Turmbau in Köln gescheitert

  • Turmbau in Köln gescheitert

    Der Witz geht in die nächste Runde!


    Ungeachtet der Überlegungen Klippers steht es mit der Geschäftsbeziehung zwischen der Stadt und der Versorgungskasse allerdings derzeit nicht zum Besten. Denn ihren Wunsch, in Deutz an der Auffahrt zur Hohenzollernbrücke ein 103 Meter hohes Bürogebäude zu errichten, kann die RZVK bis auf weiteres nicht verwirklichen. Das schwarz-grüne Bündnis konnte sich nicht darauf verständigen, das Baurecht für das Hochhaus zu schaffen. Zwar wäre die CDU ebenso wie die Stadtverwaltung bereit, den Bebauungsplan nach Vorstellungen der RZVK zu ändern. Doch die Grünen lehnen an dieser Stelle wegen der Nähe zum Dom jedes Gebäude ab, das höher ist als 60 Meter. Ursprünglich sollte der Stadtentwicklungsausschuss gestern über den neuen Bebauungsplan abstimmen. Um ein abschließendes Nein zu verhindern, nahm Dezernent Klaus-Otto Fruhner den Punkt kurzerhand von der Tagesordnung. Damit hat er dem Bündnis die Gelegenheit verschafft, noch einmal zu beraten - über das Hochhaus in Deutz und die weitere Zusammenarbeit mit der RZVK.


    So sieht es dort momentan aus.




    Kommentar der Kölner F.D.P. :


    Sterck: Grüne wirtschaftsfeindlich, CDU kuscht




    Das RZVK-Hochhaus (links) soll die Initialzündung für die Bebauung am ICE-Terminal sein



    Schwarz-Grün blockiert Investitionen


    „Was wie ein routinemäßiger Vorgang aussah, ist in Wirklichkeit der Beweis, dass Schwarz-Grün Investitionen in Köln blockiert“, schimpft FDP-Fraktionschef Ralph Sterck. Wirtschaftsdezernent Fruhner hatte zu Beginn der gestrigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses die Vorlage für den Bau des RZVK-Hochhauses in Deutz überraschend zurückgezogen. Auf die Nachfrage von Sterck, ob dies an der Verwaltung, am Investor oder an der Politik läge, offenbarte Fruhner dann die Probleme: „Lassen Sie mich es so sagen, an der Verwaltung oder am Investor liegt es nicht.“ Damit wurde offenkundig, dass die CDU sich bei diesem Projekt gegen die Grünen nicht hatte durchsetzen können. „Wenn wir den letzten verbliebenen Investoren in dieser Stadt keine Planungssicherheit geben und sie blockieren, suchen Sie sich bald andere Standorte“, ist sich Sterck sicher. Außerdem sei die Initialzündung für das ICE-Terminalprojekt bitternötig gewesen.

  • Kommentar der Kölner F.D.P. :
    Sterck: Grüne wirtschaftsfeindlich, CDU kuscht


    Die Kölschen Karnevalsvereine lassen wir erst mal draußen (das wichtigste Anliegen dieses im ÖPNV: Ein "Karnevalsticket" :D Beim Individualverkehr: Die Verhinderung der Anschaffung eines weiteren Radarwagens für die Polizei... :D ).


    Was die ein wenig (aber nur wenig) seriösere Vereine angeht - könnten die sich nicht endlich irgendwo zwischen 60m und 103m treffen, sei es bei 81.5 oder so? :zunge: :D

  • Von der F.D.P. habe ich erfahren am 29.7. soll wohl endgültig über das Projekt entschieden werden.
    Vielleicht wird ja ein wenig geklüngelt, der LVR gibt Geld für das geplante Kulturzentrum am Neumarkt und die dürfen ihren Turm bauen. :D

  • eins verstehe ich nicht: man hat mit dem bau begonnen..ohne genehmigung? oder mit genehmigung für 103 m, die dann zurückgezogen wurde? oder was ist da los?

  • Das ist eine längere Geschichte. Der Bau der Randbebauung wurde begonnen und im September 2002 wurde plötzlich mit dem Bau der Turmes begonnen. Da es für diesen keine Baugenehmigung gab, legte die Stadt die komplette Baustelle still. Nach einigen Wochen wurde dann eine Erlaubnis für 23m erteilt. Somit wird seit Oktober 2002 weiter an der Randbebauung gewerkelt und gaaaanz langsam am Turm, da auf die Baugenehmigung gewartet wird. Diese sollte auf Wunsch der Stadt und der CDU letzten Donnerstag erteilt werden, die Grünen wollen aber dort nur 60m erlauben.
    Das nur ca. 100m weiter mehrere HH bis zu 140m geplant werden scheint keinen zu interessieren.
    Zwischenzeitlich hatte auch die UNESCO etwas gegen den Bau, da anscheinend der ca. 1km entfernte Dom gefährdet schien und die drohten damit diesen von der Liste "Weltkuturerbe" zu streichen. Wie ich hörte haben die sich aber wohl auch wieder beruhigt.
    Man sieht, in Köln ein Hochhaus zu bauen ist gar nicht so einfach! ;)

  • Man sieht, in Köln ein Hochhaus zu bauen ist gar nicht so einfach!


    Aber eine "Zumutung für's Auge" ("Immobilien Zeitung") direkt am Gürzenich - soooo leicht... :D :mad:

  • Vor 2 Wochen hiess es von den Grünen noch höchstens 60m und jetzt so hoch wie das Lufthansa Hochhaus (95m)??


    Was das mit der Unesco soll kann ich bis heute nicht verstehen.:nono:


    Bericht KSTA vom 26.7.


    Streit um Deutzer Büroturm spitzt sich zu


    VON PETER BERGER, 09:56h



    Der Blick aus dem Rechtsrheinischen: Der Dom wird von den Hochhäusern in Deutz eingerahmt.


    Der Deutzer Büroturm droht am schwarz-grünen Koalitionsbündnis zu scheitern. Die Unesco warnt vor voreiligen Beschlüssen.
    Die politische Zusage an den Investor steht, und es gibt theoretisch auch eine breite politische Mehrheit aus CDU, SPD und FDP für den Bau des 103 Meter hohen Büroturms am Deutzer Rheinufer neben der Hohenzollernbrücke. Dennoch droht das umstrittene Projekt zu scheitern, weil es den schwarz-grünen Koalitionsfrieden gefährdet. Genau das kann der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Jürgen Klipper kurz vor seiner Wahl am kommenden Mittwoch nicht gebrauchen. Der designierte Bietmann-Nachfolger steht vor einem Dilemma. Er will keinen Koalitionskrach riskieren, weiß aber auch, dass das Abrücken von einer längst gegebenen Bauzusage bei Investoren einen fatalen Eindruck hinterlassen wird.


    Klippers Parteifreund, der scheidende Wirtschaftsdezernent Klaus Otto Fruhner, ist fest entschlossen, für den Turm zu kämpfen. Er wird die Vorlage zu einer Änderung des Bebauungsplans, die er wegen der Differenzen in der Sitzung am 11. Juli zurückgezogen hatte, am kommenden Dienstag in einer Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses und im Rat einbringen und ist optimistisch, dass sie eine Mehrheit findet, „weil die Stadt es sich einfach nicht leisten kann, dieses Investment gegen die Wand zu fahren“. Das LVR-Hochhaus sei der „Pionier für die Entwicklung des Rechtsrheinischen“ und den geplanten Kranz von Hochhäusern rund um den neuen ICE-Bahnhof Deutz. Man habe es beim internationalen Wettbewerb für ein neues Kongress- und Hotelzentrum einbezogen, „auch wenn es 100 Meter außerhalb des Wettbewerbsgebiets liegt“. Der Streit mit der Unesco um die Frage, ob der Turm die Sicht auf den Dom versperre und damit den Status der Kathedrale als Weltkulturerbe gefährde, sei beigelegt. „Dort gibt es keine Bedenken mehr. Wir haben der Unesco zugesichert, dass sie in jede Phase der Realisierung einbezogen wird und ein Mitglied in die Jury entsenden kann.“


    Unterstützung findet der Wirtschaftsdezernent auch bei der SPD, deren Fraktionschef Martin Börschel Zustimmung signalisiert. Die Zusage für den Büroturm dürfe nicht auf dem „Altar der schwarz-grünen Koalition geopfert werden“.


    Was Fruhner offensichtlich nicht weiß: Die Bedenken der Unesco sind keineswegs ausgeräumt. In einem Brief an Oberbürgermeister Fritz Schramma vom vergangenen Mittwoch, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, warnt Professor Michael Petzet, Präsident der deutschen Sektion des Internationalen Rats für Denkmalpflege (Icomos), eindringlich davor, den Bau des Turms zu beschließen. Als Berater der Unesco habe Icomos bereits im Bauleitverfahren erhebliche Bedenken vorgetragen, „denen noch nicht abgeholfen worden ist. Ich erlaube mir, Sie auf den - in gewissem Sinn vergleichbaren - Fall des Hochhausprojekts Wien-Mitte hinzuweisen, das von der Stadt angesichts der drohenden Streichung von Wien aus der Welterbeliste aufgegeben wurde“, heißt es in dem Brief weiter. „Ich darf Sie bitten, jetzt keine vollendeten Tatsachen zu schaffen.“


    Ein Schreiben, das bei den Grünen auf Zustimmung stoßen dürfte. „Mit uns wird es keinen Turm geben, der höher als das Lufthansa-Haus ist“, sagt die Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz. Der Turm mache weder städtebaulich noch wirtschaftlich Sinn. Das Rechtsrheinische solle über die Messe und „hoffentlich auch über RTL“ entwickelt werden. Man dürfe nicht „der Messe die Konkurrenz direkt vor die Nase setzen“.


    Der Wettbewerb für das Messezentrum habe den LVR-Büroturm nicht einbezogen, betont BDA-Vorsitzender Christian Schaller. Beim Bau von Hochhäusern dürfe man nicht nach dem Motto verfahren: Was ist gerade noch hinnehmbar? Daher habe der BDA eine negative Stellungnahme abgegeben. Es sei politisch unklug gewesen, dem Investor eine Zusage zu machen. „Ich fürchte, wir bekommen jetzt wieder mal eine kölsche Lösung.“

  • Vor 2 Wochen hiess es von den Grünen noch höchstens 60m und jetzt so hoch wie das Lufthansa Hochhaus (95m)??


    Das ist sicher nicht so zu verstehen, daß die Grünen einen gleichhohen Turm tolerieren würden, sondern Frau Moritz möchte offensichtlich darauf hinweisen, wie unglaublich riesig ein 103m hoher Triangle Tower wäre, der sogar das himmelstürmende Lufthansa-Hochhaus noch überragen würde. *lol*



    Ein Schreiben, das bei den Grünen auf Zustimmung stoßen dürfte. „Mit uns wird es keinen Turm geben, der höher als das Lufthansa-Haus ist“, sagt die Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz. Der Turm mache weder städtebaulich noch wirtschaftlich Sinn. Das Rechtsrheinische solle über die Messe und „hoffentlich auch über RTL“ entwickelt werden. Man dürfe nicht „der Messe die Konkurrenz direkt vor die Nase setzen


    Drogen? Die wirtschaftliche Seite sollte doch dem Investor überlassen bleiben, der diesbezüglich offenbar keine Probleme sieht. Zum Rest fällt mir nichts mehr ein. Sollte man nach Meinung der Grünen ganz Deutz planieren, damit freie Sicht auf Messe und RTL besteht?


    Unesco und BDA (der sowieso immer gegen Hochhäuser ist, aber nie gegen abgrundtief häßliche, abstoßende, das städtebaulich Umfeld nie respektierende Abschreibe-Investorenarchitektur) sollte man darauf aufmerksam machen, daß 100m weiter drei weitere, teilweise deutlich höhere Gebäude geplant sind. Mehr muß man dazu wohl nicht sagen.

  • hallo Cologne 68 !


    Siehste... Du weißt doch alles !!!
    Am 24.6. hast Du mich noch gefragt, wie auf meiner HP dazu komme zu sagen, die Entscheidung zum TriangleTower fällt im Juli ...
    Hatte aber schon den ersten Termin 10.7. im Kopf, konnte aber nicht wissen, das Fruhner die Sache zurück zieht...
    Hoffen wir für diese Woche auf Positive Signale in Deutz RTL + Triangle


    Viele Grüße!!

  • Hallo Maik66


    ich begrüsse Dich im DAF.


    hier ein Interview mit der Grünen Moritz aus der Kölnischen Rundschau:


    Hochhaus ohne Chance


    27.07.2003 22:31 Uhr



    Stadtentwicklungsdezernent Klaus Otto Fruhner will weiter für den umstrittenen LVR-Büroturm in Deutz kämpfen und den 103 Meter hohen Bau per Ratsbeschluss am Dienstag erlauben. Doch die Grünen wollen nicht mitmachen. Helmut Frangenberg sprach mit der Fraktionschefin der Grünen im Rat, Barbara Moritz, über die schwarz-grüne Zerreißprobe.
    Frage: Werden Sie dem Drängen des Stadtentwicklungsdezernenten nachgeben?


    Moritz: Es bleibt dabei: Mit uns wird es dieses Hochhaus nicht geben.


    Frage: Herr Fruhner vermittelt den Eindruck, er könne Sie noch überzeugen...


    Moritz: Herr Fruhner behauptet auch, die Unesco hätte ihre Einwände gegen den Hochhausbau zurück genommen. Das ist auch falsch. Fruhner versucht, das Hochhaus mit allen Mitteln durchzusetzen. Er macht eine unmandatierte Politik, anstatt seine Hausaufgaben zu machen. Es gibt immer noch kein Hochhauskonzept. Und ohne Konzept können wir dem Haus nicht zustimmen.


    Frage: Mit Hochhauskonzept wären Hochhäuser in Deutz denkbar?


    Moritz: Ich bin doch kein Fundi in dieser Frage. Wenn es einen breiten Konsens darüber gibt, wo man Hochhäuser erlauben will, werden wir uns nicht quer stellen. Ich könnte mich einer inhaltlichen Begründung auch für den Standort des LVR-Hochhauses beugen. Doch die gibt es nicht. In Köln wird einfach keine ordentliche Stadtentwicklungspolitik gemacht.


    Frage: Rein rechnerisch gäbe es eine Mehrheit im Rat, weil CDU, SPD und FDP wohl zustimmen würden...


    Moritz: ...aber nicht aus inhaltlichen Gründen. Für uns ist das Thema wichtig und wir haben darüber in den Koalitionsverhandlungen Vereinbarungen getroffen. Die CDU hat zugesagt, dem Hochhausbau ohne Hochhauskonzept nicht zuzustimmen. Ich gehe davon aus, dass die Zusage gilt. Es ist klar, dass die Opposition das Thema für sich nutzen will. Ich bin mir aber sicher, dass es auch in der Bürgerschaft keine Mehrheit für das Hochhaus gibt.


    Frage: Und was bedeutet das für den Deutzer Investor?


    Moritz: Wir hatten uns mit der CDU auf den Kompromiss geeinigt, dass das neue Haus nicht höher als das Ford-Hochhaus in der Nachbarschaft werden darf.


    Frage: Aber er hat schon ein Fundament für mehr als hundert Meter gießen lassen...


    Moritz: Als er anfing, ohne Baugenehmigung zu bauen, hat er das Risiko selbst übernommen.


    Pressemeldung der Kölner F.D.P.:


    28.07.2003
    FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln
    Meldung


    Koalition blockiert Investitionen



    Das geplante RZVK-Hochhaus



    Sterck: CDU deckt wirtschaftsfeindliche Politik


    „Am morgigen Dienstag muss die CDU Farbe bekennen, ob sie des lieben Koalitionsfriedens willen dem Wirtschafts- und Investitionsstandort Köln weiter schaden oder die Initialzündung für den Bereich um den ICE-Terminal in Deutz geben will“, bringt es FDP-Fraktionschef Ralph Sterck auf den Punkt. Er reagiert damit auf den Streit zwischen CDU und Grünen um das Hochhaus der Rheinischen Zusatzversorgungskasse am Ottoplatz, das morgen auf der Tagesordnung des Rates steht. Er könne die Trotzigkeit von Grünen-Chefin Moritz nicht nachvollziehen, die dem Haus erst nach einem Hochhauskonzept zustimmen wolle. Die Verwaltung habe alle nötigen Untersuchungen für den Standort Deutz vorgelegt. „Man kann auch mit der Forderung nach immer neuen Gesamtkonzepten die letzten Investoren aus Köln vertreiben“, schimpft Sterck. Die UNESCO sei in dieser Frage von interessierter Seite aufgehetzt worden. Ihre Bedenken seien unbegründet, was in Gesprächen geklärt werden müsse.


    „Wenn es ja nur dieses eine Projekt wäre“, seufzt Sterck. Aber die CDU sei in den vergangenen Monaten in Stadtentwicklungsfragen immer wieder den Grünen Bedenkenträgern auf den Leim gegangen: Statt Stellplatzablösemittel für Quartiergaragen zu sparen, wurden Fahrradständer beschlossen; Statt die Planung für den nördlichen Gürtelausbau voranzutreiben, wurde alles auf die lange Bank geschoben; Statt Gewerbeflächen z.B. in Mülheim auszuweisen, wurden Ackerflächen zementiert... „Leider missversteht Frau Moritz den Stadtentwicklungsausschuss zu oft als Stadtverhinderungsausschuss und wird von der CDU dabei gedeckt“, kritisiert Sterck. Aus diesem Grunde sei auch Wirtschaftsdezernent Klaus-Otto Fruhner von ihr zum Abschuss freigegeben worden. „Der Mann, der jetzt mit seinem Know-how die Kohlen in Sachen RTL für die Stadt aus dem Feuer holt, soll gegen einen Schöngeist ausgetauscht werden, der die investorenfeindliche Politik von Frau Moritz unterstützt“, so Sterck abschließend.

  • Drogen? Die wirtschaftliche Seite sollte doch dem Investor überlassen bleiben, der diesbezüglich offenbar keine Probleme sieht.


    :D :D :D :D
    Gut erfasst! Die Grünen scheinen oft besser als der Investor selber zu wissen ob etwas sich ihm lohnt oder nicht. Viele setzen Ideen der Zwänge und Reglementierungen in die Welt, die kaum zu überbieten sind - vide z.b. im Forum der Bundes-Grünen: Mal ein Verbot der Beleuchtung der Ladenauslagen, mal ein Verbot der Weihnachtsbäume (!!!) - sogar sowas wie eine -> staatliche "Sauf-Card" mit eingebautem Microchip...
    Die Grenze zum Kokelorestum ist oft schwer auszumachen... ;) :zunge:


  • Welterbe-Komitee fühlt sich übergangen


    VON PETER BERGER, 09:20h


    Die Stadt Köln habe sich nicht an die Richtlinien des Welterbe-Komitees gehalten, hieß es am Sonntag bei der Unesco in Paris.
    Den „erheblichen Bedenken“ der Unesco zum Trotz, die den Status des Doms als Weltkulturerbe gefährdet sieht, wird Wirtschaftsdezernent Klaus Otto Fruhner dem Stadtrat am Dienstag eine Entscheidung zum Bau des umstrittenen 103 Meter hohen Büroturms am Deutzer Rheinufer abverlangen. Daran könne auch der Brief des Internationalen Rats für Denkmalpflege (Icomos), der die Unesco in Fragen des Welterbes berät, an Oberbürgermeister Fritz Schramma nichts ändern, sagte Fruhner gestern. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte der Stadtverwaltung das Schreiben auf deren Bitte am Samstag zur Verfügung gestellt. „Bei uns ist der Brief bisher offenbar nicht eingegangen“, sagte OB-Sprecher Karl-Heinz Merfeld. Nichtsdestotrotz werde sich Fritz Schramma unverzüglich um die Angelegenheit kümmern.


    Er sei entsetzt, dass Icomos und die Unesco „Ferndiagnosen stellen, ohne sich vor Ort ein Bild zu machen“, sagte Fruhner am Sonntag. Das Wirtschaftsdezernat habe der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn Ende März alle Unterlagen zur Verfügung gestellt und die Experten nach Köln eingeladen: „Der Termin ist abgesagt worden. Seither haben wir nichts mehr gehört. Weder von der Unesco noch von Icomos.“


    Bei der Unesco sieht man das anders. Die Stadt sei ihrer frühzeitigen Informationspflicht nicht nachgekommen, die Hochhauspläne seien erst kurz vor der letzten Sitzung des Welterbe-Komitees, das vom 30. Juni bis 5. Juli in Paris tagte, eingereicht worden. Die Stadt Köln habe gegen die Richtlinien verstoßen, kritisierte Mechthild Rössler vom Unesco-Welterbezentrum. „Es ist ja nicht so, dass wir darauf gedrängt haben, den Kölner Dom in die Liste des Kulturwelterbes aufzunehmen.“ Die Initiative sei von der Stadt Köln ausgegangen. Schließlich sei der Welterbe-Status aus wirtschaftlicher Sicht von erheblicher Bedeutung. „Die Stadt muss wissen, welche Verpflichtungen sie damit eingegangen ist.“ Die Entsendung einer Experten-Kommission, die in Paris beschlossen worden sei, brauche Zeit. Die Berichterstatterin komme aus Südafrika und sei bis Ende Juli in Urlaub. Auch sie müsse erst informiert werden, dass es in Köln Gesprächsbedarf gibt. Bis dahin, so Mechthild Rössler, könne man der Stadt nur dringend empfehlen, keine Entscheidungen zu treffen, die nicht mehr umkehrbar seien: „Wir haben in Paris über eine Reihe von Hochhausprojekten und ihre möglichen Folgen für das Weltkulturerbe gesprochen. In Wien hat das ja auch Folgen gehabt.“


    Kölns Wirtschaftsdezernent hält die Hochhausprojekte von Wien mit Köln nicht für vergleichbar. Ein Nein zum Büroturm in Deutz werde fatale Folgen haben: „Dann können wir das zweite Hochhaus am Deutzer Bahnhof gleich mit beerdigen.“ Das gesamte Investment rund um Messe und ICE-Bahnhof Deutz könne in Gefahr geraten. Die CDU-Fraktion, die noch bei der Offenlage des Projekts im Frühjahr für den Büroturm gestimmt habe, müsse sich die Frage gefallen lassen, ob der Preis des Koalitionsfriedens mit den Grünen nicht zu hoch sei. „Ich kann diesen Umschwung nicht nachvollziehen“, so Fruhner.


    (KStA)



    Kommentar KSTA:


    Verlassen


    VON PETER BERGER, 06:45h

    Warum wohl fühlt sich der oberste Denkmalschützer der Unesco bemüßigt, die Stadt wenige Tage vor der Entscheidung über den Deutzer Büroturm vor den möglichen Folgen ihres Handelns zu warnen? Weil, wie uns Wirtschaftsdezernent Klaus Otto Fruhner glaubhaft machen will, alle Probleme ausgeräumt sind? Das ist mitnichten der Fall. Offenbar ist niemand bei der Stadtverwaltung auf die Idee gekommen, sich während der jahrelangen Hochhaus-Diskussion für das Rechtsrheinische die Richtlinien des Welterbe-Komitees zu Gemüte zu führen. Offenbar gab es auch in diesem Fall in der Verwaltung keinen kompetenten Ansprechpartner für die Unesco. Steht deshalb nach dem Hin und Her um das Kulturzentrum am Neumarkt und die RTL-Ansiedlung die nächste Notoperation an?
    Das Kuriose an der Situation: Die Kritik des Welterbe-Komitees an der Kölner Desinformationspolitik kommt der CDU-Fraktion gerade recht. Sie könnte sich mit dem Hinweis, es gebe noch „Klärungsbedarf“, erneut vor der Büroturm-Entscheidung drücken und so einen Hauskrach mit den Grünen vermeiden.


    Investoren, die glauben, in Köln auf Zusagen bauen zu können, werden auch dies zu werten wissen. Verlässlich ist in Köln nur eins: Dass man sich auf nichts verlassen kann.



    (KStA)

  • Der Triangle Tower wird nicht gebaut! Auf Drängen der Grünen wurde die Entscheidung erneut zum xten mal vertagt, daraufhin gab der Investor bekannt nicht mehr an einem Weiterbau des Hochhauses interessiert zu sein. Ich kann die CDU nicht verstehen, die waren für den Bau und kuschten vor den Grünen.:mad:

  • Es ist wirklich unfasbar was hier abgeht. Alle ausser den Grünen sind für den Bau und doch wird dieser verhindert.


    Hier ein aktueller Pressebericht:


    Aus Rheinhatten wird Schlumpfhausen


    Enttäuschter LVR verzichtet auf Prestige-Projekt Turm


    Von R. BAUMANNS und CHRIS MERTING

    Köln – In Deutz sollte er stehen, der 103,20 Meter hohe Turm des Landschaftsverbandes Rheinland. Doch weil CDU und Grüne keinen Koalitionskrach über die Höhe des Hauses riskieren wollten und sich nicht über die Höhe einigen konnten, zog der LVR jetzt die Reißleine – und begnügt sich mit einem 7-stöckigen Schrumpfbau.
    Hurra, wir haben den kleinsten Wolkenkratzer der Welt.


    Aus dem mit viel Tammtamm propagierten „Rheinhatten“ wird Schlumpfhausen. Die Posse um den Bonsai-Bau: Schwarz-Grün vertagte Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss die Entscheidung über die Baugenehmigung für den Turm. Die CDU hatte die volle Höhe gewollt, für die Grünen war bei 60 Metern Schluss. Es sei denn, es gäbe ein Hochhauskonzept. „Ohne das spielen wir nicht mit“, so Grünen-Fraktionschefin Barbara Moritz.


    Darauf nahm die CDU Rücksicht und beschloss: Zuerst soll ein international besetztes Fachgremium im Herbst einen Masterplan für die Schäl Sick entwickeln. Damit die Politik im Januar 2004 erneut über die Höhe des Deutzer Turms beraten kann.


    Zu viel Hickhack für den LVR. Der machte kurzen Prozess: Er verzichtete gleich ganz auf das Prestige-Projekt. „Uns reicht es jetzt“, sagt LVR-Sprecher Achim Hermes. „Nach der Entscheidung des Ausschusses bleibt uns nichts anderes übrig, als auf das Projekt ganz zu verzichten. Im Dezember ziehen schon die ersten Mieter ein, wir brauchten die Entscheidung jetzt.“


    Von den ursprünglich geplanten 29 Etagen und einer Aussichtsplattform bleibt nur noch der bereits im Bau befindliche 7-stöckige Turmstumpf übrig. „Den werden wir nutzen, aber dabei bleibt es“, so Hermes.


    Die Opposition tobte. FDP und SPD warfen der Koalition „investorenfeindliche Politik“ vor. Dr. Uwe Vertterlein von der IHK bezeichnete dies als „Stück aus dem Tollhaus“ und warnte die Politiker: „Sie beschädigen ein weiteres Mal das Ansehen der Stadt.“ Karl Jürgen Klipper, Ausschussvorsitzender und designierter CDU-Fraktionschef, zum EXPRESS: „Ich bedaure die Entscheidung des LVR sehr. Und hoffe, dass es keine endgültige, sondern nur eine vorläufige Entscheidung ist.“


    Am Vormittag hatte Klipper bereits Landesdirektor Udo Molsberger über die Entscheidung informiert und um Geduld gebeten. Doch die müssen Investoren nicht haben, andere Städte locken sie schon…

  • Original geschrieben von Cologne68
    ...Hurra, wir haben den kleinsten Wolkenkratzer der Welt...


    :freude:


    schade nur, daß sich der landesverband rheinland wohl nicht nach frankfurt verlagern kann :zunge:

  • Was zu befürchten war, ist leider eingetreten...

    Ich habe mir ja zu unserer Freundin Barbara M. folgende Frage gestellt...:
    Ihre neuste Version ist ja ".....bis 60m - wie das Lufthansa Hochhaus... hätte sie akzeptiert... und sonst Hochhauskonzept ... " !?
    Warum erteilt man dann gestern keine Baugenehmigung bis 60m, sondern immer noch nur bis 23m (7 Etagen) und lässt den Investor (LVR) selbst entscheiden, ob er darauf eingeht und prüft weiter - während er bis 60m baut (...3 Monate bestimmt Zeit), ob Hochhauskonzept , ob Unesco, Grüne ... welche "Investorenbremse" auch immer - 103 Meter zulässt.
    Es wäre doch ein wirklich interessanter Versuch gewesen, es allen recht zu machen, der eine kann weiter bauen, der andere inzwischen entscheiden wie hoch....
    Ob der Landschaftsverband darauf eingegangen wäre, andere Frage...
    Aber von einem Investor (mit mündliche Zusage der Stadtspitze für 103m) nach Jahren und all dem Theater zu verlangen, er möge sich doch gedulden, bis Jahresende - diese Leute die so etwas verlangen, haben keine Ahnung von der Marktsituation und der Wirtschaftslage...! Diese Leute wissen genau das sie mit dieser Hinhaltetaktik ihr Ziel erreichen - haben sie auch!
    Die Moritz erzählt jede Woche etwas anderes zu allen Themen, zu allen Bauprojekten.. was auch immer...
    Es ist ihr auf jeden Fall gelungen, sämtliche Projekte seit 3 Jahren im Keim zu ersticken oder so lange zu verschleppen bis die Wirtschaftslage schlecht ist oder die Investoren verärgert das Weite suchen !!!
    Ich bin ziemlich bedient...

    Schade für Köln!

  • Maik66


    So wie Du denke ich und auch viele andere, nur die unfähigste Kölner Stadtspitze der letzten Jahrzehnte nicht.


    Am schlimmsten finde ich, dass auch die CDU den Turm wollte und aus Angst vor einem Koalitionskrach mit den Grünen dagegen stimmte.


    Der absolute Witz ist in dieser Sitzung wurden 3 (!) Hochhäuser in unmittelbarer Nähe mit den Stimmen der Grünen abgesegnet.


    Hier noch ein aktueller Pressebericht:




    Köln hat jetzt einen Schlumpf-Turm


    Baustelle des LVR: „Abschreckend für Investoren“


    Von ROBERT BAUMANNS

    Köln – Die Welt hat schöne Türme, repräsentative, alte, hohe, dicke, schmale und schiefe.
    Köln hat eine Blamage – den kleinsten Wolkenkratzer der Welt.


    Wie geht es jetzt weiter, nachdem der LVR auf den 103 Meter hohen Turm in Deutz verzichtet, der bei knapp 28 Metern endet?


    Der Turm sollte das Glanzstück eines großen Neubaukomplexes sein. Doch der LVR verzichtet jetzt darauf, nachdem der Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag die Entscheidung über die 103-Meter-Genehmigung vertagte.


    Der Turm hätte eine Bürofläche von 13.000 Quadratmetern gehabt. Baukosten: gut 50 Millionen €. Im April 2005 wäre er fertig geworden. Fertigstellung ist jetzt April 2004. „Unser Auftraggeber verzichtet auf den Turm“, erklärt Thomas Schröder, zuständiger Projektleiter der Baufirma Züblin. „Jetzt machen wir den Deckel drauf.“ Kosten: über 2 Millionen €.


    Empörung über die Stadtentwicklungspolitik auch bei Architektin Dörte Gatermann: „In derselben Ausschusssitzung wurden drei Hochhäuser um den Bahnhof Deutz/Messe genehmigt“, sagt sie. „Die sind Teil eines bereits beschlossenen Konzepts, zu dem auch der LVR-Turm gehört. Wer soll das verstehen?“


    Der Schaden für die Stadt und für alle Beteiligten – sowohl finanziell als auch image-mäßig, sei noch gar nicht abzusehen. „Das schreckt Investoren ab.“

  • Meldung WDR 31.7.


    Kölner CDU will Hochhaus-Pojekt retten



    Im Zusammenhang mit dem umstrittenen Projekt des Landschaftsverbands Rheinland im rechtsrheinischen Köln strebt CDU-Fraktionschef Karl-Jürgen Klipper eine Kompromisslösung an. Der LVR hatte das Bauprojekt fallen lassen, nachdem die Stadt ein neues Hochbaukonzept angekündigt hatte. Im Vorfeld hatten die Kölner Grünen und die Unesco den Bau wegen seiner geplanten Höhe von 103 Metern kritisiert.