Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Alexander Berlin's Capital Tower (150m)

    Lüscher im Interview mit der Berliner Zeitung:


    • es gebe ein ernsthaftes Interesse an dem Bau eines Hochhauses neben dem Alexa - einen Entwurf dazu wolle man sich demnächst im Baukollegium ansehen


    Das Interesse stammt anscheinend vom russischen Investor Monarch. Eine Absichtserklärung das Grundstück zu kaufen wurde laut Artikel auch schon unterschrieben. Unklar sei, ob die Krise in der Ukraine und die Belastungen für die russische Wirtschaft den Investor noch stoppen könnte.


    Artikel im Wall Street Journal

  • Ich kann mir schon vorstellen, dass trotz der Krise in der Ukraine dieses Projekt finanziert wird. Momentan scheint es ja eine gigantische Kapitalflucht aus Russland zu geben - vielleicht gibt dementsprechen Investitionen in Betongold im sicherem Ausland.

  • Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass es nach den bisher bekannten Informationen/ Gerüchten ein zweiter Wohnturm werden soll und man sich am früheren Entwurf von Ortner+Ortner orientieren will (der angeblich gerade überarbeitet wird und als Visualisierung im Bild-Artikel zu finden ist). Laut Lüscher würde man allein mit dem Hines-Turm und dem zweiten Turm am Alexa also dem (möglichen/ vermutlichen) Monarch-Projekt eine Torsituation am Alex haben. Wobei mir nicht klar ist ob sie damit meint, schon allein das sei ein guter Anfang oder das sei noch stimmig und dabei solle man es dann auch lieber belassen. Wirklich klug werde ich aus ihren Worten diesbezüglich nicht.

  • Interessant. Ein noch kleineres Grundstück ließ sich für dieses Projekt im näheren Umkreis wahrscheinlich nicht finden... aber passt schon.

  • ^ Wenn man die Lagemarkierung für den Alexa-Turm im BILD-Artikel mit der des Gehry-Turms vergleicht, so fällt auf, dass das Grundstück des Gehry-Turms sogar noch kleiner zu sein scheint als das vor dem Alexa. Aber wenn man live vor Ort ist, gebe ich dir Recht, dass das Alexa-Rasenstück wirklich winzig wirkt.
    Aber ich freue mich trotzdem auf einen weiteren Turm. Hoffe nun, dass der Ortner+Ortner-Entwurf nicht zur Unkenntlichkeit vereinfacht wird.
    Nichtsdestotrotz bleibe ich noch skeptisch. Den Wahrheitsgehalt der BILD muss ich ja nun wirklich nicht kommentieren...Hinterher kommt doch wieder was dazwischen.


    jan85
    Ich habe das so verstanden, dass sie davon ausgeht, dass auf absehbare Zeit erstmal kein weiterer Turm entsteht und die beiden entstehenden somit eine Torsituation bilden.
    Aber dass sie damit meint, dass definitiv keine weiteren Türme mehr kommen werden, so weit möchte ich das nicht auslegen, auch wenn ich die Diskussion um eine Abänderung des bestehenden Masterplans kenne und mitverfolge. Vermutlich steckt da nur die Aussage mit drin, dass es bisher keine weiteren Interessenten für weitere Türme gibt. Ich hoffe jedenfalls, dass das nicht die einzigen beiden Türme des Kollhoff-Plans bleiben werden.

  • den Ortner und Ortner Entwurf halte ich für nicht wünschenswert. Über diese Formensprache ist IMHO die Zeit hinweg gegangen. Dieser komische Aufbau am Dach gefällt mir von der Form nicht. Der gesamte Entwurf erinnert mich zu stark an frühe 90er Jahre Bank oder Versicherungsgebäude in amerikanischen Städten wie Atlanta. Für ein Wohngebäude fehlen auch die Balkone / Loggien.
    Ich hoffe auf ein Gebäude ähnlich dem Barkow Leibinger Entwurf für das Hines Areal.
    Die Ukraine Krise dürfte m.E. diesem Projekt nicht gefährlich werden, da nur der Entwickler aus Rußland stammt ob dies auch auf die finanzierenden Institute zutrifft, wissen wir nicht. Wahrscheinlich eher nicht. Auch Hines wird mit deutschen bzw. europäischen Geldinstituten sein Berliner Projekt finanzieren, so es denn kommen sollte.

  • Wie wärs mit Chippies Entwurf für das Hines-Areal? Zumindest die Fassade halte ich für sehr brauchbar. Würde auch relativ gut zum Alexa passen.

  • Kleist
    Ja das gelbe vom Ei ist der Entwurf auch wieder nicht, aber mir gefällt, dass der Turm nicht nur aus einem aufgestellten Quader besteht. Gerade bei einem Gebäude dieser Höhe fände ich einen glatten Dachabschluss langweilig. Den Vergleich mit Bank- und Versicherungsgebäuden der frühen 90er kann ich nachvollziehen, hat aber mE eher etwas mit der illustrierten Fassadengestaltung und weniger mit den Grundproportionen zu tun. Und diese Wirkung kann man ja auch mit der Fassadengestaltung noch erheblich beeinflussen und sie zeitgenössischer gestalten. Ein sich verjüngender Turm wie Kollhoff vorgesehen hat fände ich toll (dürfte aber zugegeben aufgrund der geringen Grundfläche schwierig zu realisieren sein). Oder ein Turm, der mit Art-Déco-Formelementen die Alexa-Architektur aufnimmt, wäre bestimmt auch interessant.

  • Hab erst gestern mein Fahrrad dort abgestellt und mir gedacht wie cool es wäre wenn diese umzäunte Wiese vor dem Alexa verschwinden würde. Den Chipperfeld-Entwurf würde ich an dieser Stelle aber nicht unbedingt sehen wollen, allein schon wegen der farblichen Gestaltung (rötlich neben rosa... naja) und weil das Alexa von der Kubatur auch so schon recht "plump" auf mich wirkt und ich deshalb einen schlanken oder sich verjüngenden Turm an dieser Stelle bevorzuge.


    Aber toll das natürlich (hoffentlich) überhaupt was passiert/passieren soll :)

  • ^^^^
    Man muss sich doch immer die Umgebung anschauen um einen Entwurf zu beurteilen. Ich meine diesem Standort tut ein markantes Gebäude, was nicht nur reche Winkel und plane Fassadenraster kennt, sehr gut. Bringt Abwechslung in die dortige Klötzchen-Stadtlandschaft. Umgekehrt täte auch mancher all zu verspielten Central Business District Skyline im Ausland ein kantigeres Gebäude gut.


    Außerdem werden Materialien und Elemente der Umgebung aufgenommen (man denke nur an die Kugel an der Spitze des Betonsockels des Fernsehturms, man denke an Fassadenmaterialien des Umgebungsbestands) und neu kombiniert. Also handelt es sich auch um keinen "Fremdkörper", der unangenehm auffallen wird. Und schließlich bin ich um jedes bischen Metropolengefühl froh, dazu eignen sich nun einmal hohe Gebäude außerordentlich gut. In Kombination mit dem anderen 150 m Hochhaus, was in konkreter Planung ist, sowie dem Hochbaubestand, wird es dann schon etwas von dem "Hochhausschluchtenfeeling" geben, was sich der Masterplan mal vorgestellt hat (und das ist auch die einzige Chance für den Alex, "Hochhausschlucht" und "big city life"; zum kommoden Idyll a lá Unter den Linden oder Museumsinsel wird diese Ecke nie werden, also warum diesen begrenzten Gestaltungsspielraum nicht als Chance begreifen und voll ausschöpfen - nach dem Motto "wenn schon Beton, Glas und Stein, dann klotzen und nicht kleckern").

  • So liebe Forumsgemeinde, hier jetzt mal ein wirklich radikal gemeinter Beitrag: dieses Hochhaus an dieser Stelle ist der absolute Supergau! Noch nicht mal so von der achso kritisierten Blickachse Straussberger Platz, das ist das kleinste Problem. Die anderen Sichtachsen sind viel eklatanter. Hier der Beleg:


    Hier der Blick vom Straussberger Platz 1:


    Blick vom Pariser Platz/Unter den Linden:


    Blick vom Schloßplatz auf das Rathaus:


    Blick vom Lustgarten / Höhe Schlossbrücke am Humboldtforum und etwaig wiederaufgebautem Karl-Marx-Forum vorbei:


    Blick Oranienburger Straße / Höhe Neue Synagoge:


    NoGo!!! Das muss man verhindern. Ich weiß auch gar nicht, was Lüscher mit der Torsituation meint. Die stehen null gegenüber!


    Ok: Supergau, Verhindern, Problem.... zusammenfassend folgendes: das geht gar nicht!

  • libero, vielen Dank für diesen mühevollen und sehr anschaulichen Beitrag! :daumen:


    Ich sehe es jedoch gar nicht so kritisch:


    1. Bild: entscheidend finde ich die Sichtachse Karl-Marx-Allee (alter Teil) Richtung Strausberger Platz auf den Fernsehturm. Ab Strausberger Platz ist die Straße geknickt und der Turm ohnehin nicht mehr Point de Vue. Dein verdeckter Blick stellt sich im Vorbeifahren für wenige Sekunden ein, mehr nicht.
    2. Bild: Unter den Linden stehen Linden, die deine Visualisierung m.E. nicht ermöglichen. Beim Reitweg (Sandweg in der Mitte) wird der Turm vermutlich gar nicht in der Sichtachse zu sehen sein, sondern die Schlossfassade und bei größerem Abstand der Rathausturm.
    3. Bild: Finde ich sogar einen klaren Gewinn, gibt urbane Dichte
    4. Bild: wie bei Bild 3
    5. Bild: wer den jetzigen Blick aus der Straßenbahn die Oranienburger Richtung Alex kennt, weiß, dass man das Hochhaus so nicht sehen wird. Denn er liegt ja auf deiner Visualisierung exakt hinter dem weißen DDR-Wohnhochhaus. Dieses sieht man heute ja auch nicht...


    PS: Von oben, etwa von einer Dachterrassenwohnung betrachtet, kann ich einige Bilder eher nachvollziehen ;) Aber aus Fußgängerperspektive wird's sicher nicht so drastisch.

  • ^ Außerdem entspricht der Standort, und ich denke auch die Höhe, der aktuellen Planungsgrundlage der Senatsverwaltung.


    http://www.stadtentwicklung.be…tz/pix/alex-plan_1000.jpg
    Grafik: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • Danke Libero!


    Aber inwiefern stören dich die anderen Perspektiven mehr? Ich finde, aus den anderen Perspektiven stört der Bau gar nicht und bildet eher mit Park Inn, Gehry- Turm und Fernsehturm die Stadtkrone die immer geplant war.


    Vom Strausberger Platz aus sieht man eher die Notwendigkeit, den Turm vielleicht spitzer zulaufen zu lassen. Ein derartig "breiter" Abschluss des Turms ist ja bisher auch nicht geplant.


  • Ok: Supergau, Verhindern, Problem.... zusammenfassend folgendes: das geht gar nicht!


    ok, kurz gefragt: Warum nicht? Ich sehe nur einen weiteren solitären Klotz in der Stadtlandschaft. Er wird die Ansicht weder verbessern noch verschlimmern. Das demonstrieren auch deine Skizzen sehr anschaulich.

  • Die Skizzen hab ich ja gemacht, damit sich jeder seine Meinung bilden kann. Ich hab meine gesagt, damit ist auch gut, glaub ich. Die Welt geht ja nicht unter. Ich würde es an der Stelle aber nicht durchwinken, weil ich immer schauen würde, ob historische oder stadtidentitätsstiftende Blickachsen elementar gestört werden/ Blickachsen von Unter den Linden/Lustgarten oder historische Turmaussichten (Schlossplatz auf Rathaus) verändert werden. Bin aber nu nicht Lüscher. Wie gesagt: Jeder soll seine Meinung haben.

  • ^Das Teil steht aber nun mal weit jenseits aller historischen Sichtachsen... so sie denn in dieser Form in Berlin überhaupt je existierten. Vieles davon ist ja lediglich das Resultat von Krieg und Abrisswahn.

  • libero: Danke für die Visualisierungen, aber ich erkenne dort kein Problem - nur auf dem ersten Bild wird der Fernsehturm teilweise verdeckt. Ist das denn schlimm? Warum muss ich denn den Fernsehturm aus allen Richtungen sehen können? Warum sollte sích die Stadt um ein paar Sehenswürdigkeiten herum planen die irgendwann auch mal abgerissen oder unwichtig werden?


    Ach ja, nun haben wir SCHON wieder diese Diskussion um Sichtachsen. Sichtachsen sind meiner Meinung nach in einer so inhomogenen Stadt wie Berlin nicht wichtig und offenbar so eine fixe Idee die sich einfach nicht tot kriegen lässt. Vielleicht kann jemand mal erklären was denn so dermaßen attraktiv an der Idee von starren Sichtachsen ist. Ist es die Simplizität des Konzeptes oder der Wunsch, diese unordentliche Stadt endlich aufzuräumen? ;)

  • Ich kann die Diskussion für Berlin auch nicht so recht Verstehen. Es gibt ja schon eine Höhenbegrenzung, die den Turm als Höhendominante bestehen lässt.
    Es gibt Orte, da macht es Sicherlich mehr Sinn darüber zu diskutieren, ob und wenn ja, welche Sichtachsen Identitätsbildend sind für die lokale Bevölkerung. In meiner Heimat Münster gab es mal eine solche Diskussion, da dort der Dom (Wiki Artikel)und die Lambertikirche (Wiki Artikel)(Wichtig für die Geschichte der Wiedertäufer, etc.) verdeckt werden sollten, weshalb ein ich glaube 50m Haus nicht genehmigt wurde aufgrund der Sichtachsen. Auch in München gab es ja diese Erlasse. Hierfür muss aber meines Erachtens die Bevölkerung diese Sichtachsen als existentiell für Ihre Identifikation mit der Stadt ansehen. Ich glaube das ist in Berlin nicht der Fall.


    Link zur Diskussion im DAF zum Thema Tower in Münster behindert Sichtachsen und verschattet, für alle die es interessiert