Kostenexplosionen waren intern schon 2013 bekannt, doch die Bürger und Steuerzahler erfuhren davon nichts:
https://www.stuttgarter-zeitun…45-b3e8-13f3e2fd2a37.html
Warum hat man das nicht schon damals veröffentlicht? Welchen Grund gab es dafür?
Kostenexplosionen waren intern schon 2013 bekannt, doch die Bürger und Steuerzahler erfuhren davon nichts:
https://www.stuttgarter-zeitun…45-b3e8-13f3e2fd2a37.html
Warum hat man das nicht schon damals veröffentlicht? Welchen Grund gab es dafür?
Die Auswirkungen von S21 bis zum Bodensee: Es passt eins nicht mehr zum anderen
^ Ich war ursprünglich auch 100%-Befürworter, denn vom Rahmen her ist ja alles wunderbar:
...
Das muss dann vor deinem Eintritt in das Forum gewesen sein. Wieso ist es dann für Dich so schwer zuzustimmen, dass der Hauptfehler war, das Projekt in die Länge zu ziehen, 10 Jahre zu verlieren durch den imho schlechtesten Bahnchef Ludewig, denn es wurde nicht gelogen, wie Du so gerne wiederholst, sondern zum Teil übersensibel reagiert auf höchst emotionale Gegenüber.
Heute haben wir anders als von Dir beschrieben zum Glück eine Atmosphäre, in der man Verbesserungen hinbekommt, denn selbst unser VM hat inzwischen konstruktive Verbesserungsvorschläge.
So wird damit nicht bewiesen, dass vorher alles gelogen war, sondern dass es für konstruktive Kritik eine Ideologie und emotionsfreie Umgebung braucht.
Sonst hast Du schon beschrieben, wie nach Fertigstellung die meisten den Bahnhof erleben werden
Alles anzeigen^ ... denn vom Rahmen her ist ja alles wunderbar:
- Neubaustrecke
- Neue Flächen in der Stadt
- Modernisierter Bahnhof
- Optimierte Streckenführung
- Neue Grünflächen
- Neue Wohnungen
- etc ...
So ist auch die Sicht eines jemanden, der das Projekt neu kennenlernt....
^ Ja, das war wohl vor eintritt in das Forum hier. Aber was hätte denn ein Vorziehen von 10 Jahren denn gebracht? Die Unzulänglichkeiten waren von Anfang an bekannt und es war klar, das S21 so nicht gebaut werden kann, aber anders hätte es nie eine Genehmigung bekommen.
=> Ob nun die erheblichen Planungsänderungen 10 Jahre früher gekommen wären oder nicht, hätte doch am Rahmen überhaupt nichts geändert.
=> S21 ist ja bereits seit 1994 beschlossen, war aber noch in weiter Ferne. Als die Stuttgarter bemerkten, dass es nun ernst wird, hatte man sich näher damit beschäftigt und die Proteste gingen los.
Das Tunnel und Wendlinger Kurve, der Flughafenbahnhof oder diverse Ein/Ausfädelungen nun so stark im Fokus liegen hängt ja gerade mit dem Umstand zusammen, das S21 in seiner ursprünglichen Planung als reiner Fernbahnhof nicht mehr zeitgemäß sein kann. Bezeichnend auch das über die Magistrale für Europa kein Wort mehr verloren wird.
Es gehört gerade zu den positiven Aspekten, das der Bahnhof nicht schon deutlich früher gebaut worden ist, sonst hätten wir jetzt einen Rumpfbahnhof welcher zwar zwischen West und Osteuropa wunderbar eingebunden ist, den Verkehr im eigenen Ländle aber schlichtweg ignoriert. Und hinterher bei laufendem Betrieb wäre es deutlich aufwendiger gewesen, diese Ergänzungsprojekte noch zu realisieren.
^^
Wenn man den Spannungsbogen loslässt und das noch 10 Jahre, dann kommt genau das, was Du mit "das es nun Ernst wird", das war wie ein Schockdiffusor der Emotionen auf einen Schlag aufgerüttelt hat... hätte man zügig weiter geplant, wären die "Empörungen" erheblich sachlicher geblieben bzw. langsamer aufgeladen.
^
Der Zeitgeist hat sich in der Tat geändert, von Schnellstrecken zu einer neuen Mobilität... das stimmt, nur scheinen wir unterschiedliche Wahrnehmungen gehabt zu haben. Ich persönlich habe nach der natürlichen Frage, die sich sicher jeder stellt, wie 8 Gleise mehr Kapazität als 16 haben können, verstanden das es an den Zugangsgleisen liegt, dazu gehörten auch damals (ca. 2001) schon die große Wendlinger Kurve und die Anbindung an Feuerbach. So lag der Schwerpunkt imho schon immer im Umkreis des Bahnhofes, der jedoch deshalb bei uns und vielen im Vordergrund ist, weil er so eine einzigartige Architektur hat.
Will meinen als S21 wieder im Fokus stand, waren diese Optionen alle schon vorhanden, wäre in dieser Zeit es nicht emotional eskaliert, dann hätte man auch schon damals diese Optionen ziehen können.
Denn seit ich S21 kenne, ist der Vorteil eines Durchgangsbahnhofes verstanden worden, dass man durchgebundene Linien sicherstellen kann, die wiederum das sind, was die meisten Bahnkunden wollen, ohne umsteigen ans Ziel und auch damals hat man Verbindungen von Reutlingen/Tübingen nach Heilbronn diskutiert, die die große Wendlinger Kurve brauchen um effizient zu sein.
^Es ist das Problem 10 Jahre zuvor genauso vorhanden wie 10 Jahre später!
^
Nochmal, das Problem ist nicht das Projekt, sondern die Gedankenmühle in den Hirnen, die aus Mücken Elefanten machen. Wäre der Bahnhof zügig umgesetzt worden, hätte es auch einzelne Elefanten gegeben, eine wild gewordene Herde wäre jedoch nie entstanden.
P.S: Warte einfach nochmal 10 Jahre und versuche dann jungen Menschen von Deinen Problemen mit dem Projekt zu erzählen, da brauchts Du keine Wahrsagerin, da wird Dir keiner folgen, warum, weil dieses Projekt genau das ist, was eine Stadt wie Stuttgart braucht, um die Transformation ins 21. Jahrhundert nicht zu verschlafen und eben nicht wie einst andere erfolgreiche Regionen nach disruptiven Änderungen in die Armut zu versinken.
Dass diese Transformation gelingt, bedarf jedoch, dass wir langsam aber sicher wieder zurückkehren in eine Welt, in der nicht der Laute gehört wird, sondern der Weise.
Also wenn Stuttgart in Armut versinkt dann wohl eher wegen Disruptionen in der Automobil- oder sonstiger Industriebranchen.
^
Genau und da wir, wie Du sagst, in Stuttgart von einer Branche abhängig sind und wir heute schon die Alarmglocken hören, braucht es eine Stadtgesellschaft, die in der Lage ist, neu zu denken. Liegt man hier zu lange auf dem Sofa, dann passiert dies, was in vielen Regionen nach Ende der 3. Industrialisierung passiert ist. Zu sagen hier muss ein anderer agieren, nur man selbst nicht, führt imho in die Sackgasse.
Stuttgart 21 ist so eine disruptive Kraft, die eine Stadtgesellschaft aufrüttelt, Innovationen fördert und damit uns besser für die Zukunft rüstet, insbesondere auch durch die freiwerdenden Flächen, die Innenstadt neu gedacht werden kann und damit die gesamte Stuttgarter Region.
Dass Resistenzkräfte, die das Bewährte behalten wollen, sehr stark sind, ist sehr deutlich geworden, dass sie sehr laut werden, jedoch nicht die Mehrheit auf ihre Seite bringen können.
Was auch positiv ist, wir haben all dies erlebt/gelernt in einer Phase, in der es uns so gut ging wie noch nie.
Jetzt sollten wir nur noch daraus lernen...
und dafür ist es eben extrem ungeschickt, die Vergangenheit zu verklären und immer die Schuld beim Anderen zu suchen.
^ Wozu braucht es für die Zukunft unbedingt Büros auf den Gleisflächen? Lässt sich die Zukunft nur dort gestalten?
Wenn die "alte" Industrie baden geht, werden jede Menge Flächen frei. Was soll dann dort passieren? Werden das dann Brachflächen?
https://www.sueddeutsche.de/ku…uttgart-bahnhof-1.5869501
Zum Jahresabschluss ein Artikel von der SZ von Herrn Matzig, der sich immer sehr reflektiert über Architektur, ihre Bedeutung für Städtebau und ihre Menschen äussert.
Vielleicht hilft es, dieses Projekt mal nicht nur aus der Froschperspektive auf Anzahl der Zugfrequenzen, Schräglagen, zuviel oder zuwenig oder zu spät gebauten Tunneln, Verzögerungen und Budgetüberschreitungen zu reduzieren sondern die Perspektive zu wechseln und die Bedeutung und Chance zu begreifen, die dieses Projekt mit ihrer Architektur und ihrer Ästhetik für umsere Gesellschaft bietet.
^ Bisher gab es nur Mehrkosten, Planungsänderungen, Verzögerungen, Spaltung der Stadt und ein Viertel, welches am Wochende nach Ladenschluss ziemlich öde ist und allenfalls als Kriminalitätsschwerpunkt auffällt. Das Rosensteinviertel soll ein autoloses Ghetto für Geringverdiener werden und für die Gleise am Bahnhof ist noch gar nichts geplant.
=> Was wäre denn ein mögliches Scenario für eine Chance die dieses Projekt bietet? Außer das die Gleise am Bahnhof noch mit Büroklötzen, deren Design keinerlei Bezug zu Stuttgart aufweisen wird sondern isolierte Solitäre (Die überall stehen könnten) sein werden, bis zur Wolframstraße zugebaut werden, wird weiter nichts neues mehr passieren.
… Spaltung der Stadt und ein Viertel, welches am Wochende nach Ladenschluss ziemlich öde ist und allenfalls als Kriminalitätsschwerpunkt auffällt. Das Rosensteinviertel soll ein autoloses Ghetto für Geringverdiener werden …
Also ohne S21 würden hier immer noch Gleise liegen oder es wäre der gleiche Mist entstanden, wobei man das Cloud 9 und die Stadtbibliothek definitiv ausklammern sollte! Warum das Rosensteinviertel ein “Ghetto für Geringverdiener” werden soll musst du mir mal erläutern! Das ist ja überhaupt nicht finanzierbar, das Rosensteinviertel wird sicherlich eher hochpreisig ausfallen mit ein paar sozial geförderten Alibi-Wohnungen.
Laut Rahmenplan soll es folgender Nutzungsmix im neuen Rosensteinviertel geben:
Maker City (Wagenhallen):
Nachbarschaften: C1 Nord, C1 Süd
C1 Nord 30 % Wohnen, 55 % Gewerbe, 15 % Soziales
C1 Süd 70 % Wohnen, 20 % Gewerbe, 10 % Soziales
max. BGF Gesamt Nachbarschaften 134.920 m²
max. BGF Wohnen 59.970 m²
Schulbaustein: 1 Grundschule
Anzahl Wohneinheiten 630 WE (1)
bis ca. 715 WE (2) bei 50 % gefördertem Wohnungsbau
oder ca. 765 WE (2) bei 80 % gefördertem WohnungsbauSchulbaustein: 1 Grundschule
Rosensteinquartier:
Nachbarschaften: B1, B2, B3, B4
70 % Wohnen, 15 % Gewerbe, 15 % Soziales
max. BGF Gesamt Nachbarschaften 395.099 m²
max. BGF Wohnen 255.622 m²
Anzahl Wohneinheiten 2.691 WE (1)
bis ca. 3.050 WE (2) bei 50 % gefördertem Wohnungsbau
oder ca. 3.265 WE (2) bei 80 % gefördertem Wohnungsbau
Schulbaustein: Campus Nord mit Lockschuppen als Anke und der Campus Süd.
Europaquartier (Die Fläche hinter dem Hauptbahnhof und entlang des oberen Schlossgarten)
Nachbarschaften: A2.1, A2.2, A2.3
70 % Wohnen, 20 % Gewerbe, 10 % Soziales
max. BGF Gesamt Nachbarschaften 187.250 m²
max. BGF Wohnen 131.070 m²
Anzahl Wohneinheiten 1.380 WE (1)
bis ca. 1.565 WE (2) bei 50 % gefördertem Wohnungsbau
oder ca. 1.675 WE (2) bei 80 % gefördertem Wohnungsbau
Schulbaustein: 1 Gymnasium und 1 Grundschule
Hier Konzentrieren sich die Gewerbefläche hauptsächlich im Erdgeschoss und in der Sockelzone Ebene Schlossgarten.
Von großen Büroclustern ist hier nicht mehr die Rede.
Als Nicht-Stuttgarter, der die Kesselstadt weder besonders schätzt noch sich dort gerne aufhält, war mir die Idee eines unterirdischen Durchgangsbahnhofs von Anfang an sympathisch,
Natürlich verstehe ich auch die Bedenken, die "Stuttgarter" hier wegen der Kapazität haben und die sicher noch zum Problem werden dürften.
Viel mehr Bauchschmerzen sehe ich aber bei dem Problem, was demnächst aufgrund der rot-grünen CO2 Politik mit der Automobilwirtschaft rund um Stuttgart sowie mit der politisch gewollten "Partyszene" in der Innenstadt passieren wird. Wenn jetzt auch noch das Rosensteinviertel zu einem autofreien Ghetto für Geringverdiener wird, dann gute Nacht!
Ob sich unter solchen Umständen dann hier in naher Zukunft überhaupt noch Investoren, geschweige denn ausländische Investoren mit Kapital finden lassen, die in diese dem Untergang geweihte Stadt investieren wollen, wage ich zu bezweifeln...
Insofern mag der Tunnel für die Durchreisenden ganz angenehm und finanziell eine sinnvolle Investition gewesen sein.
Bei dem Rosensteinviertel handelt es sich nicht um ein autofreies Getto, sondern um ein autoarmes Viertel. Das heißt, es wird weiterhin Erschließungsstraßen geben, die die Wohngebiete durchziehen.
Über die Erschließungsstraßen werden die jeweiligen Mobilitätshubs direkt angebunden. Eine Durchfahrung wird durch die Querschnitts- und Straßenraumgestaltung nahezu ausgeschlossen, sodass auch in den Teilgebieten selbst im Zuge der Erschließungsstraßen eine nur sehr geringe Verkehrsbelastung durch den Autoverkehr vorliegen wird.
Insgesamt gibt es neun Mobilitätshubs im gesamten Viertel, die den parkenden Verkehr bündeln und somit eine autofreie Nachbarschaft ermöglichen. In den Hubs sind sowohl private Stellplätze für Bewohner und für Nichtbewohner vorgesehen usw.. Außerdem ist das Viertel sehr gut mit S-Bahn und Stadtbahn angeschlossen, dass man weitgehend auf ein Auto verzichten kann, wenn man will.
Weitere Infos zum Verkehr siehe Rahmenplan S. 118.
Solche autoarme Quartiere sind nichts Neues und gibt es in anderen Städten wie Stockholm, Kopenhagen, Köln Nippes, Barcelona (Superblocks), Freiburg-Vauban, Hamburg-Hafencity (40 PKW pro 100 Wohnungen Baakenhafen) und Münster (Weissenburgsiedlung) usw. schon längst.
wo schnappt man eigentlich dieses „Ghetto für Geringverdiener“ auf? Wie falsch wird man damit wohl liegen?
wo schnappt man eigentlich dieses „Ghetto für Geringverdiener“ auf? Wie falsch wird man damit wohl liegen?
Wenn ein Viertel neu entsteht, welches günstige Mieten beinhalten soll (So wurde es versprochen) und ein sehr geringer Schlüssel für Autos vorgesehen ist, kann man sich ja vorstellen was für ein Publikum sich dort dann ansiedelt.
=> Der Fahrzeugbestand in Stuttgart steigt nach wie vor stetig an, somit stellt sich die Frage wohin diese Autos denn sollen? Ins Rosensteinviertel offensichtlich nicht.
=> Sollte das Rosensteinviertel eine teure Wohngegend werden, werden sich die Bewohner nicht mit einem Schlüssel von 0,6 einlassen.
Oder wie ist das gemeint?
"Mindestens 70 Prozent der für Wohnungen vorgesehenen Flächen sollen mit gefördertem Wohnraum bebaut werden. Dadurch entstehe Wohnraum für Menschen aller gesellschaftlichen Schichten"
Klar, wer kein Auto hat ist ein Assi. Willkommen in den 1970er Jahren. Und günstig wird da gar nichts meiner Meinung nach, darauf verwette ich eine Kiste Hofbräu Herrenpils.
Meine Vermutung: es wird jahrelang diskutiert und debattiert, und am Ende kommt ein Kompromiss dabei raus mit dem dann alle gleich unglücklich sind - gesichtslose 4-Stöcker in Würfelform, dazwischen etwas Gras und zwei Bäume, wegen Klima und so.