Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Haben Just-In-Time Lieferund und der Zeitpunkt des Vertragsschlusses bzw. derjenige der Preiskalkulation in der Praxis zwingend etwas miteinander zu tun?


    Man kann doch theoretisch auch am 01.01. einen Vertrag mit Kaufpreis vom 01.01. und Liefertermin zum 05.05. schließen.

  • Kann man, nur ist es (Gefährliches Halbwissen: Bitte widerspreche mir wer wirklich Ahnung von der Materie hat) eher untypisch, da man im Falle ungeplanter Verzögerungen terminierte Rohmaterialien nicht so einfach auf Baustellen lagern kann. Daher finden auch solche Vertragsschlüsse mit sehr kurzen Vorlaufzeiten statt.

  • Hallo an alle,


    wie der Rbb in der Abendschau und die Berliner Morgenpost

    heute berichtet will der Senat eine millionenschwere Vertragsstrafe

    gegen den Investor des Alexander Tower verhängen,

    aufgrund seiner Untätigkeit. Seit 4 Monaten herrscht Stillstand.


    Die Frist für die Zahlung der 5 Millionen Euro Vertragsstrafe ist bereits abgelaufen,

    deshalb betreibt der Berliner Senat nun die Zwangsvollstreckung gegen die Monarch-Gruppe.


    Der Anwalt der Monarch-Gruppe weist jede Schuld von sich, und erklärt aufgrund

    der "geopolitischen" Schwierigkeiten suche man einen Co-Investor um weiterbauen zu können.


    Anbei ein Link zum Artikel der Berliner Morgenpost vom 20.04.2023:


    Alexander Tower am Alexanderplatz: Zwangsvollstreckung gegen Investor - Berliner Morgenpost

  • Danke für die Info, was ja abzusehen war. Sehr viel Geld aus den ehemaligen Sowjetrepubliken ist, meist über Zypern, in den EU-Raum und direkt nach Berlin geflossen. Bin 'gespannt' welches Projekt es als nächstes trifft.

    Für die Stadtreperatur am Alex und die Entwicklung Berlins natürlich eine üble Blamage. Man kann nur hoffen, dass sich noch ein Co-Investor findet, bei den Zinssätzen und politischen Risiken ist das aber zur Zeit nicht gerade attraktiv.

  • Die jetzigen Forderungen der Berliner Verwaltung machen das Projekt immer mehr toxisch für die bisher Beteiligten und ist extrem abschreckend für jeden der neu gewonnen werden soll. Ich würde sagen - poilitisches Ziel nahezu erreicht. Nach meiner Einschätzung ist der Stillstand den wir seit einigen Monaten sehen keine vorrübergehender, sondern ein dauernhafter. Sehr Schade.

  • ^^ Ich frage mich wo dieser notorische Zwang herkommt, die Investoren so in Schutz zu nehmen? Das Projekt stockte schon vor dem ersten Spatenstich jahrelang, jetzt schon wieder. Klar sind die Begleitumstände ambivalent und haben sich seit Baustart enorm geändert. Aber zu sagen dass das "politische Ziel" nahezu erreicht ist finde ich schon bemerkenswert. Als hätten die politischen Entscheidungsträger irgendwas mit dem Baustopp zu tun.

    Quer rüber am Alex läuft es bei Signa ja auch weiter und das obwohl Signa in der öffentlichen Wahrnehmung und Politik einen weitaus schlechteres Standing genießt...

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  • Hier nix neues trotzdem ein kleines trauriges Bild.

    Hier sieht man schon wie langsam die Natur den Beton erobert bzw Baustelle.

    Auf der Oberfläche liegen Wasserpfütze /& langsam auch grünes Gras .

    Auch auf der Webcam erkennt man es oben gut.

    Webcam


    © Johannes9065


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    Leere Baustelle/ Blick Ein & Ausfahrt der Baustelle. ⬆️⬆️


    dsc_0398nmcad.jpg

    Hier erobert langsam die Natur...⬆️🌿


    Kleiner " Teich" ⬇️

    dsc_0396mvdoo.jpg



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  • Tja, keinen der langweiligen Türme am Alex würde ich vermissen, das gilt auch für dieses Bauvorhaben. Soll es ruhig niemals gebaut werden und damit die Chance auf ein spannenderes, zeitgemäßeres Projekt in einigen (zur Not auch erst in vielen) Jahren gewahrt bleiben.


    Die Meinung, dass Bauen immer besser ist als Nicht-Bauen, teile ich nicht.

  • Ein weiteres Jahrzehnt mit dieser Branche an prominenten Lage kann aber auch nicht die Lösung sein. Zur Gestaltung: Geschmäcker sind eben doch verschieden. Lassen wir uns überraschen wie es am Ende aussehen wird - wenn das Großprojekt überhaupt kommt. 😬

  • Da der Eigentümer (Sergej Ambartsumyan) aus Russland (eigentlich eh. Sowjetunion) stammt wurde das Projekt von Anfang an mit allen Mitteln gestört. Das wird nicht mal verschwiegen. Man musste blind sein, um es nicht zu merken. Nun konnte sich Herr Ambartsumyan ein bißchen Luft verschaffen, indem er über seine Anwälte mitteilte, dass er ethnischer Armenier ist. Nun, in Sowjetunion haben wir nicht zw. verschiedenen Ethnien unterschieden. Hier muss man es wohl machen. Wie erbärmlich und nationalistisch. Aber ja, die politischen ENtscheidungsträger, und zwar in Deutschland, sind voll für solche Repressionen verantwortlich, die natürlich zur Bauverzögerungen führen.


    ^^Das Projekt stockte schon vor dem ersten Spatenstich jahrelang, jetzt schon wieder... Als hätten die politischen Entscheidungsträger irgendwas mit dem Baustopp zu tun.

  • ^ Das ist einfach unwahr. Es bestand über Jahre Baurecht, ohne dass Monarch gebaut hat. Seit 2018, mindestens. Ewig lange wurden Erdhügel auf dem Baufeld herumgeschubst, ernsthafte Arbeiten fanden nicht statt. Warum? Meine Vermutung war damals, dass der Investor angesichts rasant steigender Immobilienpreise auf höheren Erlös hoffte, wenn er später fertigstellt. Ob das stimmt, kann ich nicht belegen, es erscheint mir aber plausibel.


    Nun kamen vor einem (!) Jahr Krieg, Sanktionen, Immobilienkrise – alles auf einmal. Möglich, dass sich Monarch einfach verspekuliert hat und gerade wirklich nicht mehr bauen kann. Jedenfalls wurde der Firma kein Baustopp auferlegt. Im Gegenteil: Die Vertragsstrafen werden fällig, weil sie nicht baut. Ich hoffe immer noch, dass es weiter geht. Inzwischen bin ich aber sehr skeptisch.

  • ^^^ tux77

    Was soll uns der Kommentar mit Ausflügen in die politische Vergangenheit nun sagen?

    Als alle Sowjetbürger waren, war alles besser und in der Sowjetunion gab es keine Unterdrückung von Minderheiten und Ethnien (Sowjetbürger = Weltbürger)?


    Fällt wohl in die Kategorie, des inszenierten multilateralen Pazifismus und Antimilitarismus , von dem man sich mit Militärparaden und Panzeraufmärschen vergewissern musste. Wer die Propaganda glaubt, darf sie behalten (bis heute und in aller Ewigkeit).

  • Nun, in Sowjetunion haben wir nicht zw. verschiedenen Ethnien unterschieden.

    LOL, da ist wohl jemand mental noch nicht in Deutschland angekommen. "Nicht Unterschieden" hieß damals, die gesamte Sowjetunion mit dem Ziel der weitestgehenden Assimiliation sprachlich und gesellschaftlich zu russifizieren, mit ein wenig übrig gebliebener lokaler Folklore, die geduldet wurde, solange die Führungsrolle der Russen nicht in Frage gestellt wurde.


    Sergej Ambartsumjan wurde im Übrigen zwar als ethnischer Armenier in der Aserbaidschanischen SSR geboren, hat aber seine Geschäfte und Firmen in Moskau aufgebaut und war dort sowohl mit staatlichen Aufträgen (u.A. bei der Rekonstruktion der Christ-Erlöser-Kathedrale) als auch in der staatlichen Verwaltung tätig. Ein paar Orden sind dabei auch herausgesprungen. Witzig eigentlich, dass nun ausgerechnet sein Turm die wohl wichtigste sozialistische Sichtachse in Berlin verbauen würde.


    Da, wie Architektenkind richtig erläutert hat, kaum davon gesprochen werden kann, dass dem Investor hier politisch Steine in den Weg gelegt wurden, sollte man eher kritisch hinterfragen, wieso das nach den Ereignissen von 2014 bei einem offensichtlich eng mit staatlichen russischen Stellen verbundenen Investor eigentlich nicht der Fall war.

  • Da der Eigentümer (Sergej Ambartsumyan) aus Russland (eigentlich eh. Sowjetunion) stammt wurde das Projekt von Anfang an mit allen Mitteln gestört.

    Das ist ja kaum auszuhalten! Wie bitte wurde das Projekt "von Anfang an" gestört? Es wurde einfach NICHTS unternommen und Spekulation betrieben.

  • Im Gegenteil: Die Vertragsstrafen werden fällig, weil sie nicht baut.


    Die Verwirkung der Vertragsstrafe setzt voraus, dass der Schuldner mit der Erfüllung seiner Verpflichtung in Verzug kommt (§ 339 BGB). Der Schuldner kommt nicht in Verzug, solange die Leistung aufgrund eines Umstandes unterbleibt, den er nicht zu vertreten hat (§ 276 Abs. 4 BGB). Ob der Senat die Vertragsstrafe fordern kann, hängt also davon ab, dass der Schuldner beweist, dass er die Fristen nicht halten konnte aufgrund von Umständen, die er nicht zu vertreten hat. Angenommen es hinge am Kapitalexport aus Russland, der aufgrund der EU-Sanktionen gestört ist, würde dieser Beweis vielleicht gelingen, der Senat könnte die Vertragsstrafe nicht fordern.

  • Da der Eigentümer (Sergej Ambartsumyan) aus Russland (eigentlich eh. Sowjetunion) stammt wurde das Projekt von Anfang an mit allen Mitteln gestört.

    Ausgerechnet die traditionell russlanfreundlichen Parteien des Rot-Rot-Grünen Senats sollen also in der Vergangenheit einen russisch/armenischen Investor aus „nationalistischen“ Gründen diskriminiert haben?! Unfassbar das man hier so einen hanebüchenen Umsinn lesen muss! Moderation bitte einschreiten!

  • ^ Problematischen Ansichten begegnet man mit guten Gegenargumenten. Das ist hier mehrfach und vorbildlich geschehen. Tux77 hat sich nicht wieder zu Wort gemeldet, die Diskussion ist nicht entgleist. Warum nun dieser hysterisch und autoritär anmutende Ruf nach "Moderation"?

  • ^Weil hier ganz offensichtlich rumgetrollt wird! Bei einfachen Meinungsverschiedenheiten werden hier ja auch gerne Beiträge in den Nimbus verschoben, russische Propaganda lässt man stehen. Ich stimme aber zu das hier deutlich wiedersprochen wurde, von dem her kann der Beitrag auch stehen bleiben.


    Genau. Das Thema wird beobachtet und ggfs. wird reagiert, falls es entgleist oder zu sehr abschweift.