Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • "Wichtiger" wäre und ist es, die fragwürdig famose Fassadengestaltung des Alexa dem Turm anzupassen !

    Nein, das wäre sicher unklug. Das Alexa hat seine ganz eigene Wirkung und passt für mein empfinden in seinem Proll-Art-Deco (alleine das gold wirkende Dach ist der Hit) wunderbar zum Alex. Das Grandaire im Süden und der Turm im Norden geben dem ganzen jetzt sogar trotz dem schweinchenpink eine Fassung und werden die städtebauliche wie architektonische Situation deutlich stabilisieren.


    Es ist einfach ein cooles Ding, mit den "Negativ-Ecken" und dem dadurch resultierendem Wechsel der Gestalt aus verschiedenen Blickwinkeln.

    Genau und ich habe noch nie verstanden warum man "Verjüngung" so streng sieht, es kann doch auch ein Spiel in der Kubatur bedeuten und damit auch ein Verwandtschaftsverhältnis von gleich hohen Türmen erzeugt werden. Der jetzige Turm sollte sich ja vom Alexa und von der bisherigen Sicht auf einen neuen (eher amerikanischen) Alex lösen. Dies gelingt hier auch, die Architekten sprechen vom "deutschen Rationalismus" und "russischen Konstruktivismus", ein Hauch von Derschprom weht bald an der Grunerstraße, was zum Haus des Lehrers aber auch zu den Behrens-Bauten wie die Faust aufs Auge passt.

    Und nun kam ja genau der Punkt an dem ich Frau Lüscher intellektuell die Freundschaft kündigte. Sie hielt nicht mehr am Gehry-Turm mit ebenfalls einer Dreiteilung und seiner Gegenüberstellung des Dekonstruktivismus fest und nahm mit einer aus der Luft gegriffenen Höhenreduzierung den Türmen jedes Spiel. Im schlimmsten Fall zeigt uns der Monarch-Turm was möglich gewesen wäre. Im besten Falle prüft Frau Kahlfeldt nochmals die 20 Meter Höhenreduzierung und fordert mehr Dynamik bei Covivio und Signa (TLG und dem Rest).

  • Ich würde fast darauf wetten, dass hier große Einigkeit herrschen und außer Kleinigkeiten an der Fassade nichts mehr geändert wird. ...


    (P.S.: Sollte ich falsch liegen, dürfen Sie mir das bis zum St. Nimmerleinstag um die Ohren hauen. Aber ich glaube nicht, dass ich falsch liege.)

    Der RBB-Film zeigte das Baukollegium auf der Baustelle bei der Vorstellung der Fassaden-Muster. Es scheint, dass es Zustimmung gab. Auf der Seite der Senatsverwaltung ist zum Baukollgium vom 23.08.2021 bis heute kein Text hinterlegt.

    Ich kann es Ihnen also nicht um die Ohren hauen, mein Pessimismus hat sich nicht bestätigt, die Fassade sieht im RBB-Film sehr überzeugend aus. Sie haben Recht behalten, trotzdem bleibe ich dem Baukollegium kritisch gegenüber.

  • ^ Wenn ich mich an die Sitzung des Baukollegiums richtig erinnere, sind die unteren Stockwerke über 5 Meter hoch. So arg gedrungen dürfte das nicht wirken.

    Auf eben jener Sitzung wurde auch diskutiert, dass es kein Sichtbeton ist, sondern ein Kunstein mit hoher Marmorbeimischung. Soll schön glitzern.

    Ich war sehr enttäuscht!

    Im Video kann man das Fassadenmaterial ja sehr gut sehen: Ich finde es nicht berauschend. Es wirkt fast wie Waschbeton 8| Ich bin keineswegs überzeugt...

  • Ich war sehr enttäuscht!

    Im Video kann man das Fassadenmaterial ja sehr gut sehen: Ich finde es nicht berauschend. Es wirkt fast wie Waschbeton 8| Ich bin keineswegs überzeugt...

    Ich war ebenfalls etwas erschrocken im Video über die grobe Struktur des Fassadenstücks was da stand. Allerdings vermute ich, wirkt es auf 150m im ganzen vielleicht doch wieder besser, als nur ein kleiner Ausschnitt. Gut gefällt mir allerdings das es hell bleibt und auf das glänzende (Marmorbruch) bei Licht und Sonne bin ich gespannt 8) Ist in jedem Fall einzigartig.

  • ^na ja das würden wir uns sicher alle wünschen das es hell bleibt aber: Es bleibt abzuwarten wie sich der Stein nach 10 - 20 Jahren verhält...ich finde es äußerst unglücklich...

  • Ich stimme Dir da wie gesagt zu. Der Eindruck auf mich im Video davon, war irgendwie billig und sihet nach grobem Waschbeton aus. Dieser Kohlefaserbeton soll ja deutlich leichter sein, und ausserdem die helle Farbe beibehalten. Ehrlicherweise kann der Architekt heute wahrscheinlich nicht abschätzen, wie das in 10 oder 20 Jahren aussieht. Das Material konnte ja nicht für so eine Zeitspanne getestet werden, nehme ich an :D Bei so einem grossen und wichtigen Vorhaben finde ich es auch gewagt. Liebe Grüße


    Willkommen im Forum. Bitte aber nicht unnötig zitieren. @+Benutzername reicht schon aus wenn es um den Vorpost geht.

  • ^

    Im Beitrag des rbb hat einer der Architekten eine Flasche Mineralwasser gegen eine Probe der Fassade gekippt und war ganz stolz, dass es nicht dunkler wird. Da musste ich genau das denken, was hier geschrieben wurde. Es regnet nicht über Jahrzehnte Mineralwasser.

  • Ich verstehe die Kritik nicht ganz. Ist eure Lösung jetzt von vornherein einen Baustoff zu verwenden, der abdunkelt, damit wir bei dem (üblichen) schlechten Wetter ein hässliches graues Monster a la Mannheimer Neckaruferbebauung haben? Es ist doch zu begrüßen, dass das Material auch im Regen hell bleibt. Außerdem war, das konnte man bei der Sitzung des Baukollegiums hören, ein wesentlicher Vorteil dieses neuen Baustoffes, dass es sehr viel leichter ist. Ich würde die Begutachtung der Fassadenqualität abwarten bis zum Moment, wo man es in "real life" mal gesehen hat. Sowas kommt einfach nie auf Bildern vernünftig rüber

  • ^Was ist denn das für eine Frage? Eine Lösung wäre ein Fassadenmaterial zu verwenden, dass den aktuellen Ansprüchen genügt. Was soll denn dieser veraltete Waschbetonlook?

  • Ich wüsste nicht, dass Waschbeton eine hohe Marmorbeimischung hat. Wartet doch erstmal ab, wie das großflächig und bei Tageslicht aussieht. Wegen der paar Bilder aus einem Fernsehbeitrag schon wieder eine "Es ist alles so hässlich, das wird garantiert schwarz, die sind alle so doof"-Debatte zu starten, finde ich reichlich übertrieben.

  • Achilles1993

    Es war ja auch keine Kritik von meiner Seite, sondern war ich beim Anblick im Video nur erschrocken das die Struktur so Grob aussah. Ich hatte es irgendwie feiner und glatter erwartet. Mir persönlich gefällt es auch wie fast allen, wenn die Verkeidung hell bleibt und sogar das glänzende, schimmernde wovon der Architekt spricht finde ich interessant. Generell hatte ich ja auch gesagt, kommt es wahrscheinlich anders rüber wenn die Fassade über die Höhe von 150m wirkt, als nur das kleine Stück. Ich freue mich auf den ersten echten Wolkenkratzer in Berlin und bin gespannt auf den hoffentlich schnellen Baufortschritt :thumbup:

  • Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie begeisterte Architekten in den 70er Jahren mit einer Mineralwasserflasche und leuchtenden Augen den Werkstoff "Waschbeton" vorgestellt haben. Richtig wertig! Was daraus geworden ist, wissen wir ja...

  • ^ Ich kenne einen Bungalow aus den 60ern, da hat das Wohnzimmer einen Waschbeton-Fußboden. Allerdings nicht aus verlegten Platten, sondern an Ort und Stelle gegossen. Handwerklich ein großer Aufwand. Und sehr schick in Kombination mit den Eichenholz-Deckenbalken, Teppichen und – Gott sei bei uns! – Bauhaus-Möbeln.


    Aber egal: Das Fassaden-Material hier hat mit Waschbeton so viel zu tun wie eine Granit-Pflasterung mit einer Asphaltdecke. Man sollte nicht allzu viel auf erste Assoziationen geben.

  • ^ Neuer Baustoff ist gut. Glasfaserbeton wird seit den 1980ern verwendet...

    Also wenn es Carbonbeton ist, dann ist es nicht aus dem 20. Jahrhundert. Ist ziemlich neu, und verdammt gute Eigenschaften, gerade für Hochhäuser interessant.

  • Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie begeisterte Architekten in den 70er Jahren mit einer Mineralwasserflasche und leuchtenden Augen den Werkstoff "Waschbeton" vorgestellt haben. Richtig wertig! Was daraus geworden ist, wissen wir ja...

    ... und ich kann mir gut vorstellen, dass sie garnicht wissen wovon sie da reden. Waschbeton hat eine Oberfläche aus kleinen runden Kieselsteinen. Was bitte soll daran so verabscheuungswürdig sein, dass sie sich hier fast nicht mehr einkriegen?.., vielleicht nicht immer den eigenen Geschmack als Masstab aller Dinge schlechthin darstellen.


    Meine Schule war aus grossen Waschbetonplatten gebaut, Baujahr 1969. Der Bau war immer sehr angenehm, von Aussen wie von Innen.

    Hier mal ein link zu dem Werkstoff Waschbeton, der 2017 Ausgezeichenet wurde als Material des Jahres und man kann auch super Privat-Häuser damit bauen, wie schon von Architektenkind berichtet.

    link: https://www.md-mag.com/materia…aschbeton/#slider-intro-3


    Ich hätte es begrüsst, wenn der Turm entweder totalverglast worden wäre oder wenn nich,t dann mit einem dunklen Fassadenmaterial versehen worden wäre. Das hätte gut zu der tetrischen Form gepasst und die Skulpturalität hervorgehoben.

  • Ich hätte es begrüsst, wenn der Turm entweder totalverglast worden wäre oder wenn nich,t dann mit einem dunklen Fassadenmaterial versehen worden wäre. Das hätte gut zu der tetrischen Form gepasst und die Skulpturalität hervhervorgehoben

    Also Geschmäcker sind ja bekanntermaßen verschieden, was auch gut und ok ist. Aber eine Dunkle Fassade wäre das Worst Case in meinen Augen am Alex. Der Alex braucht keinen dunklen oder Grauen Turm, sondern was helles freundliches. Ich bin froh wenn der Turm hell und frisch wird, ganz egal aus welchem Wasch oder Carbonbeton auch immer ;) Komplett verglast wie Du schreibst hätte ich mir dagegen auch gut vorstellen können.

  • meine erste Assoziation war ebenso "Waschbeton".

    Dabei weiß ich, dass Waschbeton anders aussieht. Bei Waschbeton geht es ja gerade darum, die zugeschlagenen Steine wie Kies oder Marmor u.a. freizulegen, indem man die nicht erstarrte Zementschlämme nach dem Entschalen entfernt. Dabei entsteht die mehr oder weniger grobe Struktur des Waschbetons. Der materialimmanente Schattenwurf führt dann zwangsläufig zu einer Verdunkelung, Vergrauung.

    In Misskredit ist das Material aber mMn vor allem deshalb geraten, weil wir es (unbewusst) mit den Bildern der Häuser aus der Hochzeit der industriellen Massenfertigung von Wohnvierteln der 70er Jahre verbinden. Und dann sehen wir nicht nur diese Oberfläche, sondern auch das Raster von Platten, offene Fugen, bröckelnde Ecken, die sich nicht mehr kaschieren lassen. Von den weiteren Assoziationen, die dann mit diesen Wohnvierteln zusammenhängen ganz zu schweigen.

    Dabei zeigt ja Camondos Beispiel, dass man mit dem Material ganz neue und interessante Dinge zaubern kann.


    Vermutlich setzte meine Assoziation "Waschbeton" beim Anblick der großen Zuschlagstoffe ein. Aber die Helligkeit, die weniger tiefe Oberflächenstruktur und letztlich auch die Verfugung und Verbindung der Bauteile werden das Bild prägen.

  • Ich hatte ernsthaft damit gerechnet, dass wir eine billige Alublechfassade bekommen. Es war lange Zeit noch überhaupt nicht ausgemacht, dass es echter Stein wird. Und jetzt bekommt ihr euch in die Haare, weil der Stein entfernt an Waschbeton erinnern könnte. Ich mache mir da bei Ortner&Ortner keine Sorgen. Mir gefallen ihre Kubaturen nicht immer (auch hier nicht wirklich), aber in der Materialwahl machen sie keine Kompromisse.

    Genug jetzt, neue Bilder gibt es und zwar reichlich!


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    csm_02_alexanderplatz2ije3.jpg

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    Alle Bilder Eigentum von Porr / pde Integrale Planung GmbH


    Im Vergleich mit den Vorplanungen werden weniger Geschosse mit großeren Deckenhöhen verbaut. Dadurch wirken die Etagen nicht mehr so gedrungen.

    Vorher: 33 Etagen über Sockel (davon 2 doppelt)

    Nachher: 30 Etagen über Sockel (davon 3 doppelt)

    monarchalex21fku2.png

    Bild links, Eigentum von Porr / pde Integrale Planung GmbH und Bild rechts (alt) Eigentum von O&O Baukunst Gesellschaft von Architekten mbH


    Und als Bonus für Camondo

    Ich hätte es begrüsst, wenn der Turm entweder totalverglast worden wäre oder wenn nich,t dann mit einem dunklen Fassadenmaterial versehen worden wäre.

    Eine Zeit lang haben sie tatsächlich über ein dunkles Material nachgedacht. Etwa so hätte das ausgesehen