Mediaspree: Entertainment District an der UBER-Arena
-
-
-
Ich werde mir das zur Eröffnung am 13. Oktober mal ansehen. Die Enttäuschung über die Architektur teile ich aber. Diesen Mercedes Platz kann man wohl nur noch über Beleuchtungseffekte retten, so dass es mit viel Werbung und Bling Bling wenigstens Abends schön aussehen könnte.
-
-
Hier die vielleicht letzten Bilder vor der Eröffnung des MB Platzes übermorgen, die ich gestern nachmittag gemacht habe. Überall wurde mit heißer Nadel gewerkelt, gestrichen, gefegt, ein ziemliches Gewusel. Aus irgendwelchen Gründen durfte man schon die Ostseite des Platzes bis um Eingang der Music-Hall betreten, was die armen Bauarbeiter etwas genervt hat.
Die teils riesigen LED Bildschirme ballerten einen schon tüchtig mit Werbung zu, vornehmlich für Produkte eines gewissen automobil-Herstellers. Bei Sonnenschein schon penetrant hell, ich will nicht wissen, wie das abends wird. Wenn das "Fernsehprogramm" nicht noch geändert wird, darf man ab Samstag seinen Drink unter hellgleißenden Sternmobilen zu sich nehmen.
Die bereits von Rotes Rathaus gezeigten Platanen wurden nur auf dem südlichen Teil des Platzes gepflanzt.
Bilder:
-
^ Aus der Ferne, wie in deinen letzten Bild, sieht das ganze nicht schlecht aus.
Nah, ist es aber dann eher nicht so schön geworden.
Es werden natürlich noch Restarbeiten durchgeführt, die Fassaden sind jedoch fertig.Dieses viele Grau und diese Industriegebietsfassaden links wie rechts, sind leider kein gutes Ergebnis.
Auch passen die LED Wände nicht zum Bau.Lobenswert ist in der Gesamtheit, dass das Viertel binnen weniger Jahre aus dem Sprichwörtlichen nichts entstanden ist und
Architektonisch gesehen, hätte man hier und da ein paar Highlights einbringen können. (Ausgenommen: max & moritz..)
Aber das ist ja ein Lied, wo von man schon Ewig drüber spricht. -
^Die Highlights kommen ja erst noch. Bis dato gefällt mir der Henn-Bau, also die Zalando-Zentrale, ganz gut. Das Entertainment Center ist wirklich zum Davonlaufen. Wer soll sich zwischen der Systemgastronomie und diesen bescheuerten Stelen eigentlich wohl fühlen?
Leider haben es die Berliner Veranstalter verpasst, eine Konzerthalle mittlere Größe bereit zu stellen bzw. zu bauen. Jetzt haben wir dieses Scheusal. -
Ich bin dort zuletzt vor ein paar Wochen mal vorbei gekommen. Seltsamerweise war ich eher positiv überrascht. Vielleicht hatte es aber auch etwas mit meiner sehr geringen Erwartungshaltung zu tun. Andererseits bin ich hier im Forum mW auch einer der wenigen, die bspw mit Hauptbahnhof/ Europacity und Potsdamer Platz relativ respektive sehr zufrieden sind.
Dabei bin ich durchaus froh, dass nicht ganz Berlin so aussieht. Aber inzwischen bin ich schon positiv gestimmt, wenn überhaupt so etwas wie Gestaltungswille erkennbar ist und sei es begrenzt auf einzelne Bauten eines Ensembles. Hier finde ich sämtliche Turmprojekte mindestens interessant, Max und Moritz schon regelrecht edel. Und wo das alles grau sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Es sei denn beige und weiß sowie Brauntöne und Glas zählt auch alles unter grau. Davon abgesehen werden die Pflanzen sowie die diversen Leuchtelemente schon zusätzliche Kontraste erzeugen. Die Gebäude am Times Square oder in Las Vegas sind farblich auch nicht sonderlich bunt aber in der Summe ist es dort sogar schon eher extrem grell und schrill. Ganz so heftig wird es hier nicht werden aber trist und monoton wird es mE auch nicht. Aber das muss man etwas abwarten.
Auch nach der Eröffnung wird es mE noch einige Monate oder eher ein paar Jahre brauchen, bis es nicht mehr steril wirkt. Und noch länger wird es wohl dauern, bis es nicht mehr wie ein künstlicher Fremdkörper in der Stadt herüber kommt. So etwas braucht Zeit. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die O2-Arena als gestrandetes Ufo galt. Schon da habe ich eher das Potential gesehen, mit großen Formaten mal ein etwas anderes Stadtviertel zu gestalten. Auch so etwas kann für mich in ein modernes Berlin passen.
-
^
Ich bin auch Deiner Meinung. Europacity gefällt mir sehr gut. Was das Areal hier betrifft so war ich vor Wochen an der East Side Gallery und habe mir von außen den Mercedes Benz Platz angesehen. Ich fande Ihn in echt bei weitem nicht so schlimm wie er vielleicht auf den Bildern rüberkommt. Vielleicht wird ja noch die weiße Lamellenfassade noch beleuchtet. In ca. fünf Jahren wenn alles fertig ist dann gehört dieses Viertel zu den lebendigsten von ganz Berlin alleine schon durch die vielen Veranstaltungen.Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.
Bato -
Wer soll sich zwischen der Systemgastronomie und diesen bescheuerten Stelen eigentlich wohl fühlen?
Das Gleiche könnte man ja auch vom Alexanderplatz fragen. Ich vermute mal vor allem Touristen oder Menschen die zu einer der Veranstaltung dort gehen und davor oder danach noch schnell nen happen in der Systemgastro essen wollen. Und gerade Läden wie "5 Guys" sind, unabhängig von der Lage zur Zeit gut frequentiert. Mein Fall ist das alles auch nicht, aber man muss halt auch einfach mal sehen das es auch Menschen gibt – vor allem Touristen – für die es halt nicht das Größte ist mit nem Bier vom Späti auf Abrissgeländen rumzuhängen. Das Konzept des Platzes besteht ja auch gar nicht darin hier eine attraktive Aufenthaltsfläche zu generieren, sondern zahlungskräftige Klientel in die angrenzenden Lokalitäten und Veranstaltungen zu locken.
-
^Ja ok. Ich als Berliner darf das aber kritisieren oder? Ich meine, die Architektur um die es hier gehen soll, ist einfach grottig. Touris hin oder her.
-
Klar, jede Kritik ist hier berechtigt. Aber hier geht es eben nicht wirklich um Architektur sondern um Funktionalität. Und ich denke das Konzept wird funktionieren. Von Architektur würde ich hier gar nicht mehr sprechen. Letztlich sind das reine Baumassen mit Anflügen einer Fassade davor.
-
Und genau das ist der Unterschied zum Potsdamer Platz, der ja (bis auf die Arena) ein ganz ähnliches Programm hat. Beim PP wurde noch versucht durch Städtebau und Architektur die europäische Stadt zumindest zu simulieren; die Arena-City zeigt dagegen ganz ungeschminkt, dass sie eine reine Entertainmentindustrie- und Immoverwertungsmaschine ist, funktionale Baumassen mit notdürftigen "Fassaden", und einer blockweisen, grobkörnigen Funtionsmischung.
Das sollte kein Modell für die Zukunft sein. -
Das Konzept des Platzes besteht ja auch gar nicht darin hier eine attraktive Aufenthaltsfläche zu generieren, sondern zahlungskräftige Klientel in die angrenzenden Lokalitäten und Veranstaltungen zu locken.
Das finde ich eine gute Analyse!
Erst Shoppen, dann ins Konzert und danach noch was essen und das alles nur mit einem (Park-)Ticket.Fallen oder stehen wird die Sache aber mit der Frage ob es genug Flächen gibt, wo sich die Leute aufhalten können ohne etwas verzehren zu müssen.
Wie z.B. der James-Simon-Park. Der schmale Uferstreifen hier könnte da etwas wenig sein. -
-
Aber hier geht es eben nicht wirklich um Architektur sondern um Funktionalität.
Das fürchte ich auch, aber genau dieses entweder oder, diese Ideenlosigkeit, diese propagierte Alternativlosigkeit zeigt die geistige Leere derer, die für das Stadtbild verantwortlich sind, sowohl auf politischer als auch Investorenseite. Wenn man als reiner Betrachter durch so ein Viertel läuft, könnte man wirklich meinen, dass Funktionalität im Widerspruch zu Ästhetik steht. Wir wissen aber sehr gut, dass dies mitnichten der Fall ist, Potsdamer Platz wurde hier ja schon als relativ gelunges Beispiel angeführt.Von Architektur würde ich hier gar nicht mehr sprechen.
Diese Abwesenheit von Gestaltungsanspruch ist genau das, was Städte zerstört bzw. beliebig und langweilig macht. Investorenarchitektur ist nicht einfach nur ein linker Kampfbegriff, er skiziert genau das Problem. Dass man dem Markt, dem Kapitalismus, dem Renditedruck und den Exceltabellen der BWL'ler die Gestaltung von Stadt überlässt. Größter Fehler ever.
-
Der Platz wird jetzt schon sehr gut angenommen. Zur Mittagszeit sind alle Restaurants voll! Bitte alles nicht immer mit der "Architekturbrille" sehen. Der Platz wird funktionieren und Berlin kann solch ein "Vergnügungsviertel" auch gebrauchen... Wenn dieser Platz als "künstlich" bezeichnet wird, fällt jede amerikanische Großstadt dreimal so künstlich aus...
-
^ Sowie New York etwa?
Natürlich ist der Platz belebt. Dafür sorgen allein schon die Fressketten. Was hat das aber mit Architektur zu tun? - Richtig. Nichts!
Spandauer hat das gut zusammengefaßt. -
Ich stimmt den Kritikern zu - allein die großen Monitore sorgen für Ablenkung - gut das sie montiert wurden.
Das gesamte Viertel würde ich allerdings noch nicht abschreiben: Max und Moritz, der Turm an der Warschauer, Steam Turm und Zalando Quartier haben aus meiner Sicht überdurchschnittliche Qualität. Auch die Mercedes Arena selbst, finde ich durchaus gelungen.
Das EKZ wirkt seltsam, für mich viel zu modern, aber im Gesamtkonzept direkt an den Gleisen eigentlich keine Katastrophe.
-
^ Stimme Dir zu, außer bei Zalando: Ich finde, die Fassade wirkt wie mit Plastik beklebt. Auf die beiden Hochhäuser bin ich sehr gespannt, und für Max & Moritz erhoffe ich mir, dass es bald weitergeht.
Den Mercedes-Platz habe ich mir angeschaut; ich kann ihm nichts abgewinnen. Die Kopfbauten sind langweilig, aber städtebaulich in Ordnung. Der Rest ist in seiner Mischung aus Billigbauweise und Ketten-Gastro genauso schauderhaft, wie ich befürchtet habe.
Bitte alles nicht immer mit der "Architekturbrille" sehen.
Wir sind hier in einem Architekturforum. Das gibt der Perspektive eine gewisse Richtung...
-
Der Zalando-Bau entwickelt seine Stärke an der schmalen, gekrümmten Seite zur Arena hin, da hier tatsächlich ein relativ schöner Stadtplatz mit gelungener Fassung entstanden ist. Die Milchglasfassaden nach Süden sind allerdings weder bei Tag noch bei Nacht überzeugend.
Das gesamte Gelände wird durch die hinzukommenden Hochhäuser sicherlich gewinnen, ist aber doch enttäuschend im Vergleich mit dem meiner Meinung nach wirklich gelungenen Areal um den Postbahnhof herum.
Warum hat man sich nicht wenigstens bei den Kopfbauten des Mercedes-Platzes an den roten Ziegeln und der relativ einfachen Gestaltung der historischen Backsteingebäude orientiert, die das gesamte Gebiet vom Postbahnhof bis auf die Stralauer Halbinsel prägen?
Das historische Industrie-Architektur-Skelett von West nach Ost:
Postbahnhof/Postverladehalle:
© Landesdenkmalamt BerlinIndustriepalast:
© Landesdenkmalamt BerlinOsram-Turm:
© Landesdenkmalamt BerlinHöhere Webeschule:
© Landesdenkmalamt BerlinTeppichfabrik M. Protzen & Sohn:
© Landesdenkmalamt BerlinTurnhalle Alt-Stralau:
© Landesdenkmalamt BerlinGerade die effektive Gestaltung der Letzteren im Stil des Backsteinexpressionismus hätte dem Anschutz-Areal als Orientierung gut getan.