Meldung vom 31.07.2003
Kein Blickfang für Deutz
Turmbau in Köln gescheitert
Das Hochhaus, das das Kölner Architekturbüro Gattermann Schossig für den Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Kölner Stadtteil Deutz geplant hatte, wird gekappt.
Die Grünen, die zusammen mit der CDU in Köln regieren, möchten den Bau nicht genehmigen, bevor ein Symposium über Hochhausbau in Köln im Allgemeinen und damit auch über das Projekt in Deutz zum Jahresende stattgefunden hat.
Das ist dem Landschaftsverband als Bauherren des geplanten Hochhauses aber zu spät. Daher teilte er am 26. Juli 2003 mit, dass er das Hochhaus nun gar nicht bauen wolle. Er könne die Verzögerung von mindestens einem Jahr nicht in Kauf nehmen kann, denn schon Ende 2003 sollen die ersten Mieter in die siebengeschossigen Nebengebäude einziehen.
Der Koalitionsfrieden mit den Grünen ist der CDU wichtiger als das neue Hochhaus in Deutz. Der ICE-Bahnhof und das Kongress-Zentrum der Köln-Messe mit weiteren geplanten Hochhäusern werden frühestens zwischen 2008 und 2010 umgesetzt. Köln ist eine der wenigen deutschen Großstädte, die keinen Hochhaus-Masterplan hat. 1994 wurde der Entwurf für ein Hochhauskonzept vorgelegt, das aber nie beschlossen worden ist. Danach seien im Rahmen des Wettbewerbs um den ICE-Bahnhof 1999 Kriterien festgelegt worden, die man 2002 noch einmal überarbeitet habe, weil dann feststand, dass das Barmer Viertel ganz wegfällt und ein Kongress-Zentrum der Messe dazu kommt.
Die Politik hatte mehrheitlich für den 103 Meter hohen Büroturm gestimmt. Der Bau des LVR-Turms ist für die Entwicklung des Gebiets von entscheidender Bedeutung. Die Unesco sieht durch die rechtsrheinischen Hochhäuser en Status des Doms als Weltkulturerbe gefährdet und ist gegen die Hochhaus-Bebauung.Bürotürme gefährden den Kölner Dom als Unesco Weltkulturerbe. drohen Denkmalschützer In Köln ist der 157 Meter hohe Dom Maß aller Dinge. Der Köln-Turm im Media Park, das Colonia-Haus, die Deutschen Welle und die Lufthansa mit 148, 147, 138 und 95 Metern Höhe respektieren das. Das Welterbe-Komitee der Unesco droht den Kölnern, ihnen den Welterbe-Status abzuerkennen, mit dem sie sich seit 1996 schmücken, obwohl von dem Turm des Landesverbandes Rheinland (LVR) mit nur 103 Metern bereits sieben Etagen bestehen. In unmittelbarer Nachbarschaft sind zwei weitere geplanten Hochhäuser für die Messe mit 140 und 100 Metern Höhe geplant. Der Internationale Rat für Denkmalpflege (Icomos), der das Welterbekomitee berät, hat erheblich Bedenken angemeldet.
Quelle: Baunetz.de
Hört sich an, wie ein Campanileabklatsch auf Kölsch... bitter!