Dresdner Debatte

  • Aha, besten Dank, ich Dummerle, jetzt habe ich es endlich verstanden:


    Also völlig egal, ob es drei Kilo Äpfel gibt oder drei Kilo Birnen, der Effekt ist der Gleiche. Das wird dann die Obstpreise auf ALLEN Ebenen senken!


    Im Vergleich von Luxusappartments am oder wahlweise im Fluss und bezahlbaren Mietwohnungen funktioniert das dann also genauso. Klingt logisch, vor allem wenn man bedenkt, dass bis zum Jahr 2030 ein Anstieg der Einwohnerzahl um etwa 50,000 erwartet wird, da machen dann natürlich die 200 Buden der Frau Töberich das Kraut erst richtig fett...

  • Die 200 Wohnungen allein ändern nicht alles. Allerdings zählt jede Wohnung mehr. Und hier könnten eben 200 und nebenan nochmal 350 Wohnungen entstehen. Großteils sicher größere Wohnungen, so dass ich bei 550 Wohnungen mal von 1.500 - 2.000 Dresdner ausgehe, welche hier einziehen könnten und durch welche woanders eben Wohnungen frei stehen. (Auch der Zuzügler sorgt für eine freistehende Wohnung, nämliche diese, welcher er sonst bezogen hätte in Striesen, Blasewitz, Loschwitz, etc...)


    Wenn ich morgen 2.000 Äpfel bester Qualität in das Kaufland liefere und diese dort verkauft werden sollen und die Bedingung auch noch ist, dass diese NUR dort verkauft werden dürfen (ein immobiles Wirtschaftsgut) und dass diese sofort verkauft werden müssen oder verfallen (hey, das passt ja - liegt im Fall der Immobilie daran, dass diese entweder Miete abwirft oder durch Leerstand Kosten verursacht - einen Monat Leerstand ersetzt dir keiner und dieser Verlust ist dann permanent) - Was denkst du für wie viel Geld diese 1-Tages-Super-Äpfel verkauft werden? Zu einem Bruchteil des Preises der Standard-Qualität-Äpfel. Das sieht du etwa daran, dass Ware kurz vor dem Verfall stark reduziert wird. Ich habe schon riesige Snack-Packungen für 10 Cent gekauft, weil diese genau an diesem Tag abgelaufen sind (Motto: Lieber 10 Cent als 0; Motto Vermieter bei Überangebot: Lieber für 3 EUR vermieten als für 0 EUR leer stehen und selber heizen). Das Thema Überangebot siehst du auch beim Thema Milchpreise und Russlandembargo.


    Solange das Überangebot nicht am unteren Qualitätsrand ist ("verfaulter Apfel"), sondern am oberen Rand (Super-Duper-Bio-Apfel) oder zumindest im Standard ("Apfel"), ist es egal wo das Überangebot entsteht. Es fallen dann alle Preise. Zuerst wird der Super-Duper-Bio-Apfel preiswerter. Weil der dann aber genauso viel kostet wie der Standard-Apfel, will keiner mehr den Standard-Apfel zum Standard-Preis. Also fällt der Preis auch für diesen Standard-Apfel bis sich wieder Menschen sagen, dass der Standard-Apfel einen so hohen Preisabstand zu Super-Duper-Bio-Apfel hat, welcher für diese Menschen nicht mehr gerechtfertigt ist. Und verfaulte Äpfel bekommt dann keiner mehr, es kann sich ja jeden den Standard-Apfel leisten und der Super-Duper-Bio-Apfel kostet soviel wie vorher der Standard-Apfel.


    Langfristig werden sich auf dem Apfel-Markt die Angebote anpassen, da es sich so billig vlt. nicht mehr in der Produktion lohnt. Und das ist dann eben auf dem Wohnungsmarkt nicht möglich. Das Angebot wird einmalig geschaffen und ist dann quasi dauerhaft da. Daher kann man sich in Spanien für 300-500 Warmmiete eine Luxus-Villa mieten (in manchen Gegenden!).

  • Die Sache wird mir nun immer klarer:


    Also angenommen es besteht beim Mercedes-Händler um die Ecke ein Überangebot an Benzen, und aufgrund des nächstbesten Bahnstreiks hat sich die Auslieferung sonstiger Pkw verzögert. Dann werden also die Pkw-Preise insgesamt fallen, da diejenigen, die sich bisher für einen schnöden Dacia interessierten, diesen dann fahren lassen, um sich auf die freien Benzen zu stürzen, so dass die nun vakanten Dacias anderen Interessenten zur Vefügung stehen. Klingt logisch, da die potenzielle Klientel für beide Fahrzeuge natürlich weitgehend identisch ist, und der Benz-Händler ist natürlich froh, wenn er seine überzähligen Schlitten für den Preis einer Dacia-Schüssel abgeben kann, da sie ihm sonst nur die schöne Schaubude zustellen...


    Aber das funktioniert natürlich nur dann, wenn niemand auf die Idee kommt, sich neben dem Benz den Dacia als Zweitwagen zu halten, um die persönliche Umweltbilanz des eigenen Haushaltes aufzubessern.


    Ich hoffe das war so richtig? Kriege ich jetzt eine Eins mit Sternchen in Wirtschaftskunde?

  • Es fehlen noch ein paar Dinge, dann passt das Beispiel:


    - Die Mercedes dürfen nur an Dresdner verkauft werden (Wohnungen werden nur von Dresdner bewohnt)
    - Die Mercedes explodieren, wenn sie nicht verkauft werden (Auf dem Wohnungsmarkt wird ein Monat Miete in einer Wohnung verkauft; wenn der Monat Miete nicht verkauft werden kann, dann verfällt er ohne Gegenwert; tlw. sogar mit Kosten wie Heizkosten, Grundsteuer, ...)
    - Die Autos dürfen nicht weiterverkauft werden bzw. nur sofort an andere Dresdner (Untermiete ist eher selten und wenn, dann kann ich natürlich nur den Monat August vom Vermieter "kaufen" und direkt den Monat August wieder "weiterverkaufen" (untervermieten)) - Es ist also nicht möglich, sich jetzt einen günstigen Mercedes zu sichern und diesen nacher für den normalen Preis zu verkaufen


    Was macht der Mercedes-Händler jetzt? Verkauft er die Autos um jeden Preis oder lässt er sie explodieren und muss nachher noch aufräumen? Was werden die Käufer wohl bieten, wenn sie wissen, dass er die Autos los werden muss und dass es viel zu viele davon gibt?


    Achja, und wie viel Menschen kennst du, welche Zweit- und Drittwohnungen haben?


    Nochmal, bei dem Beispiel musst du die Besonderheiten des Wohnungsmarkts beachten. Es sind immobile Wirtschaftsgüter, das Haus kann nicht einfach in einer anderen Stadt angeboten werden. Und zweitens ist einmal geschaffenes Angebot quasi permanent da (siehe Luxus-Villen in Spanien) und kann nicht vermindert werden. Drittens: Friss oder stirb. Der Vermieter verkauft monatsweise. Jeder Monat Leerstand bedeutet Verluste. Einerseits Ausfall von Einkommen. Andererseits Kosten wie Heizung oder Grundsteuer.

  • Also ehrlich gesagt habe ich in letzter Zeit recht wenig von explodierenden Mercedesen gelesen oder gehört. Ebenso wenig wäre mir bekannt, dass irgend ein Mercedes-Händler in diesem Lande zu Zeiten der verflossenen Absatzkrise auf dem Automobilmarkt seine Vehikel für den Preis eines Dacia angeboten hätte. Vielen Dank für die Nachhilfe.


    Ich würde die sehr leerreiche (oder wird das mit "h" geschrieben?) Kommunikation auch gern weiterführen, nur müsste ich dann einmal mein Heiabettchen aufsuchen, ich muss nämlich morgen ganz früh raus, um rechtzeitig meine Riesaer Schule besuchen zu können (übrigens mit der Deutschen Bahn) und ganz viel Neues zu lernen. Ach nö, da habe ich wohl etwas verwechselt...

  • Ohne explodierende Mercedes-Autos passt das Beispiel eben nicht. Ein Vermieter kann den Monat Dezember 2014 eben nur jetzt verkaufen oder er verfällt für immer. Und untervermieten kann ein potentieller Mieter den Monat Dezember 2014 eben auch nur jetzt. Das Beispiel Auto passt auf den Fall Wohnungsmarkt also nur, wenn man einige Parameter verändert.


    Ein Auto ist mobil und behält bei Nichtnutzung zum größten Teil seinen Wert. Ein Mietmonat ist immobil und verfällt am Monatsende auf den Wert Null. Daher kostet der Mercedes in Dresden etwa genauso viel wie in München, Görlitz oder in Spanien.


    Eine 200qm Luxus-Villa kostet hier in Dresden vlt. 2.500 EUR Warmmiete, in München sicher 5.000 EUR Warmmiete, in Görlitz vielleicht keine 1.000 EUR Warmmiete und in manchen Regionen Spaniens weniger als 500 EUR Warmmiete. Man kann das Beispiel Auto also nur unter den oben genannten Umständen auf den Wohnungsmarkt übertragen.


    P.S.: ich werde jetzt nicht ins Bett gehen, da ich nicht 1:22 untewegs sein muss auf Arbeit mit 3x umsteigen sondern es in etwa 25 Minuten mit dem Auto schaffe. (Ja, eine reale Zeit, welche ich gerade beim Verkehrsbetrieb online erfragt habe). Früher eine Stunde länger schlafen, abends eine Stunde eher zuhause. :)
    (Und wenn ich meine Verbindung verpassen sollte, dann muss ich laut Online-Ankunft 4h auf die nächste Verbindung warten...)

  • ^^^

    Also, da sich ja keiner diese dekadenten "Benzen" leisten kann und der Händler damit sowieso nur Geld verdienen will, würde ich ihm die Räumlichkeiten kündigen wegen Eigenbedarfs und dann da drin eine Töpferwerkstatt eröffnen. [/ironie]


    Mir geht dieser Sozialneid gehörig gegen den Strich. Wer sagt denn das sich diese Wohnungen in DD niemand leisten kann? Verfallen denn die Villen in Dresden im großen Stil weil sie sich keiner leisten kann?
    Das sind wieder Argumente aus dem Dresdner Tal. Brauchen wir hier nicht, will hier keiner und wir sind hier schon immer ohne Investoren ausgekommen.
    Bitte fundierte Argumente, wenn das Projekt wirklich nicht genehmigungsfähig sein sollte. Aber nicht diese billige Tour, der Investor wolle nur Geld verdienen und das wollen wir ihm verbieten.
    Ich bin ja auch eher systemkritisch unterwegs, aber das es ohne Verdienstmöglichkeit für Vermieter und Bauherren nicht funktiioniert und selbst die öffentliche Hand keine Wohnungen unter Selbstkostenpreis anbieten kann, konnte man ja Jahrzehnte am Dresdner Stadtbild sehen. Ich hätts auch gern anders, hatte allerdings noch nicht die zündende Idee.

  • Mir geht dieser Sozialneid gehörig gegen den Strich. Wer sagt denn das sich diese Wohnungen in DD niemand leisten kann?


    Niemand hat gesagt das in Dresden alle so arm sind das sich niemand sowas leisten kann, hier geht es um die derzeitige bauliche Situation ob wirklich das gebaut wird was Dresden gerade bzw. in den nächsten Jahren brauch. Und einigen sind es halt etwas zuviele Objekte in einer hohen Preisklasse! Aufpassen du nutzt gar keine Argumente und verdrehst den Rest!


    Aber nicht diese billige Tour, der Investor wolle nur Geld verdienen und das wollen wir ihm verbieten.


    Kapitalisten totschlags Argument, du bist gegen Gewinn also bist du ein böser Mensch!!!!
    Hier hat niemand gesagt er will dem investor sein Gewinn versauen, ohne gehts doch garnicht, aber warum MUSS ES DENN IMMER SO VIEL SEIN!!!!


    aber das es ohne Verdienstmöglichkeit für Vermieter und Bauherren nicht funktiioniert und selbst die öffentliche Hand keine Wohnungen unter Selbstkostenpreis anbieten kann,


    Das ist schon lustig, man bräuchte auf ganz Deutschland gerechnet wahrscheinlich nur ein paar Milliarden (vlt. auch ein paar mehr) um genug Wohnungen zu erreichten und einen gesunden Wohnungsmarkt zu haben, aber für sowas ist nie Geld da noch nicht mal teilweise, sehen wir uns nur die staatlich Wohnbauprojekte an bzw. das agieren der Dresdner Stadtverwaltung in den letzten Jahren, Wohnungen für menschen die nicht so viel verdienen (Einzelhandel, einfache/er Angestellte/r im Gesundheitswesen und und und) werden von staatlicher Seite aus genause gefördert wie von privater und zwar fast garnicht weil man ja nixs verdienen kann. Aber warum sollten die Menschen auch ein Platz zum wohnen haben wenn kein andere sich ne goldene nase verdienen kann!
    Für Banken-Rettungs-Pakete sind allerdings hunderte Milliarden vorhanden gewesen (und noch besser: Deutschland hat beim ESF einen Anteil von weit über 100Milliarden und laut EFS Gesetz muss Deutschland in der Lage sein, dieses Geld zu jeder Zeit verfügbar zu machen)
    Bitte verwendet mal Argumente die wirklich auf Fakten beruhen, nicht nur nachsagen was andere zurecht gebastelt haben!


  • ... man bräuchte auf ganz Deutschland gerechnet wahrscheinlich nur ein paar Milliarden (vlt. auch ein paar mehr) um genug Wohnungen zu erreichten und einen gesunden Wohnungsmarkt zu haben ...


    Also wenn das nicht zurechtgebastelt ist, dann weiß ich ja auch nicht ...


    Werden dann die begehrten Wohnungen mit Blick aufs Wasser verlost oder wirds da andere Kriterien für die Zuteilung geben?

  • Immer dieses Gejammer um sozialen Wohnraum.
    Nichts bezahlen wollen, aber im Zentrum leben wollen. Mit diesem Motto wird unsere Stadt ewig Provinz bleiben.


    Und efhdd hat vollkommen Recht.
    Wenn mehr Wohnungen im gehobenem bis Luxus-Bereich entstehen, regelt sich der Wohnungsmarkt von alleine und es werden auch wieder günstigere Wohnungen frei.


    Die Wohnungen im Marina Garden wären am Ende alle belegt, auch wenn es alles Luxus-Wohnungen wären. So an der Elbe leben ist für Dresden etwas Neues und es gibt genug Klientel, was danach strebt und es sich dann auch leistet, wenn das Angebot vorhanden ist.
    Diese Tatsache kann keiner verneinen.


    Dadurch werden Wohnungen in anderen Vierteln frei, wo vorher die neuen Bewohner des Marina Garden gelebt haben.
    Und auch an diesen Wohnungen werden wieder Menschen Interesse haben.
    So geht es in der Pyramide immer weiter nach unten.
    Irgendwann werden wir in dieser Pyramide an einem Punkt ankommen, wo sich keine Neuen Mieter/Käufer finden, dann muss/wird der Vermieter/Eigentümer mit der Miete/Preis runtergehen und auch diese Wohnungen werden dann neue Mieter/Käufer finden.
    So bleibt am Ende für alle etwas vom Kuchen übrig.


    Durch diese Eigenregulierung des Wohnungsmarktes entwickelt sich nunmal eine Großstadt und es wird immer so sein, dass im Zentrum, besonderen oder beliebten Stadtteilen die Preise/Mieten am höchsten sein werden.


    Und wenn man sich eine teure Wohnung nicht leisten kann oder will, muss man akzeptieren, dass man nicht in dem Zentrum leben wird.


    Eine Großstadt brauch, um sich zu entwickeln, nun mal dieses Klientel und deren Kaufkraft, bzw. deren Streben nach Besserem. Dies ist wie ein Motor für die Weiterentwicklung einer Stadt.

  • über marina garden zu spekulieren bringt doch nichts. ich hatte doch zuletzt in der leipziger vorstadt einen link reingestellt, wo etwas sachlage drinsteht: zitat: Da das Vorhaben bauplanungsrechtlich entsprechend § 34 (1) BauGB nicht eingeordnet werden kann, ergeht voraussichtlich ein ablehnender Vorbescheid.


    Töberich bekam jetzt einen (übrigens zweite SäZ-Anzeige für Cash) anfall, weil die neue ratsmehrheit am längeren hebel sitzt und vorsorglich einen b-plan aufs gebiet legen will. grund: derzeit gilt dort der allgemeine §34 bauGB und man befürchtet eine rechtsgebeugte willfährige genehmigung durch die cdu-leitungsspitze SPA sowie angeblich cdu-nahe verwaltung - also entgegen o.g. sachstand einer genehmigungsunfähigkeit. zudem hat töberich ja gerade mal eine bauvoranfrage aktuell in den ring geworfen.


    der b-plan hat die drängende aufgabe, die bebauung von der elbe abzurücken und eine grünfläche gen elbe gemäß FN-plan und Masterplan zu belassen. selber schuld, wenn man alles aus profitgier ignoriert hat. nebenbei könnte im b-plan ein bestimmter umgang mit dem freiraumareal angestrebt werden. das neugewählte politiker(innen) ihren ansagen jetzt taten folgen lassen, war abzusehen - alle politiker versuchen ihre ziele durchzusetzen. manchmal fängt das notgedrungen am eigenen projekt an, letztlich hat frau muth sich aber allgemein das thema freiräume (und vieles andere) auf die fahnen geschrieben. sie allein hat hier übrigens nichts zu bestimmen, das regeln derzeit ganz andere leute - leute mit erfahrung.


    aber auch abseits der bauGB-dinge kann aufgrund unklarer hochwasserproblematik allein schon aus diesem übergeordneten grund keine baugenehmigung erteilt werden.



    zur diskussion: richtig ist die entlastungswirkung von jedweder neubauwohnung auf den gesamtmarkt - zumindest ist dies in dresden der fall. richtig gesehen wird auch der preiswerte mietwohnbedarf, aber danach richtet sich der bausektor solange nicht, wie es bei heutigen baukosten nix zu verdienen gibt.


    falsch ist die betrachtung, dresden brauche in der innenstadt keine (weiteren) luxuswohnungen. da sage ich nur: es gibt doch noch gar keine - fast alles ist banale nachkriegs-wohnbebauung. wo zieht man denn in dresden hin, wenn man zentral und edel in "charlottenburg", "schöneberg" oder "an der alster" residieren will? richtig, da gibts nüscht! also solch ein zustand ist für eine großstadt untypisch, zeigt dresdens entwicklungsrückstände und kann standortnachteile mit sich bringen.
    man sollte sich auch klar machen, daß bezahlbarer mietwohnbau an der elbfront erfahrungsgemäß und heutzutage zu einer optischen katastrophe führen wird. der uferstreifen - und nur darum gehts in der neiddebatte - ist eben exklusiv und hochpreisig - ja mein gott - da wird eben mehr gezahlt und hoffentlich richtig schick gebaut. dahinter ist gigantisch platz für alle anderen. fazit: dresden braucht noch so einiges an exclusivem hochkarätigem wohnbau in der city/innenstadtbereich. dieses kann leider nur noch im neubau entstehen, was geilen altbaupalästen nie gleichkommen kann.


    natürlich könnte man die ganze sache auch lassen und einen neuen demokratischen sozialismus einführen, aber das ist derzeit noch nicht absehbar und daher gelten die heutigen zustände erstmal weiter.

  • Hier hat niemand gesagt er will dem investor sein Gewinn versauen, ohne gehts doch garnicht, aber warum MUSS ES DENN IMMER SO VIEL SEIN!!!!


    Der Gewinn ist so hoch, weil jemand bereit ist, so viel dafür zu zahlen. USD, Gamma, Kim & Co. könnten die Wohnungen auch für 2.000 EUR pro qm mit Gewinn verkaufen. Die reinen Herstellungskosten werden bei etwa 1.200 bis maximal 1.500 EUR je qm liegen. Dazu ein wenig Grundstück, Verwaltung und eben Gewinn.


    Sie können aber Wohnraum für 3.000 EUR je qm verkaufen, weil mancher bereit ist, soviel zu bezahlen. Auch wieder nur Angebot und Nachfrage. Wenn es deutlich mehr Neubauprojekte gäbe, dann könnten die Investoren nur noch deutlich weniger verlangen.


    Jedes zusätzlich Wohnbauprojekt im Gegensatz zum Status Quo verringert die Preise in jedem Marktsegment. Bei 50 neuen Wohnungen mag das nicht spürbar sein, bei vielen tausenden neuen Wohnungen werden die Preise sinken von der Nobel-Wohnung bis zum Plattenbaubestand.


    (Und viele tausend Wohnungen können eben auch 50 hier, 50 da, 50 dort sein usw...)

  • falsch ist die betrachtung, dresden brauche in der innenstadt keine (weiteren) luxuswohnungen. da sage ich nur: es gibt doch noch gar keine - fast alles ist banale nachkriegs-wohnbebauung. wo zieht man denn in dresden hin, wenn man zentral und edel in "charlottenburg", "schöneberg" oder "an der alster" residieren will? richtig, da gibts nüscht! also solch ein zustand ist für eine großstadt untypisch, zeigt dresdens entwicklungsrückstände und kann standortnachteile mit sich bringen.


    Wenn ich an das Nobelviertel vom Hamburg denke, dann an Blankenese und dieser Stadtteil liegt nun nicht gerade in der Innenstadt.
    Wenn ich an Frankfurt denke: Dort wohnt jeder, der es sich leisten kann möglichst weit außerhalb (Main-Taunus-Kreis).
    Für München ist es dann Starnberg.


    Wenn es um schicke Wohnungen in Dresden geht, schaue ich immer mal gerne hier vorbei:
    http://dresdden.de/


    Loschwitz eignet sich durchaus als Wohnort im hochpreisigen Segment:
    http://dresdden.de/details.php?show_object=2084
    http://dresdden.de/details.php?show_object=2705
    http://dresdden.de/details.php?show_object=2855


    Innenstadt:
    http://dresdden.de/details.php?show_object=2841
    (Um die Frauenkirche drum herum sind auch einige Wohnungen entstanden)


    Auch andere Stadteile haben interessante Wohnungen für Gutverdiener:
    http://dresdden.de/details.php?show_object=2775
    http://dresdden.de/details.php?show_object=1605


    Ansonsten ist der einzige Ferrari-Händler in Ostdeutschland ja nicht ohne Grund nicht in Dresden sondern in... Radebeul!

  • ^oh man, kannst du innenstadt nicht von randlage unterscheiden? ich hab mich doch wohl präzise ausgedrückt: INNENSTADT, CITY, ZENTRAAAAL!!! naja, sinnlos.


    dann verstehst du wohl auch nicht, dass es eine gewisse zielgruppe gibt, die eben nicht in posemukel wohnen will sondern urban im stadtinneren. die können nur die paar buden am neumarkt oder am schützenplatz ins auge fassen - und das auch erst seit wenigen jahren. sonst ist überall ddr-bestand oder banalneubau. wenn, dann das "barockviertel innere neustadt" vielleicht, und nur zum teil. naja, egal.



    und kleiner tip: geh mal zu wenigstens einem bauträger und präsentier deine qm-baupreis-verkaufs-zahlen. ick lach mir tot - und die bestimmt auch. geh hin und quatsch nicht hier!

  • Ich weiß schon was zentral ist, aber für die allermeisten Käufer solcher Wohnungen ist das nun mal eine von mehreren Optionen. Es ging mir hier um deine Aussage Standortnachteil. Den sehe ich nicht gegeben, solange es in anderen Stadtteilen entsprechende Wohnungen gibt bzw. solange man relativ nah an der Innenstadt selbst bauen kann. Gerade da sich die meisten Top-Jobs im Norden, etwas außerhalb befinden, dürften etwa Klotzsche oder Radebeul gute Quartiere für Geschäftsführer, Unternehmer und leitende Angestellte der Chip-Branche sein.


    P.S. Das mit dem Bauträger und dem Baupreis/Verkaufspreis verstehe ich jetzt nicht? Natürlich kann ich hin gehen und sagen, ich kaufe für 2.000 Euro. Der Bauträger wird auch dabei Gewinn machen. Aber er findet ja jemand anderen, der 3.000 Euro oder mehr zahlt und kann dementsprechend mehr Gewinn machen. Also wird er nicht an mich verkaufen.


    Und wenn man das Ziel hat, Verkehr aus der Innenstadt abzuziehen, dann sind hochpreisige Wohnungen auch kontraproduktiv. Das ist eine Klientel wo 5er BMW oder E-Klasse zur Mindestausstattung gehören bzw. als Firmenwagen gestellt werden. Für eine autofreie Innenstadt braucht es dann wirklich eher Blöcke wie der lange Block entlang der Prager Strasse. Der wird soweit ich weiß eher von Studenten, Rentner und einkommensschwächeren bewohnt und daher eher von einer Klientel, welche sich ein Auto nicht leisten kann oder möchte.

  • Passend zu dieser Diskussion hat das Handelsblatt "die besten Lagen von Dresden" aufgelistet, beruhend auf einem Lagerating von Immobilienscout24.


    Handelsblatt, 12.11.2014
    http://www.handelsblatt.com/fi…wilde-osten/10960114.html


    Bezirk/Gemeinde - Rating - Miete pro m2 in € (2013) - Mietpreisentwicklung seit 2013 in %


    Innere Altstadt - AA - 9,45 - 20,2
    Loschwitz/Wachwitz - AA - 8,35 - 12,1


    Albertstadt - A - 6,12 - 8,7
    Reick - A - 6,55 - 13,6
    Trachau - A - 6,74 - 11,3
    Langebrück/Schönborn - A - 6,58 - 10,7
    Weixdorf - A - 6,54 - 8,5
    Schönfeld/Schullwitz - A - 6,15 - 7,9
    Lockwitz - A - 6,16 - 8,9
    Naußlitz - A - 6,76 - 14,5
    Friedrichstadt - A - 6,13 - 15,4
    Seevorstadt-Ost - A - 7,32 - 16,5
    Kleinpestitz/Mockritz - A - 6,26 - 13,8
    Gruna - A - 6,95 - 15,1
    Hellerau/Wilschdorf - A - 6,81 - 8,2
    Hosterwitz/Pillnitz - A - 6,41 - 11,9
    Gönnsdorf/Pappritz - A - 6,76 - 13,8
    Blasewitz - A - 7,44 - 15,2
    Innere Neustadt - A - 7,09 - 14,6
    Johannstadt-Nord - A - 6,74 - 13,1
    Johannstadt-Süd - A - 6,81 - 14,4
    Kaditz - A - 6,42 - 12,2
    Cossebaude/Mobschatz/Oberwartha - A - 6,43 - 9,1
    Briesnitz - A - 6,48 - 12,6
    Kleinzschachwitz - A - 6,88 - 11,8
    Laubegast - A - 6,73 - 12,1
    Leipziger Vorstadt - A - 6,89 - 16,4
    Leubnitz-Neuostra - A - 6,52 - 14,4
    Weißig - A - 6,12 - 11,8
    Löbtau-Süd - A - 6,58 - 14,4
    Löbtau-Nord - A - 6,42 - 14,4
    Mickten - A - 6,43 - 14,4
    Bühlau/Weißer Hirsch - A - 7,26 - 12,5
    Äußere Neustadt (Antonstadt) - A - 7,17 - 15,2
    Niedersedlitz - A - 6,45 - 11,5
    Gompitz/Altfranken - A - 6,71 - 16,2
    Pieschen-Süd - A - 6,51 - 15,3
    Pieschen-Nord/Trachenberge - A - 6,47 - 13,9
    Coschütz/Gittersee - A - 6,54 - 12,6
    Pirnaische Vorstadt - A - 6,84 - 17,9
    Plauen - A - 7,02 - 14,3
    Radeberger Vorstadt - A - 6,97 - 14,9
    Räcknitz/Zschertnitz - A - 5,99 - 14,5
    Wilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West - A - 6,62 - 16,4
    Seidnitz/Dobritz - A - 6,37 - 13,6
    Tolkewitz/Seidnitz-Nord - A - 6,64 - 13,7
    Cotta - A - 6,34 - 12,3
    Strehlen - A - 6,33 - 11,1
    Striesen-West - A - 6,84 - 13,9
    Striesen-Ost - A - 7,26 - 13,3
    Striesen-Süd - A - 6,79 - 12,9
    Südvorstadt-West - A - 6,87 - 12,4
    Südvorstadt-Ost - A - 6,64 - 15,6


    Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz - BBB - 5,40 - 13,8
    Gorbitz-Ost - BBB - 5,13 - 8,7
    Gorbitz-Süd - BBB - 5,53 - 11,8
    Großzschachwitz - BBB - 5,11 - 10,5
    Klotzsche - BBB - 6,00 - 10,0
    Leuben - BBB - 5,79 - 9,2
    Prohlis-Süd - BBB - 5,55 - 13,0
    Prohlis-Nord - BBB - 5,52 - 11,0


    Quelle: Immobilienscout 24. Stand: November 2014.

  • Torsten:



    Zitat:


    Also wenn das nicht zurechtgebastelt ist, dann weiß ich ja auch nicht ...


    Werden dann die begehrten Wohnungen mit Blick aufs Wasser verlost oder wirds da andere Kriterien für die Zuteilung geben?


    Du hast Recht das war zurecht gebastelt, nen bissel provokation muss schon sein.


    Aber würde der Staat wenigstens etwas mehr Geld für sozialen Wohnungsbau in die Hand nehmen müssten wir uns hier nicht so streiten weil die Lage dann wesentlich entspannter wär!

  • Chris, ich schätze, dass du den ESM meinst, aber das nur nebenbei.


    Was bei der grotesken Diskussion um explodierende Mercedes und Sozialneid deutlich wurde, dass man hier ein Stück weit aneinander vorbeischreibt. Langfristrig gesehen stimmt es, dass jede Wohnung den Markt entlastet. Kurzfristig aber, wird bei jedem Auszug aus einer Bestandswohnung kräftig durch den Vermieter/Eigentümer draufgepackt und genau das ist aktuell das große Problem für Geringverdiener, Familien Studenten etc. Vorher günstige Wohnung sind es dann nämlich nicht mehr. Es wird zu wenig gebaut und die Flucht ins Betongold befeuert die Immo-Spekulation, auch im Bestand. Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn so profitiert auch das Umland vom Boom Dresdens. In Heidenau oder Freital vor den Toren der Stadt ist ein wahrer Sanierungsboom ausgebrochen und Lücken werden mit Neubauten beschlossen, wo vor Jahren noch kräftig abgerissen wurde. Der Zuzug in den (noch) günstigeren Speckgürtel sorgt zunächst erst eimal auch hier für eine Aufwertung nachwendischer und etwas trostlosen Stadtlandschaften.



    Elli, es wäre ja schön, wenn die Bauten der USD in der Hafencity wenigstens hochwertig um die Ecke kämen bei der Lage und den Preisen. Auf mich wirkten die bisherigen Planungen leider eher wie "Platte deluxe" - sehr enttäuschend, wie ich finde, aber ich bin da aus Berlin vermutlich zu verwöhnt. Dort findet neben mancherlei Geschmacklosigkeit nämlich auch wirklich wertiger Geschosswohnbau statt.

  • @ dunkel: richtig, deshalb muss mit USD diesbezüglich noch ein ernsthaftes wörtchen gesprochen werden. ich ging aber schon damals davon aus, dass die ziemlich schlichten optiken noch nicht das endgültige darstellen müssen, ein baubeginn war auch damals noch ca. ein jahr hin. da kann sich noch einiges tun. tja, und das (mir bestens vertraute) gute bauen in anderen großstädten ersehne ich mir schon lange auch für dresden.


    ***
    die zahlen aus dem handelsblatt zeigen mE, dass NOCH keine allzugroße ungleichheit (segregation) im preisniveau der stadtteile existiert. natürlich ist gehobener standard und lagegunst etwas teurer, aber jeder kann sich überlegen - sofern machbar - die 50ct oder 1eur zum besseren niveau draufzulegen oder nicht. niveaumerkmale haben ihren preis, nicht der stadtteil an sich - grob gesagt. natürlich kristallisieren sich inzwischen ein paar "ausreisser" heraus, aber die restliche gesamtstadt unterscheidet sich dafür NOCH nicht so viel.

  • Die Sozialfälle können doch alle nach Görlitz ziehen, dann können sich die High-Performer in Dresden so richtig austoben. Aber glaubt nicht, jemand hätte 'was auf dem Kasten und möchte dann neben irgendwelchen Asis Quartier beziehen. Elite sucht Elite, das hat Dresden groß gemacht.