Galopprennbahn: Bürgerentscheid und folgende Rechtsstreitigkeiten

  • Informatikfuzzi redet(schreibt) ganz schön wirres und unsinniges Zeug. Darf man sowas nicht löschen ;)
    Wohl zu lange in den Bios geschaut :)


    Das einzige wo er Recht ist, das die Stadt ein Freizeitvergnügen(Pferderennsport) für Minderheiten unterstützt und duldet. ;)

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    Was ist daran wirr?


    Ich bin der Meinung es sollte vom Staat/von Städten keinerlei Sport, welcher auf der anderen Seite mit Millionen Euros hantiert, subventioniert werden. Was hat denn der Bürger davon, dass die Stadt Frankfurt hier ein so tolles Grundstück fast für umme an den DFB abgibt? Bekommt aus Ausgleich eine oder mehrere Wohnungsgenossenschaft(en) gleich viel qm Grund für das schmale Geld? Nein, denn da unterstellt man Gewinnerzielungsabsicht etc. und verlangt mehrere 1.000 €/qm.


    Das war auch der Wink mit den Hartz-4 Tickets, denn Fußball ist nunmal bei oftmals 3-stelligen Ticketpreisen für Zuschauer kein Sport für alle Sozialschichten. Also warum sollte sowas subventioniert werden. Die Millionen für die Sportler zeugen auch nicht von Armut.


    Normalerweise werden doch solche "Geschenke/Steuervergünstigen" immer mit irgendwas schönbegründet..... nur was kommt denn vom DFB zurück? Ich habe ausser Sprüchen wie "Frankfurt = Stadt des Fußball" etc. noch nichts gehört wie z. B. "die bringen uns 1 Mrd. €uro mehr Steuern" oder "da entstehen 10.000 neue Arbeitsplätze". Im Gegenteil durch den DFB bzw. die Sportler kommen noch mehr vermögende Auswärtige nach Frankfurt welche die Immopreise durch Zweit-/Drittwohnsitze nur noch weiter anheizen werden. Des Weiteren wird hier ein wunderbar auch als Bauland geeignetes (ja ich weiß, ist im regionalen Fläschennutzungsplan nicht dazu eingetragen) Grundstück für eine Nutzung verschwendet wofür man auch an den äussersten Stadtrand gehen könnte.

  • Wohnungsbau ist auf dem Rennbahn-Areal eben nicht möglich (was viele Male in diesem Forum erwähnt wurde). Aber schon klar: Tatsachen stören beim Schwadronieren halt sehr.

  • Was ist daran wirr?


    Ich bin zwar auch dagegen das Areal einfach so zu "verschenken", aus verschiedenen Gründen, aber dass Fussballtickets "unbezahlbar" sind stimmt überhaupt nicht. Die Tickets sind teilweise recht günstig, insbesondere im Internationalen Vergleich. Museen und Kultureinrichtungen werden übrigens auch subventioniert, warum also nicht auch Sporteinrichtungen - nicht jeder interessiert sich für Kunst. Sportler verdienen eben so viel, da sie auch viel Geld umsetzen. Wenn ca. 50+ Menschen (Sportler, Trainer, etc) z.B. einen Umsatz von 500mio € generieren, dann sollten diese Personen auch entsprechend beteiligt werden. Ich generiere keine Millionen in meinem Job (zumindest nicht direkt), darum bin ich auch kein Millionär.

  • Normalerweise werden doch solche "Geschenke/Steuervergünstigen" immer mit irgendwas schönbegründet..... nur was kommt denn vom DFB zurück? Ich habe ausser Sprüchen wie "Frankfurt = Stadt des Fußball" etc. noch nichts gehört wie z. B. "die bringen uns 1 Mrd. €uro mehr Steuern" oder "da entstehen 10.000 neue Arbeitsplätze".


    Vom DFB muss unmittelbar nichts zurückkommen. Es ist erst einmal ein Prestigegewinn für die Stadt und bringt Frankfurt mehr in das Blickfeld von Sportfunktionären. Im Fussball steckt viel Geld, das ist nicht zu leugnen. Wenn man nun ein Leistungszentrum des deutschen Fussballverbands hier in Frankfurt hat, ist das generell eine gute Sache und hat mehr Wert als eine Pferderennbahn wo weniger als ein Dutzend mal im Jahr ein entsprechendes Event stattfindet.


    Wie bereits hier erwähnt kann man das Areal nicht für den Wohnungsbau nutzen, der Nutzenfaktor durch die Rennbahn ist auch gering also was machen? Einfach weiterwurschteln lassen wenn man so eine Möglichkeit hat? Wo ist denn die Alternative? Die Rennbahn hat ihre besten Tage hinter sich. Ein paar Leute wird es sicherlich schmerzen, und auch den Pseudoaristokraten, der diese Unterschriftenaktion zusammengetrommelt hat, aber die Mehrheit der Frankfurter begrüßt ja laut der Umfrage (ja ich weiss, jede Umfrage kann man so hinbiegen wie man möchte) das Leistungszentrum.

  • Warum werden dort keine Wohnungen gebaut?


    Das Gelände der zukünftigen DFB-Akademie liegt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Dies ist Siedlungsbeschränkungsgebiet. Wohnungen dürfen hier nicht errichtet werden.


    Warum darf dann ein paar hundert Meter westlich in der Bürostadt und ein paar hundert Meter östlich auf dem Henninger Areal Wohnbebauung neu entstehen?


    Zahlt der DFB einen angemessenen Preis?


    Da hat man sich dann mit den 500 €/qm den günstigsten qm-Preis rausgesucht, denn Niederräder Landstraße liegt bei 1.000 €/qm; zwischen Niederräder und Trifftstraße immer noch 730 €/qm und an der Schwarzwaldstraße 700 €/qm! (Siehe neues GeoPortal Frankfurt) Bei reiner Wohnbebauung wären also für einen Investor 1.000 €/qm normal, im Bieterverfahren halte ich sogar 1.500 bis 2.000 €/qm für nicht unrealistisch.


    Vorallem kehrt man hier vollkommen unter den Tisch:
    a) dass die Huarong-Gruppe 2006 einen Erbpachtzins von ca. 860 EUR/qm gezahlt hat (Parlis Punkt 9) für das Hotel Gelände
    b) der Landessportbund Hessen, DFB, Deutscher Turnerbund, Deutscher Olympischer Sportbund an der Commerzbank Arena auf einem Grundstück mit einen Bodenrichtwert von 550 €/qm beheimatet ist. Die Arena und Schwimmbad hingegen auf einer Sonderfläche mit nur 20 €/qm.


    Wie kommt es also, dass Jahrzehnte diese Sportverbände auf Grundstücken mit regulären Preisen ohne Bankgrott leben konnten und nun plötzlich soll der DFB für seine Verwaltung eine Sonderstellung zu einem Spottpreis bekommen?


    Oder als Gegenfrage: bekommen die anderen an der Arena beheimaten Sportverbände nun auch den Spottpreis wie der DFB eingeräumt in der Form, dass die dortige Fläche auch als Sonderfläche Sport zu 20 €/qm umgewidmet wird?

  • Ich dachte es geht Euch um die Galopprennbahn und nicht wer wieviel Geld bekommt oder bezahlen muss. Von dem Geld habt Ihr nix. Also, warum kommt Ihr jetzt mit so lächerlichen Argumenten. Komisches Volk!

  • Warum darf dann ein paar hundert Meter westlich in der Bürostadt und ein paar hundert Meter östlich auf dem Henninger Areal Wohnbebauung neu entstehen?


    Sowohl der betreffende Bereich von Niederrad-Rothenham (= ex Bürostadt) als auch das Brauereigelände am Henninger-Turm liegen fluglärmmäßig, sowohl was den Tageslärmpegel als auch den Nachtlärmpegel angeht, nach den Karten zur Fluglärmprognose 2012 (siehe Geoportal Hessen) in einem günstigeren Bereich als das südliche Drittel der Rennbahn, welches damit zwischen den Lärmisophonen 60 und 65 dB(A) liegt, die beiden anderen Bereiche zwischen 55 und 60 dB(A). Das ist der Unterschied.



    Vorallem kehrt man hier vollkommen unter den Tisch:
    a) dass die Huarong-Gruppe 2006 einen Erbpachtzins von ca. 860 EUR/qm gezahlt hat (Parlis Punkt 9) für das Hotel Gelände
    b) der Landessportbund Hessen, DFB, Deutscher Turnerbund, Deutscher Olympischer Sportbund an der Commerzbank Arena auf einem Grundstück mit einen Bodenrichtwert von 550 €/qm beheimatet ist. Die Arena und Schwimmbad hingegen auf einer Sonderfläche mit nur 20 €/qm.


    Die Huarong-Fläche liegt nach der Bodenrichtwertkarte in derselben Zone wie der gegenüber liegende Bereich. Der dort ausgewiesene Bodenrichtwert liegt bei 500,00 €/m² bei einer GFZ von 0,8. Da das Huarong-Grundstück höher ausgenutzt wird (schätzungsweise eine GFZ von etwa 1,8 haben dürfte) muss man den Bodenwert durch Anwendung der sog. Umnrechnungskoeffizienten der höheren tatsächlichen Ausnutzung anpassen. Wenn man die exakte GFZ kennte, käme man auf besagte 860 €/m². Nichts auffälliges also.


    Der Bodenrichtwert für das Fußball-Akademie-Gelände orientiert sich natürlich auch am Grad der Bodennutzung, der - da überdies nicht gewerblich - wesentlich geringer ausfallen dürfte als beim Huarong-Gelände. Vergleichbar wäre z.B. das Gelände der Golfübungsanlage in Kalbach, Am Martinszehnten, oder der Bereich Silobad/Ballsporthalle in Unterliederbach, wo der Bodenrichtwert jeweils 20 €/m² beträgt. Insofern würde ich nicht sagen, dass der DFB für seine Sportstätte einen Sonderpreis bekommt.

  • Ich dachte es geht Euch um die Galopprennbahn und nicht wer wieviel Geld bekommt oder bezahlen muss. Von dem Geld habt Ihr nix. Also, warum kommt Ihr jetzt mit so lächerlichen Argumenten. Komisches Volk!


    Es geht um die Art wie auf der Homepage Informationen dargestellt werden. Die einfache Aussage "wir - die Stadt Frankfurt - wollen mit allen uns erdenklichen Mitteln den DFB auf der Galopprennbahn ansiedeln" sind 1000mal ehrlicher als das was dort steht.

  • Auch eine Intention "wir - die Stadt Frankfurt - wollen mit allen uns erdenklichen Mitteln den DFB auf der Galopprennbahn ansiedeln" wäre tausendmal mehr zum Wohle der Stadt und der großen Mehrheit ihrer Bürger als das was die Herren aus dem Taunus dort weiterhin treiben wollen.

  • Und außerdem ist es ja schließlich Fußball.
    Kein Politiker, der auch nur mit dem kleinen Finger gegen Fußball wäre, könnte mit einer Wiederwahl rechnen.
    Der absolute Massensport in Deutschland - witzigerweise einer der aktiv noch nicht mal so besonders intensiv betrieben wird: Radfahren, Laufen (alle Varianten), Schwinmmen sind mit 2,5-3 Mal so vielen Aktiven die eigentlichen Massensportarten (25, 19, 23 Mio Aktive ggü. 8,4 Mio offiziell aktiven Fußballern, bei 6,5 Mio Vereinsmitgliedern). Pferdesport in allen Varianten hat nur 1,7 Millionen Aktive, davon ein Drittel unter 14 Jahren.
    Aber Fußball ist King - das fließt das Geld, da jubeln die Massen, da ist Gefühl drin und natürlich auch Wahlerfolg oder -niederlage.


    Natürlich wird die Politik in Frankfurt alles Mögliche tun, um den DFB in Frankfurt zu halten. Was sie für eine Neuansiedlung tun würde, will ich mir nicht vorstellen.


    Wobei wir noch Glück haben, mit der Platzierung - vielleicht hätte ja auch der Zoo gut für die Akademie gepasst, eingemauert ist das Gelände ja schon lange genug. Das wäre doch eine Gelegenheit für eine Verlagerung des Zoos gewesen.


    Aber so war es ganz gut, dass es die Galopprennbahn noch gab, da fällt auch die Umgewöhnung für die Funktionäre nicht so schwer, der Flughafen ist noch immer ums Eck.


    Und für alle Bedenkenträger: Der Käs' ist gegessen, die Akademie kommt da hin und wenn es rechtliche Probleme gegeben hätte, dann wären die - siehe oben - sicher auch auszuräumen gewesen.


    Mal sehen, was demnächst kommt. wie wär's mit einer Formel-1-Strecke im Cityring. Nur einmal im Jahr, wie in Monaco, allein der Sound in der Neuen Mainzer, zwischen den Hochhäusern...

  • Mich würde mal interessieren, wieviele Vereinsmitglieder die Sportarten Schwimmen, Laufen und Radfahren haben? Nicht Aktive, sondern richte Vereinsmitglieder. Zum Laufen und Radfahren brauche ich kein Verein bzw. Stadion oder Halle. Schwimmen geht auch im See, Fluss und zur Not im Schwimmbad. Bei Fussball sieht es schon anders aus. Ok es gibt einige Bolzplätze(in meiner Kindheit war ich ständig auf so einem und nicht in einem Verein aktiv) aber heutzutage gehen alle die Fussball spielen wollen in einen Verein.

  • Weiter ging es gestern:


    - [url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Galopprennbahn-Buerger-koennen-Park-gestalten;art675,1369443]Werben um die DFB-Akademie: Galopprennbahn: Bürger können Park gestalten | Frankfurter Neue Presse[/url]
    - [url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/DFB-wirbt-mit-Gruener-Lunge;art675,1369469]DFB wirbt mit „Grüner Lunge“ | Frankfurter Neue Presse[/url]


    Und jetzt festhalten wie Gegensätzlich es wird:


    Auf der von Schmittchen verlinkten Seite steht: "Derzeit beträgt die Versiegelung auf dem Areal 1,2 Hektar. Nach den bisherigen Überlegungen wird eine Versiegelung von circa 1,8 Hektar erreicht."


    Und im 2. Link von mir ist von Seiten DFB folgende Aussage im Raum: "2,9 Hektar zu Gebäuden, und ein Hektar ist für Wege und Straßen reserviert."


    Das ist mehr als eine Verdoppelung der versiegelten Fläche!!

  • Nunja, die 1,8 Hektar beziehen sich wohl auf die erste Ausbau/Planungsphase, die ja nur 15 Hektar für den DFB vorsieht. Insgesamt 20ha stehen dem DFB zur Verfügung und in der zweiten Ausbauphase soll ja eine Sporthalle gebaut werden.
    Die 2.9ha im Artikel beziehen sich aber wohl auf die 20ha, so daß der Unterschied wohl in den unterschiedlichen Ausbauphasen zu suchen ist.

  • Am 02.05.2015 protestierten Pferdebesitzer gegen die Schließung der Rennbahn. Sie "formierten sich vor der DFB-Zentrale". Wenn ich richtig gezählt habe, nahmen 9 Personen an der Formation teil.


    Quelle

  • Bürgerentscheid

    Die FAZ setzt sich mit dem kommenden Bürgerentscheid auseinander und beleuchtet den Sachverhalt näher. (Und das Überregional auf der Hauptseite) Neben bisher bekannten erläutert der Text auch, dass die bisherigen Betreiber gerade einmal 36.000 EUR/Jahr Pacht gezahlt haben (für das riesige Areal)
    Der Stadt wird eine Mitschuld gegeben an der schlechten Kommunikation ihrer Pläne für das Areal der Rennbahn die Bürger nicht wirklich informiert zu haben. Dass der Stadt der DFB wichtig ist, sieht man an diesem Zitat: "Dabei geben im Rathaus hinter den Kulissen alle zu, dass der DFB so wichtig für Frankfurt ist, dass „ein politischer Preis“ gezahlt werden musste, um ihn in der Stadt zu halten."


    Der Ausblick beim Zustandekommen des Quorums und einer erfolgreicher Wahl für die Gegner sieht echt nicht gut aus: die nächsten 3 Jahre dürfte dann dort nichts mehr passieren, denn der Entscheid hätte bindende Wirkung auf das Planungsrecht...


    Nur um es klarzustellen noch einmal: Ich bin ein Gegner der Rennbahn.
    Werde hingehen, hätte keine Lust darauf zu spekulieren, dass das Quorum nicht erfüllt wird, es dann doch passiert und ich nicht gegen die Rennbahn gestimmt habe...

  • Mich würde mal interessieren, wieviele Vereinsmitglieder die Sportarten Schwimmen, Laufen und Radfahren haben? Nicht Aktive, sondern richte Vereinsmitglieder.


    Im Deutschen Olympischen Sportbund sind 27 Millionen Vereinsmitglieder (inkl. Mehrfachmitgliedschaften) organisiert. Davon entfallen etwa 44% auf nur zwei Verbände: Den Deutschen Fußball-Bund mit 6,8 Millionen und den Deutschen Turner-Bund mit 5,1 Millionen. Weitere 28% (also 7,6 Millionen) entfallen auf neun Verbände mit zwischen je 0,6 und 1,4 Millionen Mitgliedern: Den Schützen-Bund, den Alpen-Verein, den Leichtathletik-Verband, den Handballbund, die Reiterliche Vereinigung, den Skiverband, den Angelfischerverband, den Golf-Verband und den Schwimmverband (in dieser Rangfolge). Die restlichen 52 Verbände (7,5 Millionen) haben jeweils zwischen minimal ca 50,000 und maximal ca 250,000 Mitgliedern (im Schnitt etwa 150,000), und haben damit allesamt weniger Mitglieder als der FC Bayern als größtem deutschen Sportverein.

  • Eine Sache bereitet mir etwas Sorge: bestimmte Bürger könnten aus anderen Gründen (zB Unzufriedenheit mit der Schulsituation) das Volksbegehren als Gelegenheit nutzen, der "Stadt" und den "Politikern" einen Denkzettel zu verpassen, obwohl ihnen die Rennbahn eigentlich egal ist.