U-Bahn/S-Bahn/Tram - Planungen, Konzepte, Ideen

  • Nach diversen Baupannen wäre eine komplett neue U-Bahnlinie die in ein paar Jahren angesichts der steigenden Bevölkerung, absolut sinnvoll und begründbar wäre mal eine ideale Möglichkeit sich als doch fähig zu beweisen, Grossprojekte zu stemmen.


    Wo wenn nicht mit der U5 Verlängerung bietet sich derzeit dafür die Möglichkeit? Promt stößt der deutsche Ingenieurbau an seine Grenzen da sich der Berliner Untergrund mal wieder als unberechenbar erweist.

    Das entscheidet sich einfach anhand der Nachfrage und der Entwicklung der Stadtteile. Aus meiner Berliner Erfahrung denke ich es wäre absolut an der Zeit nachzulegen.


    Ich denke, dass künftiger U-Bahnbau in Berlin dort erfolgen wird wo er zu günstigen Kosten und geringem Aufwand möglich ist und zudem zu Verbesserungen der Infrastruktur führt. Die U1-Verlängerung wäre bspw. so ein Fall.
    Für Prestigeprojekte wird es mit großer Sicherheit kein Geld geben.

    und zeitgleich in China oder Brasilien 60km U-Bahn im Jahr pro Metropole neu entstehen.


    Der Nachholbedarf der sog. BRICS-Staaten im Vergleich zu entwickelten Volkswirtschaften wie Deutschland ist eben enorm. Vergleiche nicht Äpfel mit Birnen!

  • Ich poste diesen alten Beitrag von mir mal hier, da es thematisch in diesen Thread passt.


    Ich finde es entspricht einer gewissen Provinzialität einen neuen Flughafen zu bauen, die U-Bahn aber weiterhin ein paar Kilometer entfernt in der "Pampa" enden zu lassen. Dabei sollte es doch möglich sein den Großteil der Streckenführung oberirdisch, und damit vergleichsweise preiswert zu realisieren. Gewisse "Bauvorleistungen" am Bahnhof Rudow (Kehranlage) gibt es ja schon.
    Die U7 fährt einmal quer durch die Stadt und die Anzahl der Einwohner die im Einzugsbereich wohnen, bzw. die Touristen die dorthin wollen, ist entsprechend groß. Für diese Menschen wäre es nunmal bequemer und vermutlich auch schneller mit der U7, die in relativ kurzen Abständen fährt, zum Flughafen zu fahren ohne mehrmals mit schwerem Gepäck und entsprechenden Warte- bzw. Anschlußzeiten umsteigen zu müssen. Schließlich bekommt der neue Hauptbahnhof trotz guter S-Bahnanbindung (welche ja mit dem Anschluss an den Nordring noch ausgebaut wird) seinen U-Bahnanschluss. Vielleicht muß man ja Bahn-Lobbyisten fragen warum dies am BBI bisher nicht möglich war.

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    Diese Option gibt es auch feiterhin im FNP. Allerdings sieht der Senat das Angebot aus S-Bahn und Flughafen-Express sowie Bus-verkehr als ausreichende ÖPNV-Anbindung für den BER an.

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    Profiteur dieser Entscheidung ist die DB. Der eigene Standort (der Hauptbahnhof) wird mit großem finanziellen Aufwand an alle relevanten, öffentlichen Verkehrsmittel Berlins angeschlossen, während man am anderen großen Drehkreuz (dem Flughafen) ein kleines Transportmonopol besitzt.

  • Eine verlängerung der U4 zum Hbf drängt sich doch komplett auf. Wo gibts einen super gigantischen neuen Hbf der keine direkte U-Bahn Verbindung in die City Werst hat?? Eine Umleitung der alten U4 zum Wittenbergpl und dann d.d. Tg zum besagten Hbf wäre absolut sinnvoll.


    Zum Flughafen:


    Wenn man die U7 zum Fughafen baut, muss man dort weiter Siedlungsraum schaffen. Das wäre auch in idealer Fleck. Zw. Grünbergallee und Bohnsdorf kann man sehr gut eine Park / Bürostadt schaffen.
    Mit U7 Anschluss und S-Bahn wäre das ein absolutes Highlight und in Stadtrandlage sicherlich bald zugebaut.


    Also U7 mit einer Schleife über dieses Neubaugebiet wieter zum Flughafen. Dort noch eine Station im Bereich der Gewerbeanlagen und dann ab ins Terminal.


    Ein Airport war noch überall ein Schwungrad.


    Diese Strecke der U7 könnte man sicherlich auch großteils in der offenen Bauweise bauen. Also Grube ausheben, Tunnel einbauen, Deckel drauf. Sowas ist viel viel billiger als der müßige Schildvortreib.

  • Eine verlängerung der U4 zum Hbf drängt sich doch komplett auf. Wo gibts einen super gigantischen neuen Hbf der keine direkte U-Bahn Verbindung in die City Werst hat?? Eine Umleitung der alten U4 zum Wittenbergpl und dann d.d. Tg zum besagten Hbf wäre absolut sinnvoll.


    An sich eine gute Idee, um diese kurze Linie zu beleben. Die Verlängerung zum Magdeburger Platz ist ja auch immer wieder mal in der Diskussion.


    Das Problem an der Verlängerung zum Hauptbahnhof (ca. 3,0km bei Google Earth) wären meines Erachtens die letzten 1,6km, die durch den Tiergarten verlaufen und verkehrlich keinen Nutzen bringen. Gleichzeitig ist man aus dem Süden langfristig gesehen mit der S21 oder auch heute mit dem Regio schneller am Hauptbahnhof.
    Eine Verlängerung immerhin zum Potsdamer Platz würde aber durchaus sinnvoll sein, das wären dann gerade mal 1,9km.

  • aber das ist doch nur ein schlapper Kilometer. Der Hbf ist aber der Hauptbahnhof. Und im City Westbereich sollte man nicht über x Umwegen an diesen angeschlossen sein. Natürlich würde die gesammte Linie U4 davon massiv aufgewertet werden. Man kann diese U4 wenn das Projekt fruchtet dann nach Osten beliebig in verschiedenen Varianten, auch als Startprett für die U11 betrachtet.


    Da sollten doch auch ein paar europäische Vordergelder für mobilisierbar sein.


    Ich würde wie gesagt ein Halt in Form einer Umleitung und Neubau am Wittenbergpl. einen weiteren am südl. Tiergarten/Klingelhöferstr. einen Halt in der Paulusstr. mit der Option iwann den Bahnhof Belvue etwas nach westen zu verlagen um dort auf höhe Paulusstr einen U S Anschluss zu erhalten. Und dann eben Hbf.


    Die U4 kann ja auch, auch wenn es aufwendig ist bei entsprechender Entwicklung nach Süden weiter verlängert werden.


    Man hätte mit diesem Vorschlag einfach viele gute Optionen auf einer Linie die mMn. gefördert werden sollte.



    Dafür sehe ich absolute Priorität.

  • Das sind alles unrealistisch Wunschvorstellungen :lach:
    Es wird keine Verlängerung geben, es fehlen die Mittel und der Wille es zu tun. Abgesehen davon läge oder liegt es auf der Prioritätenliste nicht sehr weit vorne.
    Abgesehen davon halte ich eine Einfädelung einer Ubahn aus der Richtung für ziemlich kompliziert
    Der ganze Spreebogenpark ist schon völlig unter untertunnelt, der Hauptbahnhof ebenso, das stelle ich mir nicht ganz einfach vor.

  • Spreebogenpark? der würde nicht tangiert. Ich würde einen 2. U-Bahnhof erbauen. Ziemlich genau unter der grade entstehenden Tram Station. Man müsste halt unter den Gleisen des nördlichen Tunnelabschnittes des Hbf den U4 Tunnel parallel oder direkt unter der Invalidenstr graben. Das sollte machbar sein.


    Wie tief liegt denn das Untergeschoss des Hbf? -15m meine ich mal gelesen zu haben. Ist das korrekt?

  • Realistisch sind im Moment leider gar keine Neubauten über den Lückenschluss der U5 hinaus.


    Wirklich sinnvoll wäre es, Stück für Stück die Erweiterungen anzugehen, die günstig sind, aber einen wirklichen verkehrlichen Nutzen mitbringen:


    - Verlängerung der U3 um eine Station zum Mexikoplatz
    - Verlängerung der U8 um ein oder zwei Stationen ins Märkische Viertel
    - Verlängerung der U1 um ein oder zwei Stationen zum Adenauerplatz


    Gerne auch die danach die U1 zum Ostkreuz und die U7 zum BER.
    Wenn wir uns darüber unterhalten, was einem Industrieland wie Deutschland mit einer (fast schon historisch) niedrigen Arbeitslosenquote und einem Plus im Haushalt (ebenso wie in Berlin) würdig wäre, dann sollten es zunächst diese Lücken sein, verbunden mit einem konsequenten Bau von Metrostraßenbahnen entlang der Metrobus-Korridore, die heute schon hoffnungslos überfüllt sind. Das alles kann man in 20 Jahren schaffen, ohne sich zu verschulden und hat dann ein Netz, welches nur noch punktuell zu ergänzen ist (etwa U2 und U9 nach Pankow-Kirche oder der Ersatz/die Ergänzung der M4 mit einer U-Bahn).

  • Also ich denke das ist der falsche Weg.


    Madrid hat es doch gezeigt, die haben es zwar übertrieben und sich übernommen, aber was die in den späten 90igern und über die kompletten ersten 10 Jahre nach 2000 an U-Bahnlinien gebaut haben ist sensationell, und dazu beigetragen, dass Madrid trotz Krise immer noch dabei ist Wohngebiete massiv zu entwickel und auch auf dem Immobiliensektor im absoluten Topsegment angekommen ist.


    Das liegt natürlich alles am massiven ausbau der Infrastruktur. Parks, Wohnparks, +170km U-Bahn seit 1997, S-Bahnen, Wasseranlagen etc.


    Und Berlin ist sogar noch etwas größer als Madrid bzw. Hauptstadt eines wesentlich wirstschaftlich stärken Landes, und dazu nicht am A* Europas, sondern im Zentrum.



    Kurzum, ich denke es ist längst Zeit in größeren Dimensionen zu handeln.


    Aber , nicht dass es gleich losgeht: Eine Immobilienblase und einen total übertriebenen Ausbau der Infrastruktur wie in Spanien brauchen wir nicht. Ein Mittelweg wäre aber wünschenswert.

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    Deine ganzen Vergleiche sind für den U-Bahnbau in Berlin doch völlig egal. Die Stadt selbst hat das Geld nicht und der Bund hat mit der Fertigstellung der U5 Verlängerung seine Schuldigkeit gem. Hauptstadtvertrag erfüllt. Ob er sich nochmal an Streckenneubau für U-Bahn beteiligen wird wage ich zu bezweifeln.


    Insofern wird Berlin eben nur der von Novaearion angemerkte Weg bleiben.

  • Nö sind sie nicht. Und man darf ja wohl noch Ideen aufstellen. Obs jetzt im Hauptstadtvertrag steht oder nicht.

  • Welchen Einfluss soll U-Bahnbau in Madrid denn bitte auf Berlin haben?

    Und man darf ja wohl noch Ideen aufstellen.


    Sicher, genauso wie man nach der Finanzierung fragen darf.

  • Das sollte aber eigentlich kein Problem sein; wenn es demnächst den Schuldenschnitt für unsere griechischen Freunde geben wird, dann wird generell eine Debatte über Altschulden aufkommen, und im Prinzip ist Berlin in keiner anderen Situation als GR, primärer Haushaltsüberschuss, aber Altschulden in einer Höhe die realistisch kaum tilgbar sind.
    Warum also nicht Berlins Schulden weitgehend streichen?
    Die EZB könnte dafür das Geld drucken (teilweise Enteignung der Gläubiger durch Inflation), oder der Bund könnte sie übernehmen und durch eine Vermögensabgabe auf große Vermögen mit folgender progressiver Vermögenssteuer oder beides refinanzieren.
    Und dann wäre endlich die hausgemachte Sachzwangsjacke, die es der Hauptstadt der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt angeblich nicht erlaubt mehr als 3 km U-Bahn-Neubau in 20 Jahren zu realisieren erledigt.
    Und dann wäre, neben den von Novaerion genannten Lückenschlüssen, in meinen Augen vor allem ein U5-TXL Projekt angesagt, eine parallele Entwicklung von TXL zu einem vollwertigen neuen Stadtteil (30.000-40.000 EW + Arbeitsplätze) und dem gleichzeitigen U-Bahnbau von Hbf über Turmstr. und Jungfernheide (dort gibt es jeweils auch schon Bauvorleistungen) nach TXL.


  • Warum also nicht Berlins Schulden weitgehend streichen?
    Die EZB könnte dafür das Geld drucken (teilweise Enteignung der Gläubiger durch Inflation), oder der Bund könnte sie übernehmen und durch eine Vermögensabgabe auf große Vermögen mit folgender progressiver Vermögenssteuer oder beides refinanzieren.


    Das wäre in der aktuellen Niedrigzinsphase so ziemlich das bescheuertste was die Stadt machen könnte.

  • Die Schulden sind aber wegen der historischen Situation her, von der BRD damals mehr oder weniger, eine Art nötiges Übel damit sich trotz Trennung der Stadt vom Rest der BRD, Industrie hält. War auch vernünftig. Aber deswegen muss man die Schulden anders bewerten, wie in "normalen" Städten Deutschlands.

  • Das wäre in der aktuellen Niedrigzinsphase so ziemlich das bescheuertste was die Stadt machen könnte.


    Wieso?
    Mag ja sein, dass die Schulden in der aktuellen Niedrigzinsphase leichter zu refinanzieren sind als sonst üblich, aber das ändert nichts an der strategischen Handlungsunfähigkeit, die aus der Schuldenlast resultiert.
    Oder man müßte die Niedrigzinsen ausnutzen um sich jetzt erst recht zu günstigen Konditionen neu zu verschulden, um Infrastruktur großzügig planen und bauen zu können. Aber da ist ja bis auf weiteres die Schuldenbremse davor.
    Deswegen wäre es besser die Schulden durch einen Schnitt ganz loszuwerden, alleine dadurch würden ca. 2 Mrd € Haushaltsmittel pro Jahr frei, die jetzt in den Zinsdienst gehen.

  • Das ist so nicht ganz richtig.
    Der Schuldenstand Berlins zu Ende 1990 lag - bei heutiger Betrachtung - bei geradezu lächerlichen 6,4 Mrd Euro.
    Heute sind über 60 Mrd Euro.
    Das Desaster fand in den 90er Jahren statt, als man in Berlin noch nicht begriffen hatte, dass die jahrelange spezielle Berlinförderung vorbei war und es kein Taschengeld mehr vom Bund gab und man selber Einnahmen generieren musste.
    Naja das hat etwa 10 Jahre gedauert bis man das begriffen hatte, aber in Berlin dauert ja alles ein wenig länger.:bash:
    aber da war der Karren schon im Dreck
    Dank Sarrazin (wenigstens von Finanzpolitik hat er was verstanden) fand ein Kurswechsel statt, natürlich zu dem Preis, dass es auf Jahre nur wenig Spielräume für Investitionen gibt.

  • Musste die BRD den Russen nicht die Anlagen der Roten Armee in Berlin zu Unsummen zu Beginn der Wiedervereinigung abkaufen? Da erinnere ich mich an ein Interview mit Theo Waigel.