Hochhaus Frankfurter Allee 135 (Lichtenberg | in Nutzung)

  • Hochhaus Frankfurter Allee 135 (68m) [in Planung]

    Die Howoge plant auf dem Grundstück Frankfurter Allee 135 den Bau von 100 Wohnungen. Baubeginn soll 2015 sein. Mittlerweile ist zumindest einer der Wettbewerbsbeiträge - der 2. Platz von Max Dudler - im Netz zu finden:



    (C) MAX DUDLER ARCHITEKTEN AG


    Von dem Projekt dürften wie demnächst sicherlich noch mehr hören/lesen.

  • ^das ist doch direkt gegenüber vom Ring-Center? Auf der anderen Seite ja auch schon mal ein Türmchen geplant.

  • Daran kann ich mich auch noch erinnern, ein Schild samt Visualisierung stand da gefühlte 10 Jahre.


    Bin ja gespannt, wie sich dieses neue Wohnprojekt mit der A100-Anbindung vertragen wird, die dort geplant ist.

  • Na klasse. Auf genau diesem Grundstück wurde doch erst vor ca. 10 Jahren ein Wohnturm dem Erdboden gleich gemacht. Wegen fehlender Nachfrage. Welch ein Irrsinn...

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    Ne, sondern vor allem aus städtebaulichen Gründen (siehe Link:(

    Überlegungen für den Abriss des Gebäudes gab es schon länger. Eine Sanierung verwarfen die Planer des Unternehmens aus verschiedenen Gründen. An einer stark befahrenen Kreuzung gelegen, ließen sich die Wohnungen immer schwerer vermieten. Entscheidend aber waren städtebauliche Aspekte, das Gelände sollte neu bebaut und der Umgebung angepasst werden. Diese Meinung vertrat auch der Senat, der die Ecke Frankfurter Allee / Rathausstraße / Möllendorffstraße in den Wettbewerb "Stadtumbau Ost" aufnahm.

  • Der Abriss damals hat städtebaulich erst einmal eine unschöne Lücke gerissen. Sollte tatsächlich ein Gebäude mit der Baumasse des 2. Platzes im Wettbewerb realisiert werden, dürfte die Ecke noch besser geschlossen werden, als das mit dem Plattenhochaus der Fall war. Also: städtebaulich wäre es super. Dank sicherlich guter Schallschutzfenster und bester Aussicht würde ich den Vermietung gar keine so schlechten Chancen einräumen. Die ÖPNV-Anbindung ist mit Ringbahn, U-Bahn und Straßenbahn auch hervorragend.

  • Sieht ein wenig nach Pjöngjang aus. Ein Wohnturm, da draussen? Vielleicht als Studentenwohnheim...


    Die CG Gruppe hatte bis Mitte 2013 ca. 200m Luftlinie entfernt rund 300 Mietwohnungen gebaut/saniert. Für im Schnitt 10€/qm waren alle ziemlich schnell vermietet. Ich denke schon, dass Mietwohnungen bei diesem neuen Projekt auch schnell einen Mieter finden werden.


    Mit der Situation, die vor 10 Jahren herrschte, kann man das nicht vergleichen. Damals lagen die Mieten in Mitte/Prenzlauer Berg weit unter dem heutigen Niveau. Dieser Teil von Lichtenberg ist m. M. n. eine echte Alternative, da ginstiger und dennoch sehr nah am 'Zentrum'.

  • Der Einwurf von Scritch ist tatsächlich berechtigt. Die städtebaulichen Gründe, die zum Abriss des GT 18 - Hochhauses mit 136 Wohnungen geführt haben, sind nicht nachvollziehbar, da auf der Abrissfläche erneut ein 18-geschossiges Hochhaus entstehen soll. Städtebaulich wird damit an den Zustand vor dem Abriss angeknüpft.


    Ich vermute mal, dass die Howoge mittlerweile realisiert hat, dass der Abriss falsch war und dass sie nun die alte städtebauliche Situation wieder herzustellen versucht.


    Ansonsten hätte ich das geplante Hochhaus am Ringcenter richtig gut gefunden, da es das Straßenbild der Frankfurter Allee um einen interessanten Vertikalakzent bereichert hätte. Auch stadtstrukturell hätte das Gebäude dank seiner guten Verkehrsanbindung Sinn gemacht. Leider hat man später das Kaufhof-Warenhaus an dessen Stelle gebaut.

  • Also eine Augenweide war die Platte nun weiß Gott nicht. Und selbst wenn sie heute noch stünde, würde man sie wahrscheinlich abreißen und dann neu bauen.


    Nach Pjöngjang sieht der Entwurf für mich übrigens nicht aus. Eher nach New York wenn ich das Fassadenmaterial richtig als Backstein interpretiere.

  • Also eine Augenweide war die Platte nun weiß Gott nicht. Und selbst wenn sie heute noch stünde, würde man sie wahrscheinlich abreißen und dann neu bauen.


    Warum sollte man den GT 18 wenn er noch stünde abreißen und dann neu bauen?
    Es gibt in direkter Nachbarschaft genügend Beispiele für gelungene Sanierungen von GT 18, und an dieser Stelle (Blick in die ganze Achse Frankfurter-/Karl-Marx-Allee bis zum Fernsehturm) hätte man die sanierten Wohnungen bestimmt nicht wie sauer Bier anbieten müssen.
    Ich denke dieser Fall ist sicher eines der fragwürdigsten Beispiele für das zumindest in Berlin verfehlte Abrißprogramm im Rahmen des Stadtumbau Ost.
    Ich habe nie verstanden, warum man leer stehende Bauten nicht für ein paar Jahre gesichert und eingemottet hat; es war kurzsichtig, die Situation 2000-2005 als Indiz für Berlin als "schrumpfende Stadt" zu interpretieren und Rückbau zu betreiben als wäre man in Schwedt. Nun muß die Howoge den verlorenen Bestand neu errichten, für Neubaumieten sicher nicht unter € 10/qm, während einmotten und bei Bedarf reaktivieren und sanieren sicher ökonomischer und auch mietendämpfender gewesen wäre.
    Mit öffentlichem Geld günstigen Wohnraum vernichtet, und jetzt womöglich auch noch mit öffentlichem Geld (wird das Projekt schon über den neuen Senatstopf gefördert?) an der selben Stelle wieder neuen "günstigen" Wohnraum errichtet, dümmer geht es nimmer, be Berlin...:nono:

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    Ne, sondern vor allem aus städtebaulichen Gründen (siehe Link:(



    Ich hoffe, dass das nur mehr politische Aussagen, als ernsthafte Gründe sind.


    Falls nicht, so handelt es sich in meinen Augen um eine unerhörte Dekadenz! Dass eine so verschuldete Stadt wie Berlin mal ebend über einhundert Wohnung abreisst, um sie kurz darauf erneut gefördert mit Steuermitteln wieder neu zu bauen, nur des Stadtbilds wegen, ist unerhört.


    Hier in Nürnberg gibts ähnlich hässliche Kästen. Sowas einfach abzureissen, steht hier unmöglich zur Disposition. Erst einen sinnvolle Neuplanung entwickeln, dann Abriss


    Beispiele: Grundig Türme (werden nach 10 Jahren Leerstand endlich zum Hotel umgebaut), AEG Areal (liegt nach 10 Jahren noch immer brach), Quelle Viertel (die nächste sich abzeichnende Dauerproblemstelle. Es gibt Überlegungen die Uni mit einzubeziehen. Aber auch hier: Erst planen, dann Abriss).


    Natürlich ist das nicht besonders schön. Aber es ist der einzig sinnvolle Umgang mit Resourcen. Und Bayerns (und im Verhältnis zu Berlin auch Nürnbergs) Finanzlage ist eine unvergleichlich bessere, als die von Berlin. Das Wort "Länderfinanzausgleich" ist hier leider ein Reizthema.


    Daher: Bitte lasst es zumindest vor 10 Jahren einen wenig vorausschauenden Abriss der fehlenden Nachfrage und nicht einen geplanten Abriss/Neubau der Stadtverschönerung wegen gewesen sein.

  • Scritch, ich kann Dich beruhigen, das mit der Stadtbildverschönerung war damals nur der Überbau des (in der damaligen Stadtplanung aber verbreiteten) Stadtreparaturfetischismus, in Wirklichkeit ging es darum daß Berlin Bundesmittel (Stadtumbau Ost war/ist ein Bundesprogramm) abgreifen konnte, um durch das "vom Markt nehmen" scheinbar überflüssiger Wohnungen der Immobilienwirtschaft allgemein, aber den unter Altschuldenlasten ächzenden senatseigenen Wohungsbaugesellschaften (die Howoge ist eine davon) im besonderen unter die Arme zu greifen und eine Stabilisierung des damals sinkenden Mietpreisniveaus zu erreichen.
    Das Berlin mal wieder so wachsen würde und jetzt Wohnungsmangel herrscht konnte damals natürlich niemand:cool: vorausahnen, und jetzt legt der Senat eben für den Neubau damals "vom Markt genommener" WE halt wieder ein neues Förderprogramm auf, natürlich über den Länderfinanzausgleich auch gesponsert von den großzügigen und potenten Bayern und Co.
    Das hilft dem Stadtbild, der Bauwirtschaft, den Funktionären der Wohnungsbaugesellschaften und nicht zuletzt den politisch Verantwortlichen, die sich ihren unermüdlichen Einsatz für bezahlbaren Wohnraum an Revers heften können.
    Du siehst Scritch, in Berlin ist alles völlig in Ordnung!:D

  • Urbanist
    Laut Tagesspiegel flossen direkt 50k€ an Fördermitteln in den Abriss. Das sind ca. 5% der gesamten Abrisskosten.
    Die damalige Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung Katrin Lompscher (PDS) sah die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung als nicht mehr gegeben (Berliner Kurier).
    Nach dem Abriss wollte man einige Jahre später eigentlich ein Bürohaus bauen. Mittlerweile hat sich der Wind gedreht.

  • Der Abriß war damals m.E. vollkommen richtig. Das Teil stand großteils leer, einziehen wollten scheinbar nicht mehr genügend Leute, es gab Wohnungen im Überfluß. In so einer Lage war es richtig die Subventionen mitzunehmen.


    Ich Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum bin ich der Meinung, dass es langfristig gesehen noch zahlreiche Rückbauten von Großwohnanlagen in Berlin geben wird. Kommt Südeuropa wieder auf die Füße, kommen viel weniger Zuzügler + Rückwanderer +verstärkte Bautätigkeit = wieder mehr Auswahl an Wohnungen in einigen Jahren.

  • Betriebswirtschaftlich mag es sich für die Howoge ja gerechnet haben Subventionen mitzunehmen, aber volkswirtschaftlich halte ich die ganze Aktion für ziemliche Verschwendung.
    Das Vorgängerhaus wurde 1979 mit volkseigenen (also quasi öffentlichen) Mitteln errichtet, wurde mit Kosten von € 900.000 inklusive € 50.000 Stadtumbau Ost Förderung von der senatseigenen Howoge abgerissen, um jetzt dort wieder mit durch die Howoge über Kredite und eventuell neuer Wohnungsbauförderung finanziert kaum 10 Jahre später durch einen neuen Wohnturm ersetzt zu werden.
    Das Argument, daß auf dem Höhepunkt des Leerstands Anfang der 2000er Jahre die Wohnungen dort nicht gut vermietbar waren ist relativ irrelevant, denn der Bau war ja auch nicht saniert; nicht sanierte Plattenbauten waren damals generell kaum vermietbar, sanierte dagegen sehr wohl. Wir reden hier über einen Standort nicht irgendwo am Ende von Marzahn, sondern in sehr zentraler und verkehrgünstiger Lage, ein sanierter GT 18 wäre spätestens ab 2008 mit sinkendem Leerstand problemlos vermietbar gewesen, und der Kreuzungslärm hätte auch bei einem sanierten GT 18 mit Schallschutzfenstern ebenso wenig eine Rolle gespielt wie es bei dem Neubau ja auch kein Problem zu sein scheint, daß dort in 10 Jahren unter Umständen die A100 ausläuft und es dann wohl die heftigste Kreuzung Berlins wird.
    Wieso die Howoge meinte, als Nachfolge ausgerechnet auf Büros setzen zu müssen erschließt sich mir auch nicht, der Büroimmobilienmarkt ist zu keinem Zeitpunkt in den letzten 10 Jahren auch nur annähernd gut gelaufen und noch viel standortsensibler.
    Ich halte das ganze für ein Beispiel ökonomischer und auch ökologischer Ressourcenverschwendung, das man nicht einfach mit der kindlichen Freude über ein neues schickes Bauklötzchen für Berlin einfach so abtun sollte.

  • Bzgl. Frankfurter Allee 135:
    Das DM meldet, dass Hemprich Tophof Gesellschaft von Architekten mbH mit Ing.-Büro Abraham und Landschaftsarchitektur Studio Matties den 1. Preis gewonnen haben.


    Der Entwurf soll aber noch weiter ausgearbeitet werden. Der Baubeginn für 215 Wohnungen ist für Mitte 2015 vorgesehen. Daneben werden auch Büroflächen entstehen.
    Eine Visualisierung kann ich nicht beisteuern.


    Artikel DM