Da bin ich ja mal gespannt, wie du ein B-Planverfahren beschleunigen willst. Das sind doch alles bundeseinheitliche Regelungen.
Bundesgesetze geben keinen Zeitplan vor. Faustregel: je mehr Personal vor Ort von Ländern bzw. Kommunen in den Verwaltungen eingesetzt werden, desto rascher werden Bundesgesetze vollzogen. Es ist, solange Fristen für Ankündigung, Offenlegung und Stellungnahme betroffener Bürger eingehalten werden, durchaus möglich sowas in sehr kurzer Zeit zu vollziehen.
Die Berliner Behörden gelten als besonders unterfinanziert. Andernorts in Deutschland kriegt man solch ein Verfahren durchaus in unter einem Jahr hin, zumal wenn es sich um keine flächengreifende Stadtentwicklungsmaßnahme handelt, sondern um Prinzip um ein einzelnes, bauprojektbezogenes Verfahren. Das wird andernorts auch schonmal in 6 Monaten durchgezogen (das ist dann wohl auch die Untergrenze dessen, wie weit man das unter Berücksichtigung von Öffentlichkeitsbeteiligung usw. beschleunigen kann).
Baurechtsänderungen sind also in der Tat nicht zielführend. Es braucht einfach ausreichend Personal für die Behörden.
Da es Populisten aber immer einfach haben, Applaus zu erhaschen, wenn sie über "die Beamten" oder "die Behörden" spotten, sind mit Forderungen für mehr Planstellen bei Baubehörden oder Justiz (vgl. Prozesse an den Verwaltungsgerichten gegen Bauprojekte) einfach keine Wahlen zu gewinnen. Es müsste in der Tat ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die vermeintlichen Ersparnisse für den Steuerzahler Milchmädchenrechnungen sind. Wieviele Bauprojekte gar nicht erst öffentlich vorgeschlagen oder beantragt werden, weil sich Investoren von vorneherein denken "nein, also jetzt erstmal 2-3 Jahre Bürokratie mit ungewissem Ausgang und da Geld reinbuttern, dann lassen wir es gleich!" ist natürlich unbekannt. Einer vermeintlichen Ersparnis - letztlich muss die ganze Verwaltungsarbeit ja doch erledigt werden, die Summe der Arbeitsstunden die der Steuerzahler zu tragen hat ist also unter dem Strich gleich, nur verschiebt sich halt alles nach hinten - steht ein volkswirtschaftlicher Schaden in unbekannter Größe gegenüber.