Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Bahnhof Lichtenberg soll Hub für Nachtzüge und Fernbusse werden

    Der Bahnhof Lichtenberg war einst der wichtigste Fernbahnhof Ost-Berlins - ebenso wie der Bahnhof Zoo bekanntlich für den Westteil der Stadt. Und ganz ähnlich wie der Bahnhof Zoo verlor auch das Pendant in Lichtenberg nach der Wende stark an Bedeutung (aktuell halten dort neben mehreren S-Bahnen und der U5 auch einige Regionalzüge mit 85.000 Fahrgästen pro Tag). Und wiederum ähnlich wie in den vergangenen Jahren beim Bahnhof Zoo geht nun auch hier vom Bezirk ein Impuls zur Renaissance aus:

    -So hat die BVV in einem ersten Schritt bereits beschlossen, dass der Bahnhof zu einem Hub für Nachtzüge entwickelt werden soll (sowie wohl auch Flix-Züge, falls ich das richtig verstanden habe). Die entsprechenden Kapazitäten sind demnach wohl nach wie vor vorhanden.

    -Außerdem will man möglichst auch ergänzend zum ZOB einen kleinen Hub für Fern-Busse aufbauen, damit die Bewohner der östlichen Bezirke diese künftig deutlich besser nutzen können. Hierfür wäre jedoch ein gewisser baulicher Aufwand am Vorplatz des Bahnhofs zu leisten. Aktuell berät der Verkehrsausschuss diese Pläne daher erst noch genauer, damit man dann hoffentlich bald im nächsten Schritt BVG und Deutsche Bahn mit ins Boot nehmen kann.

    -Falls es zu dem "Mini-ZOB" kommt, könnte man im Zuge des Umbaus auch ein Fahrradparkhaus sowie einige E-Ladesäulen installieren.

    -Insgesamt betrachtet man die Aufwertung des Bahnhofs somit als Beitrag zur Mobilitätswende sowie als Stärkung der Mobilitätsangebote in den östlichen Bezirken der Stadt.


    Falls das alles so gelingen sollte, fände ich das schon ziemlich erfreulich. Auch die B.Z. zeigt sich sehr angetan von den Plänen.

    Basisartikel der B.Z.

    Kommentar der B.Z.

  • Update zu Maßnahmen an der Linie U2, fotografiert von mir am 06.03.



    Die Baumaßnahmen für einen Aufzug am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz

    r_13sjnf.jpg


    Vor einigen Jahren wurde der U-Bahnhof Spittelmarkt saniert und seinem Ursprungszustand (inkl. der Öffnungen zum Wasser) angenähert. Schnell zeigten sich aber Feuchtigkeitsschäden an den Bauwerksdecken. Inzwischen wir die Decke also nochmal saniert

    sp_1lxkh1.jpg




    d.

  • Im Dezember 2022 sollte ein erster Teil der City-S-Bahn (ehemals S21) als Interimslösung vom Bahnhof Gesundbrunnen zum Hauptbahnhof im Pendelverkehr in Betrieb gehen. Allerdings verzögert sich die Inbetriebnahme weiter. Einen neuen Termin gibt es noch nicht.

    Grund: Lieferengpässe bei Schaltanlagen und speziellen Betonbauteilen wie Kabelschächten und -kanälen. Und aufgrund von Corona fehle Fachpersonal insbesondere bei der Planung.


    Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit dem neuen unterirdischen Bahnhof am Hauptbahnhof sollte 2026 erfolgen. Auch dies wird sich verzögern.

    Grund: Korrosion an einem Fundament der Humboldthafenbrücke.


    Voraussichtlich Mitte des Jahres sollen neue Termine genannt werden.


    Pressemitteilung der Bahn

  • Umbau und Modernisierung Bahnhof Schöneweide

    Die Berliner Zeitung fasst in einem längeren Artikel - inkl. zweier Visus - die aktuellen und geplanten Umbauarbeiten am Bahnhof Schöneweide zusammen, den täglich ca. 20.000 Fahrgäste frequentieren. Die DB baut hier ja schon seit einigen Jahren.


    Anlass ist der Beginn der Bauarbeiten durch die BVG am 15.03. Dabei werden 50 Millionen Euro investiert, die sich BVG und Senat je zur Hälfte teilen. Ende 2024 will man fertig sein.


    Bis dahin ist viel zu tun. Gebaut werden ein neuer Tunnel für die Straßenbahn, eine neue Wendeschleife, ein neuer Busbahnhof mit 8 barrierefreien Haltestellen und auch ein großes unterirdisches Regenrückhaltebecken. Des Weiteren werden 1,6 km Gleise, zehn Weichen, 57 Masten mit 2,2 km Fahrdraht sowie 4,5 km Bahnstromkabel gebaut bzw. verlegt.


    Einschränkungen wird es zwischenzeitlich auch für den Autoverkehr geben. Phasenweise wird auf der Michael-Brückner-Straße nur ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung stehen.

  • Update U-Bahntunnel- und Straßensanierung Chausseestraße, fotografiert von mir am 12.03.2022



    Inzwischen sind die Arbeiten auf der westlichen Fahrbahnhälfte in diesem Abschnitt beendet, bis auf die finale Asphaltschicht ist hier alles fertig. Nun kommt die östliche Fahrbahnhälfte mitsamt des darunter liegenden Tunnelbereichs dran...

    c_11qkds.jpg


    c_2jujgi.jpg


    c_34oj9s.jpg


    Die Gehwege schlie0en jetzt nahtlos an die bereits im Zuge des BND-Neubaus neu angelegten Abschnitte an...

    c_4q2ksg.jpg



    d.

  • Straßenbahnbau Hauptbahnhof-Turmstraße, Abschnitt Turmstraße und Rathenower Straße, fotografiert von mir am 12.03.2022


    Fast im ganzen Bereich der späteren Trasse laufen die Arbeiten, lediglich an der Kreuzung Turmstraße/Rathenower Straße ist noch nicht begonnen worden. Deutlich wird hier, welcher Aufwand in der Spartenverlegung liegt. Letztlich ist die Straßenbahn hier also auch ein Mittel zur Erneuerung der in die Jahre gekommenen Infrastruktur. Ob Beleuchtung, Böden oder Fahrbahnbeläge, der Straßenraum zeigt sich total abgewirtschaftet...


    t_1n8jxh.jpg


    t_22ijyr.jpg


    t_50xjvz.jpg


    t_6dzkto.jpg


    t_3phj5t.jpg


    t_4rgjqm.jpg


    t_6dzkto.jpg


    t_7jhjhh.jpg


    t_8ppjwc.jpg


    t_9otjk4.jpg


    t_107kkgi.jpg


    t_11ovjaz.jpg


    t_12aqkqs.jpg



    d.

  • Straßenbahnbau Hauptbahnhof-Turmstraße, Abschnitt Alt-Moabit und Invalidenstraße, fotografiert von mir am 12.03.2022



    Dieser Abschnitt ist schon deutlich weiter, sicher auch, weil man hier zügig die Straßensperrung für die Tram und auch den MIV wieder aufheben will. In der Invalidenstraße werden abschnittsweise die Gleise verlegt um die Grundstücke nicht komplett für Anlieferungen und Rettungsfahrzeuge zu blockieren


    t_13crkng.jpg


    t_14thjwz.jpg


    t_156oks5.jpg


    t_16stjqd.jpg


    t_17vckg9.jpg


    t_181skzv.jpg


    t_19egkar.jpg


    t_20e0k1r.jpg


    t_21lgj0k.jpg


    t_22zpj2v.jpg


    t_237wklf.jpg


    t_24h9jbq.jpg



    d.

  • U-Bahnhof Birkenstraße - Aufzug und Treppe Nord freigegeben

    Zuletzt hier


    Jetzt ging es doch recht schnell. Gestern wurden der neue Aufzug und Treppenzugang in der Wilhelmshavener Straße freigegeben bzw. in Betrieb genommen. Der jahrelang gesperrte umliegende Straßenbereich wurde ebenfalls fertiggestellt und ist wieder für Fahrzeuge passierbar. Mittelinsel, Blindenleitstreifen, Fahrradbügel - alles da.


    EDIT 21.03.2022: Hier noch ein Kurzartikel dazu aus dem etwas schrillen Portal moabit.net. 8)


    Auch der Bahnsteig samt Seitenwände ist mittlerweile komplett fertig und neu verfliest. Nur die Verteilerhalle samt Treppen harrt noch der Fertigstellung (siehe Bild aus dem Beitrag zuvor).


    u_birkenstr01.jpg


    u_birkenstr02.jpg


    u_birkenstr03.jpg



  • #232
      Backstein


    Das ist sehr gut geworden.

    So kann man meinetwegen noch viel mehr dieser seltsam leeren Berliner Straßen gestalten, unabhängig dav on, ob es eine U-Bahn-Station ist oder eventuell ein Café, eine Skulptur oder ein hübsch eingefasster Baum.

  • Neue Radfahrerbrücke über die A111 in Pankow

    Ein kleines, aber für Radfahrer nicht unbedeutendes Verkehrsprojekt im Norden Pankows: Hier wurde die Königsteinbrücke über die A111 neu gebaut (Lage s. OSM). Die alte Brücke verlief schnurgerade und war in schlechtem Zustand, zudem konnte sie aufgrund des zurzeit stattfindenden Ausbaus der A111 nicht erhalten bleiben.


    Die neue Brücke wurde für den Radverkehr optimiert, da sie Teil des Pankeradwegs und des Radwegs Berlin-Usedom ist. Mit langen, geschwungenen Rampen auf beiden Seiten, ausreichend breit und natürlich asphaltiert, bietet sie den Radlern deutlich mehr Komfort als der Vorgänger. 2021 dürfte sie freigegeben worden sein.


    Hier die westliche Auffahrt (Blick nach Osten):


    radbuecke_a111_01.jpg


    radbuecke_a111_02.jpg


    Die östliche Rampe:


    radbuecke_a111_03.jpg


    Blick von der Brücke auf in Ausbau befindliche A111:


    radbuecke_a111_04.jpg

  • Radschnellweg quer durch Berlin


    Bis zum Jahr 2030 soll quer durch Berlin ein knapp 39 Kilometer langer Radschnellweg entstehen, der vom U-Bahnhof Hönow bis zur Grenze zwischen Spandau und Dallgow-Döberitz gehen und insgesamt sechs Bezirke durchqueren soll.

    Geplant wird die Route von der landeseigenen Infravelo. Insgesamt wird die Strecke 151 Kreuzungen passieren, davon 89 mit Ampeln. An den Knotenpunkten soll der Radschnellweg bevorzugt werden, um mit dem Fahrrad ähnlich schnell sein zu können wie mit dem Pkw. In Mitte sehen die Planer zwei Besonderheiten vor: Sowohl am Alexanderplatz als auch am Brandenburger Tor soll die Führung der Radschnellverbindung aufgeteilt werden.


    Einen Bericht von Infravelo zur Infoveranstaltung am 6. April gibt es hier. Der Livestream dazu kann auf YouTube angeschaut werden.


    Hier ein Bild des Radwegs an der Straße des 17. Juni:


    Copyright: Infravelo

  • So sehr ich mich als passionierter Freizeit- und Berufsradler über bessere Radinfrastruktur und eine bessere Verteilung der Verkehrsflächen zugunsten des Umweltverbundes freue, so sehr schockieren mich mal wieder die unendlich langen Realisierungszeiträume. 2016 kam die erst3 R2G-Koalition und mit ihr die ersten Pläne für den Bau von Radschnellverbindungen. Wenn die Ost-West-Trasse 2030 in Gänze fertig ist, sind das 14 Jahre oder mehr als eine halbe Generation.

  • Zumal da nur wenig wirklich neu gebaut wird. Da ist ja kaum etwas aufwendiges dabei auf der Route. Wieviele Ingenieursbauwerke wird es da geben?


    Das relative scheitern beim Ausbau des Radwegenetzes - einer im Grunde einfachen Aufgabe - lässt jedenfalls tief blicken. Über das Warten darauf werden wir alt und grau.

  • Ganz so banal ist die zu planende Infrastruktur dann doch wieder nicht, immerhin soll mit ihr auch eine generelle Umgestaltung des Straßenraums einhergehen, z.B. breitere Bürgersteige, mehr grün und das Entsiegeln von vormals asphaltierten/betonierten Flächen. Und meine Wunschvorstellung für den Bereich Ernst-Reuter-Platz, eine kreuzungsfrei vom Autoverkehr über dem Platz schwebende Rundkreis-Verbindung nur für Räder und Fußgänger, wäre dann auch inklusive der dafür nötigen Rampenbauwerke ein deutlich komplexeres Ingenieurbauwerk.


    Aber nichts davon ist tatsächlich so aufwendig, dass sich die extrem lange Realisierungszeit erklären lässt.

  • Ich glaube, einer der Knackpunkte ist der Satz: "...und insgesamt sechs Bezirke durchqueren soll".


    An allen Stellen wollen (uns sollen) alle mitreden. Bezirke, Anwohner, Parkplatzverteidiger, Freizeitradler vs. Alltagsradler, Fußgänger, der ÖPNV. Dann wird abgestimmt, moderiert, neu geplant, umgeplant... Und schon dauert ein für uns Laien einfaches Projekt plötzlich 10 Jahre.

  • So ist der Prozess aber dysfunktional. Berlin treibt es dabei selbstredend auf die Spitze. Die Tram zum Ostkreuz wird auch zur legendären Fehlplanung. Wie so viele andere.


    Berlin bräuchte eine Verfassungsreform!


    Aber nochmal zur 15jährigen Realisierung des Fahrradschnellweges. Da gibt es doch tatsächlich keine relevanten Bauwerke - oder?

  • A100 17. Bauabschnitt

    Der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel (SPD), plädiert für den Weiterbau der A100 nach Friedrichshain und Lichtenberg und kritisiert gleichzeitig die „krasse Fehlplanung“ der Elsenbrücken-Erneuerung, die einer A100-Verlängerung im Wege stünde.

    Er befürchtet nach der Eröffnung des 16. Bauabschnittes 2024 ein Verkehrschaos in Treptow.


    Mehr dazu in einem längeren Artikel in der Berliner Zeitung.

  • KaBa1, das ist es ja genau was einen dazu bringt sich die Haare auszureißen vor Wahnsinn, wenn man an die Berliner Verkehrspolitik denkt. Jeder macht was er denkt oder will oder glaubt für ihn und somit automatisch für alle anderen das Beste ist bzw. sein muss.

    Auf die Elsenbrücke gehe ich gar nicht erst ein, auf den Bahnhof Warschauer Straße, der einen U-Bahn-Weiterbau nur noch unter Abriss ermöglicht, einer Verkehrsgartenplanung in überdimensionierter Form auf der Leipziger Straße ohne die städtebaulichen Planungen oder auch U-Bahn-Vorplanungen mit zu berücksichtigen - dit is Berlin. Vom Kopfschütteln hat man schon ein Schleudertrauma.


    Diese Visualisierung der Straße 17. Juni im Post 2.913 ist natürlich nur wieder etwas für das Auge. Dort ist ein Fahrradweg vorhanden, nur halt in schlechtem Zustand, so wie die meisten auf Berliner Straßen. Hierbei ist noch zu beachten, es gibt soweit ich weiß bezüglich der Breite der Straße 17. Juni Denkmalprobleme wegen der Fassung der Straße. So einfach wird das nach meiner Information nicht gehen.


    Ich möchte hier niemand die Party vermiesen, ich fahre auch gerne und sehr viel Fahrrad. Nur ich persönlich wäre schon froh, wenn die bestehenden Fahrradwege in gutem Zustand gehalten werden und dass dort wo keine Fahrradwege sind und die Fassung der Straße es zulässt welche angelegt werden. Aber dann bitte mit Bordstein, ich will nicht so wie es jetzt anscheinend modern (und entsprechend billig in Optik und Ausführung) ist direkt neben den Autos fahren (dies zumindest haben die Planer die die Visu oben erstellten verstanden so wie es aussieht). In Friedrichshain fällt man regelmäßig über eine dieser unzähligen seit Jahren bestehenden Kanalnotabsperrungen, im Wedding wird man eines Fahrradweges nicht fündig (versucht von da mal nach Reinickendorf zu fahren). Vom Süden Berlins ganz zu schweigen. Aber in der hist. Friedrichstadt werden Verkehrsexperimente verherrlicht, als ob das außen rum mit Berlin nichts mehr zu tun hätte.


    Ein (ganz) kleines Lob möchte ich aber zur Fahrradpolitik aber doch aussprechen, es zeigt das Pragmatismus sinnvoller ist als Dogmatismus. Die Umwandlung der Linienstraße in eine Fahrradstraße finde ich sehr gut. Von der Karl-Liebknecht-Straße bis zur Friedrichstraße ist man nun in enorm kurzer Zeit. Jetzt müssten nur noch "sichtbare bzw. auffällige" Schilder den Fahrradfahrer so lenken, dass er die Torstraße dem Individualverkehr überlässt und es wäre allen (auch aus Sicherheitsaspekten) geholfen.