande vielleicht schon eher ein reales Phänomen.


    Der Islam wird mit Gewalt, gewaltsamer Religionsausübung (sei mit uns oder stirb ), Regimen wie Saudi- Arabien oder Pakistan verbunden, es gibt keine einzige freie, demokratische "bunte" Gesellschaft in islamisch dominierten Ländern. Wenig Anpassungsleistung, hohe Transfer / Alimentierungsrate aus diesem Kulturkreis.


    Der Bogen von diesen Staaten hin zur vermeintlich fehlenden Anpassungsleistung hiesiger Migranten ist mE etwas weit und nicht allein mit _dem_ Islam zu erklären. Der Islam ist alt und es gab Zeiten wo die arabische Welt die Blüte des kulturellen und intellektuellen Austauschs war. Seitdem gab es sicher Rückschritte in verschiedenen Ländern, wobei es auch große Unterschiede gibt und jeder Fall für sich betrachtet und analysiert werden müsste (die Türkei wurde unter Atatürk bspw. trotz einer klaren muslimischen Mehrheit und Prägung zu einem säkularisierten und so gesehen recht modernen Staat - was leider nicht angehalten hat). Das kann man hier nicht leisten, verkürzt kann man aber sicher den politischen Islam als Faktor benennen. Dessen Einfluss ist sicher gewachsen und er versucht weiter um sich zu greifen. Das will ich gar nicht abstreiten. Da kann man seriös drüber diskutieren und sollte auch dagegen wirken.


    Aber trotzdem ist inzwischen eine mE unerträgliche Gleichsetzung mit diesen Ausformungen des Islams und jedwedem Moslem, kurz systematisches Misstrauen und Feindseligkeit gegenüber Moslems bzw. Islamfeindlichkeit erreicht. Ich bin hingegen mit Moslems groß geworden und zur Schule und Uni gegangen, lebe bis heute unter ihnen und kaufe teilweise auch mal in türkischen Supermärkten ein. Die haben mE nicht mehr oder weniger Vorurteile oder negative Eigenschaften wie andere Einwanderer oder Deutsche. Ich arbeite wie gesagt jede Woche im Wedding und erlebe auch dort wie sich islamische Jugendliche mit (insbesondere schriftlich) sehr unterschiedlich ausgeprägter Sprachkompetenz ernsthaft bemühen Bildungsziele zu erreichen. Wie sie auch über kontroverse Unterrichtsthemen wirklich nachdenken. Wie sie afrikanisch-, asiatisch- und deutschstämmige Freunde behandeln und mir gegenüber mit Respekt begegnen. Und das sind (fast) alles keine Akademikerkinder, aber eben auch nicht alles Intensivtäter aus den notorischen arabischen Familienclans. Die allermeisten sind nicht groß anders als die deutschen Kinder aus dieser Schicht mit denen ich zu tun hatte und habe. Nur dass sie es eben wegen der Sprache noch etwas schwerer haben, vergleichbare Leistungen zu erzielen. Und wenn zu viele Arbeitgeber dann so denken wie Du in Deinen letzten Sätzen ausführst (Muslime als reine Troublemaker), dann ist jede Mühe um Leistung und Anpassung doch wieder halb umsonst. Und jeder Arbeitsloser mehr bestätigt zynischer Weise noch die Statistiker unter den Islamkritikern - und wird vielleicht über kurz oder lang selbst deutschenfeindlich. Es wird eben auch anders herum ein Schuh draus. In Amerika oder Australien sind übrigens die Afrikanischstämmigen die schlimmsten Troublemaker, nicht die Muslime. Woran liegt es denn dort? Wollten die sich auch von Beginn an nicht integrieren, obwohl es die Gesellschaft ihnen so einfach gemacht und sie völlig unvoreingenommen behandelt hat?


    Kritisieren darf man diese Religion sowieso nicht. Umgekehrt aber sehr wohl. Man kann in Satiresendungen des öffentlich rechtlichen Fernsehen die katholische Kirche pauschal der Kinderschändung bezichtigen und bekommt seine Lacher, aber wehe man würde derartiges über den Islam behaupten. Würde erst gar nicht gesendet, oder ein Riesenkrach auslösen.


    Was? Die Nuhr-Debatte verpasst? Wurde lange öffentlich gesendet, der Protest hielt sich ebenso lange in engen Grenzen. Dann gab es kurz eine Klage und die wurde abgewiesen und nun wird weiter gesendet. Übrigens nicht nur Nuhr. Kritik am Islam, gerade aber am politischen-machstrebenden Islam, gibt es zu Hauf - auch im öffentlichen Fernsehen: Krtik an Salafisten: Guckst Du hier, oder hier. Hinzu kommen all die kritischen Dokumentationen, all die politischen Diskussionsrunden, die keine Satire sind.


    Der Lösungsansatz. Kann m.E. nur ökonomischer Natur sein. [...] Abschiebung von Personen ohne ökonomischen Nutzen.


    Äh, wirklich NUR ökonomischer Natur? Der steuerzahlende Salafist darf folglich eher bleiben als der bankrott gegangene Gemüsehändler? Und noch mal: Insgesamt dürfte eher diese Gruppe dem Steuerzahler zur Last fallen. Los werden wir die leider nicht. Die würde auch keiner haben wollen. Übrigens befürworten laut einer Bertelsmann-Studie 90% der hochreligiösen Muslime die demokratische Grundordnung (und sie pflegen gerne Kontakt zu Nichtmuslimen, was ich aus eigener Erfahrung voll bestätigen kann). Ob das auf die PEGIDA- und LEGIDA-Leute auch in dieser hohen Quote zutrifft?


    Kopftuch und bunte Gesellschaft, dass schließt sich weitgehend aus.


    Hat ein Moslem schon mal Dich bzw. Deine Frau/ Freundin zwingen wollen ein Kopftuch zu tragen oder wieso fühlst Du Dich und die bunte Gesellschaft von Kopftüchern bedroht?

  • Mord an Khaled Bahray aufgeklärt

    Mehrere Medien melden übereinstimmend, dass der Tod von Khaled Bahray aufgeklärt sei. Der Täter soll ein Mitbewohner und Landsmann aus Eritrea sein. Es liegt ein Geständnis vor.


    Werden die Autonomen ihre Protestschäden von letzter Woche jetzt ersetzen? (War ja nicht so schlimm, nur ein paar Zehntausend Euro und ein abgefackelter A8, wie wir hier im Forum wortreich erklärt bekamen.)


    Dass gestern ausgerechnet in Leipzig vier Autos von GRK brennen mussten, sollte allen Freunden des Bauerbe-Threads wehtun.

  • Stell dir vor es ist Demo - und keiner geht hin. Ohne so viel Aufmerksamheit würde es vielleicht ganz schnell abebben (?).


    Diese sog. Bewegung wird sich ohnehin bald totlaufen. Vielleicht wird die AfD ein paar Mitglieder erhalten. Es wird noch einige Dialog-Veranstaltungen mit der etablierten Politik geben. Und dann war's das.

  • ... nein Jan, ich fühle mich nicht bedroht.


    Ich bin eigentlich kein Freund rechtskonservativer Einstellungen, billige der Pegida Bewegung aber das Recht zu gegen die sog. Islamversteher und eine gefühlte Zunahme des Einflußes dieser Religion zu demonstrieren.


    Und ja, es gibt den Islam. Er ist die Summe aller Strömungen / Auslegungen. In Namen welcher anderen Religion wird ein 10 Jähriges, ahnungsloses Kind, wie in Nigeria geschehen, auf einem Markt in die Luft gesprengt ? Im Namen welcher anderen Religion werden Leute, die nicht aus deren Religionsschrift zitieren können, abgeschlachtet ? Im Namen welcher Religion werden Schüler, insbesonders Mädchen abgeschlachtet, versklavt, entführt, weil sie zur Schule gehen ? Hat alles nichts mit dem Islam zu tun, nur falsch ausgelegt, falsch verstanden ? Bokko Haram, El Quaida, ISIS, Al shabaab ... haben nichts mit dem Islam zu tun ? Dann hatte die DDR auch nichts mit der Mauer zu tun, wir Deutschen auch nichts mit dem Nationalsozialismus ?


    ... Dieter Nuhr hat spezielle Verhaltensweisen und Auslegungen des Islam kritisiert und nicht irgendwelche Verunglimpfungen über deren Würdenträger von sich gegeben.


    ... natürlich soll man Leute, die schon jahrzehntelang hier leben, nicht plötzlich abschieben, weil sie arbeitslos, krank oder bankrottgegangen sind.
    Das unterscheidet uns von Singapur, VAE und Saudi-Arabien. Aber bei Neuaufnahme ist eine Beurteilung nach ökonomischen Kriterien m.E. absolut angebracht. Nazis kann man nur dann abschieben, wenn sie keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In den USA werden zehntausende Migranten pro Jahr abgeschoben, die sich nicht an Regeln halten, bzw. sich nicht ökonomisch integrieren konnten.



    Warum demonstrieren ausgerechnet die Sachsen, wo es dort wenige Muslime gibt ? Weiß ich nicht. Die Frage stellt sich mir aber nicht. Sonst müsste ich mich auch fragen. Warum habe ich eigentlich in Berlin 1991 gegen den Irak Krieg demonstriert, ich war doch gar nicht betroffen und Deutschland war auch nicht beteiligt.


    ... ich geh jetzt ins Sportstudio. :)

  • Ich [...] billige der Pegida Bewegung aber das Recht zu gegen die sog. Islamversteher und eine gefühlte Zunahme des Einflußes dieser Religion zu demonstrieren.


    Gegen die gefährliche Einflussnahme radikaler Strömungen sollte man auch aktiv machen. Da zähle ich den Islamismus natürlich auch hinzu. Bitter ironisch ist nur, dass viele, viele Muslime gerade auch mitten in der muslimischen Welt sich selbst stark durch diesen radikalen machtstrebenden Islam bedroht fühlen. Kein Wunder: Sie werden bisher viel stärker davon in ihrer Freiheit, Lebensführung und Sicherheit getroffen als wir. Es könnte sogar scheinbar paradoxe Entwicklungen geben wie Scharen moderater Muslime die aus Angst vor dem Islamismus bei uns Zuflucht suchen werden (Syrien kann die auf Dauer auch nicht alle aufnehmen und schützen). Dann sagen die PEGIDA-Leute: Wir wollen Euch nicht, weil wir gegen die fortschreitende Islamisierung sind. Ich befürchte die berechtigten Sorgen vor dem politischen Islam werden durch diese Bewegung nicht sinnvoll adressiert. Stattdessen schaukeln sich die Extremen oft gegenseitig auf und richten großen Schaden auf Kosten der Allgemeinheit an. Nicht ohne Grund versuche doch bei den Demos auf beiden Seiten die Extremen alles für ihre Zwecke einzuspannen.


    Und ja, es gibt den Islam. Er ist die Summe aller Strömungen / Auslegungen. In Namen welcher anderen Religion wird ... Hat alles nichts mit dem Islam zu tun, nur falsch ausgelegt, falsch verstanden ? Bokko Haram, El Quaida, ISIS, Al shabaab ... haben nichts mit dem Islam zu tun?


    Dies alles zeigt natürlich schon, dass man die Religion Islam - besonders einige Schriftstellen im Koran und anderen Schriften - radikal interpretieren bzw. für radikale Zwecke instrumentalisieren kann. Das hat auch mit der Entstehungsgeschichte zu tun. Trotzdem gab es auch verhältnismäßig friedliche Jahrhunderte in der islamischen Welt. So wie heute auch die Juden und Christen die gewaltnahen Schriftstellen in ihren Schriften nicht mehr wörtlich anwenden. Und so schaffen es auch große Teile der muslimischen Einwanderer sich mit unserer demokratischen Grundordnung zu arrangieren. Es laufen ja auch nicht gerade alle Muslime wild herum und töten jeden Ungläubigen. Was muslimische Staaten oder verwirrte Glaubensbrüder dann verbrechen, kann man ihnen mE nicht anlasten. So wie der DDR-Bürger eben auch nichts für die Mauer konnte (die Regierung aber schon) und der heutige Deutsche sich nicht mehr für die NS-Zeit rechtfertigen muss (der Staat das aber als Nachfolgeinstitution schon weiter aufarbeiten sollte). Die Verbrechen in der muslimischen Welt sind teilweise auch klar den jeweiligen Regimen anzulasten und teilweise vielleicht den Menschen die sie stützen. Aber radikale Gruppierungen legitimieren sich meist ohnehin nicht auf diese Weise. Es gibt mW sogar Studien die zeigen, dass die radikalen Gruppierungen und deren Zulauf nicht hoch religiös lebt bzw. religiös geschult ist. Osama bin Ladin hatte ja wohl auch seine private Porno-Sammlung...


    Aber bei Neuaufnahme ist eine Beurteilung nach ökonomischen Kriterien m.E. absolut angebracht.


    Für Bildung und berufliche Qualifizierung ist das mW neben anderen Kriterien wie in Deutschland lebender Verwandtschaft ohnehin längst der Fall und ein nicht integrierbarer Intensivtäter wie annodunnemal Mohammed aus Bayern können ja ggf. auch abgeschoben werden (wiederum aber nur wenn sie keine Staatsbürgerschaft besitzen). Aber was hat das mit dem Islam zu tun?


    Warum demonstrieren ausgerechnet die Sachsen, wo es dort wenige Muslime gibt ? Weiß ich nicht. Die Frage stellt sich mir aber nicht. Sonst müsste ich mich auch fragen. Warum habe ich eigentlich in Berlin 1991 gegen den Irak Krieg demonstriert, ich war doch gar nicht betroffen und Deutschland war auch nicht beteiligt.


    Da hast Du doch aber sicher gegen die amerikanische Politik und nicht gegen alle Amerikaner demonstriert, oder? Schon, weil Du als gebildeter Mensch vermutlich wusstest, dass die nicht alle geschlossen für diese Entscheidung ihrer Regierung waren. In den USA reicht es ja schon, wenn ein Bruchteil der wahlberechtigten Bevölkerung einen Präsidenten gewählt hat (davon abgesehen wie viele dann tatsächlich für den Krieg gestimmt hätten). Und die "Amerikanisierung" der globalen Politik hat(te) ja auch nichts damit zu tun, wie viele Amis nun bspw. in Deutschland oder England leben. Will sagen: Wenn PEGIDA nur gegen den radikalen Islam protestieren würde, hätte ich auch nichts dagegen. Nur haben bspw. die muslimischen Verbände in Berlin nichts anderes getan. Und auch in Paris haben nach den Anschlägen viele Muslime mit demonstriert.

  • Wer hat denn hier im Forum gesagt, dass der Pegida/Legida das Demonstrationsrecht verwehrt werden sollte? Nach meiner Erinnerung wurde lediglich festgestellt, dass sie da ganz offensichtlich eine stark verschobene Wahrnehmung der Realität zum Anlaß ihres Protestes nehmen.


    Wir drehen uns im Kreis. Natürlich beziehen sich auch die extremen Auslegungen des Islams auf den Islam an sich. Aber ich wiederhole es auch gern noch einmal: Islam und Islamismus sind zwei verschiedene Phänomene. Die beschriebenen Terrorakte und Morde sind Taten ganz konkreter Gruppen von Menschen, deren Namen genannt worden sind.


    Die beiden Vergleiche hinken auf zwei Beinen. Wenn man es schon irgendwie vergleichen will, wobei es dann immer noch auf einem hinkt: Nein, Karl Marx hat nichts mit der Mauer zu tun, ebenso wenig wie z.B. deutsche Kommunisten und Sozialisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder danach im Westen. Die Entscheidung zum Bau der Berliner Mauer fiel bei einer Besprechung zwischen Nikita Chruschtschow und Walter Ulbricht. Das Grenzregime oblag der Partei- und Staatsführung der DDR in Absprache bzw. mit Duldung der sowjetischen Machthaber.


    Deutschsein ist keine Religion und keine Weltanschauung. Die Täter waren Nationalsozialisten und Mitläufer, unter ihren Opfern waren auch zahllose Deutsche, vor allem Juden und Jüdinnen und politische Gegner_innen. Allerdings gab es weit mehr deutsche Täter. Es waren allein schon zwischen fünf und siebeneinhalb Millionen NSDAP-Mitglieder bei weniger als 80 Millionen Einwohnern im Deutschen Reich.


    Um aber mal in die gleiche Kerbe zu hauen: Anders Behring Breivik hielt sich für einen Tempelritter. Der Ku-Klux-Klan sieht sich selbst als eine radikal protestantische Organisation. Die Aryan Nations entstammen der Christian-Identity-Bewegung. In den 1980er Jahren kämpfte in Uganda die Rebellengruppe Holy Spirit Movement (HSM). Bis heute ist die Lord’s Resistance Army (Widerstandsarmee des Herrn, LRA) im Grenzgebiet zwischen der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan aktiv und kämpft für die Errichtung eines Gottesstaates, der auf den christlichen Zehn Geboten basieren soll. Dabei geht die LRA vor allem gegen die Zivilbevölkerung mit solcher Brutalität vor, dass Jan Egeland, Vizegeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Nothilfe (OCHA) der UNO, sie Anfang 2005 als die „wohl brutalste Rebellengruppe der Welt“ bezeichnete. Mitglieder der LRA plündern, morden, foltern und vergewaltigen praktisch wahllos in den nördlichen Regionen Ugandas. Kinder werden entführt, um sie teils als Kindersoldaten, teils als Sex-Sklaven zu missbrauchen.


    Wer käme jedoch auf die Idee zu sagen, dass dies unmittelbar mit dem Christentum zu tun hat und eine Unterscheidung zwischen Terroristen, die sich auf die Religion beziehen, und dem Christentum nicht möglich sei?




    Warum demonstrieren ausgerechnet die Sachsen, wo es dort wenige Muslime gibt ? Weiß ich nicht. Die Frage stellt sich mir aber nicht. Sonst müsste ich mich auch fragen. Warum habe ich eigentlich in Berlin 1991 gegen den Irak Krieg demonstriert, ich war doch gar nicht betroffen und Deutschland war auch nicht beteiligt.


    Auch der Vergleich hinkt. Die Pegida-Anhänger_innen fühlen sich offenbar persönlich und individuell von Muslimen bedroht bzw. sehen eine abstrakte Gefährung der "Identität unserer christlich-jüdischen Abendlandkultur" speziell in Sachsen. Im Gegensatz war den Demonstrant_innen in Deutschland, zu denen ich auch gehörte, durchaus klar, dass die zivilen Opfer des Krieges in Kuwait, Irak oder Israel dreitausend Kilometer entfernt lebten und die individuelle Bedrohung für ihr Leben sehr gering war. Hinzu kam die Sorge um die mit dem Zweiten Golfkrieg verbundene Gefährdung der Welt und auch diese war wohl durchaus real.

  • ^ es ist immer gut wenn man diskutieren kann, aber nicht nur um der Diskussion willen. Vielleicht kannst du ja mal wieder Posts schreiben welche einen wirklichen Inhalt bzw. eine gewisse Substanz haben! Dann flacht das hier nicht so ab.


    Öh, ok. Die Belehrung wollten jetzt aber sicher noch weniger Leute lesen als meinen kurzen Einschub zum Terminus "Provinzsachsen". Ansonsten wüsste ich nicht, wo ich hier zuvor Inhalts- bzw. Substanzloses geschrieben habe. Mag dir vlt. nicht gefallen haben, das kann sein. Interessiert aber ebenfalls keinen.


    Ansonsten bin ich über die schnelle Aufklärung des Mordes in Dresden doch recht überrascht. Scheinen die Methoden der Polizei ja doch nicht so dilettantisch gewesen zu sein, wie das ein Herr Beck in seinem warmen Berliner Abgeordnetenbüro offenbar zu wissen glaubte. Das Interesse der Antifa und anderer linker Gruppen für Khaled B. wird nun natürlich spürbar nachlassen.


  • ... Dieter Nuhr hat spezielle Verhaltensweisen und Auslegungen des Islam kritisiert und nicht irgendwelche Verunglimpfungen über deren Würdenträger von sich gegeben.


    Da es für Muslime keiner vermittelnden Instanz zwischen den Gläubigen und Gott bedarf, gibt es keine entsprechende Würdenträger wie den Papst, Kardinäle oder Bischöfe, nicht einmal Pfarrer. Der Imam ist Vorbeter in der Moschee, er leitet vor den übrigen Gläubigen stehend das Ritualgebet. Er ist aber weder Hirte noch Seelsorger.


    Welche islamische Würdenträger hätte Nuhr denn, so er denn wollen würde, verunglimpfen können, die auch in der deutschen Öffentlichkeit deutschlandweit bekannt sind? Wer kennt den Imam seiner nächstgelegenen Moschee?


    Kürzlich wurden die Ergebnisse einer Studie des Schweizer Auswertungsdienst Media Tenor veröffentlicht, wie Medien über Religionsgruppen berichten. Besonders schlecht kommt dabei der Islam weg. Eine Ursache für die Befunde sehen die Autor_innen darin, dass muslimische Organisationen in westlichen Ländern kaum präsent seien, auch gebe es kaum medienwirksame spirituelle Führungsfiguren. Terroristen hätten es daher leicht, diese Rollen auszufüllen.


    SPIEGEL online, 17.1.2015
    Auswertung von TV-Sendungen: Medien berichten negativ über den Islam
    http://www.spiegel.de/kultur/g…st-negativ-a-1013391.html


    Telepolis, 15.1.2015
    Meist nur negative Berichterstattung über den Islam
    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43866/1.html


    Islam-Image in Medien ist katastrophal
    http://www.islamiq.de/2014/12/…-medien-ist-katastrophal/

  • CarlVictor, Chapeau für deinen Beitrag! Wie du es geschafft hast, in nur drei Sätzen den Bogen vom mutmaßlichen Mörder von Khaled B. über Linksautonome hin zur GRK und zum Bauerbe-Thread zu spannen... Sauber!


    Die LiZ kritisiert in einem Artikel die ihrer Meinung nach zu hohe Zahl der Legida-Anhänger, die angeblich in Leipzig aufmarschiert waren. Wie auch andere Medien berichten, seien statt der von der Polizei überlieferten Zahl von 15.000 maximal 7.000 Legida-Anhänger gekommen, die Hälfte davon von außerhalb, vor allem aus Dresden und Umgebung. Auch die hohe Zahl von 25.000 Pegida-Anhängern zuletzt in Dresden wird angezweifelt. Die LiZ vermutet Taktik der Polizei dahinter, denn diese fühlt sich im Spardiktat des sächs. Innenministers chronisch unterbesetzt, und könnte so für mehr Kräfte werben. Hier ein Luftbild, aufgenommen um 20:55 Uhr bei der Legida-Abschlusskundgebung. Das waren bestimmt keine 15.000 Abendlandbewahrer.


    Aber egal ob 7.000 oder doch mehr Legida-Anhänger in Leipzig waren. Eins wird deutlich: Der Zenit der Bewegung ist erreicht. Nach den vielen Bildern und Videos im Netz zu urteilen, waren die gleichen Anhänger in Leipzig auf der Straße, die sonst auch in Dresden "spazieren" gehen. Neu war nur die geballte Anzahl rechter Hooligans und gewaltbereiter Kameradschaften (es geht die Zahl von 1500 um), die für zahlreiche Provokationen sorgten und den propagierten friedlichen Charakter von Legida ad absurdum führten. Die Personalie Bachmann, der Richtungsstreit zwischen Pegida und Legida sowie die geringe Bereitschaft für die Verteidigung des Abendlandes außerhalb Sachsens legen den Schluss nahe, dass die Pegida-Bewegung schneller wieder Geschichte sein wird als sie gekommen war. Was bleibt, sind abendländische Wutbürger, die entweder wieder in ihre gewohnte Lethargie verfallen oder sich weiter radikalisieren werden.

  • LVZ-Online, 22.01.2015
    Interview mit Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz
    Leipzigs Polizeichef verurteilt Gewalt bei Legida: "Angriffe auf Journalisten nicht hinnehmbar"
    http://www.lvz-online.de/nachr…nd-proteste-a-271753.html


    Gestern las ich den Kommentar eines ehemaligen leitenden Polizeibeamten, der nachwies, dass die Bezeichnung "größter Polizeieinsatz seit der Wende" falsch ist und es in den 2000er Jahren im Zusammenhang mit den Aufmärschen von Christian Worch und Kameraden bereits größere Einsätze gab. Sobald ich ihn wiederfinde, stelle ich ihn hier noch ein.


    Die Kritik an dem Polizeieinsatz wird nun lauter:


    Offener Brief von NOLegida an Innenminister Ulbig
    https://www.facebook.com/noleg…s/526048080870627?fref=nf


    Kommentar: Legida und die Polizei – offene Fragen, klare Antworten
    http://student-leipzig.de/arti…ne-fragen-klare-antworten


    Nolegida: “Keine Gewalt!” muss auch für Polizisten gelten
    http://kopfkompass.de/2015/01/…h-fuer-polizisten-gelten/


    Störungsmelder, 22.1.2015
    Legida: Bedrohliche Szenarien auf Leipzigs Straßen
    http://blog.zeit.de/stoerungsm…f-leipzigs-strassen_18307


    Ich habe selbst einen Ausbruchversuch bzw. Angriff von etwa 20 bis 30 Hooligans nach dem Ende der Demonstration an der Kreuzung Ritterstraße und Goethestraße zwischen Unisterbauplatz und Rektorat erlebt. Nachdem sie sich mit einem aus der zum Bahnhof strömenden Menge in die Mitte der Gegendemonstrant_innen geworfenen gewaltigen Feuerwerkskörper den Weg durch die schwache Polizeikette regelrecht freigesprengt hatten, rannten sie in der Gruppe auf letztere zu. Die relativ wenigen Polizeibeamt_innen wichen zur Seite oder wurden überrannt und die Hools prügelten auf Gegendemonstrant_innen ein. Das waren fast ausschließlich Menschen zwischen 18 und Mitte 30, wohl meist Studierende, darunter viele Frauen, keine "Autonomen", die entsetzt und verstört nach hinten wegrannten. Die wenige Sekunden später von hinten aus der Richtung Polizeirevier heranstürmende Verstärkung schlugen mit Tonfas (für die Beamten: Mehrzweckeinsatzstock, schwer) auf die ihnen entgegenrennenden Demonstrant_innen ein, wenn diese ihnen gefühlt zu nahe kamen. Es wurden auch Hunde eingesetzt. Nachdem die Polizisten die Hools von den zum Teil stärker verletzten Gegendemonstrant_innen getrennt und eine Kette zwischen diesen gebildet hatten, zogen sich die Hools in die zum Bahnhof laufende Menge an Legida-Anhänger_innen zurück, offenbar völlig unbehelligt. Ich habe mehrere Verletzte gesehen, die von Sanitäter_innen behandelt wurden.


    Ich gebe zu, dass die Situation undurchsichtig war, und schreibe es dem "Eifer des Gefechtes" zu, dass die Angegriffenen und Fliehenden auch noch von der entgegenkommenden Polizei Prügel bezogen. Aber spätestens bei der Trennung der Gruppen war die Situation eindeutig. Um so verwunderter ist man dann, wenn in der offiziellen Pressemitteilung der Polizei steht:


    Während des Aufzugs wurden der Polizei keine konkreten Störungen aus der Versammlung heraus oder von Seiten der Gegendemonstranten bekannt. Teile beider Lager agierten aber verbal aggressiv und deuteten an, auch eine körperliche Auseinandersetzung zu suchen. Dies scheiterte aufgrund der technischen Sperren sowie aufgrund der begleitenden Polizeibeamten.


    Streng genommen stimmt das sogar, der Angriff erfolgte nach Beendigung der Versammlung aus dem im Gegensatz zum Demonstrationszug nur schwach begleiteten Zug vom Augustusplatz zum Hauptbahnhof. Aber soll das schon die Erklärung sein?

    Offensichtlich wird auch von der Leipziger Polizeiführung mit der Legida-Demonstration Politik gemacht und das schon lange gespannte Verhältnis zwischen Polizeipräsident Bernd Merbitz und seinem Dienstherren Innenminister Markus Ulbig scheint da eine gewisse Rolle zu spielen.

  • Also entschuldige einmal, aber in diesem Land gilt immer noch die freie Meinung. Wer sich entschließt sich der Pegida, Legida oder was auch immer anzuschließen soll dies bitte tun. Ich empfinde es aber als höchst Problematisch wenn Teilnehmer dieser Demonstrationen massiv an einer Teilnahme gehindert, beschimpft und sogar tätlich angegriffen werden. Ja, wenn sogar Anschläge auf Bahnstrecken verübt werden, nur um die Anreise zu erschweren. Hier ist für mich eine Grenze überschritten, da Menschenleben billigend in Kauf genommen werden. Die Medienlandschaft in Deutschland berichtet hier vollkommen verklärt vom Kampf FÜR Demokratie und Meinungsfreiheit. Wo liegt denn hier bitte die Meinungsfreiheit wenn man unliebige Meinunge versucht zum schweigen zu bringen. Man ließt so gut wie keine kritischen Stimmen hierzu, nichts über die tätlichen Angriffe auf Teilnehmer der Demo, nichts über Provokationen und dergleichen. Nein – das einzige was man mal wieder überall auf Seite 1 ließt sind die "Angriffe" von 20 - 30 Teilnehmer auf "Gegendemonstranten", die trotz Polizeiabsperrung komischerweise sehr Nahe an den Demonstrationszug rangekommen sind. Was haben die denn da überhaubt zu suchen? Mal davon abgesehen ist nicht jeder mit einer Kamera in der Hand automatisch ein Journalist – gerade vom linken Spektrum ist ja bekannt das man gerne Fotos von Teilnehmer unliebsamer Demos macht um diese im Netz später massiv zu diskreditieren.

  • Wie auch andere Medien berichten, seien statt der von der Polizei überlieferten Zahl von 15.000 maximal 7.000 Legida-Anhänger gekommen, die Hälfte davon von außerhalb, vor allem aus Dresden und Umgebung. Auch die hohe Zahl von 25.000 Pegida-Anhängern zuletzt in Dresden wird angezweifelt. Die LiZ vermutet Taktik der Polizei dahinter, denn diese fühlt sich im Spardiktat des sächs. Innenministers chronisch unterbesetzt, und könnte so für mehr Kräfte werben.


    Die Uni Leipzig geht von max. 5000 Legida-Teilnehmern aus. Es ist unglaublich, dass diese Idioten nun noch aus politischen Gründen von der Polizei für deren Ziele instrumentalisiert werden.