Marienturm und Marienforum (realisiert 2019)

  • Möglichst bis Ende 2014 soll der Bebauungsplan vorliegen, heißt es heute in der Print-FAZ, danach soll der Abriss des derzeit noch teilweise genutzten Bestands beginnen. Wie wir wissen, erfüllen sich solche Erwartungen in zeitlicher Hinsicht meist nicht. Rechnen wir besser mal mit Mitte/Ende 2015 für den Beginn der Abbrucharbeiten.


    Zur möglichen Höhe von 210 Metern heißt es unter Berufung auf den Leiter der Frankfurter Hochtief-Niederlassung "ein so hoher Turm sei nicht am Markt platzierbar". Sehr viel Fläche erschwere laut Hochtief die Vorvermietung, was wiederum zur Folge habe, dass keine Finanzierung durch Banken zu erlangen sei. Immerhin ist in dem Artikel nun stets von 150 Metern die Rede.


    Neben den Verfassern der beiden bekannten Entwürfe waren der FAZ zufolge die Büros Barkow Leibinger, Kleihues + Kleihues, HPP, Ingenhoven, Meixner Schlüter Wendt und Schweger Architekten am Wettbewerb beteiligt. Voraussichtlich zwischen 25. November und 6. Dezember 2013 werden sämtliche Wettbewerbsbeiträge im Planungsdezernat, Kurt-Schumacher-Straße 10, ausgestellt.


    Nachtrag: Der Artikel ist seit dem Nachmittag online.

  • Während der gestrigen Sitzung des Planungsausschusses ging es auch um dieses Projekt, das berichtet die FAZ heute kurz in ihrer Druckausgabe. Demnach wird der Entwurf zur Zeit von den Architekten überarbeitet. Laut Martin Hunscher vom Stadtplanungsamt soll der Eingang an der Taunusanlage verbessert werden, denn "die Adressbildung ist bisher nicht eindeutig". Die Lage der Tiefgaragen-Zufahrt wird eventuell geändert, auch der vorgesehene Platz zwischen Westseite des Hochhauses und Marienstraße soll noch aufgewertet werden.


    Zur Höhe wird nichts erwähnt, daher ist es wahrscheinlich, dass es bei 150 Metern bleibt. Ausgleich an Wohnraum will Hochtief andernorts im Bahnhofsviertel schaffen.

  • In der FR-Printausgabe wird heute unter der Überschrift "Wohlwollen für neuen Büroturm" davon berichtet, daß ausser den Linken und den Freien Wählern alle anderen Parteien, also CDU, Grünen und SPD am Montagabend im Römer-Planungsausschuss Zustimmung zu dem geplanten 150-Meter Hochhaus signalisierten!


    Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) nannte die Selbstbeschränkung der Investoren auf 150m "erstaunlich". Es würden selbstverständlich die klimatischen Auswirkungen wie Verschattung und Fallwinde untersucht. Man müsse sich aber "keine Sorgen machen", so Cunitz, schrieb die FR weiter.


    Der neue planungspolitische Sprecher der CDU, Nils Kößler, nannte den Entwurf von Müller/Reimann den "mit den meisten Möglichkeiten".


    Das Konzept sei "einleuchtend" und der Büroturm trage der "Marktlage Rechnung".


    Selbst die Grüne Stadtverordnete Ursula auf der Heide stellte die Frage: "Wenn nicht dort, wo dann?" Das Hochhaus bringe "einen Qualitätsgewinn für den öffentlichen Raum"


    Während für die Linken Peter Gärtner meinte, die Bebauung sei "viel zu massiv" kritisierte Hübner von den Freien Wählern, "wie zärtlich und liebevoll die Grünen heute über Hochhäuser reden".

  • Die FNP berichtet wieder mal über das neue geplante Hochhaus Marieninsel.


    Im Artikel ist wieder nur von "rund 140m" Gebäudehöhe die Rede. Zusätzlich soll es eine teilöffentliche Tiefgarage mit 300 Stellplätzen, gastronomische Angebote sowie Lagerflächen und Konferenzbereiche geben, so zumindest die Vorgaben des Gutachterverfahrens.


    Bekanntermaßen hat ja Müller/Reimann den ersten Preis von der siebenköpfigen Jury unter Vorsitz von Carl Fingerhuth und der Beteiligung von Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) und Stadtplanungsamt-Leiter Dieter von Lüpke erhalten. Neu für mich war die Info, dass zweite Platz an KSP Jürgen Engel Architekten aus Frankfurt und der dritte Platz an Barkow Leibinger aus Berlin vergeben wurde.


    Die Wettbewerbsarbeiten sind von Montag 25. November, bis Freitag, 6. Dezember, täglich (außer am Wochenende) in der Zeit von 8.30 bis bis 18 Uhr im Atrium des Planungsdezernats, Kurt-Schumacher-Straße 10, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

  • Bilder vom Planungswettbewerb:

    Der Wettbewerbssieger als Modell:




    Auf diesem Bild aus Richtung der unteren Taunusanlage ("Skyper") sieht man gut, wie schmal der Entwurf doch seitlich ist (wie Adama
    auch bereits in #141 feststellte):

    Man darf gespannt sein, inwieweit es sich hierbei schon tatsächlich um den endgültigen Entwurf handelt, oder ob dieser von den
    siegreichen Architekten Müller & Reimann noch "modifiziert" wird (auch vielleicht im Hinblick auf einen künftigen Hauptnutzer)


    Ab jetzt leider nur noch Handybilder (Akku Foto war leer):
    HPP

    Kleihues+Kleihues (links) Ingenhoven (rechts)

    Meixner...(links) KSP Jürgen Engel Arch. (rechts)


    Barkow Leibinger


    Alle Bilder von mir.

    12 Mal editiert, zuletzt von skyliner ()

  • Planungsrecht für die Marieninsel / Bebauungskonzept

    Hier kommen zunächst Grafiken des überarbeiteten Entwurfs, Stand November 2013. Dieses Bebauungskonzept ist Grundlage für die Aufstellung des Bebauungsplans Nummer 913 "Taunusanlage 9 bis 11". Bei der Beurteilung der architektonischen Qualitäten dürfte deswegen Zurückhaltung angebracht sein. Wahrscheinlich wird es weitere - mehr oder weniger tiefgreifende - Überarbeitungen geben.


    Im Vergleich zum bekannten Entwurf fällt vor allem die jetzt in den unteren Geschossen geschlossene Front auf. Ein über den zurückspringenden Bauteil hinausragendes Podium gibt es nicht mehr. Möglicherweise sind die Lisenen etwas ausgeprägter geworden, das ist aber schwer zu sagen. Die Höhe soll im Bebauungsplan auf 155 Meter begrenzt werden.



    Gänzlich neu ist die folgende Ansicht aus Richtung Trianon. An der Ecke Mainzer Landstraße und Marienstraße soll mit einem zehngeschossigen Gebäude der Blockrand geschlossen werden.



    Grafiken: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH / Hochtief Projektentwicklung GmbH


    In einem zweiten Beitrag folgen Ausführungen zum Verfahren und weitere Grafiken.

  • Heute hat der Magistrat der Stadt Frankfurt den Aufstellungsbeschluss für den oben erwähnten Bebauungsplan Nummer 913 "Taunusanlage 9 bis 11" gefasst. Das Plangebiet umfasst die gesamte sogenannte Marieninsel. Es sollen zulässige Gebäudehöhen von circa 155 Metern an der Taunusanlage und circa 41 Metern an der Mainzer Landstraße festgelegt werden. Ergänzend zum vorstehenden Beitrag zwei weitere Grafiken zum städtebaulichen Konzept - oben ein Lageplan und unten der Entwurf mit Stand November 2013 aus der Vogelperspektive:



    Grafiken: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH / Hochtief Projektentwicklung GmbH


    Auf dem Lageplan ist der an der Marienstraße vorgesehene öffentliche Platz erkennbar. Weitere Einzelheiten ergeben sich aus einer heutigen Pressemitteilung der Stadt Frankfurt:


    Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat heute den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nummer 913 „Taunusanlage 9 bis 11“ gefasst. Damit sollen die planungsrechtlichen Grundlagen für ein Bürohochhaus auf dem Areal der sogenannten „Marieninsel“ erarbeitet werden. „Mit dem Bebauungsplan wollen wir außerdem die Innenentwicklung zwischen Bankenviertel, Mainzer Landstraße und Taunusanlage verbessern und planungsrechtlich sichern. Zudem sollen der öffentliche Straßenraum der Marienstraße erweitert und attraktiver gestaltet sowie der Grünanteil erhöht werden“, so Bürgermeister Olaf Cunitz.


    Das Plangebiet liegt am nordöstlichen Rand des Bahnhofsviertels und wird durch die Taunusanlage von den Grünflächen der Wallanlage getrennt. Der Bereich südlich wird von dem Hochhaus Taunusanlage 8 und dem überbauten Umspannwerk der Mainova an der Marienstraße eingenommen. Westlich angrenzend stehen moderne Bürogebäude und eine Gründerzeitvilla. Das Gebiet ist heute nahezu vollständig bebaut. Die bestehende Bebauung auf den Grundstücken Taunusanlage 9 und 10 soll abgerissen und neu bebaut werden. Das ertüchtigte Hochhaus Taunusanlage 11 soll in seinem Bestand mit einer maximalen Höhe von 75 Metern planungsrechtlich gesichert werden und an der Mainzer Landstraße Erweiterungsmöglichkeiten erhalten.


    „Zur Findung einer qualitativ hochwertigen Bebauung wurde bereits im September 2013 von dem Unternehmen Hochtief Projektentwicklung GmbH ein konkurrierendes Architektenauswahl-Verfahren durchgeführt und abgeschlossen“, berichtet Bürgermeister Cunitz. Als erster Preisträger ging der Entwurf der Architekten Thomas Müller, Ivan Reimann aus Berlin hervor. In der Fortschreibung 2008 des Hochhausentwicklungsplans war an dem Standort noch eine maximale Höhe von 210 Metern für das Hochhaus vorgesehen, die der Projektentwickler allerdings nicht realisieren will. Das städtebauliche Konzept beinhaltet nun ein rund 150 Meter hohes Hochhaus, das sich mit der breiten Gebäudeseite zur Taunusanlage hin orientiert und die Bauflucht vom Nachbargebäude Taunusanlage 11 aufnimmt. Ein Sockelgebäude von sechs bis acht Vollgeschossen entlang der Marienstraße wird in der Weiterführung zur Mainzer Landstraße durch ein 10-geschossiges Gebäude akzentuiert und schließt damit den Blockrand – mit Ausnahme an der westlichen Marienstraße. Hier ist ein öffentlich zugänglicher, baumbestandener Platz vorgesehen, der durch im Erdgeschoss angesiedelte öffentliche Nutzungen wie ein Café oder Gastronomie belebt werden soll. Die Erschließung der zukünftigen Bebauung soll sich an der südlichen Marienstraße konzentrieren, um den neuen Platz weitgehend vom Verkehrslärm zu entlasten.


    Das Gebiet soll als planungsrechtlich als sogenanntes Kerngebiet (MK) festgesetzt werden, in dem vorwiegend Handelsbetriebe, Gastronomie und zentrale Einrichtungen der Wirtschaft und der Verwaltung sowie Wohnungen angesiedelt sein können. Die zulässigen Gebäudehöhen variieren zwischen circa 155 Metern an der Taunusanlage und circa 41 Metern an der Mainzer Landstraße. Der nachzuweisende Wohnanteil ist im weiteren Verfahren zu quantifizieren und in geeigneter Weise zu sichern. Das Areal ist sehr gut durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden: Die S-Bahnstation Taunusanlage liegt in unmittelbarer Nähe. Eine Verbesserung der Grünstruktur soll durch Neuanpflanzungen von Bäumen in der Marienstraße und der Taunusanlage sowie durch Dachbegrünungen erfolgen.

  • Wenn von ursprünglich mal kolportierten 250m an dieser Stelle der Hochhausrahmenplan 2008 immerhin noch 210m vorgesehen hat, verstehe ich nicht, warum jetzt im B-Plan die maximale Höhe auf 155m begrenzt werden soll.


    Klar, aktueller Stand ist, daß Hochtief sowieso nicht höher als ca. 150m bauen möchte. Aber kann die Stadt Frankfurt denn nicht trotzdem im B-Plan eine max. Höhe von z. B. 210m festsetzen, um im Fall der Fälle (sollte es bei Hochtief Geld regnen oder ein reicher Scheich dem Eigentümer das Grundstück abkaufen möchte etc.pp.) mit einer entspr. höheren Bebauung -per dann vorliegendem und inkraftgetretenem B-Plan- sofort loslegen zu können??


    Diese Möglichkeit müßte es doch im deutschen Planungsrecht bzw. im Bebauungsplanverfahren geben oder ist dieses dann teurer für die Stadt oder dauert länger, was ich mir alles aber nicht vorstellen kann?
    Oder ist nunmehr eine Höhe von 210m dort von der Stadt absolut nicht mehr gewollt? Das würde mich schon mal interessieren.
    Ansonsten ist es natürlich toll, daß an diesem geschichtsträchtigen Tag für Frankfurt (Stichwort "DFB") auch an dieser Stelle heute einiges vorangekommen ist.:daumen:

    3 Mal editiert, zuletzt von skyliner ()

  • ^ Hier wird der B-Plan den Wünschen des Bauherrn gemäß massgeschneidert. Sollte sich kurzfristig der Bedarf nach Höherem ergeben, kann eine Befreiung von der Festsetzung der Höhe erteilt werden. Aber wenn man schon eine objektbezogene Planung macht, wird der Bauherr seine Wünsche vermutlich genau mitgeteilt haben. Und der wird wegen Statik, Gründung usw. schon recht genau wissen, was er will. Vielleicht setzten sie ja als Höhe nicht "max. 155 m", sondern "ca. 155 m" fest.

  • *seufz*
    Ich weiß wir sollten froh sein das überhaupt gebaut wird, aber bin ich der einzige der überhaupt nicht glücklich mit diesem Entwurf ist? Ich mein mit der Höhe könnte ich mich ja noch anfreunden, wenn der Entwurf nur nicht so stinklangweilig und austauschbar wäre! Etwas mehr Mut zu Ornamentik, zu Verspieltheit, mehr Mut generell. Ich will ja gar nicht so ne Showarchitektur wie in Dubai oder Shanghai, aber so eine Investorenkiste die man so auch vor 40-50 Jahren hätte bauen können, hätte es doch auch nicht sein müssen.

  • Was diesen Entwurf vor allen Dingen so langweilig erscheinen lässt, ist der obere Abschluss. Im direkten Vergleich wirkt sogar der Nachbar T11 wie ein Wunderwerk der Architektenkunst. Beim TaunusTurm wird vorgemacht, wie ein Dachabschluss zum typischen Wiedererkennungsmerkmal eines Hochhauses wird. Meiner Meinung nach lassen sich derartige Aufwertungen sogar ohne große Mehrkosten verwirklichen. Wie wäre es z. B. mit einem kolonnadenartigen Dachabschluss?

    Einmal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Langweilig ist auch der untere Bereich geworden, wenn man ihn mit den - immer noch vorhandenen Bildern auf der Web-Seite - oder hier vergleicht. Leider beides, Dach und EIngangsbereich eine echte Verschlechterung. Aber vielleicht ändert sich ja auch noch alles zu einer besseren Lösung hin.

  • Nein, Wolfman da bist du nicht der einzige. Wobei für mich in diesem Fall tatsächlich die Höhe das schlimmste ist. Statt etwas Höhenstaffelung herein zu bringen und auch den höhenmäßigen Schwerpunkt von den Rändern wenigstens etwas in die Mitte zu ziehen wird die in dieser Umgebung gefühlte Einheitshöhe nur noch weiter verstärkt - für die Skyline schon fast ein Super-GAU.
    Und architektonisch reißt der Entwurf da auch nichts mehr raus. Die Fassade selbst mag zwar noch nicht mal schlecht sein, aber diese Schuhkartonform ist sowas von öde und ausgelutscht. Außerdem finde ich es extrem schade um die städtebauliche Situation der Taunusanlage selbst. Bisher war sie ja geprägt von wie eine Perlenkette aneinandergereihter villenartiger Bebauung, daran haben sich sogar die ganzen Nachkriegsgebäude halbwegs gehalten. Das hatte Potential, trotz der recht durchwachsenen Nachkriegsarchitektur. Aber das wird jetzt halt komplett aufgegeben. Ein ausgeprägter Sockel mit zurückgesetztem Hochhaus, wie bei der geplanten Neubebauung auf dem Nachbargrundstück, hätte dem wahrscheinlich besser Rechnung getragen. Auch wenn es diesbezüglich sogar noch schlimmer hätte kommen können, die ursprünglichen Pläne der Stadt haben ja bei Erhalt von T11 an dieser Stelle der Taunusanlage einen völlig sinnlosen Platz vor dem Marieninsel-Hochhaus vorgesehen.
    Apropos Platz: der im rückwärtigen Bereich macht in der geplanten Form auch nicht wirklich viel Sinn, großartigen Platzcharakter wird man bei der Breite der Straßen und der kaum merklichen Aufweitung dort ohnehin kaum verspüren.

  • Apropos Platz: der im rückwärtigen Bereich macht in der geplanten Form auch nicht wirklich viel Sinn, großartigen Platzcharakter wird man bei der Breite der Straßen und der kaum merklichen Aufweitung dort ohnehin kaum verspüren.


    Schaut man sich die Ausrichtung des Aufenthaltsbereichs nach Süd-Westen an ... und hält sich vor Augen, dass dieser Bereich bestmöglich gegen die Geräusche der beiden Verkehrsachsen Mainzer Ldstr. und Taunusanlage abgeschirmt ist, wird für mich schon ein Schuh daraus.

  • Ja, schade voraussichtlich nur 155 m, aber jetzt schon das Gebäude in Grund und Boden zu reden finde ich ein wenig voreilig. Wir wissen doch alle wie viel sich bis zum endgültigen Gebäude noch ändern kann (erinnert Euch mal an die ersten Entwürfe des Taunusturms), wir kennen die Materialien der Außenhaut nicht und das mit der Höhenstaffelung hängt vom Standort ab. Von den Mainbrücken wird das Hochhaus voraussichtlich sowieso nicht zu sehen sein, da die CoBa davor steht. Das an dieser Stelle jetzt so gebaut wird, hat den Vorteil, dass nicht doch einer nur einen 60m Kasten setzt, beim Blick durch die Gallus-/ Taunusanlage ein linker Anschluss an die Hochhäuser der Mainzer Landstraße geschaffen wird und wenn wir schon von bestimmten Standorten sprechen, wird das Gebäude vom Domturm gesehen voraussichtlich einen Lückenschluss zwischen CoBa und Maintower bilden. Außerdem wird es einen Toreffekt geben, wenn man über die ML stadteinwärts fährt. Daher sehe ich dem Projekt positiv entgegen und hoffe natürlich auch noch auf ein paar gravierende Änderungen die es dann eizigartig machen.


    So sieht der Bauplatz zurzeit aus



    Bild: thomasfra

    Einmal editiert, zuletzt von thomasfra () aus folgendem Grund: Bild nachgeschoben

  • Rohne hat im Prinzip schon alles Richtige gesagt, die Katastrophe an dem Entwurf ist nicht die Architektur, die ich sogar an der Stelle ob der Schlichtheit gut finde ( vorausgesetzt in natura kommt der Turm dann wie im Render rüber und nicht so enttäuschend wie so oft in der Vergangenheit ), sondern die Höhe. Mindestens 50 m fehlen.


    Und das nicht weil ich Höhengeil bin, sondern wie oben schon erwähnt wegen der Position in der Skyline. Von N und S gesehen.....:Nieder:


    Zumindest von der Taunusanlage macht das 3er Ensemble einen guten Eindruck, aber leider nur von da.

    Einmal editiert, zuletzt von Äppler ()

  • Die Kiste ist in der Formensprache doch sehr stark an die Architektur der frühen 1970er Jahre angelehnt, das ist weder cool, hipp noch retro, sondern einfach ein riesiger städtebaulicher Schritt zurück, nachdem man das Gros des Mists dieser Jahre langsam aus der Stadt getilgt hat, vor allem im Hochhausbau. Selbst der Entwurf von KSP Jürgen Engel Architekten wäre hier ausnahmsweise mal um Klassen besser. Ich bin einfach mal so optimistisch wie Schmittchen und hoffe, dass das noch deutlich vom dann zu Bauenden entfernt ist.

  • Den bisherigen Stand des Entwurfs halte ich für solide, mehr aber auch nicht. Ich bin gespannt auf die finalen Ausgestaltungen, die hoffentlich noch ein wenig mehr Esprit versprühen werden.


    Klar ist es schön, dass an dieser Stelle ein Hochhaus entsteht. Aus ein paar wenigen Perspektiven wird das Türmchen bestimmt auch was hermachen. Aber weder was die Höhe, noch was die Architektur angeht, wird hier wohl mehr als ein Lückenfüller entstehen. Und das ist genau das Problem. Denn ich halte den Standort für den besten Wolkenkratzer-Standort überhaupt in ganz Frankfurt. Hier fehlen nicht nur 50 Höhenmeter, sondern 100!


    Zum einen befinden wir uns hier im Zentrum des Bankenviertels, was sich auf die zu erzielende Miete positiv auswirkt. Zum anderen ist die S-Bahn-Station Taunusanlage direkt vor der Haustür, der Hauptbahnhof befindet sich eine, der Flughafen vier Stationen entfernt. Es gibt kein "Verschattungsproblem". Direkt vor dem Gelände befindet sich die Taunusanlage, der Frankfurter "Central Park". Die Alte Oper, Goethestraße und Fressgass sind fußläufig in max. 5 Minuten erreichbar. Um es kurz zu machen, die Lage ist einfach perfekt.


    Dass dieses absolute Filet-Grundstück, das politisch abgesegnet mit 210 Metern Höhe hätte bebaut werden dürfen, so dermaßen unter Wert entwickelt wird, ärgert mich sehr.


    Die nicht vorhandene Auswirkung auf die Skyline haben wir schon diskutiert. Auch wenn nebenan mit T11 und T8 zwei halb so hohe Gebäude stehen (werden), die zumindest in der direkten Nachbarschaft Abwechslung erzeugen, wird doch aus etwas größerer Distanz aus allen Perspektiven eher der Eindruck dominieren, dass die Deutsche-Bank-Türme zusammen mit dem Skyper, Silberturm, Gallileo und der Marieninsel eine gefühlte Einheitshöhe von +/- 5 Metern aufweisen. Als hätte die Stadtplanung von Nord nach Süd ein Lineal auf die Türme gelegt und mit der Wasserwaage kontrolliert, dass es bloß keine Ausreißer nach oben gibt. Wie langweilig und eintönig!


    Ich kann auch nicht verstehen, wieso der Investor so dermaßen risikoavers agiert und vermeintlich auch dadurch auf Nummer sicher gehen will, dass er die betriebswirtschaftlich streng rational durchkalkulierte Logik der Flächenausnutzung und Gebäudehöhe auch in der äußeren Gestaltung demonstrieren lässt, ohne jegliche individuelle Note in das Projekt einzubringen. Womöglich geht der Schuss auch nach hinten los, weil Mieter vielleicht gerade das Besondere an einem Objekt wünschen - das Unverwechselbare, den Charakter, was dieses Gebäude in seiner derzeitigen Form und Höhe offensichtlich nicht bieten kann.


    Wie wäre es stattdessen mit einer Mischnutzung, wie sie letztens auch Herr Cunitz für den Hochhausbau in Frankfurt propagierte? Ein Luxushotel ganz oben mit öffentlichem Restaurant / Bar, darunter Wohnungen, darunter Büros und ganz unten Gastronomie / Einzelhandel, alles verteilt auf 250 Meter. Das wäre die adäquate Lösung für diesen Bombast-Standort! Hat sich der Investor darüber mal Gedanken gemacht?

  • Miguel, ich kann deinem Post zu 100% zustimmen. Und ich vermute, dass sich der Investor darüber keine Gedanken gemacht hat, denn täte man es, müsste man zum selben Schluss wie du kommen. Wie bereits gesagt, das Grundstück ist perfekt. Von daher ist ein solider Entwurf und 140-155m Höhe einfach nicht genug, ganz unabhängig davon welch Auswirkungen es nun auf die Skyline hätte.

  • @Miquel: 100% D'accord! ;) Als ich das erste Mal davon gelesen habe, dachte ich auch, was für eine Verschwendung. Die ursprünglichen 250 Meter wären genial gewesen, die erlauben 210 noch OK, aber 150? Ne, dass ist ohne Mumm.


    Aber Du hast ja schon alle Gründe sehr gut aufgelistet.