Zoom Berlin - ehem. Aschinger-Haus

  • Da hat ReinhardR völlig recht. Drei oder viermal so hoch wäre es die perfekte Ergänzung für die schon bestehende Hochhausbebauung auch der Standort wäre optimal für einen Dreiklang. Aber so ist's trotz gutem Look wirklich zu niedrig geraten..

  • kein Hochhausrahmenplan?

    ^ Vielleicht nicht ganzes Gebäude, aber etwa die Ecke Kantstraße / Joachimsthaler Straße hätte tatsächlich ein Hochpunkt werden sollen. Gäbe es rechtzeitig einen Hochhausrahmenplan für die City-West, hätte dort ein Hochhaus eingezeichnet werden müssen - schon seltsam, dass es keinen gibt, nur für den Alexanderplatz.

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  • Immer deutlicher wird, welche städtebauliche Zumutung in der Joachimstaler das Gebäude darstellt, in dem das "Karstadt Sport" seit Jahr und Tag residiert !

  • Marienviertel: gebe Dir Recht, aber unterschätze niemals den Berliner Brachen- und Barackenkult. :lach:


    Die ganze Stadt, Ost wie West, hat sich in dieser Nischenrolle extrem bequem gemacht und eine Mehrheit wehrt sich nun mit Händen und Füssen, gegen alles was nur ein bisschen Veränderung prophezeit. Ich schätze es wird nochmals 28 Jahre dauern, bis der Berliner Starrsinn Realitäten erkennt (oder gar einfach Berlin verlassen hat) und Urbanität nicht nur als ein (Gentrifizierungs-)Problem wahrnimmt.

  • Das alte Bilka Kaufhaus ist aber schon ein Klassiker, genauso wie das Kranzler-Eck. Halt ein bischen niedrig, aber zusammen als Ensemble m.E. wertvoll.
    Wenn das Kaufhaus fällt, verschwindet bestimmt auch bald das Kranzler-Eck.
    Das wird keiner wollen.

  • ...eine Mehrheit wehrt sich nun mit Händen und Füssen, gegen alles was nur ein bisschen Veränderung prophezeit.


    Also für diese Ecke der City West dürfte das kaum zutreffen! Hier ist in den letzten 20 Jahren kaum ein Stein auf dem anderen geblieben!
    Ein paar Gebäude aus der Zeit der 50er/60er können da schon erhalten bleiben, finde ich. Und das Kranzler zusammen mit dem ehemaligen Bilka Kaufhaus sind hoffentlich denkmalgeschützt.


    Ich frage mich ab und an aber schon wie es zusammenpasst dass mehr Urbanität eingefordert wird, diese Urbanität dann aber meist auch mit Konsum verknüpft ist, also Einzelhandel z.B. ... gleichzeitig aber abzusehen ist dass durch den Internethandel in der Zukunft viel Einzelhandelsfläche überflüssig wird...

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  • Marienviertel: gebe Dir Recht, aber unterschätze niemals den Berliner Brachen- und Barackenkult. :lach:


    Die ganze Stadt, Ost wie West, hat sich in dieser Nischenrolle extrem bequem gemacht und eine Mehrheit wehrt sich nun mit Händen und Füssen, gegen alles was nur ein bisschen Veränderung prophezeit.


    Wie bitte???
    Nenne mir eine Stadt, in der sich so viel verändert hat wie in Berlin.
    Da ist es doch verständlich, dass es Wünsche gibt, das Ein oder Andere zu erhalten.

  • Ich frage mich ab und an aber schon wie es zusammenpasst dass mehr Urbanität eingefordert wird, diese Urbanität dann aber meist auch mit Konsum verknüpft ist, also Einzelhandel z.B. ... gleichzeitig aber abzusehen ist dass durch den Internethandel in der Zukunft viel Einzelhandelsfläche überflüssig wird...


    Eine echte Zwickmühle, ich sehe da tiefschwarz (und kaufe deshalb nie im Internet, wenn ich es irgendwie vermeiden kann). Man kann nur hoffen, dass sich der Internethandel und die großen Ketten gegenseitig Konkurrenz machen, während kleinere, originelle Geschäfte eine (im Idealfall wachsende) Nische finden. Sonst wird es in den Stadtzentren bald sehr, sehr öde zugehen.


    Auf das "Zoom" übertragen: Es wird, als eine von Dutzenden Malls in der Stadt, früher oder später absteigen. Von dieser Sorte gibt es mittlerweile so viele, deren Angebot sich nicht die Bohne vom nächsten Exemplar unterscheidet – die werden sich nicht alle halten können. Vielleicht wird das ein Desaster; vielleicht führen dann fallende Ladenmieten aber auch zur Renaissance einer Vielfalt, wie sie derzeit durch die Ausbreitung der Ketten verdrängt wird...

  • Nein, ein echter Klassiker. Möge ihm ein langes Leben beschieden sein!


    Dem schließe ich ich an. Und gerade auch im Zusammenspiel mit dem Walldorf Astoria und dem Zoom ein Glücksfall. Wunderbare 50er Jahre Architektur. Wer das abreißen will, ach, dazu fällt mir nichts ein, was ich hier öffentlich posten könnte.

  • Für sich genommen hat das ehemalige Bilka-Kaufhaus durchaus interessante architektonische Qualitäten und ausgewogene Proportionen, das spreche ich überhaupt nicht ab. Aber im Kontext der City West, die hier gerade anfängt urbane Dichte zu entwickeln, ist es eben auch ein schwieriger Baukörper.


    Mir fehlt hier eindeutig die Horizontale: Für mich ein kultiges, gelandetes Ufo, das mehr nach Brasilia oder an die Neue Nationalgalerie passt, ein Unikat, welches so für sich gerne allein steht. Falls ein Architekt eine geniale Form der Aufstockung findet, vielleicht auch in Formensprache der 50Hz Zentrale in der Europacity, ich wäre gerne dabei (und oute mich als bekennender Eklektizist).

  • ^ Sehe ich anders: Das Kaufhaus ist kein Solitär wie die Gebäude-Skulpturen in Brasilia oder am Kulturforum, sondern Teil eines Ensembles – ursprünglich bildete es mit dem Nachbarhaus in der Joachimsthaler und dem Café Kranzler ein Glanzstück des West-Berliner Wiederaufbau-Schicks; nach der Wende kam das Neue Kranzler-Eck hinzu, dessen Glaskörper an der Kantstraße schwebend auf dem Kaufhaus aufsattelt und so eine Klammer zwischen Nach-Krieg und Nach-Wende herstellt. Beides gehört jetzt zusammen.


    Und was meinst Du damit, die City West "fange an", urbane Dichte zu entwickeln? Die Gegend um den Breitscheidtplatz gehört zu den urbansten Ecken der Stadt. Probleme gibt es östlich des Europa-Centers und nord-westlich des Zoos, aber die Joachimstaler zwischen Zoo und Kudamm ist für mich mit dem Zoom erstmal komplett.


    Ich mache mir übrigens keine Sorgen, dass jemand dem alten Bilka an den Kragen will (außer ein paar DAF-Foristen): Am Kudamm gibt es so einige mäßige Häuser aus den 60er- und 70er-Jahren, denen mittelfristig der Abriss droht. Der Kranzlerblock (so nenne ich ihn mal) dürfte für die nächsten 20, 30 Jahre sakrosankt sein.

  • Die Schubladenoptik scheint gerade angesagt zu sein. Hier allerdings zumindest gelungener als beim Alea am Fernsehturm und auch passend als Zitat des Bikini am Breitscheidplatz. Es passt sich dort ganz gut ein.


    Bis ich mal wieder soweit in den Westen komme, hätte ich noch gerne ein Foto von der Rückseite. Diese ist schließlich alles andere als unsichtbar.

  • Da passt es ganz gut, dass ich am Wochenende vor Ort war und mir das Objekt etwas genauer angesehen habe. Ich möchte ein grundsätzlich positives Fazit ziehen. Obwohl die Fassade vier verschiedene Gestaltungsthemen aufweist, kommt durch das geschwungene Hervor- und Zurücktreten alles recht gut zusammen. Das stark vergrößerte 2. Obergeschoss schafft einen guten Wetterschutz für die Kunden, die nach der Eröffnung des Primark wohl in Scharen die Joachimsthaler Straße bevölkern werden. Auch die Büroetagen mit ihrer Rasterung und dem ebenfalls gerasterten Technikaufbau sehen sehr stimmig aus.


    Auf der Rückseite wurde die Technik dagegen leider nicht mehr verkleidet, was hier den guten Eindruck doch schmälert. Die Gestaltung der Obergeschosse ist hier jedoch fortgeführt worden.







    Zur Zeit werden noch die Außenanlagen wiederhergestellt und scheinbar aufgrund der neuen Besucherströme auch die Mittelinseln auf der Kantstraße und Hardenbergstraße angepasst.