Marienturm und Marienforum (realisiert 2019)

  • ^ "Ausbalancieren der Skyline ", schön gesagt, aber das ist kein abwägungsrelevanter Begriff, also vor allem keine rechtliche Kategorie, eher was für Künstler, nichts für Nachbarn, die werden sich höflich bedanken, dass die Balance auf ihre Kosten hergestellt wird. So einfach is'es nicht.
    Die Bauordnung räumt städtischen Satzungen grundsätzlich die Möglichkeit abweichender Festsetzungen ein, also auch weiterhin die Möglichkeit der Blockrandbebauung; d.h. man könnte das auch anders regeln, aber halt nicht so schnell. Natürlich hat man das im B-Plan "Bankenviertel" geregelt, aber wie lang hats gedauert? Fünf Jahre, zehn Jahre?. Das Problem liegt darin, dass die Übernahme der Abstandsflächen auf andere Grundstücke das Baugrundstück wirtschaftlich erweitert, weil es die Bebauung der Nachbargrundstücke einschränkt. Dafür muss ein wirtschaftlicher Ausgleich geschaffen werden unter den Nachbarn. Ich kann dir nicht sagen wieviele Mio DM seinerzeit (lange vor Inkrafttreten B-Plan 702Ä) die Commerzbank zur Abgeltung nachbarrechtlicher Abwehransprüche berappt hat, aber ich weiß dass es viele Mio waren. Für einen Bauherrn, der in einem schwierigen Marktumfeld schnell am Markt sein will, ist das keine Option, da zählt Rechtsicherheit mehr. Und nicht vergessen: es war nicht die Stadt, welche die Höhenbegrenzung initiiert hat.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Danke für den Hinweis: d fehlt, Blockrand!

  • Naja wenn es denn so kommt,kann man doch einigermaßen zufrieden sein.
    Immerhin 5 m höher als was vorher im Gespräch war.
    Es dauert aber ziemlich lange dafür,dass sie schon 2015 bauen wollten.

  • Die Baugenehmigung darf auch schon vor Inkrafttreten des B-Plans erteilt werden, wenn der Plan eine gewisse Planreife erreicht hat (§ 33 BauGB), diese ist i.d.R. mit der Offenlage des Plans erreicht, welche ja absehbar ansteht.

  • ^^^^Nur in Metropolen in der dritten Welt gibt es keine staatliche Bauleitplanung. Und das ist auch keine Erfindung der Gegenwart. Die bei den Touristen so beliebten Altstädte in Florenz usw. in Italien sind dadurch in diesem einheitlichen und stilgetreuen Bild entstanden, weil die alten Ratsherren damals ganz penible Gestaltungssatzungen entworfen haben und auch die Skyline der Paläste und Kathedralen nicht von jedem Gernegroß zerstören liesen.


    Im Manhattan des 20. Jahrhunderts haben ganz besonders strenge Bauauflagen zur Entstehung von zeitlosen Schönheiten wie dem Chrysler und Empire State Building geführt.


    Und in Frankfurt hat das Ausbalancieren von Anliegerinteressen und Bauherreninteressen durch den Staat dazu geführt, dass es am Main eine kleine aber feine Skyline gibt, mit erstaunlich vielen Unikaten - während die Lockerungen der Regulierung in den letzten Jahrzehnten in Manhattan fast nur noch graue Kästen hat entstehen lassen.

  • Ziemlich Ideen und Einfallslos und meiner Ansicht nach nur "hässlich", an dieser markanten Stelle hätte man ruhig etwas mehr Mut zu kreativer Architektur haben können. Passt aber irgendwie zu den zukünftigen Bewohnern, Schlipsträger Grau in Grau!

  • @tomcat: Ich glaube, das hat weniger mit "Mut" zu tun, eher mit "Geld"! Wenn Du Dir den Thread aufmerksam durchliest wirst Du auf einige diesbezügliche Meinungen und Äusserungen stoßen, die manches (auch vielleicht den "mutlosen" Entwurf) erklären mögen...;)


    Wie vielfach geäussert, besteht bei so manchem User an dieser Stelle der Wunsch nach einer etwas "aufregenderen" Architektur, aber ich denke, daß die gebaute Realität dennoch zumindest sehr annehmbar werden kann! Es entsteht halt -wie bekannt- ein komplett fremdzuvermietender Bürobau und kein repräsentativer Firmensitz zur Eigennutzung...Man wird dann vielleicht (architektonisch) manchmal Abstriche hinnehmen müssen.

  • Marieninsel Modell, hier sieht man deutlich wie massiv und eng dort alles bebaut wird. Wieder einmal kann ich betonen das es sinniger gewesen wäre den Turm höher zu bauen und dafür das Forum zu streichen um so einen neuen Platz zu schaffen.:




    Bilder: Adama

  • Da sieht man mal wieder, dass das gute alte Modell ungeachtet der immer besser werdenden Renderei unersetzlich bleibt. Für mich in dieser Darstellung eine faszinierende Dichte, besonders von Südwesten, diese enorm urbane Wirkung habe ich so nicht erwartet. Ansprechend die gegensätzliche Fassadenrasterung von Forum und Turm.

  • Die Rückseite sieht toll aus. Sehr urban, da muss ich Schmittchen zustimmen.


    Wäre schön, wenn es auf dem Forum auch ein Wasserobjekt gäbe, wie bei der Deutschen Bank beziehungsweise dem Trianon.


    Der Turm hat mehr Baumasse, als erwartet und fasst dadurch die Taunusanlage gut ein. Zusätzlich ergibt sich ein Toreffekt mit der etwa gleich hohen Deutschen Bank.

  • Für mich in dieser Darstellung eine faszinierende Dichte, besonders von Südwesten, diese enorm urbane Wirkung habe ich so nicht erwartet.


    Das stimmt und stimmt mich mit der geringeren Höhe etwas versöhnlicher. Mir gefällt es so besser, als wenn davor eine Freifläche wäre. Gerade die pulkartige Verdichtung gibt dem "Ensemble" (inkl. T 11 und Taunusanlage 8) einen besonderen Charme.

  • Städtebaulicher Vertrag geschlossen

    Besonders viel Neues ergibt sich nicht aus dieser heutigen =29086363"]Pressemitteilung der Stadt (aber in mageren Zeiten wie diesen ist es eine Meldung wert):


    Die Stadt Frankfurt hat einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren sowie den Käufern des Bauvorhabens an der Taunusanlage 9 bis 11 geschlossen – der sogenannten „Marieninsel“. „Derzeit erarbeiten wir den Bebauungsplan Nr. 913. Die dadurch ermöglichte hohe Verdichtung erfordert weitere Infrastruktureinrichtungen“, sagt Bürgermeister Cunitz. „Zur Verbesserung der Nahmobilität und der Vermeidung zusätzlichen Verkehrs im Umfeld des Neubauvorhabens beteiligen sich die Investoren und Käufer an den entstehenden Folgekosten, an Planungskosten sowie an der Schaffung der sozialen Infrastruktur. Wir haben vereinbart, dass die Investoren eine Kita errichten, zur Aufwertung der Wallanlagen beitragen und 15.000 Quadratmeter an neuem Wohnraum im Bahnhofsviertel errichten.“ Dies entspricht der Regelung im Hochhaus-Entwicklungsplan, bei Büro-Vorhaben immer einen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent der Bruttogeschossfläche oberhalb der Hochhausgrenze zu verlangen.


    „Besonders freut mich, dass Investoren und Käufer in einer Verpflichtungserklärung zugesagt haben, im Bahnhofsviertel zusätzliche Wohnungen zu schaffen“, führt Bürgermeister Cunitz weiter aus. „Hiervon entfallen 10.000 Quadratmeter auf frei finanzierten und 5.000 Quadratmeter auf geförderten Wohnungsbau.“ Die Wohnnutzung auf den jeweiligen Grundstücken muss innerhalb von drei Jahren nach Erteilung der abschließenden Baugenehmigung möglich sein und durch eine entsprechende Baulast gesichert werden.


    Vereinbart wurde außerdem, dass die Investoren auf eigene Kosten eine Kindertagesstätte im 2. Obergeschoss mit einer Fläche von etwa 1.100 Quadratmetern und einer angrenzenden Freifläche von rund 400 Quadratmetern errichten und mit einer mindestens 15-jährigen Bindung vermieten. Sie muss direkt nach Fertigstellung der Neubebauung in Betrieb genommen werden. Um die verkehrliche Belastung durch die geplante Nutzungsdichte zu reduzieren, werden außerdem ein ampelgesteuerter Fußgängerüberweg über die Taunusanlage und eine Aufwertung der Wallanlagen erforderlich. Hierfür wird ein beträchtlicher Kostenanteil übernommen.


    Das Plangebiet liegt am nordöstlichen Rand des Bahnhofsviertels und ist heute nahezu vollständig bebaut. Die bestehende Bebauung auf den Grundstücken Taunusanlage 9 und 10 soll abgerissen werden. Anschließend werden die Grundstücke neu bebaut. Das ertüchtigte Hochhaus Taunusanlage 11 soll in seinem Bestand mit einer maximalen Höhe von 75 Metern planungsrechtlich gesichert werden und an der Mainzer Landstraße Erweiterungsmöglichkeiten erhalten. Die zulässigen Gebäudehöhen variieren zwischen circa 155 Metern an der Taunusanlage und circa 41 Metern an der Mainzer Landstraße.


    „Mit dem Bebauungsplan Nr. 913 schaffen wir nicht nur die planungsrechtlichen Grundlagen für ein Bürohochhaus samt weiterer Bebauung und Tiefgarage, sondern wir verbessern außerdem die Innenentwicklung zwischen Bankenviertel, Mainzer Landstraße und Taunusanlage“, sagt Bürgermeister Olaf Cunitz. „Zudem wird der öffentliche Straßenraum der Marienstraße erweitert, attraktiver gestaltet und der Grünanteil erhöht. Ich bin überzeugt, dass wir hier zusammen mit der neuen Kita und dem zusätzlichen Wohnraum einen großen städtebaulichen Gewinn für die Stadt Frankfurt erreichen.“

  • 15.000 qm Wohnraum hört sich für mich doch recht viel an. Welche(s) Areal(e) könnten das sein?

  • Wie vermutet entstehen die frei finanzierten Wohnungen im "Twenty7even", also im formart-Projekt Niddastraße 27. Das steht heute in der gedruckten FAZ. Zu den geförderten 5.000 Quadratmeter Wohnfläche gibt es keine Informationen. Ich kann mir vorstellen, dass dafür ein altes Bürohaus umgewandelt wird.


    Frühestens Ende 2015 werde der Bau beginnen, schreibt die FAZ unter Bezugnahme auf ein Sprecherin von Hochtief. Eine spekulative Entwicklung komme nicht in Frage. Man spreche derzeit mit potentiellen Mietern und Käufern.

  • Denkbar ist ja auch, dass der Bauherr der Marieninsel die Bauverpflichtung für geförderten Wohnraum zwar eingeht, aber nicht selbst erfüllt. Es kann ein Dritter solcherlei Bauverpflichtungen übernehmen, die primär Verpflichteten lösen Verpflichtung in Geld ab und der Dritte baut mit diesen Ablösebeträgen nebst einer öffentlichen Förderung die Wohnungen. Auf diese Weise wird dann aus mehreren kleinen Bauverpflichtungen, die für sich kaum wirtschaftlich zu erfüllen sind, ein größeres Objekt. Das wäre nicht zum ersten Mal in Frankfurt so gemacht worden; auf diese Weise ist im Westhafen das Gebäude entstanden, in dem der REWE-Markt unten drin ist.

  • Danke für das Update. Sehr geil, auch wenn sich hier viele was höheres oder ausgefalleneres gewünscht hätten. Ja, das wäre toll gewesen. Aber die City kann doch nicht nur aus, zugegeben, wunderschönen Tishman Speyer-Türmen bestehen, das ist doch nicht Disneyland? Und neben dem Kasten sieht die T11 jedenfalls wie ein Gartenzwerg aus. Vielleicht das einzige, was ich etwas schade finde. Dieser nette kleine Solitär geht total unter.

  • Etwas ausführlicher stehts hier zu lesen.


    =29600535"]Planungsrecht für Projekt ‚Marieninsel‘


    Die Rede ist darin von einer Höhe von ca. 155 m:


    Die zulässigen Gebäudehöhen variieren zwischen circa 41 Metern an der Mainzer Landstraße und circa 155 Metern an der Taunusanlage. Vereinbart wurde, dass die Investoren eine Kindertagesstätte von etwa 1.100 Quadratmetern und einer angrenzenden Freifläche von rund 400 Quadratmetern errichten, zur Aufwertung der Wallanlagen beitragen und 15.000 Quadratmeter neuen Wohnraum im Bahnhofsviertel errichten. Dies entspricht der Regelung im Hochhaus-Entwicklungsplan, bei Büro-Vorhaben immer einen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent der Bruttogeschossfläche oberhalb der Hochhausgrenze zu verlangen.

  • Es geht los!

    Das Projekt wird ab dem kommenden Jahr realisiert. Weitgehend nach bekannter Planung - und spekulativ! Der Abriss des Bestands beginnt in den nächsten Tagen. Einzelheiten folgen.


    Frankfurts nächster Wolkenkratzer:



    Visualisierung Bloomimages, Copyright: Pecan Development GmbH, Entwurf: Thomas Müller Ivan Reimann Architekten

  • Im Rahmen eines Management-Buy-Outs hat sich das Projektteam von Marienturm und -forum von Hochtief Projektentwicklung GmbH losgelöst. Im Mai wurde eine neue Gesellschaft mit dem Namen Pecan Development GmbH gegründet, diese hat ihren Sitz an der Bockenheimer Landstraße 72. Einen finanzierenden Partner hat der neue Projektentwickler in dem mit Perella Weinberg Partners verbundenen Immobilienfonds PWREF II gefunden. Der Fonds hat die Anteile an dem Marieninsel-Projekt von Hochtief gekauft und Pecan Development mit der Entwicklung beauftragt.


    Der Abriss der Bestandsgebäude (Fotos) beginnt in einigen Tagen, meldet die FAZ heute in ihrer gedruckten Ausgabe. Der Bauantrag werde vorbereitet, heißt es in dem Artikel weiter, die Baugenehmigung erwarte man im Frühjahr 2016. Baubeginn soll dann im Sommer 2016 sein. Die Fertigstellung ist im Jahr 2019 geplant. Wie oben auch bereits erwähnt, wird ohne Vorvermietung gebaut.


    Nachtrag: Der erwähnte FAZ-Artikel ist mittlerweile online.

  • Tja, vor wenigen Wochen habe ich noch offen vermutet, dass hier der Bau vermutlich auch spektulativ losgehen wird, nachdem TishmanSpeyer mit dem "MetzlerTurm" vorgelegt haben. Hatte damit wohl recht.


    Naja, ich finde nach wie vor nichts an dem Turm attraktiv und halte es für eine reine Bauplatzverschwendung. Schade, dass hier an der Architektur nicht nochmal nachgebessert wurde. Der Turm braucht dringend einen vernünftigen Abschluss...