Neuer Henninger-Turm (140 m / realisiert)

  • Neuer Henninger-Turm (140 m / realisiert)

    - 140 Meter hoher Turm
    - Turm-Baukörper wird 100 Meter hoch, das Fass weitere 40 Meter
    - Aussichtsplattform für 200 Besucher
    - Restaurant an der Spitze
    - mit eigenem Aufzug, Dreheinrichtung nach Vorbild des alten Turms möglich, Realisierung wegen der Kosten bisher ungewiss
    - Bodenplatte für den Turm wird im April gegossen
    - Rohbau des Turms soll bis Jahreswechsel 2014/15 so weit fortgeschritten sein, dass mit der Montage der Fassade begonnen werden kann
    - Fertigstellung des Bauwerks Anfang 2017


    - Wohnungen im Turm zu Preisen zwischen 5.000 und 10.000 Euro/m²
    - der durchschnittliche Wohnungspreis beträgt 7.000 Euro/m²
    - vier Wohnetagen à 300 m² im Fass


    - Nahversorgungszentrum im Sockelbau des Turms mit "Scheck-in-Center" der Edeka-Gruppe mit 2.000 m² Fläche, Discountmarkt, Drogerie und weiteren sieben Geschäften
    - außerdem Gastronomie und ein Fitnessstudio
    - auch als Schallschutz wird ein Parkhaus mit 410 Stellplätzen an der Grenze zur Binding-Brauerei gebaut
    - außerdem entsteht eine Tiefgarage mit 210 Stellplätzen




    Südwest-Ansicht:


    Empfangsbereich Turm:


    Wohnungen mit Aussicht:

    Alle Bilder: Actris Henninger Turm GmbH & Co. KG / Meixner Schlüter Wendt Architekten / YOS Visualisierungen


    Fassadenmuster Fass (Foto vom 19. Juni 2014):

    Foto: Beggi


    Visualisierung vom Bauzaun zum Vergleich:

    Grafik: , Foto: Beggi

  • Architekturwettbewerb steht bevor

    In den nächsten Tagen wird ein Architekturwettbewerb für den Turm ausgeschrieben. Dies hat die Eigentümerin des Gebäudes, die zur Hopp-Familie gehörende Actris AG, auf Anfrage der FAZ bestätigt. Acht bis neun Büros sollen teilnehmen, neben den üblichen Verdächtigen aus Frankfurt wie KSP, Jourdan & Müller, Gruber + Kleine-Kraneburg, Stefan Forster oder Ferdinand Heide auch Architekten aus dem europäischen Ausland. In Betracht kommen Herzog & de Meuron sowie das dänische Büro BIG Bjarke Ingels Group. Neben einem Umbau zum Wohnturm soll auch geprüft werden, ob nicht der Abriss und der Neubau eines Wohn- und Büro-Hochhauses sinnvoller wäre. Der Wettbewerb soll im Frühjahr 2012 entschieden werden. Für das Wohnquartier ist ein gesonderter Wettbewerb mit namhaften Architekten geplant.

  • Donnerwetter, lese ich hier richtig? Herzog & de Meuron und BIG nehmen an dem Wettbewerb teil? Das steigert meine Erwartungshaltung deutlich, was die aus dem Henninger Turm machen. Große Namen! Sehr gute Nachricht, in jedem Fall!

  • Krokodilstränen

    Du liest richtig. Die Druckausgabe der FAZ zitiert heute einen bunten Strauß Beteiligter zum Thema Henninger-Turm: Zu Wort kommen "der Sprecher des Planungsdezernats", ein "Berater des Bauherrn", Olaf Cunitz (Grüne) und Jan Schneider (CDU). Allseitiger Grundtenor: Oh wie schade es wäre, fiele der Turm, wenn seine Umnutzung ausschiede. Im Vordergrund müssten Anstrengungen stehen, um den Erhalt zu sichern. Et cetera bla bla. Kaum einen Atemzug später hört man wie aus einer Kehle gesprochen beschwörende Projektionen eines Neubaus: "Etwas richtig Neues" beispielsweise.


    Obige "Umnutzungsausscheiden"-Öffnungsklausel sei Bestandteil des Vertrags mit der Stadt. Man muss nicht wirklich zwischen den Zeilen lesen, um vorherzusehen, dass die Gutachter, Architekten, Statiker, Behörden und Denkmalamtsgesandten zu dem Schluss kommen werden, dass eine Umnutzung des Turms "ausscheide" und er einem Neubau weichen wird. Die FAZ bereitet schon vor: Die Silowände seien nur 18 cm dick, die Silohülle habe statische Funktion und könne daher nicht aufgebrochen werden (etwa für Fenster), eine wirtschaftliche Nutzung würde ohne deutlich dickere Wände nicht möglich.


    Bereiten wir uns also schon einmal auf ein neues Hochhaus mit vielleicht spektakulärer Architektur vor. Da sich kaum andere Hochbauten in der Nähe befinden, könnte hier in ein Solitär entstehen, dem man guten Gewissens deutlich mehr architektonische Freiheiten gönnen kann, als beispielsweise einem neuen Bauwerk im Goetheplatz-Bestand (auch wenn dort kein Hochhaus entsteht, gab es eine Diskussion über den Grad der Entwurfsrücksichtnahme). Meiner Meinung nach darf bzw. sollte ein neues Hochhaus innerhalb des Areals aber näher an die bestehenden Hochhäuser (Holiday Inn) rücken, um etwas näher an eine Haufenbildung zu kommen - beispielsweise an der Aschaffenburger Straße (Karte). Dem steht jedoch der Bebauungsplan im Weg, der ohne langatmigen politischen Willen nicht geändert werden kann.


    Nachtrag: Südlich des Turms, am Hainer Weg, stehen in ziemlicher Nähe zwei Wohnhochhäuser. Mir geht es oben aber eher um die Fernwirkung. Und die haben der jetzige Henninger-Turm, das Holiday Inn und die Wohnhochhaus-Bögen an der Mailänder Straße. Auf diesem Foto in diesem Beitrag von letztem Jahr.

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Ich fände es schade wenn der Henniger Turm verschwinden würde. Es st einfach ein Wahrzeichen Frankfurts. Zudem ich selbst oft und gerne die Aussichtsplattform und das Drehrestaurant (auch wenn es sicherlich nicht das beste war) besucht habe.
    Wenn es sich allerdings nicht vermeiden lässt das der Turm abgerissen wird, dann bitte keine rein profitorientierte langweilige Investorenkiste, sondern ein Bauwerk wie mein Vorrdener schon hervorhob, gerne auch herausstechen darf, mit öffentlicher Nutzung in Form von Aussichtsplattform als auch Restaurant in den obersten Etagen, das muss möglich sein.

  • Ich bin heute durch Zufall an der Henninger-Brache vorbeigekommen. Es ist schon beeindruckend welche Dimension diese Leerfläche innerhalb von FFM hat. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mich der Anmutung des Henninger-Turms nicht entziehen. Um es kurz zu sagen: meiner Meinung nach ist das Ding potthässlich. Ich kann zwar verstehen, dass viele Frankfurter aus Sentimetalität an dem Bauwerk hängen, aber architektonisch rechtfertigen lässt sich das meines Erachtens nicht. Der Turm ist Zweckarchitektur mit dem typischen Charme 50-ziger Jahre. Dass Henniger den Turm durch seine Werbung so populär gemacht hat ist sicher ein Marketing-Geniestreich, schöner wird das Gebäude dadurch aber nicht. Ich plädiere daher für Abriss und Neuerichtung als Hochhaus mit einer Reminiszenz an den Turm. Sorry liebe Frankfurter, aber das musste mal gesagt werden ;-).

  • Meine Meinung nach stellt der Henniger-Turm für Sachsenhausen architektonisch, insbesondere in der auch schon angesprochenen Fernwirkung, wohl das geringste Problem dar. Zunächst mal ein bisher unveröffentlichtes 65 Megapixel-Panorama von Sachsenhausen (Achtung, 26 Megabyte!), das ich Ende September 2011 vom Domturm gemacht habe:



    (Klicken zum Vergrößern)


    Man kann unschwer erkennen, dass es mindestens ein, wenn nicht zwei Dutzend Gebäude gibt, die selbst bei einigermaßen objektiver Betrachtung abseits von Geschmacksfragen echte Bausünden darstellen. Und die wurden weit später gebaut als der Henniger-Turm.


    Diese Versuche, diesen jetzt nach Jahrzehnten plötzlich zu einer Bausünde oder einer architectura non grata hochzustilisieren, kann ich mir irgendwie nur in der romantischen Sehnsucht erklären, dort könnte man mit einem Ersatzbau eine Art Brückenkopf für eine spektakulären Sykline auch in Sachsenhausen schaffen.


    Und man kann es drehen und wenden wie man will, der Henniger-Turm ist trotz seines nicht ansprechenden Äußeren ein Frankfurter Wahrzeichen geworden, und von typischer 1950er Jahre-Architektur ist er auch weit entfernt. Ich wüsste jedenfalls deutschlandweit kein vergleichbares Bauwerk und halte ihn aus Denkmalschutzgründen für unbedingt erhaltenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA () aus folgendem Grund: Rächtschraibunk

  • Ich (als Frankfurter Bubb) bin auf jeden fall für den erhalt.
    Das hat mehrere Gründe!
    1. Ist es ein Wahrzeichen.
    2. Was wäre rund um den Henninger Turm ohne Henninger Turm;)
    3. Kann man aus dem Grundgerüst des Turms einiges machen! Ich hab vorhin ein modernen entwurf entdeckt der mir sehr gut gefällt. Mit einer Kunstvollen Stahlkugel on top, die an die alte Spitze erinnert. Und auch der unspäktakuläre Turm selbst wirkt auf dem Entwurf echt spannend und schon fast ein bischen dynamisch!
    http://img710.imageshack.us/img710/8905/harnacke001.jpg
    Wenn das letzen endes das Ergebnis einer Umnutzung wäre und der Turm sich dann auch dem Rest des Areals gut fügt, wär es wirklich wünschenswert den Henninger Turm zu erhalten.


    Quelle:http://www.google.de/imgres?im…r:6,s:36&biw=1234&bih=691

  • Dein geposteter Entwurf, SkylineSGE, kann doch nur ein Neubau sein. Wenn die Wände des Silos jetzt schon zu dünn sind um überhaupt Fenster zu erlauben, werden diese riesigen Fensterflächen doch gar nicht technisch möglich sein....

  • Ich denke auch, wenn man das Gebiet noch wirtschaftlich nutzen will, wird man um einen Neubau nicht herum kommen. Allerdings ist die Architektur des Henniger Turms einzigartig in Frankfurt.
    Wie wärs mit einem "Neubau Henniger Turm", in einer größeren Dimension.
    Ein mindestens 150m hoher Wohn und/oder Büroturm, ähnlich der Visualisierung von SkylineSGE.
    Im Städteranking mit den höchsten Gebäuden Europas würden wir dann auch mit London gleichziehen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/L…r_Wolkenkratzer_in_Europa

  • Für mich kommt auf jedenfall nur der Abriss in Frage. Frankfurt braucht ein deutlich ansprechenderes Bauwerk als der jetzige Turm.Ein spektakuläreres Wahrzeichen.


    Mein Vorschlag, einen anderen ,neuen Turm mit deutlich höherer Höhe.Wie der Reunion Tower in Dallas. Das währe ein richtiges ,schönes Wahrzeichen für Frankfurt.

  • Manche scheinen immer noch zu glauben, wir wären in Dubai. :nono: Diese Rufe nach höher, spektakulär, Landmarke – erstmal sollte man doch nach der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen eines solchen Hochbaus fragen, oder? Bauen für Ratings in Wikipedia-Listen? Oder für Luxuswohnungen für zwei Dutzend Menschen, damit die die Sicht auf die Skyline genießen können? Und das zum Preis des Abrisses eines Frankfurter Wahrzeichens? Die Wegwerfmentalität scheint auch im Bauwesen angekommen zu sein...

  • Ich spreche nicht von einem Hochhaus.Ich rede von einem höheren und schöneren Aussichtsturm. Einen Turm mit grosser Drehkuppel wo man wieder ein Restaurant und eine Aussichtsplattform unterbringen kann. Auch noch vieles andere. Der Reunion Tower in Dallas ist ein Aussichtsturm,der zum Hyatt Regency Hotel dazu gehört.Diesen Turm stelle ich mir auch in Frankfurt vor.

  • RMA, ich bin oft der gleichen Meinung wie Du, jedoch was soll ein leer stehendes Getreide-Silo für ein Nutzen haben? Als, reines Wahrzeichen ist der Turm nicht ansprechend genug, meiner Meinung nach.
    Gut, er ist Hoch und steht auf einem Hang, was ihn noch höher wirken läßt. Aber, das würde auch auf einen Neubau zutreffen. Ein schöner Wohnturm, am besten mit der Auflage eines Turmabschlußes ähnlich dem jetzigen Henninger-Turm mit Turm-Restaurant, oder eine Besucher-Plattform, würde ich vorziehen.
    Wobei, ein Wohnturm, vermutlich nicht höher als 60 m sein würde, wegen den dt. Bauvorschriften. Aber, mit dem Turmabschluß könnte der neue Turm vielleicht wieder als Wahrzeichen dienen.

  • Ich finde den Kommentar auf FAZ.net ganz passend.


    Da hätte man das technische Rathaus oder das technische Museum auch als Wahrzeichen deklarieren können. War ja auch was typisches für Frankfurt...


    Wenn man auf dem Gelände Wohnhochhäuser plant, sollte die Verkehrsanbindung durch einen U-Bahn oder Tram-Anschluss auch erweitert werden.

  • Zitat von FAZ.net

    Für Zugezogene ist der hohe ideelle Wert, den viele Frankfurter dem Henninger-Turm beimessen, ein Rätsel. Der klobige Turm mit drehbarem Bierfass auf dem Dach ist architektonisch belanglos. Seine Form wirkt, als hätte ein Zweijähriger mit Bauklötzen gespielt: Auf einen Quader wurde ein Zylinder gestellt. Fertig war das Wahrzeichen der Henninger-Brauerei.


    Auf wieviele Wolkenkratzer trifft das nicht auch zu? Sehr objektiv...


    Ansonsten ist der Vergleich mit HM und TR Äpfel und Birnen. Beide standen in der Altstadt, und hatten weder historisch, architektonisch noch von der Baumasse irgendetwas mit dieser zu tun. Der Abriss war nur folgerichtig in einer Zeit, in der man Architektur wieder als Städtebau, und nicht als autistisches Aneinanderreihen von Solitären begreift, wie man es in den 1960er und 1970er Jahren mit Wonne praktizierte. Der Henniger-Turm steht dagegen auf der grünen Wiese und tut niemandem weh.

  • Der Henninger-Turm wird - in seiner jetzigen Gestalt - wohl nur von einer Minderheit in Frankfurt ernsthaft vermisst werden, wohl aber würde es Ärger geben, wenn da nichts mehr wäre, wenn es also keinen Ersatz für das volumninöse Gebilde, welches man an dieser Stelle seit Jahrzehnten erwartet, gäbe. Also ein zweckdienlicheres Hochhaus an dieser Stelle macht einfach Sinn.

  • Egal was kommt: Schade wäre es mir nur um das Drehrestaurant mit dem besten Ausblick auf die Stadt (mit Rundumblick!). Und das auch noch, ohne sich dabei bewegen zu müssen;).


    M. E. ist absolut n i c h t davon auszugehen, daß ein Investor eine öffentliche Zugänglichkeit (gleich welcher Art) an der Spitze schaffen wird. Es rechnet sich wohl einfach nicht ("Wer soll das bezahlen...?").:mad:.


    Diesbezüglich ist man in Frankfurt schon oft genug enttäuscht worden (Messeturm, KaiserKarree/TaunusTurm, Grand Hyatt schaun mer mal...)

  • Die FNP hat heute nochmals den Henninger Turm zum Thema:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…n_rmn01.c.9577648.de.html


    Interessant ist dabei die Info, dass der Henninger Turm anfangs gar nicht beliebt war: Verschandelt die Aussicht.


    Das ist heute nicht anders: "Der Henninger-Turm muss bleiben und darf sich nicht verändern", fordern viele.


    Ich bin mir sicher, wenn erstmal ein neuer (neugebauter oder umgebauter) Turm/Haus steht, werden sich die Leute daran gewöhnen. Aber man stänkert im diesem Lande halt zu gerne gegen alles Neue und jede Veränderung.

    Einmal editiert, zuletzt von Megaxel () aus folgendem Grund: Fehler korrigiert

  • Ich bin mir sicher, wenn erstmal ein neuer (neugebauter oder umgebauter) Turm/Haus steht, werden sich die Leute daran gewöhnen


    Grandiose Argumentation. Die abartigen Hinterlassenschaften v. a. der 1960er und 1970er Jahre sind ja der beste Beweis dafür: gewöhnen kann man sich an alles. Muss man deswegen alles hinnehmen, wozu man offenbar lange bereit war?


    Glücklicherweise gibt es heute wieder Leute, die sich sowas wie städtische Identität und auch Wahrzeichen wünschen. Diese erst in den letzten Jahren gewonnene Mündigkeit als „Wutbürgertum“ abzustempeln ist gelinde gesagt etwas einfach gedacht.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()