"Splash the Cash" -- ernsthaft?
Wenn man mit dem Spruch auf das AMG G63-Klientel abzielt, wurde offenbar übersehen, dass es an einer für das Sky Bar-Publikum einsehbaren Vorfahrtmöglichkeit mangelt.
"Splash the Cash" -- ernsthaft?
Wenn man mit dem Spruch auf das AMG G63-Klientel abzielt, wurde offenbar übersehen, dass es an einer für das Sky Bar-Publikum einsehbaren Vorfahrtmöglichkeit mangelt.
Und bestimmt mit Verzehr Zwang. Um das zu umgehen, sollte man einen Obolus für die reinen Besucher der Aussichtsterrasse (wie bei Maintower) einführen.
Und bzgl. des Namens: Schrecklich.
Die Lobby ist irre geworden. Auf der ONE-Homepage gibt es Illustrationen - die Goldpaneelen wirken vor Ort noch besser.
https://www.one-frankfurt.de/gallery/
Das Motto des Interior Designs laut Webseite: „The Art of Money“. Das erklärt wohl auch das hier nun diskutierte "Splash the cash".
Wegen rioreisers Beitrag begab ich mich in der Mittagspause heute nicht ans Büffet, sondern machte mich auf den Weg zur Brüsseler Straße. Und die kurze Reise hat sich gelohnt. Das Hochhaus machte auf Ebene Null einen schon recht vollständigen Eindruck. Zwar sind weite Teile der Erdgeschoss-Fassade noch mit Zäunen abgesperrt. Doch die Fenster sind gereinigt, was nach einer langen Bauphase wie gewohnt einen ganz anderen Eindruck verschafft. Nicht zuletzt hat das Hotel nhow seine Schriftzüge aufgehängt. Ein paar Impressionen:
Die Hotelrezeption ...
... mit den besagten Paneelen im Hintergrund:
Der Haupteingang des Hotels liegt zwischen Parkhaus und Hochhaus:
An der Nordostseite, zum Platz der Einheit, dürfte der Haupteingang zu den übrigen Bereichen entstehen. Die Anschrift ist Brüsseler Straße 1.
Die Stützen wurden offensichtlich roh belassen:
Bilder: Schmittchen
Anhänger der Ebenmäßigkeit werden sich wohl auch daran stoßen – der außenliegende Sonnenschutz, sehr ungewöhnlich bei einem Wolkenkratzer und hier zudem in einer deutlich abweichenden Farbe. Inzwischen ist er in Gebrauch und aus größeren Distanzen eher auffälliger als aus den folgenden Perspektiven. Und doch ist der Sonnenschutz für meine Wenigkeit eher willkommene Belebung der großflächigen Fassade als Störung von Gleichmaß.
Bilder: Schmittchen
Sechs Wochen nach Schmittchens vorletzem Beitrag steht das nhow Hotel nun kurz vor der Eröffnung. Die Skybar braucht wohl noch ein paar Wochen länger. Anbei zwei ergänzende Bilder
Heute wurde das Hochhaus nach vier Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Im Rahmen eines Festaktes am Abend wird die Inbetriebnahme mit der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus, dem Frankfurter Stadtrat und Dezernent für Planen, Wohnen und Sport, Mike Josef, und rund 300 geladenen Gästen gefeiert.
Einzelheiten stehen in einer soeben erschienenen Pressemitteilung. Daraus die Daten und Fakten:
Adresse: Brüsseler Straße 1-3, 60327 Frankfurt
Gebäudeart: Hochhaus
Nutzungsarten: Büro, Hotel, Konferenz, Coworking, Restaurant, Café, Bar
Höhe: ca. 190 Meter
Geschosse: 49, inkl. Erdgeschoss
Mietfläche: ca. 68.000 m²
Mietfläche Büro: inkl. Coworking ca. 45.000 m²
Mietfläche pro Etage: je nach Grundriss ca. 1.500-1.600 m², inkl. Nebenflächen
Hotelpächter: NH Hotel Group mit der Marke nhow
Hotelnutzung: 1.-14. OG
Hotelzimmer: 375
Coworking-Betreiber: Spaces
Coworking-Mietfläche: 15. +16., 19.-21.- OG. Ca. 7.000 m² mit ca. 650 Arbeitsplätzen
Parkplätze: 472
Fahrradstellplätze: 610, davon 33 Ladefächer für E-Bikes
Zertifizierung:
- Vorzertifikat DGNB-Platin für Nachhaltigkeit
- WiredScore Zertifikat in Platin für beste Konnektivität
- SmartScore Zertifikat in Platin für bestes digitales Nutzererlebnis
Fertigstellung: Sommer 2022
Eröffnung Coworking: 1. August 2022
Eröffnung Hotel: 29. August 2022
Eröffnung Skybar: voraussichtlich Herbst 2022
Bilder des fertig gestellten Hochhauses, alle Fotos lassen sich vergrößern. Die Shared Lobby:
Die Showtreppe des nhow Frankfurt in der Shared Lobby:
Zwei Bilder der Bürofläche des Mieters Cloud Imperium Games:
Abendansichten mit Blick auf die Skyline:
Die Illumination des Hochhauses, die im Testbetrieb aus Nordwesten so aussah.
Alle Bilder: CA Immo / Klaus Helbig
Mittlerweile sind auch Bilder der "Skybar" publik geworden, etwa in der FAZ und in diesem Artikel. Betrieben wird sie bekanntlich vom Hotel "nhow Frankfurt", dessen Manager mit "uns war es auch ein Anliegen, dass diese Bar allen offen steht" zitiert wird. In einigen Wochen geht es demnach los, dann wird von 18 bis 1 Uhr geöffnet sein. Cocktails ab 9 Euro.
In diesem Zusammenhang hat das Forum Fotos erhalten. Vielen Dank.
Aussichten ...
Bilder: N. N. für deutsches-architekturforum.de
Kaum ist man ein paar Tage weg, wird das Hochhaus mit einem Schriftzug versehen. Jedenfalls an der Nordwestseite:
Bild: Schmittchen
Abgesehen von der Auskragung sieht der fertige Neubau richtig gut aus. Die weißen Fassadenbleche lassen das Gebäude in der Skyline erstrahlen und die schwarzen Sonnenblenden erzeugen einen verstärkenden Kontrast. Kann sich sehen lassen!
Ja, ich muss auch zugeben: die schwarzen Sonnenblenden lassen die Fassade - je nach Nutzung - recht lebendig erscheinen und kaschieren zudem die Unregelmässigkeiten in der Fassadenstruktur. Ich hatte auch Schlimmeres befürchtet.
Insgesamt mag ich den weissen Körper in der Skyline sogar - vor allem in der Fernsicht auf den Messepulk und im Gesamtbild.
Der Überhänger wird oft kritisiert. Ok. Aber er hat Effekt. Zumindest erfüllt er aus manchen Blickwinkeln die ikonische Darstellung der Eins, also des One. Ob beabsichtigt oder nicht.
Also fällt mein Fazit im Stadtbild nach Fertigstellung auch etwas milder aus, als ich selbst befürchtet hatte.
Zum Turm gehört ja auch noch das Parkhaus. Nun - das ist immer noch frech. Und frech bedeutet in diesem Fall nichts avantgardistisch positives. Ich frage mich jedoch die ganze Zeit schon, wann die lahme Fassade endlich mal von Vermarktern für Grossflächenwerbung entdeckt wird. Das würde dem Ganzen dann wieder eine gewisse urbane Frechheit geben können.
Schmittchen und Serendip hatten in '22 schon ausführlich Bilder von der umlaufenden - also keine Unterbrechung der EG-Fläche für die Gebäudeandienung, ein Novum in den Frankfurter Hochhäusern - und dadurch geräumigen Lobby eingestellt.
Das kleinstmögliche Einzelbüro mit ca. 2,6 m Breite mit Blick auf den Hbf. Der rohe Beton zwischen den Paneelen soll sichtbar sein.
Eine noch nicht ausgebaute Etage, deren Ausbau nach den Mieterbedürfnisse (87% Vermietungsquote) in Bälde beginnt dürfte. In diesem Zustand wären ca. 800 qm anmietbar. Kleinste anmietbare Fläche sind 400 qm also 4 solcher Teilflächen pro Etage. Die Hotelfläche wäre später in Bürofläche konvertierbar.
Andere Etage zwar, zeigt jedoch im Detail den lichten und luftigen Entwurf und wie die feinen grauen Betonflächen gut mit dem Weiß korrespondiert.
Vom zuvor gezeigten Bild jetzt auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite angelangt ein Blick in die Fläche. Die Stützen haben ebenfalls die fein gearbeitete Oberfläche, die jedoch leicht schimmernd und dadurch edel wirkt.
Bilder: main1a
ONE ist mit seiner freundlichen und aufhellenden Fassade ein großer Zugewinn für die Frankfurter Skyline. Die Fassadengliederung mit den vor- und rückspringenden Lisenen erzeugen eine schöne dreidimensionale Wirkung. Und auch die außenliegenden schwarzen Sonnenblenden verstärken die lebendige Wirkung.
Von innen sind die Sonnenblenden gar nicht so dunkel, wie vermutet werden könnte. Sie bestehen aus Lamellen und lassen ausreichend Tageslicht in die Räume vordringen. Außerdem sind sie individuell steuerbar.
Auf den vorgangegangenen Bildern ist auch gut die großzügige Deckenhöhe in den Büroräumen erkennbar, Das ONE ist somit auch für zukünftige Erfordernisse, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht erahnt werden können, gewappnet.
Das bereits geöffnete Hotel ist ein NH Hotel Group mit der Marke nhow. Jedes nhow-Hotel hat ein anderes Thema. In Frankfurt geht es natürlich um Banken und Geld. So hängen in den Zimmern "Geldscheine" an den Wänden und die Wände der Lobby sind aus "Goldbarren" gemacht.
Manch einer badet sogar im Gold.
Noch zwei Bilder der sehr gelungenen Fassade:
Fotos: Beggi
Also als großen Zugewinn für die Frankfurter Skyline sehe ich das ONE überhaupt nicht.
Ich war vor einigen Tagen dort unterwegs und enttäuscht angesichts der großen versiegelten Fläche rundherum, dort herrscht praktisch null Aufenthaltsqualität (und das bei einem Lifestyle-Hotel und dem Eingang zum Skyline Plaza). Über die Gestaltung des Parkhauses wurde auf den vorherigen Seiten ja schon genug gesagt. Aus der Nähe wirkt die Fassade noch einigermaßen annehmbar, aber aus der Ferne sieht besonders die breite Seite einfach nur wie ein fetter heller Klotz aus, dazu noch das überstehende Technikgeschoss (gleiches Problem wie beim Grand Tower). Die Auskragungen wirken wie gut gewollt, aber schlecht gemacht. Sie erzeugen eine Disharmonie, aber sind zu klein, um einen wirklichen "Wow"-Effekt auszulösen. Der Projektentwickler hat hier billig eine große BGF aus dem Boden gestampft. Armselig, wenn man bedenkt, dass dieser Turm das sechsthöchste Hochhaus Deutschlands ist.
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Sorry, das sehe ich ziemlich anders.
Zitat: "... aber aus der Ferne sieht besonders die breite Seite einfach nur wie ein fetter heller Klotz aus".
Meine Wahrnehmung:
Die breite Seite wirkt massig und monumental. Gerade die breite Seite gefällt mir aus diesem Grunde sehr gut.
Ich teile Deine Kritik an einzelnen "Details" der Kubatur und v.a. an Defiziten dieses Projektes im räumlichen Nahbereich (letzteres sollte sich noch verbessern lassen).
Insgesamt bin ich mit dem ONE aber sehr zufrieden. Gerne mehr noch von solchen "Klötzen". Sie geben der Skyline einen Eindruck von "Wichtigkeit" und "Macht".
HH-Kubaturen von "dünn und hoch" haben wir in Ffm. wahrlich genug.
Immer wieder schön anzusehen sind die wechselnden Licht-Formationen des ONE. Gelungen bis ins Detail!
Fotos: Beggi
ONE in der höchsten Kategorie
Als erstes und einziges Hochhaus weltweit wurde der Turm ONE von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in der Kategorie "Diamant" ausgezeichnet. Dabei wurden nicht nur ökologische Aspekte berücksichtigt. Auch die Architektur und die städtebauliche Einbindung wurden gewürdigt.
Kurzer FAZ-Artikel hierzu.