Alles anzeigenAlso mal ehrlich ich mag Karlsruhe insbesondere wegen der Einzigartigen Architektur, aber mit Stuttgart kann man es so gar nicht vergleichen. Stuttgart ist zwar offiziell nur 620000 Einwohner groß nur für die Durchbindungen ist es mindestens eine Metropole über 2,5 Mio Einwohnern und traditionell arbeiten die Einwohner dieser Metropole überall und nicht nur im Zentrum.
Wir haben traditionell viel Industrie im Stuttgarter Norden u.a. Porsche und Bosch. Zum Beispiel die großen Bosch Standorte Abstatt und Schwieberdingen, dann haben wir Weissach, Renningen, Böblingen, Sindelfingen, Esslingen; Bietigheim, Ludwigsburg, ... nicht zu vergessen Vaihingen (Enz) und Göppingen, Eislingen usw.
Dann habe ich Traditionen wie die Schusterbahn die Salamander-Mitarbeiter und Bahnmitarbeiter von A nach Z brachte.
Ja, es mag wie eine S-Bahn vorkommen, es ist jedoch, das was man in Tokyo eine Express Metro nennt, die je nach Expressart an jeder 3. oder nur sehr bedeutende Stationen anfährt. So können Pendler, sehr lange Strecken, in kürzerer Zeit überwinden und steigen somit eher auf den ÖPNV um, wer jemals von Plochingen nach Sindelfingen gefahren ist wird mir folgen.
Unser Name dafür, sind die Metropollinien, die sollte jedoch einer planen, der sich mit dem auslesen von Massendaten versteht (Data Scientist), sonst entsteht zwar ein schönes Plänle jedoch kein adäquates Angebot.
Auch sollten diese Linien nicht mehr wie in der Vergangenheit in Stein gemeiselt werden, wenn denn mal eine Firma sich entschließen würde einen Produktionsstandort zu verschieben, dann sollte man dies auch an neuen Durchbindungen nachvollziehen.
Kein Mensch mag per se umsteigen, auch in der Schweiz wird z.B. Sarganz mit Basel über Zürich direkt, ohne umsteigen, verbunden. Sonst würden ja, nach deiner Logik ein Zug von Sarganz nach Zürich und einer von Basel nach Zürich gehen, die gibt es, jedoch auch die Schweizer, die ich kenne, warten etwas bzw. richten ihre Termine so aus das sie die Direktverbindungen bekommen und nehmen den der durchgeht und stehen dann halt noch 11 min in Zürich herum, anstatt dort von Platz zu Platz zu hetzen.
Wie ich sagte, gerade die Züricher, mit ihrer wunderschönen Stadt ohne Raum, werden bald ganz anders auf ihre riesige Gleiswüste schauen, nachdem sie gesehen haben, wie sie bei uns verschwunden ist.
Ich finde die Idee von durchgebundenen Metropollinien ja nicht schlecht. Es wäre eine die jetzige S-Bahn überlagernde und darüber hinausführende Express-S-Bahn. Die Frage ist aber, ob dafür die vorhandenen oder mit Stuttgart 21 veränderte Gleisanlagen überhaupt ausreichen. Fährt man auf den S-Bahngleisen in Zukunft durchgehend im 15 Minuten-Takt wird es auch auf den Außenstrecken mit Mischbetrieb sehr eng, ohne weiter Gleise. Die Metropollinien können ja die jetzigen RE- und IRE-Verbindungen gar nicht völlig ersetzen. Dies sind Bahnen die die Regionen unterhalb des Fernverkehres untereinander verbinden und daher eher auch in den Hauptknoten enden, wie an anders Stelle schon ausgeführt.
Ein Problem von Stuttgart 21 ist es, dass die unterschiedlichen Verkehrsarten und Strecken nicht sauber voneinander getrennt sind, sondern alles mit allem betrieblich zusammen hängt und somit Störungen an einer Stelle auf den Gesamtknoten übertragen werden.
In New York gibt es Espressmetrolinien, die nur an wichtigen Stationen halten. Dafür wurden die Tunnels viergleisig gebaut, damit die schnellen Züge nicht ständig durch die überall haltende langsamen Züge ausgebremst werden. Vermutlich ist es in Tokyo bei der S-Bahn ähnlich. In Stuttgart sehe ich da auch nach Stuttgart 21 nicht die dafür notwendige Gleisinfrastuktur.
Express-S-Bahnlinien könnte ich mir im Neckartal vorstellen, da hier durch Stuttgart 21 bzw die NBS Kapazitäten auf der viergleisigen Strecke frei werden. Da könnte man dann Züge über ein Nordkreuz und die Gäubahn nach Böblingen (aber Mischbetrieb hinter Rohr) weiterführen, allerdings mit dem gravierenden Nachteil der Umfahrung der Stuttgarter Innenstadt. Über die T-Spange könnte dann auch noch das Neckartal mit Feuerbach, Zuffenhausen und über Ludwigsburg hinaus verbunden werden. Vermutlich wäre aber die Verbindung von Böblingen über die alte Gäubahnstrecke wichtiger und einfacher zu realisieren als ins Neckartal, auch da die S1 schon heute diese Relation durchbindet. Expresslinien reduzieren aber das Umsteigen auch nicht, da man mit einem überall haltenden Zug erst zu einer Expresstation fahren muss und möglicherweise kurz vor dem Ziel ein weiteres mal umsteigen muss.