Ohje, selbst ich als bisheriger Verfechter der Dachfenster, habe jetzt meine Meinung geändert. Wie schaut das denn aus?! Ich hatte erwartet, dass dort einfach nur eine große plane Glasscheibe eingesetzt wird und nicht sowas!
Nbger Zentrum: Neubau "Tafelhofpalais" - Ehem. Hauptpost am Hbf.
-
-
-
Ach herrjeh, das ist aber wirklich ein gestalterischer Tiefschlag. Billige Kunststoff-Einscheibenfenster in Yoghurtbecher-Recyclingweiß. Ich dachte die sind wenigstens so schlau und nehmen farblose bzw. dunkle Fensterrahmen, wenn es schon keine Sprossenfestern werden.
-
Nochmal ein Schnappschuss des annährend fertigen Projekts aus anderer Perspektive und bei anderem Licht:
eigenes Bild.
-
Ich war vergangenen Sonntag mal wieder in Nürnberg und habe mich in der Innenstadt ein bisschen umgesehen. Das Tafelhofpalais gefällt mir wirklich gut. Ich bin auch gespannt auf die Außenanlagen. Der kleine Vorplatz ist sicherlich auch eine positive Aufwertung des ganzen Ecks.
-
Danke für die Fotos.
Eigentlich schon Wahnsinn wenn man sich anschaut, wieviel Naturstein in solcher Dicke nur als Verblendung und ohne jegliche statische Funktion verbaut wird. V.a. um die Pfeiler wird das sehr deutlich.
-
^
Soweit ich das mitbekommen habe ist das kein Naturstein, sondern Kunststein. Also eine Art Steinguss, der in Farbe und Textur auf Bestellung hergestellt werden konnte. Genau so wie beim Augustinerhof.
-
-
In der Lokalpresse gibt es heute eine Bildergalerie mit Innenaufnahmen und vor allem Photos vom bisher nicht einsehbaren Innenhof. Lässt sich gut an.
-
Inzwischen schreiten die "Aufräumarbeiten" im Umfeld der Baustelle voran, das ist auf der Webcam ja gut beobachtbar. Dazu passt auch die Meldung, dass die zwischenzeitlich in den Containern untergebrachte Post wieder an ihren alten, neu bebauten Platz zurück kehrt.
https://www.nordbayern.de/regi…afelhof-palais-1.10940868
Die Eröffnung der neu bezogenen Filiale soll im April von statten gehen...
d.
-
In der dazugehörigen Bilderstrecke gibt es ein Foto von einer Steinmetzarbeit der alten Post, Foto Nummer 22. Da hab ich mich gefreut dass das nicht auf dem Müll gelandet ist, sondern vielleicht im Neubau integriert wird? Allein schon um das Relief zu suchen freu ich mich auf die Eröffnung und Erkundung.
-
Beim Tafelhofpalais geht es Richtung Feinschliff. Hier ein paar Baustellenphotos vom heutigen wunderbaren Frühlingsmorgen.
Vor dem großen Turm wird der Gehsteig vorbereitet - offenbar inklusive Hochbeeten für "Straßenbegleitgrün". Gemäß den Entwürfen sollen dort ja ein paar Bäumchen angepflanzt werden. Hoffentlich tut man das und gibt sich nicht mit ein paar Büschen zufrieden.
Am Rundbau wird die Fassade gestrichen - beziehungsweise besprüht. Die Farbe ist ein mitteldunkles Ocker. Ich hätte mir hier, wie schon einmal geschrieben, durchaus auch etwas Grünes, Blaues oder Rötliches, vorstellen können, aber diese Farbe ist vermutlich denkmalgerecht. Zumindest wird es kein (vermeintlich) "edles" Grau. Das ist schon mal gut.
Der wuchtige Sandstein des Erdgeschosses ist abgestrahlt worden und sieht jetzt schon wieder ganz anders aus als früher unter seiner Zentimeterdicken Feinstaubkruste...
Und schließlich beginnt sich auch der erste der beiden den Rundbau einrahmenden Mini-Türmen aus den Gerüsten herauszuschälen.
-
Vielen Dank für die Fotos!
Besonders die letzte Ansicht gefällt mir sehr gut, da der kleine Turm wirklich super zur Geltung kommt.
-
-
-
Heute Nachmittag hat am Tafelhofpalais die Sonne rausgeschaut. Da die Postbankfiliale schon geöffnet ist, konnte man ein erstes Mal Richtung Innenhof reinschauen. Die Serie der Gebäudeteile und der Blick hinaus zum Rundbau gefallen mir.
Auch die immerhin sieben Bäume vor dem großen Turm tun dem Gesamtbild gut.
Auch der Zugang zum Innenhof wird offenbar noch begrünt.
Außen sind die Gerüste am Rundbau schon teilweise gefallen:
-
Das Pfingstwochenende in der Heimat bescherte mir gestern eine Ankunft bei sonnigem Wetter am Nürnberger Hauptbahnhof, so dass ich wieder am Tafelhofpalais nach dem Rechten sehen konnte... Inzwischen wurde weiteres Grün gepflanzt und sind weitere Gerüste gefallen. Man konnte etwas näher an die Freitreppe run und kann jetzt langsam schon ahnen, wie der Komplex wirken wird, wenn ein oder zwei Restaurants/Cafés ihre Tische hinausgestellt haben und Leben einzieht. Ich finde das alles schon sehr stimmig, gleichzeitig klar und abwechslungsreich genug. Wirklich gespannt bin ich noch, wie der vom Rundbau umfasste Innenhof oberhalb der Freitreppe anmuten wird.
Auflösen ließ sich auch die hoffnungsvolle Überlegung, die vor einigen Wochen nothor einmal angestellt hatte, was denn aus dem Steinmetz-Postillon werden würde, der aus dem alten Postgebäude gerettet wurde. Antwort: Er befindet sich bei den Postfächern hinter dem Eingang am Fuß der großen Freitreppe. Als ich das letzte oben stehende Photo knipste, öffnete der Bewegungsmelder die Tür und da war er. (VIelleicht wäre da auch ein etwas prominenterer Ort denkbar gewesen):
Außerdem sind jetzt auch am bis zuletzt eingerüsteten Querbau des Leonardo Royal Hotels, das den Rundbau im Süden einfasst, die Hüllen gefallen. (Aufnahme aus dem Tunnel der Allersberger Straße heraus):
-
Wow!
Danke für die tollen Fotos!
Auf deinem ersten Foto sieht man eines sehr gut: Der Neubau, der sich an den Rundbau anlehnt, profitiert massiv von den schmalen waagerechten Gesimsen, die ihm eine Textur verleihen, die gut zur Rundbaufassade passt! Ich sage immer "Gesimse machen glücklich" wenn ich mit Bekannten Spaziergänge mache. Wenn man historische Architektur mit modernen Neubauten kombiniert, ist das m.E. das wichtigste, vermittelnde Element, das der Fassadenhaut Struktur gibt, und sie idealerweise in Sockelzone, Stockwerke und Traufe/Mezzanin gliedert. Leider lässt man das oft weg - meist vorsätzlich - und dann entsteht sowas: Maximaler optischer Schmerz. Wenigstens wird diese falsch verstandene Modernitiät immer seltener in historisch gewachsene Umgebungen hineinoperiert.
Deine Fotos vom Tafelhofpalais jedenfalls gefallen mir gut, ich werde es mir selbst auch mal zu Gemüte führen. Am alten Hauptpostgebäude hat es ja noch andere Steinmetzarbeiten gegeben, die ich erhaltenswert gefunden hätte. Aber die haben es wohl nicht geschafft, oder?
Aber allein der Hof, wenn ich mir nochmal dein erstes Foto ansehe, und dann wie das noch vor einigen Jahren ausgehen hat. Die Verbesserung ist wirklich unbestreitbar. Mal sehn ob das Konzept des öffentlichen Raumes auch aufgeht und ein Wohlfühlort daraus wird.
-
Du hast mich dazu motiviert, mir das Tafelhofpalais selbst mal vor Ort anzusehen. Angefahren kam ich über den Willy-Brandt-Platz:
Vom ZOB macht der schmucke Rundbau eine gute Figur. Nur die altmodischen Einscheibenfenster im Dachgeschoss passen nicht. Soetwas verbauen normalerweise Billigheimer bei schlecht gemachten Altbausanierungen, in den Anzeigen steht dann immer "- Kunststofffenster", so als wäre das edas ultimative Qualitätsmerkmal, dabei ist es einfach das billigste, was man am Markt bekommen kann. Und so schaut es hier leider auch aus. Die übrigen Fenster sind dagegen extrem hochwertig und passig eingefügt, die Fassade hergerichtet. Im Sockelgeschoss wurden vier Fenster aufgesägt und zu Türen umfunktioniert. Ist allerdings noch nicht ganz fertig.
Im Zusammenspiel mit dem Novotel-Neubau, der erst wenige Jahre alt ist, hat sich immerhin ein Ort ergeben, der städtebaulich als gelungen bezeichnet werden kann. Mit das Beste, das die Bahnhofstraße zu bieten hat.
Die neuen Gleise der Straßenbahn werden aktuell verlegt. Die Weichen dafür stehen schon für den Einbau im Tunnel bereit, d.h. die Straßenbahn wird künftig aus beiden Richtungen aus der Bahnhofstraße in die Allersberger Unterführung ein- und ausfahren können.
Etwas skeptisch war ich beim neuen Innenhof. Ob das mit der Treppe eine gute Idee war? Barrierefrei ist sie jedenfalls nicht, vermutlich müssen Rollstuhlfahrende im Haus irgend einen Aufzug nehmen. Diese dunkle Treppe wirkt jedenfalls nicht wirklich einladend. Wieso die unbedingt dunkelgrau sein musste?
Auch aus der Nähe wirkt die Fassade des Neubaus sehr wertig und keineswegs langweilig. Witzig: Wenn man daran klopft klingt sie hohl und blechern. Sie ist zwar massiv, aber eben nur eine Vorsatzschale, mit all den Nachteilen, die solche Plattenfassaden über die Jahrzehnte aufzeigen können, insbesondere am Sockel.
-
Hier ist doch mal ein wirklich großstädtisches Ensemble entstanden, das tatsächlich viele spannende Perspektiven bietet.
Ausgerechnet die wichtige Ansicht von der Königstraße aus kann aber (zumindest mich) wenig überzeugen.
-
Stimmt, dass die Dachfenster nicht optimal gelöst sind. Wenn schon modern, dann hätte man dunkel eloxiertes Metall nehmen sollen und nicht diese weißen Rahmen. Allerdings finde ich, dass man dieses Defizit nur wahrnimmt, wenn man sich wirklich darauf konzentriert. Meinen Blick ziehen jedenfalls eher die Sandstein-Sockelzone oder die vielen großen Sprossenfenster an.
Auch die dunkle Treppe finde ich eigentlich einen guten Kontrapunkt zum ansonsten sehr hellen Gebäudekomplex. Was ich eher bedauerlich finde, ist, dass die Stadt die Straßenbahngleise ganz eng an den Rundbau heran gelegt hat. Würde man etwas mehr Abstand wahren, hätte man Platz für Baumpflanzungen. Eine Reihe Pappeln hätte gut vor das Gebäude gepasst. Aber ich fürchte, die Einmündung in den Tunnel bleibt eine Steinwüste - immerhin umgeben von gelungener Architektur.