Revitalisierung ehem. Schultheiss-Brauerei Moabit

  • Revitalisierung ehem. Schultheiss-Brauerei Moabit

    Schultheiss Brauerei Moabit


    Nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen Investor, Bezirk, Denkmalbehörden und Anwohnern wurden nun die endgültigen Pläne für das geplante Shopping-Center an der Turm-/ Ecke Stromstraße auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss-Brauerei vorgestellt. Neben dem Umbau der denkmalgeschützten Brauereigebäude sollen zwei Neubauten an der Turmstraße und der Perleberger Straße entstehen. Geplant ist ein Shopping-Center mit 20.000 m² Verkaufsfläche. Neu an den nun vorgestellten Plänen ist, dass neben der Nutzung als Einzelhandelsstandort ein Sportstudio und ein Hotel geplant sind. Außerdem soll entlang der historischen Ladestraße eine Gasse mit Restaurants und Cafés entstehen. Alle Beteiligten zeigen sich grundsätzlich zufrieden mit den Planungen und der Investor HLG hofft, Anfang 2012 mit dem Bau beginnen zu können.
    Außerdem ist dem Artikel zu entnehmen, dass das gegenüberliegende, derzeit leerstehende, ehemalige Hertie-Gebäude mit möglichen 6.000 m² Verkaufsfläche an die MIB AG verkauft wurde. Dort besteht seit 1973 Baurecht auch für die Überbauung des hinter dem Gebäude liegenden Parkplatzes.


    Artikel Morgenpost

  • Neue Pläne für Schultheiss-Brauerei Stromstraße

    Die Mopo berichtet über neue Pläne des Investors Huth für die ehem. Schultheiss-Brauerei in Moabit (Perleberger/Strom-/Turmstraße). Hier soll mit dem Schultheiss-Quartier ein Dienstleistungs- und Freizeitzentrum entstehen. Der Artikel zeigt auch eine Visualisierung mit einen großen Neubau an der Ecke Turm-/Stromstraße.


    Am Mittwoch gab es dazu eine weitere Präsentation. Die Denkmalsubstanz der Brauerei soll weitgehend erhalten bleiben. Geplant sind 120 Shops auf 20.000 qm Verkaufsfläche, davon ca. 40 % aus dem Modebereich und 15 % Lebensmittelgeschäfte. Hinzu kommen ein Elektrofachmarkt, Drogerien und Buch- und Schmuckläden. Dann gibt es noch ca. 9.000 qm für Büro- und Dienstleistung, 5.500 qm für Freizeit und Kultur und ein Hotel mit 306 Betten.


    Statt dem früher geplanten oberirdischen Parkhaus mit seinen stark kritisierten spindelförmigen Rampen soll es nun eine eine Tiefgarage mit 410 Plätzen geben, die Zufahrt erfolgt über die der Turmstraße. Weitere Zugänge wird es von der Strom- und Perleberger Str. geben. Anwohner halten das Projekt weiterhin für überdimensioniert und der Kaufkraft im Kiez nicht angemessen. Ich denke aber, Moabit benötigt durchaus bessere Einkaufsmöglichkeiten, da man derzeit immer noch für viele Produkte in benachbarte Viertel fahren muss.


    Der Bauantrag wird für Ende Juni erwartet, hofft der Bezirk. Im Optimalfall könnte Ende 2014 der erste Spatenstich erfolgen.

  • Ja, in Absprache mit der Denkmalbehörde wurde dieser Altbau (Turmstraße 25, hier in der Mitte), der zuvor unter Schutz stand, zum Abriss freigegeben.



    Bild von mir, ©Siegrief

  • [...]Ruinenrest des Turmpalast und ein Altbau rechts davon. Aber um die ist es nicht so richtig schade....


    Nunja, ich finde es um den Altbau rechts von dem Turmpalast-Resten schon etwas schade. Diesen hätte man meiner Meinung nach ruhig integrieren können, bzw. als Wohnhaus sanieren können. Aber dieser Altbau wurde wohl nun zum Opfer beim Deal zwischen Denkmalbehörde und HGHI.


    Den Altbau hat man die letzten Jahrzehnte auch ziemlich herunter kommen lassen, ich werde mir diesen Altbau mal versuchen vor dem Abriss noch von innen anzuschauen. Alte Aufnahmen lassen erkennen, dass es sich hierbei mal um einen ganz "schnicken" Altbau handelte, nicht ohne Grund wird dieser zuvor unter Schutz gestanden haben.


    Aber nun gut, dass sich etwas in dieser Ecke tut, freut mich dennoch.

  • Nunja, ich finde es um den Altbau rechts von dem Turmpalast-Resten schon etwas schade.


    Dieser Gedanke kam mir auch spontan als erstes in den Sinn. Der Denkmalschutz muss ja irgendwie begründet sein. Da von aussen nicht mehr viel von der alten Pracht vorhanden ist, würde mich diese Begründung interessieren. Vielleicht hat er ja "innere Werte" oder wollte man das Ensemble schützen?!

  • Autsch; wurde der vorhabensbezogene B-Plan VE 1-43 für das HGHI-Projekt etwa gekippt? Dies berichtet jedenfalls die BI SilberahornPLUS auf ihrem Blog.
    Das OVG Berlin folge demnach in allen Punkten den Einwänden des Klägers und erklärte den B-Plan in vollem Umfang für unwirksam.
    Eine schriftliche Urteilsbegründung liegt öffentlich noch nicht vor und auch sonst sind hierzu noch keine Nachrichten zu ergooglen.
    Spannend...

  • Gut so. Herr Huth soll erstmal seine Mall of Berlin zum Laufen bringen und alle Beteiligten bezahlen, bevor er das nächste Viertel behelligt.
    Für das Schultheissgelände gibt es sicher auch andere Konzepte, die in diesem Umfeld besser passen....

  • Das wäre doch eine schöne Gelegenheit auf die mittlerweile doch deutlich veränderten Bedarfe in Berlin zu reagieren und planerisch andere Ziele zu verfolgen.
    Ich denke man sollte das Schultheiss-Areal in Moabit für Wohnungsbau verwenden; dieser Bedarf ist wesentlich dringender als die x-te Shopping Mall, zumal mit dem revitalisierten Hertie-Gebäude nebenan bereits ein weiterer Einzelhandelsstandort für die Turmstraße entstanden ist.

  • Man sollte wenigstens den Altbau/ das Wohnhaus nicht abreißen, wo momentan die Einfahrt für die Tiefgarage geplant ist.


    Kann ein Gericht solch ein Projekt tatsächlich wegen drei Bäumen stoppen, oder was wird wohl der genaue Grund dafür gewesen sein? :?


    p.s.: Warum ist dies nicht im Moabit-Thread?


    Historisch gewachsen ;)
    Ich hab dem Projekt aber mal einen eigenen Thread spendiert.
    Bato

  • BerlinExCinere: die Mall of Berlin läuft - und ist eine sensationelle unternehmerische Leistung. Generationen von Immobilienentwicklen haben sich an dem Projekt verhoben und sind gescheitert (zB der Vorbesitzer Orco). Die nicht bezahlten Arbeiter haben mit Herrn Huth nichts zu tun - ebensowenig wie die Pleite gegangene Baugesellschaft. Auch die Brandschutzprobleme wird man in den Griff kriegen - ohne Zweifel. Am Rande: Meine Erfahrung ist, dass gerade diejenigen unternehmerischen Leistungen anderer mit besonderer Herbalassung begegnen, die solche in ihrem Leben nie versucht haben.


    Was das Schultheiß-Areal angeht: Wenn jetzt nochmal von vorn angefangen werden muss - und gar mit einer Nutzungsänderung (Wohnugsbau...) - heißt das, mit Berliner Eile gemessen, weiteren jahrelangen Stillstand. Ich persönlich begrüße zwar auch jedes nicht gebaute Shoppingcenter - allerdings nicht weil ich glaube, dass damit normale Strasseneinkaufsflächen gerettet werden - sondern weil sich langfristig durch ECommerce so und so ein massiver Nachfrageausfall nach solche Lagen ergeben wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oranien ()

  • Klassische Investorenarchitektur, was denn sonst? Beliebiger und austauschbarer geht es kaum - grauenhaft! Hoffentlich bleibt der Ecke das erspart.

  • In der Abendschau wurde gerade berichtet, dass der Investor für sein Shopping Center eine Baugenehmigung erhalten habe. Also Bauen ohne gültigen B-Plan? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, denn dafür sind die Pläne ja doch ein wenig zu umfangreich als dass das BV nach §34 BauGB zulässig wäre. Zudem erwarte ich, dass die Kläger auch gegen die Baugenehmigung vorgehen und versuchen werden auch diese zu kippen.

  • Das kann eigentlich nicht sein. Bei § 34 BauGB muss das zu errichtende Gebäude in die nähere Umgebung passen. Bei einer derart massiven Baumasse eigentlich unvorstellbar. Auch für der Ausnahmen nach § 34 III BauGB oder des § 3 III BauNVO ist jetzt nicht direkt was ersichtlich.

  • In der IZ meint Huths Anwalt Mathias Hellriegel, dass der bestandskräftige Bauvorbescheid und die Genehmigung reichen würden. Am Leipziger Platz habe dies schließlich auch geklappt.

  • Das klingt alles etwas turbulent..., also kann mit dem Bauvorbescheid auch der Altbau für Zuliefererienfahrt abgerissen werden und Bäume können gefällt werden, obwohl der Bebauugsplan in allen Punkten gekippt wurde. :confused:


    Bei LP12 wurde der Bebauungsplan vorher auch noch gekippt?

  • Im Tagesspiegel erfährt man ein bisschen mehr. Da der neue B-Plan gekippt wurde gelte nun wieder der alte und der erlaube trotzdem großflächigen Einzelhandel.
    Huth plane die Fertigstellung zwischen Herbst 2016 und Frühjahr 2017 (also eher 2017 ;)).

  • Max Dudler hat einen Fassadenwettbewerb für den Neubau am SQ gewonnen. Sein Entwurf nimmt dabei die Backsteinoptik der Bestandsbebauung auf.
    Herbst 2017/Frühjahr 2018 soll das neue Ekz eröffnet werden.
    Gefällt mir deutlich besser als alle Entwürfe zuvor.


    Artikel DM
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