Hamburg 2024/28 - Pläne, Ideen, Diskussion zur Olympiabewerbung [abgelehnt]

  • Mit dem Stadion als "begrünter Ruine"(?) hab' ich allerdings auch meine Schwierigkeiten. Vielleicht könnte man die Tribünen nach den Spielen weiter runterziehen, so dass eine Nutzung als Fußballstadion möglich wäre. Oder überdachen und in eine lichtdurchflutete Markthalle verwandeln, ein "Mercado XXL"?


    Helge. Ich weiss nicht, ob Du Dich nur schlecht ausgedrueckt‎ hast, oder ob Du Dich nicht nicht aktuell ueber die Nachnutzungsplaene informiert hast?


    Was meinst Du denn mit 'begruenter Ruine'?


    Das Stadion soll meines Wisses nach den Spielen umgebaut und dann mit anderem Schwerpunkt weiter genutzt werden. Von einer 'Ruine' kann keine Rede sein. Laut dem aktuellen Konzept soll der untere Rang mit Sitzen erhalten bleiben, so dass auch nach Olympia dauerhaft um die 10,000 Plaetze zur Verfuegung stehen. In die beiden oberen Raenge sollen rund 400 Wohnungen mit Terrassen zum Innenraum einziehen. Laufbahn und andere Einrichtungen fuer Sportler bleiben ebenfalls erhalten*.


    Ziel ist es hier weiterhin eine Sportstaette zu haben: Nur eben nicht fuer Mega-Events wie Olympia, sondern fuer alltaeglichen Breitensport ‎und kleinere Events. Also eine Art Sportpark fuer jedermann.


    Ich wundere mich ausserdem stets, dass so viele sich am geplanten Umbau des Stadions stoeren. Objektiv betrachtet ist diese Option, denke ich zumindest, das einzig Sinnvolle:


    Hamburg braucht kein drittes grosses Fussballstadtion (Wie z.B. von Helge vorgeschlagen - Fuer wen?) und es gaebe nach Olympia absehbar keine sinnvolle Nutzung fuer ein grosses Leichtathletikstadion. Der Erhalt eines grossen Stadions wuerde die Nachnutzung definitiv deutlich verschlechtern, weil es absehbar zu 95% der Zeit leer stehen wuerde. Von den Erhaltungskosten die dann dauerhaft bei der Stadt (oder bei wem sonst?) haengen bleiben ganz zu schweigen.


    Nimm als Beispiel mal die am besten genutzen Stadien in Deutschland: Fussballstadien. Selbst wenn Du eine Top-Bundesliga-Mannschaft hast, kommtst du maximal auf 17 Ligaspiele. Wenn man noch ein paar internationale Spiele, Events und Konzerte hinzurechnet dann kommt man maximal auf das Doppelte: Also mit viel gutem Willen 35 Tage. Das heisst 330 Tage im Jahr Leerstand. Fuer ein Leichtathletikstadion ist die Zahl in der Regel noch viel viel schlechter.


    Das Munechner Olympiastation hatte 2015 grade mal sechs Events – Stand also 359 Tage des Jahes leer:


    http://www.olympiapark.de/de/n…ungen-tickets/uebersicht/


    Ich kann nicht recht verstehen, warum so viele hier anscheinend entgegen jedem halbwegs realistischen Szenario dennoch so gern eine Nachnutzung als Stadion haetten, die absehbar hoechstwahrscheinlich (meinetwegen leider) nicht funktionieren kann. Hat das emotionale Gruende oder gibt es fuer so etwas eine sinnvolle Moeglichkeit?


    Warum solle man diesen besonderen Ort mit Wasserlage und Blick auf die Stadt fuer einen nach innen gerichteten Zweck nutzen, der dann mit viel Glueck an zehn Tagen des Jahres stattfinden kann? Das wuerde auch dauerhaft Absperrungen und Ticket-Gates in diesem Bereich bedeuten.


    Hinzu kommt: Die kleinen Leichtathletikstadien die Hamburg dann langfristig gut fuer den Breiten- und Vereinssport brauchen kann, entstehen durch Olympia andeswo durch Umbau, Ausbau, Modernisierung und Aufwertung bestehender Sportsteatten.


    Von daher halte ich die Umnutzung zu einem Breitensportpark mit Wohungen, unter Erhalt von einem Rang mit Sitzen und der Laufbahn fuer eine ziemlich gute Loesung. Wenn dazu neben 400 Wohungen noch ein paar oeffenliche Einrichtungen (z.B. ein Olympia-Dokomentaionszentrum / Museum und Gastronomie) kommen, dann wuerde diese Loesung wahrscheinlich an 95% der Tage fuer deutlich mehr Lebendigkeit sorgen als ein Stadion.


    Ah, man kann hier also doch vernünftig Diskutieren, das ist schön


    - ohne Worte -


    :)


    * genaue Plaene gibt es nicht, aber das ist die Grundidee

  • Meine große Begeisterung darüber, dass Hamburg ausgewählt wurde ist leider nahezu erkaltet. Ich hoffe alles in allem zwar immernoch, dass die Abstimmung positiv verläuft aber aus architektonischer Sicht bin ich extrem enttäuscht.
    Berlin und München glänzten mit herausragender Architektur ihrer Zeit und was bekommt Hamburg? "Allerweltskisten" und die Sportstätten verschwinden hinterher wieder mehr oder weniger.
    Keine Ahnung wen die mit solchen Visualisierungen vom Sofa locken wollen. Sowas steht doch schon an jeder Ecke.


    Auch ich bin vom Nachnutzungskonzept vor allem des Stadions nicht begeistert.
    Allerdings sehe ich weder in Berlin noch in München herausragende Architektur (an was denkste Du da). Gut das Münchner Olympiastation, die Halle und die Schwimmhalle sind Klasse, das olymische Dorf nebenan hat aber die Qualität von Steilshoop. Und das Berliner Olympiastadion? Naja, es ist halt groß aber nicht schön!


    Aber München zeigt auch, das es recht trostlos werden kann, wenn die Sportstätten nicht mehr genutz werden.


    Ich würde mir wünschen, dass das Stadion erhalten werden würde, verkleinert aber als reine Sport- und Veranstalltungsarena. Auch die Schwimmhalle sollte in seiner Funktion als Austragungsstätte für Sportveranstalltungen erhalten bleiben. Lediglich die Olympiahalle ist entbehrlich, die Halle im Volkspark ist vollkommen ausreichend.
    Ich denke das würde auch bei der Bewerbung positiv gesehen werden. Im Moment sieht es eher aus, als hat man mit Sport vor Ort nicht viel am Hut. Nachhaltigkeit im Übertreibungsmodus.

  • ...
    Das Munechner Olympiastation hatte 2015 grade mal sechs Events – Stand also 359 Tage des Jahes leer:
    ...



    Von daher halte ich die Umnutzung zu einem Breitensportpark mit Wohungen, unter Erhalt von einem Rang mit Sitzen und der Laufbahn fuer eine ziemlich gute Loesung. Wenn dazu neben 400 Wohungen noch ein paar oeffenliche Einrichtungen (z.B. ein Olympia-Dokomentaionszentrum / Museum und Gastronomie) kommen, dann wuerde diese Loesung wahrscheinlich an 95% der Tage fuer deutlich mehr Lebendigkeit sorgen als ein Stadion.


    Midas, ich sehe das so. Wenn dort Wohnungen errichtet werden, wird es eher dazu kommen, dass es zu 365 Tagen/Jahr Leerstand kommen wird und dann sind auch 10000 Plätze überflüssig.
    Ein Olympiastation ist als solcher schon ein Objekt von touristischen Interesse. Und wenn man 25000 Plätze belässt, könnte man es durchaus auch als Openair-Bühne nutzen. Und warum nicht auch mal deutsche oder europäische Leichtathletikmeisterschaften?

  • Dann rühre ich noch mal in der Werbetrommel:


    http://www.hamburg-2024.de/


    Die Olympiaschwimmhalle während den Spielen. Foto: gmp | bloomimages


    Die Olympiaschwimmhalle nach den Spielen. Foto: gmp | bloomimages



    Die Olympiahalle während den Spielen. Foto: KCAP | ARUP | VOGT | KH | gmp | DRESO | WES | ARGUS


    Die Olympiahalle nach den Spielen. Foto: KCAP | ARUP | VOGT | KH | gmp | DRESO | WES | ARGUS


    Die OlympiaCity bei Nacht. Foto: gmp | bloomimages


    Olympische Sportstätten innerhalb des 10km-Radius um OlympiaCity. Foto: Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024


    Das umgebaute Stadion nach den Spielen mit 400 integrierten Wohnungen. © gmp | bloomimages


    Der NDR berichtet, dass das Thema Nachhaltigkeit stark in den Vordergrund gerückt sei. Der BUND mosert - wie immer


    und mal wieder glänzen die Gegner nicht durch Argumente oder eigene Aktionen, sondern durch Gewalt und Störung bestehender Veranstaltungen
    Anfang November gab es einen Buttersäureanschlag im Haus des Sports, wo es eine Diskussion über die Spiele gab


    Bericht

    2 Mal editiert, zuletzt von Häuser ()

  • Der NDR hat ein paar schöne Bilder vom Areal und damit etwas vorher/nachher Stimmung gemacht.


    Wenn man das sieht und realisiert, was man da alles erschaffen könnte, bin ich definitiv für die Spiele


    Leider sinkt die Anzahl der Befürworter in der Stadt. Sorge um zu hohe Kosten, Korruptionsskandale und nun die Anschläge spielen dabei sicherlich eine starke Rolle. Bericht


    Trotzdem bin ich Feuer und Flamme und hoffe, dass in 10 Tagen ein klares Ja bei der Abstimmung raus kommt.


    Denn parallel schreibt das Abendblatt und wie Donjon hier erwähnt, geht Hamburg an seine grünen Reserven. Um diese zu wahren ist diese Achse nach Süden unumgänglich! Also sind die Olympischen Spiele DIE Chance, dieses Problem elegant zu lösen

  • Und warum nicht auch mal deutsche oder europaeische Leichtathletikmeisterschaften?



    Leichtathletik-Europameisterschaften zum Beispiel finden aktuell alle zwei Jahre statt. Etwas sarkastisch gefragt: Wie oft moechtest du sie denn in Hamburg abhalten? jaehrlich? monatlich?


    Das ist doch genau die Krux, ueber Die wir reden: Es gibt realistisch gesehen - ausser Olympia - keinerlei Bedarf fuer ein Leichtathletikstadion in Hamburg mit mehr als 10,000 Plaetzen. Es bringt nichts, sich da selbst in die Tasche zu luegen und von etwas anderem auszugehen.


    Angenommen jede zehnte Leichtathletik-EM faende in Deutschland statt (was ungefaehr hinkommt) und jede zweite davon in wuerde in Hamburg und nicht in Berlin oder Muenchen ausgerichtet werden (was nebenbei nicht hinkommt), dann waere das Stadion auf dem Grasbrook alle 40 Jahre einmal dran!


    Es bringt leider einfach nichts, sich hier an voellig unrealistischen Es-waere-aber-doch-so-toll-wenn-Szenarien festzuhalten. Die realitaet sollte in langfristigen Planungen nicht ganz ignoriert werden.


    ****


    Anderes Thema: Heute beim NDR


    Von der Kuhweide zur Olympiacity?


    Der NDR zeigt, wie es zurzeit auf dem Kleinen Grasbrook aussieht - und wo einmal das Olympia-Stadion stehen könnte.

    klick hier

  • Apropos "Es-waere-aber-doch-so-toll-wenn-Szenarien" ...


    Nachdem ich jetzt seit Jahren mitlese, hab ich mich heute hier angemeldet, um zwei Olympia-Hirngespinste mit euch zu teilen und eure Meinung dazu zu erfragen.


    Wie einige andere hier auch, tu ich mir schwer mit der Vorstellung, dass aus dem Stadion Wohnungen werden sollen. Deshalb im Folgenden zwei voneinander unterschiedliche Ideen:


    1. Anstatt 400 Wohnungen darin unterbringen, könnte man die Räume nicht Hamburger Sportinstitutionen überlassen?


    Zum HH-SH-Olympiastützpunkt in Dulsberg gehört zum Beispiel auch ein Sportinternat. Wenn wir davon ausgehen, dass eine erfolgreiche deutsche Olympiabewerbung bis 2024 (oder '28) auch zu mehr Nachwuchsförderung führt, sind die vielleicht nach olympischen Spielen (und natürlich auch vorher schon, aber da sind die Räume ja nunmal noch nicht fertig) ganz dankbar, wenn sie da einziehen dürften. Sportplatz und Schwimmhalle wären ja nebenan.
    Außerdem hätten vielleicht die Bewegungswissenschaftler und Sportmediziner von der Uni Interesse, in die Räume zu ziehen.
    Vielleicht gibt es auch im restlichen Norddeutschland oder in der ganzen Republik mit Sport befasste Institutionen, die sich von ihren jetztigen Standorten zu so einem neuen im, dann ehemaligen, Olympiastadion locken lassen würden?



    2. Das ist nun wirklich Utopie und ihr müsst mir auf die Finger klopfen, wenn ich Unsinn rede:


    Wenn das Stadion zurückgebaut wird ... - könnte man es nicht zu einer Tennisarena umbauen?
    Das Tennisstadion am Rothenbaum ist doch eh (verbesstert mich, wenn ich falsch liege!) international eher unattraktiv. Vielleicht könnte man am neuen Standort die German Open revitalisieren.
    Natürlich gäbe es auch in so einem neuen Stadion viel Leerstand ... aber wo ein Riesenstadion leersteht, ob auf dem Kleinen Grasbrook oder am Rothenbaum kann doch nicht so viel Unterschied machen. Außerdem könnte man, wenn der Platz frei wäre, das Grundstück im Rothenbaum vielleicht zu besseren Preisen verkaufen als Wohnungen im Hafen ...


    Oooooder wenn man mit diesen Fantasien richtig overboard geht: Warum nicht einen Langzeitplan über die nächsten Jahrzehnte entwickeln, wie man, wenn man am ehemaligen Standort des Tennisstadions Raum zur Zwischennutzung frei hätte, den Hauptcampus der Universität restrukturiert, indem man die einzelnen fraglichen Instititute (vorübergehend) an die Hallerstraße übersiedelt? Die U-Bahn-Anbindung wäre besser.


    ---
    Soviel zu den Ideen. Was haltet ihr davon?
    Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

  • Irgendwie verstehe ich den Streit um die vermeintlichen Baumassenstudien auf Werbeschilder nicht ganz. Man wird doch wohl vor allem mit so was hier werben


    Anbei noch ein paar aktuelle Renderings der Nachnutzungs-Zustandes:


    https://model2.de/light/4773/moldauhafenkopie0hsus.jpg


    und hoffentlich nicht ernsthaft mit den reinen Baumassenstudien darunter, oder? Jedenfalls habe ich Lingsters Kritik sofort auf dieses erste Bild bezogen, was ich mir halbwegs in einem Werbefilm oder -Plakat vorstellen kann. Und natürlich sind die Hamburger nicht doof und werden nur wegen ein paar mehr schlecht als recht ins Bild gerückten Klötzchen alle gegen das Projekt stimmen, vgl.:


    Die Optik wird bei der Entscheidungsfindung erst einmal zweitrangig sein. [...]


    Aber zweitrangig ist auch nicht belanglos, gerade bei so einer zunehmend knappen Entscheidung und wenn vieles abgewogen wird. Natürlich wird in der Summe auch der auf Werbetafeln vermittelte Eindruck einen gewissen Effekt auf die Abstimmenden haben und sei es unterbewusst. Was graphisch greifbar ist, bewegt Menschen bei solchen Entscheidungen teils sogar mehr als das was man ihnen in langen Texten erzählt (in Berlin haben die Mediaspreegegner auch u.a. mit Horror-Renderings abgeschreckt). Immerhin wird ein Haufen Geld ausgegeben und das ist nach der Elbphilharmonie kein Selbstläufer und auch das mit der Nachhaltigkeit werden nicht alle schlucken/ glauben, als wenn ein Stadion sich mal eben locker in Wohnungen umbauen lässt (vor allem bezahlbare).


    Also sollten die Menschen schon emotional angesprochen werden, sodass sie "richtig Bock" auf Olympia in Hamburg bekommen. Ganz besonders jetzt, wo geplante Anschläge auf Sportstätten auf genau dieser unterbewussten Schiene Ängste schüren wäre das wichtig, die Spiele mit positiven Bildern und Emotionen zu ersetzen (aber natürlich konnte die aktuelle Situation auch nicht vorhergesehen werden). Von daher finde ich Lingsters Kritik durchaus plausibel: Das obige Bild bspw. ist leider ein rasch hingeworfener Entwurf, aber kein großer Wurf. Ich persönlich finde ihn gar nicht mal so abschreckend und kann mit Phantasie etwas damit anfangen. Zugleich bezweifle ich aber leider aus Erfahrung mit vielen anderen Großstadtbewohnern, dass eine Mehrheit das auch so sehen wird.


    Und natürlich kann man hierbei mit Kosten und frühem Planungsstadium argumentieren. Man hätte zunächst einiges Geld ausgeben müssen, um die Leute mit völlig theoretischen Entwürfen zu "blenden" und hätte sicher auch gewisse Kritik dafür zu Hören bekommen. Aber Fakt ist doch auch: Wenn diese entscheidende Abstimmung in die Hose geht, waren alle bisherigen Kosten und Planungen sinnlos und alle erhofften Entwicklungen auf Jahre zurückgeworfen bzw. komplett erledigt. Zudem ist dann die Stimmung für Großveranstaltungen bundesweit noch mehr im Keller. Da frage ich mich, was verhältnismäßig schlimmer ist. Jedenfalls kann man das nicht mit den Konkurrenzstandorten vergleichen, die kein Referendum zu überstehen haben. Dort würde ich auch kein Geld für atemberaubende Renderings und Hochglanzprospekte/ -flyer verschwenden.


    Meine Prognose: Hamburg hat neben Paris und LA ohnehin schon einen schweren Stand. LA hat die dicken US-Sponsoren und die USA warten jetzt auch schon eine Weile. Paris hingegen hat aktuell die komplette weltweite Sympathie und will sicher auch durch Olympia eine Trotzreaktion zeigen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sogar einige Hamburger jetzt bewusst Paris die Spiele geben wollen. Auch hat sich die Metropole mehrfach erfolglos beworben und wäre wohl ähnlich wie eine US-Stadt "mal dran". Dazu kommt die unterschwellige Angst der Menschen vor Anschlägen, den üblichen explodierenden Kosten und steigenden Mieten sowie das Misstrauen gegen die Sportkomitees (das gilt auch für die anderen Standorte, aber dort wird eben nicht abgestimmt). Auch könnten die Menschen das Gefühl haben, dass mit den Flüchtlingen schon genug auf die Stadt zukommt und man sich übernimmt. Von der Dramaturgie der Ereignisse her läuft vieles gegen das Projekt.


    WENN Hamburg dennoch deutlich zustimmt, dann alle Achtung. Das wäre dann ein starkes Signal, das hoffentlich auch auf die Entscheider wirkt. Ein Standort der den Bürgerwillen akzeptiert und sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt, sollte trotz starker Mitbewerber nicht die schlechtesten Karten haben, wenn alles mit rechten Dingen zugeht. Bei einem ganz knappen Sieg glaube ich aber nicht, dass Hamburg sich in späteren Runden durchsetzen kann. Ich selbst würde dann auf Paris hoffen, denen ich es aktuell mindestens ebenso gönne wie Hamburg (wobei die schon bis zur EM noch einiges zu tun haben werden).

  • ...
    Soviel zu den Ideen. Was haltet ihr davon?
    Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.


    Schon nicht schlecht. Das ist auch die Richtung die ich okay finde.
    Will man das Stadion weiterhin für Sport und andere Veranstaltungen(Musik?) nutzen, verbietet sich eine Randbebauung mit Wohnungen.


    Dann könnte man den Platz erfahrungsgemäß nicht mal mehr für Schul- oder Vereinssport nutzen.
    Das wäre ein trauriges Schicksal für ein ehemaliges Olympiastadion.

  • @ Moloch:


    1.) Die Einrichtung von Räumen für Hamburger Sportinstitutionen in der Konstruktion des Olympia-Stadions halte ich für einen guten Vorschlag. Dafür wäre der Hamburger Sportbund ebenso geeignet wie entsprechende Fachbereiche der Universität, die dort regelmäßig trainieren könnten.


    2.) Die Idee, das Stadion zu einer Tennis-Arena umzubauen, halte ich für nicht praktikabel. Da die Sportart Tennis andere Dimensionen eines baulichen Rahmens verlangt, müsste man eigentlich ein komplett anderes Stadion bauen. Da bleibt von der ursprüglichen Form so gut wie nichts übrig.

  • ENTSCHEIDUNGSWOCHE


    Moloch: erst einmal Willkommen im DAF. Schön, wenn Mitleser zu Mittäter werden :)
    Das derzeitige Tennisstadion am Rotherbaum ist jetzt schon kaum ausgelastet. Da wird das Olympiastadion auch nichts mehr rausreißen.



    Meine Prognose: Hamburg hat neben Paris und LA ohnehin schon einen schweren Stand.


    Ach wie viele da schon die Entscheidung aus 2017 kennen. Ach was bewerben sich überhaupt noch andere Städte, wenn die ganze Welt schon den Gewinner kennt? Alles wussten, dass es eh Boston wird...ach neee, Mist, äh... TORONTO. Es wird definitiv Torontooooooooooooochnööööööööööö doch nicht.


    Am Ende zählt das beste Konzept und nicht *weilwirunsschon2malbeworbenhabenundeinenTerroranschlaghattenunddadurchvielsympathischersindalsdieanderenundaußerdemhattenwirbereitseinmaldieolympischenspieleundaußerdemsindwiemalanderreiheundwirhabendiesponsoren*


    P.S. Deutschland hat sich auch bereits 2 mal erfolglos beworben. Allerdings immer mit einer anderen Stadt.


    Gruß vom Santa Pauli Weihnachtsmarkt mit Blick auf die Tanzenden Türme


    Bild (c) Häuser


    Zankgespräch auf WELT - großartig, wie man die Argumente der Linken in der Luft zerreißen kann ;)

  • Diese Aktion ist absolut dämlich


    Ich finde bei der ganze Olympia Debatte sollte man sich vor Augen halten, dass es sich um eine Sportveranstaltung handelt und nicht um eine Atomare Aufrüstung, einem umstrittenen Freihandelsabkommen o.ä.


    Einige nehmen das zum Anlass, wieder Krieg zu spielen, weil die das Ende der Welt herbei sehen. Wir sollten alle mal die Kirche im Dorf lassen. So eine Veranstaltung sollte nicht die Stadt spalten.


    Jedoch das als Anlass für Vandalismus zu nehmen wirft kein gutes Licht auf die Gegner und deren Verständnis für Demokratie und Freie Meinung.


    Egal wie das Referendum ausfällt. Ich hoffe auf einen fairen Gewinner und auch Verlierer.

  • Nun, ist der Traum wohl ausgeträumt. Es steht nun nach 80% ausgezählter Stimmen 48,3% zu 51,7% zu Gunsten der Olympiagegner.


    Extrem enttäuschend.


    Neben den generellen Gründen, die gegen Olympia sprechen, waren (so vermute ich) am Ende leider auch temporäre unbeeinflussbare Gründe und Ängste, wie der Fifa-Skandal, der DFB-Skandal, die Flüchtlingskrise und die Anschläge in Paris wohl zu viel des Guten.


    Wirklich Schade.

  • Das Hauptargument wird wohl auch sein, dass auch die Hamburger rechnen können und verstehen, wenn 6 Milliarden Euro nicht einfach vom Himmel fallen werden. So bleibt zumindest jetzt die Möglichkeit, eine Nutzung der Flächen langfristiger zu planen und Geld für Dinge auszugeben, die der Region mehr helfen.
    Nicht zuletzt ist das recht knappe Ergebnis aber auch ein Votum gegen die immer größere Kommerzialisierung dieser Veranstaltung.

  • Klasse, dass hier abgestimmt werden konnte und nicht über die Köpfe hinweg einfach etwas durchgedrückt wird, was am Ende dem Anschein nach Wenige wollen und Viele ablehnen... Offensichtlich sind ein Großteil der Menschen doch bei klarem Verstand. Ich zumindest begrüße das Ergebnis sehr.

  • Nach München nun also auch Hamburg. Sehr schade. Die olympischen Spiele in Hamburg hätten für mich auf jeden Fall einen ganz besonderen Charme gehabt.


    Aus rein wirtschaftlicher bzw. politischer Sicht ist es wohl die richtige Entscheidung.