Applaus von unerwünschter Seite ist nicht zu verhindern.
Man kann's aber auch pragmatisch sehen. Man nimmt ihr Geld solange sie keinen inhaltlichen Einfluss wollen und macht dann einen friedlichen Begegnungsort draus der in jeder Hinsicht das Gegenteil davon darstellt. So sollte man immer mit Problemen umgehen, vergangen oder gegenwärtig.
Was war denn gewonnen wenn das Gebäude einfach nicht mehr da ist?
Nur weil der Stein fehlt ist der Anstoß doch nicht weg.
Jetzt müssen sich die Postdamer damit auseinandsetzen. Was immer dabei herauskommt, es ist nicht die Verantwortung von unbelebter Materie. A priori ist es einfach nur ein relativ hübscher Turm im Stadtbild. Den bauen zu wollen und dabei architektonisches Erbe aus einer vergangenen Welt herzeigen zu wollen finde ich sympathisch.
Die Kirchengemeinde verhält sich bisher so evangelisch wie man nur sein kann. Ich war zufällig zum Sightseeing vor Ort als dort eine Veranstaltung gewesen sein muss und habe dort freundliche blasse Menschen ein und ausgehen sehen, zB Damen mit Kurzhaarfrisuren und Holzschmuck um den Hals, auch Lastenräder wurden gefahren, eine ländlichere Version vom Prenzlauer Berg vom Publikum her. Wer Bedenken hat sollte zu einer Veranstaltung gehen und mit den Menschen sprechen.
Ende August findet ein Gottesdienst zum Thema Krieg und Frieden statt, es wird auf den Vorabend des Überfalls auf Polen 1939 Bezug genommen:
https://garnisonkirche-potsdam…ls/?event_id=3&date_id=48
Wirkt jetzt nicht wie eine Jubelveranstaltung altpreußischen Militarismus. Ich konnte Bedenken verstehen als das Projekt vor Jahren vorgeschlagen wurde. Jetzt ist es in Betrieb und irgendwann werden aus Bedenken einfach Vorurteile und Ressentiments wenn man sich nicht mit der Realität auseinander setzt. Die Veranstaltungen sind doch öffentlich, wer solche krassen Vorwürfe erhebt war hoffentlich schon vor Ort und konnte den Revisionismus erleben und macht ihn nicht einfach per Ferndiagnose an der Geschichte fest. Wie gesagt, was man da alleine zum Olympiastadion Berlin so alles finden könnte. Trotzdem verbindet man es heutzutage eher mit einem schlechten Bundesligaverein als mit sonst irgendwas und mehr Gewalt als an jedem anderen Spielort gibt's auch nicht.