Du fällst genau auf die Propaganda der Linken rein. [...] Das sind doch nur vorgeschobene Argumente. [...] Man akzeptiert eher den Islam als alles Christliche. Die stehen auf Ulbricht-Positionen, man könnte auch Stalin nennen.
Wir haben überhaupt keinen Grund, vor deren Argumenten auf die Knie zu gehen.
Dieses anmaßende "wir" verbitte ich mir. Ihre Art der Argumentation hört auf den Namen Pappkamerad oder Strohmann (von engl. "straw man fallacy") und zählt zu den klassischen Fehlschlüssen. Statt auf die Argumente eines Gegners einzugehen, behauptet man zu wissen, was dieser "eigentlich" gemeint habe und malt ihn in den denkbar schwärzesten Farben, um ihn moralisch ins Unrecht zu setzen. In diesem Falle kommt dabei heraus: Wer den Wiederaufbau der Garnisonkirche nicht will, sei letztlich Anhänger eines der größten Massenmörder der Geschichte. Derartige Beiträge sind nicht satisfaktionsfähig.
Ich habe in diesem Strang mehrfach meine Probleme mit der Garnisonkirche dargelegt, deshalb fasse ich mich diesmal kurz: Als Militärkirche diente das Ding nun mal von Anfang an dazu, der preußischen Kriegspolitik religiöse Weihen zu verleihen – und das war über weite Strecken der Geschichte auch für die eigenen Soldaten eine hässliche Politik, mit Zwangsrekrutierung, Spießrutenlauf und Prügelstrafe. Die Berliner Akzisemauer wurde bekanntlich nicht zuletzt zu dem Zweck errichtet, verzweifelte Soldaten an der Flucht zu hindern. Vor allem aber steht die Garnisonkirche seit 1933 für den Schulterschluss der alten, preußischen Militär-Elite mit Hitler, was das NS-Regime ideologisch legitimiert und machtpolitisch in seiner späteren Form erst ermöglicht hat. Diesen Schandfleck wird auch eine wieder aufgebaute Kirche niemals loswerden, und ich wehre mich gegen die Versuche hier im Forum, das Problem einfach wegzudiskutieren – was mich andererseits nicht daran hindert, den Bau seiner architektonischen und städtebaulichen Qualität wegen zu achten.