Gibt übrigens auch eine Projektseite: mercedes-platz.de.
Mediaspree: Entertainment District an der UBER-Arena
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Hm ich hab mal die Seite angeguckt, vor allem das Kapitel
Geschichte des Areals.
Das Ostgut wird mit keinem Wort erwähnt , dabei böte sich doch an, sich damit auf Kontinuität als Entertainmentdistrict diesen Ortes zu berufen! Und könnte ich wetten dass ich nicht als einziger Mercedesfahrer (wenn auch nur Smart Besitzer) da drin war, -
Man könnte meinen, dass einige Foristen vergessen haben, wie es dort vor 15 Jahren aussah. Ostgut schön und gut - rein von der Architektur her wars halt nur ne öde Lagerhalle. Das Areal insgesamt nur ein "Entertainment District" anno 2000 für wenige.
Copyright bei Google Earth
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Das an der Straße eine Backsteinfassade gebaut wird muss ich mal loben. Auch gefallen mir die kantigen Formen besser als die geschwungenen Körper, die vorher im Modell als Platzhalter drin waren.
Es sieht halt mehr nach einer Mittelstadt als nach einer Weltmetropole aus, was aber ein deutsches Problem ist. Es fehlt halt die kritische Masse um mit London, NY, Tokio oder Moskau mitzuhalten. Das ist dem auf die Spitze getriebenen Föderalismus geschuldet. Für Olympia darf sich in unserem Land ja auch nicht die Hauptstadt bewerben.
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Rotes Rathaus
... wenn Du braune Backsteine und rumpelige Pflastersteine am Boden unbedingt für einen "Entertainment District" repräsentativ fiindest, dann mag das das wohl hinhauen, ich habe da einen anderen Anspruch. Nichts gegen Backsteine, die liebe ich sehr aber nicht hier. -
Weiss denn keiner der beteiligten Architekten und anderen Entscheidungsträgern, dass Berlins Nachtleben eben wenigstens Assoziationen weckt, die man architektonisch umsetzen könnte? Und man so wenigstens optisch an die Vergangenheit anknüpfen könnte?
Die Architektur ist banal und könnte überall stehen. Ein kleingeistiger Aufguss von 100-mal Gesehenem.
Ich kenne die Gegend ganz gut, tue mich aber auch schwer mit Deiner Forderung nach authentischerer Architektur. Generell kann man ja Authentizität nicht immer mit hohem Wiedererkennungswert gleich setzen, zumindest nicht bei völligen Neubauten auf einer Brache. An sich kann man sich da nur am Umfeld oder alten Bestandsbauten in ähnlichen Lagen orientieren. Wie Bato schon schreibt, sind viele der angesagten Locations - zumal rund um die Warschauer Straße - doch für sich genommen auch nicht grad eine architektonische Augenweide. Gerade das Simple und Puristische (und teils Trashige) wird in der Gegend oftmals bewusst betont und zelebriert. Somit passt der schlichte Entwurf, während ein Gedankenanstoß wie die von Camondo verlinkte "Brücke" doch ein großer Eingriff, ein bewusst recht krasser Fremdkörper/ Kontrast wäre. An bestehenden Bezugspunkten sehe ich bspw. die zugegeben etwas spektakulärere Universal Zentrale oder noch mehr den unteren Teil des nhow Hotel an. Kurz: Solche kantigen Backsteinbauten sind für mich angesichts der Vorgeschichte des Areals (Brache), des direkten Umfelds und der Wasserlage also durchaus "authentisch" - wobei mir der rechte Riegel doch deutlich mehr zusagt als der linke.
Zudem gibt es eben mit Oberbaumbrücke, MB-Arena und der allmählich wachsenden Skyline auch genug Blickfänge bzw. Dominanten. Da finde ich die zurückhaltende Architektur an sich ganz ok. (Ähnlich empfinde ich es mit der Randbebauung des Potsdamer Platzes, wo es ähnliche Kubaturen und Baustile gibt - was auch dort kritisiert wurde). Reizvoll hätte ich es jedoch gefunden, wenn man die Glasaufbauten bei den beiden inneren "Hervorkragungen" etwas höher und spektakulärer gestaltet hätte - bspw. als leicht abgespeckte Variante des BASF Gebäudes. Das wäre mE der beste Kompromiss gewesen und eine deutlichere Torsituation hätte den Blick noch mehr auf den Platz gelenkt. Aber ich weiß gar nicht, ob das erlaubt gewesen wäre. Vermieten hätte man die zusätzlichen Flächen locker können (sei es für die Hotels oder als Wohnungen).
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Vergessen wir mal die Architektur. Bei "Mercedes-Benz Arena" fehlt ein Bindestrich. In was für einer Welt leben wir eigentlich?
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Ohje, abseits von der ganzen bunten Reklame ist das doch wieder alles gesichtslos, öde und grau. Lange ists her, da versprach Berlin in den 90ern zu einer der aufregendsten Städte für moderne Architektur zu werden. Reichstagskuppel, Sony Center, Hauptbahnhof, Friedrichstadt-Passagen, Quartier Schützenstraße, Jüdisches Museum... Seit Jahren baut Berlin gerade mal mittelmäßig bis schlecht und eine Besserung ist wohl erst mit dem Weggang von Frau Lüscher und Co. zu erhoffen.
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Ich denke das hat mit Frau Lüscher wenig oder gar nichts zu tun
In den neunziger Jahren herrschte eine gewisse Euphorie; außerdem hatten einige Projekte geradezu nationalen Charakter und man wollte bewusst zeigen, was man bauen kann in der neuen Hauptstadt.Danach hat ganz einfach die Realität Berlin eingeholt. Der Bund hat seine Hauptstadt gebaut und investiert weiter. Und in Berlin ist nun mal kein wirtschaftliches Zentrum von Banken oder anderen großen Firmen, die ihren Sitz hier hätten. Also bauen die Investoren das was sich lohnt und das Resultat sehen wir eben, auch am Ostbahnhof.
Wie schwierig selbst das ist, sehen wir ja auch an dem Tempo mit dem es vorwärts geht, es dauert sehr lange überhaupt mal jemand zu finden der investiert, selbst am Ostbahnhof dauert das schon über 10 Jahre und erst jetzt lohnt es sich wenigstens ein paar schicke Wohntürme zu bauen, aber als Bürostandort ist Berlin einfach zu schwach entwickelt.Insgesamt ist die Entwicklung trotzdem spannend, auch wenn viel Mittelmaß dabei ist.
An anderen möglichen Standorten ist es ja ähnlich, ob Hauptbahnhof wo man vielleicht noch den Kubus bauen wird, oder dem Alexanderplatz.
Besser könnte es nur werden wenn Berlin so attraktiv wäre, dass eben der Anreiz grösser wäre, ist aber nun mal nicht der Fall und wird auch absehbarerweise die nächsten Jahre nicht der Fall sein
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Ich weiß nicht, wo hier die hohen Erwartungen an ein solches Areal herkommen. Es handelt sich doch darum, dass große Konzerne als Werbeträger den Bau bzw. Betrieb von Gebäuden finanzieren, die als Unterhaltungsmaschinen konzipiert sind. Warum sollte da große – oder auch nur gute – Architektur entstehen? Nicht Städtebau ist der Zweck solcher Projekte, sondern Rendite – und dafür hätte es meines Erachtens deutlich schlimmer kommen können.
Vergessen wir mal die Architektur. Bei "Mercedes-Benz Arena" fehlt ein Bindestrich.
Auch wenn wir einander sonst immer widersprechen werden: Wo er recht hat, hat er recht!
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Ich stimme zu, dass die Erwartungen der Enttäuschten einfach zu hoch sind und schließe mich Theseus an. Dennoch ist in manchen Fällen doch auch mehr möglich, wenn man den Mangel an Finanzkraft durch Kreativität ausgleicht.
Ich bin kein Freund solcher Unterhaltungszentren und bevorzuge die gewachsene Stadt (z.B. den alten Kudamm mit seinen Kinos, wovon es leider nur noch wenige gibt). Die gezeigte Architektur enttäuscht mich nur in so fern, als dass man immer auf einen großen Wurf, der kommen möge, hofft. Wahrscheinlich war das aber natürlich nicht und so gesehen ist der Entwurf besser als manch anderes. Das Einkaufzentrum daneben mit seinen riesigen Flächen finde ich viel schlimmer. Hier sind die Baukörper relativ stark gegliedert und variiert, was ich als positiv empfinde.
^Das mit der Rendite ist meines Erachtens quatsch (mit Verlaub). Im Grunde geht es bei fast jedem Bau um Rendite. Die Frage ist doch: Wer ist die Zielgruppe und was erwartet der Kunde? Das Ergebnis kann qualitativ minderwertig oder hochwertig sein. Die mangelnde Kaufkraft ist hier ausschlaggebend für die mittelmäßige Bauweise.
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@Theseus: Sehr guter Kommentar. Ich bin mir dennoch nicht sicher, ob man nicht seitens der Politik die Möglichkeit hätte, mehr Qualität durchzusetzen. In einigen Reports heißt es inzwischen, dass verfügbare Flächen knapp werden und dass die Nachfrage, auch nach Büroflächen steigt. Berlin wird als einer der vielversprechendsten Immobilienmärkte genannt. Wenn ich mir andere Städte anschaue, in denen es richtig rund läuft, dann ist die Qualität dort nicht unbedingt besser, eher schlechter. Da heißt es dann manchmal, dass die hohen Grundstückspreise keinen Spielraum mehr für eine gute Architektur lassen. Vielleicht sind es doch einfach die Ansprüche, die man hat. Ich finde übrigens absolut nicht, dass das Grundstück an der O2 eine B-Lage ist. Es ist eine für Berlin einmalige Lage direkt am Wasser und sehr innenstadt-nah, dazu im beliebten und schon fast vollständig zugebauten Bezirk F'hain-K'berg.
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Ich denke das hat mit Frau Lüscher wenig oder gar nichts zu tun
Sicher ist sie nicht an jedem schwachen Entwurf schuld, aber es gibt doch allein hier im Forum genug dokumentierte - auch prominentere - Fälle, wo sie eine deutliche Nivellierung der Architktur bewirkt hat (e.g. die benachbarte MB-Zentrale odr die Mall of Berlin). Und hatte Bato nicht mit Verweis auf einen Tagesspiegel-Artikel angedeutet, dass Frau Lüscher auch hier durchaus aktiv war?
Danach hat ganz einfach die Realität Berlin eingeholt. Der Bund hat seine Hauptstadt gebaut und investiert weiter. Und in Berlin ist nun mal kein wirtschaftliches Zentrum von Banken oder anderen großen Firmen, die ihren Sitz hier hätten. Also bauen die Investoren das was sich lohnt und das Resultat sehen wir eben, auch am Ostbahnhof. [...] Besser könnte es nur werden wenn Berlin so attraktiv wäre, dass eben der Anreiz grösser wäre, ist aber nun mal nicht der Fall und wird auch absehbarerweise die nächsten Jahre nicht der Fall sein
Die oft bemühte wirtschaftliche Schwäche Berlins ist mE nur relativ zur Einwohnerzahl und zu anderen Standorten zu verstehen. Gerade weil die Berliner Wirtschaft sich stark auf Dienstleistungen konzentriert, gibt es große Kapazitäten und im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten geringen Leerstand an Büroimmobilien. Zudem gibt es neben den Bundesministerien, BND etc. durchaus auch einige große Firmen in Berlin. Wenn man die Stadt etwas kennt und weiß wer sich hinter dieser oder jener Fassade verbirgt, kann man das auch nachvollziehen. Nur stehen bspw. Bahn Tower und Allianzturm nicht in Reichweite zueinander. Als einzelne Standorte nimmt man sie über die Stadt verteilt nicht so konzentriert wahr. Andere Firmen wie Bayer oder Siemens haben viel Substanz aber eher geringe architektonische Strahlkraft (Bayer verschiebt ja immer wieder entsprechende Pläne, seinem Campus u.a. durch ein Hochhaus ein Entree zu geben). Firmen wie Zalando (bald 5.000 Mitarbeiter in Berlin) wachsen hingegen wohl einfach zu schnell, um sich an einem festen Sitz dauerhaft anzusiedeln. Die ziehen immer wieder nach Bedarf um und mieten sich dann ein. Wieder andere Unternehmen wie Total oder 50 Hertz haben eben einfach nicht die Größe um Wolkenkratzer zu füllen, aber im Kleinen schaffen sie mE durchaus gefällige Architektur.
Ich würde als Fazit also eher sagen, Berlin hat kein wirtschaftliches Zentrum, im Sinne eines Business District, wo sich alle/ die meisten größeren Firmenzentralen und -niederlassungen konzentrieren. Der Osthafen entwickelt sich eben wie die Europacity zu einem weiteren Standort unter vielen. Da kann man nicht unbedingt erwarten, dass sich alle gegenseitig überbieten. Aber die angesprochenen Wohntürme und auch das ein oder andere Hotel ergänzen das ja noch. Wenn man überlegt wie viele der großen, hohen Bauten und geplanten Projekte Hotels sind, merkt man welches eine der größten "Industrien" Berlins ist: Die Tourismus-Industrie...
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PROTEST GEGEN DIE FASSADEN UND HÖHEN
Liebe Leute,
also ich bin schockiert aufgrund der Fassaden und Höhen und fehlenden Balkone und Terassen!
Wird die Spree bald zu allen Seiten zubetoniert mit Fassaden wie um den HBF im Spreebogen? Besonders die Fassaden der Hotels im Eingangsbereich sind eine Kathastrophe.Ich hab denen jetzt feedback geschrieben auf http://www.mercedes-platz.de
Macht ihr das doch auch!Die Zukunft sieht dann so aus. Das gleiche Konzept hat die AEG in Los Angeles mit http://www.lalive.com
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Sicher ist sie nicht an jedem schwachen Entwurf schuld, aber es gibt doch allein hier im Forum genug dokumentierte - auch prominentere - Fälle, wo sie eine deutliche Nivellierung der Architktur bewirkt hat (e.g. die benachbarte MB-Zentrale odr die Mall of Berlin). Und hatte Bato nicht mit Verweis auf einen Tagesspiegel-Artikel angedeutet, dass Frau Lüscher auch hier durchaus aktiv war?
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Bevor man nicht den Ursprungsentwurf kennt, sollte man lieber schweigen, denn, ich schrieb es schon, es gab auch gegenteilige Meinungen. Alles andere ist stochern im Nebel.
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Hab´ ich gemacht:
"Wieso sind die Gebäude so schlicht gerastert, die Fensterreihungen so gleichbleibend und die Fassaden so großflächig?
Warum gibt es keine abwechlungsreichen Formen, Versprünge, Balkone, Simse, Vordächer und Galerien?
Das soll ein Unterhaltungszentrum werden?
Dem Ganzen fehlt Phantasie, Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Ausstrahlung.
Soetwas muß ja gar nicht teuer sein.
Man muß sich nur bemühen!" -
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Sehr gut gesagt Reinhard! Hier meine mail an das Mercedes-Platz Team:Liebes Projektteam,
wer ist denn für die Architektur auf dem Gelände verantwortlich? Die AEG oder Mercedes-Benz? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Weltkonzern so banal präsentieren möchte. Am schlimmsten finde ich die Gebäude die zur Spree gerichtet sind. Das tut richtig weh. Dabei bin ich absolut kein Gegner vom Projekt eine Entertainment City wie das L.A. live zu bauen. Aber 2005 hat man das in Los Angeles schon besser hinbekommen! Will sich Mercedes-Benz so den weltweiten Touristen und Deutschen präsentieren?
Beste Grüße aus Friedrichshain,
Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Den vorigen Beitrag vollständig zu zitieren macht kein Sinn. Danke
Bato -
Immerhin kennen wir die Ursprungsentwürfe für das Areal am Leipziger Platz, für die Daimler-Vertriebszentrale und das Monarch-Hochhaus, und wir wissen, was das Baukollegium unter dem Vorsitz der Senatsbaudirektorin Lüscher daraus gemacht haben.
Und wir kennen den Entwurf von Nöfer Architekten für die Max und Moritz-Türme, die Frau Lüscher nachträglich in der vorliegenden Form verhindern wollte, während sie gleichzeitig die schrecklichen grauen Hochregallagerkisten in unmittelbarer Nachbarschaft für den sog. Hotel und Office Campus (heute von Zalando bzw. Holiday-Inn genutzt) guthieß.
Der von Dir angesprochene Nebel, in dem wir angeblich stochern, sollte insofern zumindest zu großen Teilen sprichwörtlich gelüftet sein!
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Wa ich überhaupt nicht verstehe ist, warum es für jede Straßenbahnhaltestelle einen internationalen Wettbewerb gibt und hier die trostlosesten Kisten in Rücksprache mit dem Gestaltungsrat realisiert werden sollen.
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Bevor man nicht den Ursprungsentwurf kennt, sollte man lieber schweigen, denn, ich schrieb es schon, es gab auch gegenteilige Meinungen. Alles andere ist stochern im Nebel.
Toller Einwand! Ich weiß nicht, ob Du die absurde Komik Deiner Aussage nicht selbst erkennst: Weshalb genau kennt man denn den ursprünglichen Entwurf und die Änderungsvorgaben nicht?
Weil es einfach keinen interessiert?
Weil die bisherigen Änderungen immer so breite Unterstützung fanden?
Oder vielleicht einfach, weil dieses selbstherrliche Gremium sich weder öffentlich erklären noch legitimieren muss?Wenn Antje Kapek von einem "gänzlich intransparenten Hinterzimmer-Gremium" spricht, bringt es die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen mE sehr gut auf den Punkt. Keinerlei Transparenz und keinerlei demokratische Legitimation kombiniert mit einem oftmals, gelinde gesagt, kontroversen "Geschmack" sprechen nicht gerade für die Arbeit dieser Dame. Selbst wenn man wie Architekt Eike Becker Gestaltungswettbewerbe gut findet (ich finde sie auch sinnvoll), kann man über Zusammensetzung und Legitimation dieses seltsamen Gremiums doch wohl nur den Kopf schütteln. Da finde ich die Bewertung "feudalistisch und passt nicht mehr in die heutige Zeit" (im gleichen Artikel) noch viel zu harmlos. Das sind mE schon selbstherrliche Geschmacksdiktatoren, die in dieser Form dringend abgesetzt gehören. Dass sich solche fragwürdigen Strukturen überhaupt in unserer Zeit neu bilden konnten, spricht mE auch überhaupt nicht für den Senat. Leider interessiert ein Tempelhofer Feld ganz Berlin mehr, als all die Fassaden.
Es ist ja prinzipiell löblich, dass Du im Zweifel für den Angeklagten votierst. Aber wie gesagt steht Frau Lüscher in der Bringschuld, diese Zweifel auszuräumen und die eigene Arbeit zu erklären und zu rechtfertigen. Wenn sie keine Transparenz liefert, kann man ihre Arbeit doch nur pauschal in Frage stellen. Kein normaler Chef würde sich so was von einem Angestellten bieten lassen und sie arbeitet nun mal letztlich für die Berliner Bevölkerung bzw. sollte das tun oder bezahlt sie jemand privat für ihre Arbeit? Zudem stimme ich dem folgenden Einwand voll zu:
DerBe
Immerhin kennen wir die Ursprungsentwürfe für das Areal am Leipziger Platz, für die Daimler-Vertriebszentrale und das Monarch-Hochhaus, und wir wissen, was das Baukollegium unter dem Vorsitz der Senatsbaudirektorin Lüscher daraus gemacht haben.Und wir kennen den Entwurf von Nöfer Architekten für die Max und Moritz-Türme, die Frau Lüscher nachträglich in der vorliegenden Form verhindern wollte, während sie gleichzeitig die schrecklichen grauen Hochregallagerkisten in unmittelbarer Nachbarschaft für den sog. Hotel und Office Campus (heute von Zalando bzw. Holiday-Inn genutzt) guthieß.
Nichts spricht also für die Angeklagte als der selbst erzeugten Nebel/ Zweifel, der sich mit Deiner Unschuldsvermutung zu einer Universalwaffe aufschwingt, gegen die niemand ankommen kann. Dieses großartige Rezept kann man somit eigentlich nur allen Entscheidungsträgern empfehlen. In bestimmten Regimen hat es mW ohnehin große Konjunktur und hat auch in Deutschland schon früher Blüten getrieben: Was die anderen nicht sehen, dürfen sie auch nicht beurteilen und kritisieren. Ich entscheide also, was öffentlich wird und wie es zu deuten ist. Damit bin ich praktisch allmächtig.
Wohlgemerkt: Ich kritisiere nicht jede Entscheidung von Frau Lüscher und gehöre auch hier nicht zu den größten Kritikern des Entwurfs. Aber eine ewig wachsende Antipathie gegen dieses Vorgehen kann ich nicht abstreiten. Ich würde diese Frau und ihr Gremium in der gegenwärtigen Form gerne lieber heute als morgen loswerden.