Bad Homburg: Zukunft des Kurhauses (Findungsphase)

  • Die Ergebnisse des oben erwähnte Ideenwettbewerbs "Neubau Kurhaus" wurden heute Abend bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Morgen beginnt im Theaterfoyer des Kurhauses eine Ausstellung der Entwürfe. Jedes teilnehmende Büro sollte einen historisierenden und einen modernen Entwurf einreichen. Prämiert wurden drei historisierende und zwei moderne Entwürfe. Davon wird es bestimmt etwas zu sehen geben, vorab als Appetitanreger ein Entwurf der Düsseldorfer HPP Architekten GmbH.


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    Bild: HPP Architekten


    Bisher sieht die Seite zur Louisenstraße so aus:


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    Bild: Karsten11, Public domain@Wikimedia

  • Ich habe die anderen Entwürfe zwar nich nicht gesehen, aber der Entwurf von HPP Architekten ist der Hammer. Das ist genau das, was Bad Homburg an der Stelle bräuchte.

  • Zu den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs "Neubau Kurhaus" Auszüge aus der heutigen Pressemitteilung der Kur- und Kongreß-GmbH Bad Homburg:


    Preisträgerentwürfe für ein zukunftsfähiges Kurhaus stehen fest / Nächste Projektphase beginnt

    Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs "Neubau Kurhaus" liegen vor: Insgesamt neun Preisträgerentwürfe wurden von der Preisgerichtsjury ermittelt. Die Entwürfe aller Wettbewerbsteilnehmer sind ab dem 24. November 2021 im Kurhaus zu besichtigen.

    Auf dem langen Weg zu einem neu errichteten oder sanierten Kurhaus ist der erste Meilenstein erreicht: Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs liegen nun vor. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs waren adäquate Planungen für ein multifunktionales Gebäude zu entwickeln, welche die Durchführung verschiedener Veranstaltungsformate wie beispielsweise Kongresse und Kulturveranstaltungen, ein Hotel, ergänzende öffentliche sowie belebende, gewerbliche Nutzungen und eine Tiefgarage umfassen. Dabei sollte ein möglichst breites Spektrum an Lösungsansätzen unter Einbeziehung des unmittelbar angrenzenden Umfeldes erarbeitet werden. Gefragt waren ganzheitliche Konzepte, die gleichermaßen Architektur und Städtebau berücksichtigen und die Verzahnung zwischen innerer Erschließung und den angrenzenden Außenräumen vorsieht.

    Zu den Beurteilungskriterien der Preisgerichtjury gehörten unter anderem die architektonische und städtebauliche Qualität, die stadträumliche Funktionalität des Gebäudekomplexes, Nachhaltigkeit, Ganzheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit des Konzepts. Die Wettbewerbsteilnehmer waren aufgerufen, sich mit den denkmalgeschützten Objekten in der Umgebung, dem Verkehr, den Nutzeranforderungen, aber auch mit der Nachhaltigkeit verwendeter Baukonzepte und Baustoffe auseinanderzusetzen. Zur Lösung dieser komplexen Aufgabe waren die Architekten aufgefordert interdisziplinär zu arbeiten. Voraussetzung für die Wettbewerbsteilnahme war die Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten. Die Mitwirkung von Verkehrsplanern wurde ebenfalls erwartet. [...]

    Insgesamt sieben Architekturbüros hatten an dem Ideenwettbewerb teilgenommen. Sie legten jeweils zwei Entwürfe vor: einen Entwurf für eine historisierende Fassadengestaltung (Variante 1) sowie einen Entwurf für eine moderne Fassadengestaltung (Variante 2). Die Juroren sprachen sich für fünf gleichrangige Preisträger (drei für Variante 1, zwei für Variante 2) aus und vergaben vier Anerkennungspreise.

    Für Variante 1 (historisierende Fassade) wurden folgende gleichrangige Preisträger gewählt:

    ● Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main mit Die Landschaftsarchitekten – Bittkau Bartfelder, Wiesbaden und Habermehl + Follmann Ingenieursgesellschaft mbH, Rodgau
    ● HPP Architekten GmbH, Düsseldorf mit KRAFT.RAUM, Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Düsseldorf, am-cad Ingenieurbüro, Hainburg, und Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Düsseldorf
    ● gmp International GmbH, Berlin mit BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part. GmbH, Mainz und Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt

    Für die Variante 2 (zeitgenössisch) wurden folgende gleichrangige Preisträger gewählt:

    ● Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main mit Die Landschaftsarchitekten – Bittkau Bartfelder, Wiesbaden und Habermehl + Follmann Ingenieursgesellschaft mbH, Rodgau
    ● gmp International GmbH, Berlin mit BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part. GmbH, Mainz und Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt

    Die konkreten Fragen aus der Auslobung, welche Aufenthaltsqualitäten für den Kurhausplatz und die Louisenstraße bestimmend sind, wie bestehende Außenbewirtungen entlang der Louisenstraße darin integriert werden können und wie die verkehrlichen Anforderungen zukünftig bewältigt werden, sind noch nicht beantwortet.

    Die Wettbewerbserkenntnisse werden ausgewertet, Fragen und offene Punkte identifiziert. Diese werden im nun folgenden nächsten Bearbeitungsschritt mit erweiterter Fachkompetenz abgearbeitet. Zusätzliche Anforderungen werden formuliert. In Zusammenarbeit mit Preisträgern und Fachplanern werden sie zu einem zukunftsweisenden Konzept ausgearbeitet, welches die ökonomischen, ökologischen und funktionalen Vorgaben erfüllt.

    Parallel zur Wettbewerbsphase wurde ein Sanierungsgutachten erstellt. "Sobald die Ergebnisse aus dem Sanierungsgutachten und dem jetzt zu erarbeitenden Gesamtkonzept, das aus dem Ideenwettbewerb entwickelt wird, vorliegen, werden in einer differenzierten Gegenüberstellung die Lösungsmöglichkeiten für den Gebäudekomplex, die Entwicklungspotentiale beziehungsweise die Zukunftsfähigkeit des jeweiligen Konzepts sowie die damit verbundenen Kosten betrachtet. Auf dieser Grundlage kann nach heutigem Kenntnisstand eine fundierte ökologische, ökonomische und zukunftssichere Entscheidung getroffen werden", so Michael Guntersdorf, Projektleiter, Architekt und Stadtplaner. [...]

    Zu besichtigen sind die Wettbewerbsentwürfe noch bis zum 5. Dezember 2021 im Landgraf-Friedrich-Saal im Kurhaus, montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Eine Broschüre mit den Wettbewerbsbeiträgen kann vor Ort gegen eine Schutzgebühr von 3 € erworben werden. Die 100 Seiten umfassende Broschüre wird in Kürze als Download auf der Homepage verfügbar sein.
  • Das Büro Ferdinand Heide hat schon eine Projektseite geschaltet - wen wundert‘s haben sie doch schließlich in beiden Kategorien den ersten Preis belegt - und eine Visualisierung für die Variante 2 (zeitgenössisch) eingestellt. Gezeigt wird die Ansicht vom Kurhausgarten die sehr viel Glasfassade (nordöstliche Ausrichtung) enthält. Der 'Glasanbau' hat auch ein Glasdach, sodass mit Sonnensegeln bei Bedarf der Innenraum verschattet werden kann. Von der Gebäudefront an der Louisenstraße wurde keine Visualisierung eingestellt jedoch vermute ich das diese Seite genau so viel Glasfläche haben dürfte. Trotz der südwestlicher Ausrichtung könnte dies ggf. eine stärkere Klimatisierung oder Lüftung erfordern da in der Gebäudemitte eine großer Mittelraum verbindet die Hälften. Dies soll ein großzügiges und luftiges Innere vermitteln. Ob das auch von Außen so wirkt, da habe ich leise Zweifel da die Glasfassade auf der Visualisierung doch sehr transparent dargestellt ist.

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  • Danke main1a.

    Der Entwurf von Ferdinand Heide ist gut, aber noch besser gefällt mir sein historisierender Entwurf, der sich nach einigem Scrollen in der Bilderliste dort ebenfalls findet.

  • Der moderne Entwurf von Heide ist an sich hübsch aber ich glaube in dem gegebenen kontext absolut unangebracht. Eine Stadt mit so viel Geschichte, Kultur und Glanz braucht keinen modernen Glaskasten der in 40 Jahren genau so veraltet und unschön daher kommt wie das jetzige Kurhaus. Ich bin klar für einen historischen Entwurf. Vorteil: Garantiert zeitlos und passt wie ich persönlich finde besser in den Kontext und das Stadtbild.


    Der historische Heide Entwurf ist mir ein bisschen zu schnörkelig, ich halte an HPP fest.

  • Hier jetzt mal der historisierende Entwurf von Ferdinand Heide:


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    Persönlich gefällt mir der HPP-Entwurf noch einen Ticken besser, aber nur in Details.

  • Was das hauptsächlich dargestellte Exterieur betrifft, ist der Entwurf in #27 nicht von Ferdinand Heide. Sondern von Jean-Pierre Cluysenaar (1811-1880). Es ist eine Rekonstruktion des Kurhauses, wie es bis zum Zweiten Weltkrieg an dieser Stelle stand (Foto). Der Flügel, in dem sich heute die Taunus-Sparkasse befindet, ist in Heides historisierenden Beitrag allerdings zeitgenössisch ausgeführt.


    Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Bad_Homburg_v._d._H%C3%B6he%2C_Hessen_-_Kurhaus_und_Post_%28Zeno_Ansichtskarten%29.jpg

    Bild: Gemeinfrei @Wikimedia


    Eine Präsentation für die Bürger-Infoveranstaltung vom Dienstag ist jetzt online. Vollständig ist sie offenbar nicht, der HPP-Entwurf ist nicht abgebildet. Aber laut Pressemitteilung ist ja noch eine "100 Seiten umfassende Broschüre" zu erwarten. Auf Grundlage der Visualisierungen in der Präsentation sind die zeitgenössischen Entwürfe m. E. alle schrecklich. Das gilt auch für Heides (komplett) zeitgenössischen Entwurf, der zur Louisenstraße (Vis) in meinen Augen komplett unpassend wirkt. Der Präsentation zufolge sehen Heides beide Varianten die gleiche Kurpark-Fassade (Vis) vor.

  • Folgende Visualisierungen noch:

    - Ferdinand Heide, Eckansicht auf die Kolonnaden von der Louisenstraße, zeitgenössischer Entwurf:

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    Quelle: Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main


    - gmp International, optisch längsgeteilte Fassade an der Louisenstraße was die Länge ehr betont, zeitgenössischer Entwurf:

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    Quelle: gmp International GmbH, Berlin


    Von den beiden zeitgenössischen Entwürfen würde ich Heide bevorzugen, neben dem gefälligeren Entwurf folgt dieses Gebäude zumindest an der Louisenstraße der Form des Originalgebäudes.


    Bei Heide ist der historisierende Entwurf, zumindest schaut es so aus, näher am Original. Sicherlich war bei diesem Wettbewerb keine Rekonstruktion gefordert. Jedoch habe ich bei gmp den Eindruck das sie die Aufgabenstellung 'historisierend‘ etwas freier interpretiert haben. Ob und inwieweit die Jury das berücksichtigt hat weiß ich nicht. Aber das war ja nicht das einzige Bewertungskriterium was für die Platzierung maßgeblich war.

  • Gleich vorweg: Es gibt leider noch nichts Neues zu vermelden. Dennoch: Am 01.02.2022 hat die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) die Wettbewerbs-Ergebnisse auf dieser sehr anschaulich gestalteten Webseite zusammen gefasst (Quelle: eigene Webseite des neuen Kurhauses).


    Interessant sind u.a. die Auszüge bzw. Einschätzungen zu den Entwürfen aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung.


    Da Ferdinand Heide immer wieder unter Beweis stellt wie qualitativ hochwertig seine Bauten im Rhein-Main Gebiet ausfallen (das wunderbare Seminarhaus am Uni Campus Westend, die gar nicht mal unähnlichen und sehr gelungenen Rhein-Main Hallen Wiesbaden, Osthafenbrücke Frankfurt, Millenium Tower) würde ich mich sehr freuen, wenn er der ausführende Architekt werden sollte.


    Die bereits bekannte Wettbewerbs-Broschüre ist an dieser Stelle herunter zu laden.

  • Alles andere als die historisierende Variante wäre ein absoluter Frevel und eine Schandtat an dieser schönen Stadt. Wobei mir da Heide nicht so sonderlich gefällt, denn bei ihm fehlt das geneigte Dach (stattdessen wieder mal ein ödes Flachdach) und der Ostteil und auch die Rückseite gehen mal überhaupt nicht. Zumindest zur Louisenstraße hin sieht das bei HPP und GMP deutlich besser aus als bei Heide. Die Rückseite zum Kurpark weiß allein bei HPP zu gefallen.

  • Wie so manch andere Sparkasse oder Bank konsolidiert in diesen Zeiten auch die Taunus Sparkasse ihren Immobilienbesitz und hat deshalb ihren Anteil am Kurhaus mit einer Fläche von etwa 16.000 qm für 17 Mio. EUR mit Wirkung zum 01.01.2022 an die Kur- und Kongress-GmbH verkauft. Sie bleibt aber noch bis 2025 Mieterin. Somit wird aus dem Eigentums-Trio ein -Duo nämlich die Kur- und Kongress-GmbH und die Martim Hotelgesellschaft mbH was die Umsetzung des Vorhabens etwas vereinfachen dürfte (Q).

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  • Die Martim Hotelgesellschaft mbH hat sich dafür entschieden aus dem Neubauprojekt auszusteigen. Bedeutet das nur beim Kurhaus Hand angelegt wird, also nur sanieren oder abreißen und neu Bauen. Das Hotel bleibt anscheinend unverändert. Zu vermuten ist das diese Entscheidung aus Kostengründen getroffen wurde da nach ersten Schätzungen diese bei ca. 300 Mio. EUR für Abriss und Neubau lagen. Für die eingereichten Entwürfe budgetierten die Verfasser ca. 100 Mio. EUR. Da die Maritim mit 30% an der gemeinsamen Immobilien beteiligt ist, darf man annehmen das sie an den Kosten in gleicher Höhe beteiligt gewesen wäre. Bei eine Eigentümergemeinschaft besteht, muss die Maritim zumindest ihren gesetzlich vorgesehen Kostenanteil tragen. Wie sich das auf die gemeinsam benutzten Teile der Haustechnik, welche im Bauteil des Kurhauses installiert ist, auswirkt müssen beide noch verhandeln.


    Die Architekturbüros müssen nun den neuen Sachverhalt in der Überarbeitungsphase ihrer Pläne berücksichtigen. Vorgenannte ist zw. Januar und April '23 terminiert. Bis zum Sommer sollen die Bad Homburger Bürger abstimmen welchen Entwurf sie bauwürdig finden. Nach der Sommerpause stimmen dann die Stadtverordneten ab welcher Entwurf gebaut werden soll. Vor '25 wird "kein Stein bewegt" so die Projektverantwortlichen.


    Im Falle einer Sanierung des Kurhauses sind wohl die LMG Architekten aus Kronberg i.Ts. gesetzt (Q, Bezahlschranke).

  • Gestern bin ich am Kurhaus vorbeigekommen. Der äußere Zustand ist gut und verlangt nicht zwingend nach einer Totalsanierung oder einem Abriss. Natürlich lassen sich im Vorbeigehen nicht der technische Zustand und andere Gegebenheiten abschätzen. Einen historiszierenden Neubau würde ich sehr begrüßen.


    Aktueller Zustand:


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    Fotos: Beggi

  • Anfang Mai fanden sich in der FNP ein paar Informationen zum aktuellen Stand und zwar unter der Überschrift: "Ohne Abriss wird es nicht gehen".


    Was nach Ruhe vor dem Sturm klingt hat damit zu tun, dass nach dem Maritim Ausstieg umgeplant werden muss. Und diese Planungen liefen im Hintergrund und Ende Mai 2023 sollen fertige Pläne vorliegen und übergeben werden. Grund für die Umplanung ist, dass Teile des Martim Hotels in das Kurhaus hineinragen und wenn das eine nicht abgerissen würde und das andere schon, man wohl entsprechende "Abriss-Grenzen" ziehen muss.


    Der andere Aspekt sind nun auch die gestiegenen Baukosten und Sparzwänge seit Beginn des Ukraine Kriegs. Eine Entscheidung hierzu muss dann das Stadtparlament treffen, aber erst wenn alle Informationen zu Alternativen vorliegen und hier vor allem die Kosten. Das Maritim soll sich an den Umbau- oder Neubaukosten beteiligen und währenddessen geöffnet bleiben.


    Es soll dieses Jahr noch etwas präsentiert werden und zur Diskussion freigegeben werden, so die Hoffnung. Ferner sollen/können dann alle Bürger ab 16 Jahren ihre Einschätzung abgeben, auch wenn es keine formelle Bürgerabstimmung geben darf laut Hessischer Gemeindeordnung. Bis Ende des Jahres soll dann auch klar sein, ob sich eine Sanierung lohnt, allerdings geht der Kurdirektor jetzt schon davon aus, dass ein größeres Abriss-Szenario bevorsteht da auch bei einer Sanierung "massive Eingriffe" in die alte Bausubstanz notwendig sind.


    Ein weiterer Wermutstropfen aber sind die stark gestiegenen Energiepreise. Seit Dezember weiß man, dass diese um 400% oder 800.000€ nach oben gingen und führen somit zu weiteren Überlegen betreffs Geothermie und/oder Solaranlagen für die künftige Energie-Versorgung. Geothermie war an dieser Stelle bisher untersagt aufgrund des Heilquellenschutzgesetztes, aber aufgrund anderer und neuerer Bohrtechniken ist das nun eventuell möglich. Aber auch hier ist wieder die Wirtschaftlichkeit gefragt.


    Wenn ihr mich fragt, das wird weiter dauern.

  • Eine neue Option hat eine zwischenzeitlich fertiggestellte Machbarkeitsstudie ergeben, die am 19.10.2023 in einer Veranstaltung öffentlich vorgestellt wurde.


    Die im vergangen Mai getätigte Aussage "ohne Abriss wird es nicht gehen," lässt sich bei der vierten Option, nämlich Revitalisierung, nicht aufrecht erhalten. Bedeutet die umfangreiche Mängelliste wird durch technische Ertüchtigung abgearbeitet damit ein normaler Betrieb möglich ist. Lt. der Machbarkeitsstudie soll dies ca. 86 Mio. EUR kosten. Die Studie schätzt für einen Neubau, historisierend (ca. 142 Mio. EUR) und zeitgenössisch (ca. 146 Mio. EUR), sowie für eine Sanierung (ca. 156 Mio. EUR) deutlich höhere Kosten. Das Verfasserbüro empfiehlt wegen dem geringeren Risiko daher einen Neubau.


    Bedingt durch starke Rückgänge bei den Steuereinnahmen sucht die Stadt auch nach einer günstigeren Option das Kurhaus zu Erhalten und zu Betreiben. Die Revitalisierung birgt jedoch das Risiko, das dabei einiges zu Tage tritt was den Aufwand und die Kosten erheblich treibt und schlussendlich einer Sanierung gleichkommt (Q).


    Im Q1 2024 sollen die Stadtverordneten entscheiden ob revitalisiert, saniert oder neu gebaut wird. Die Bürger können per Bürgerentscheid im Q2 2024 ihre Meinung kund tun und die Stadt plant im Q3 2024 final zu entscheiden.


    Jedenfalls sind aktuell auf der Homepage des Kurhauses Videos und Virtual-Reality-Touren von den verschiedenen Varianten eingestellt.

  • Fuß vom Gas nehmen


    Nachdem bis Januar die Rede von einer (wohl nie finalisierten) Magistratsvorlage war, bis Ende März ein Vorschlag ausgearbeitet werden sollte wie man weiter vorgeht unter Berücksichtigung der Bürgerbeteiligung, heißt es jetzt seitens des CDU Fraktionschefs man werde "den Fuß vom Gas nehmen".


    Im Winter wurde klar, dass die 3 großen Lösungen nicht alleine mit Haushaltsmitteln abgedeckt werden können. Man rechne mit 10 Millionen Euro die jedes Jahr für das Kurhaus-Projekt zusätzlich aufgebracht werden müssten und dafür muss ein neues Finanzierungskonzept her. Und dies sei nach dem Gewerbesteuereinbruch im letzten Jahr mit dem aktuellen Haushalt nicht machbar.


    "Es kann sein, dass die Pläne erstmal in der Schublade landen" wird der Kurdirektor zitiert. Wenn es der Stadt wieder besser geht, könnten die Pläne wieder aus der Schublade geholt werden. Den Status quo mit dem laufendem Betrieb aufrecht zu erhalten hat erstmal Priorität.


    Kosten für die 4 Varianten, Stand Ende 2023, wurden mit 146 Mio € für einen Neubau mit moderner Fassade, mit historischer Fassade 141 Mio €, Sanierung 156 Mio € und Revitalisierung mit 86 Mio € genannt.


    Quelle (FNP)

  • Nach dem anstehenden Stillstand des Projekts, kam auf Anforderung der BLB Zahlenmaterial in die Stadtversammlung, das die bisher aufgelaufenen Kosten beziffert. Und das sind in Summe immerhin stattliche 3 Millionen €, "ohne dass ein Stein getauscht oder errichtet wurde".


    Im Einzelnen (Quelle) die Zahlen:


    Externe Planungen (Vertiefung der Vorschläge und Umplanungen nach dem Maritim Austritt sowie Sanierungsgutachtenrund 1.300.000 €
    Durchführung des Ideenwettbewerbs für den Neubau sowie des Verhandlungsverfahrens bei Sanierungrund 1.300.000 €
    Extern vergebene Öffentlichkeitsarbeit112.000 €
    Personalkosten für rechtliche und wirtschaftliche Beratungen140.000 € (netto)
    Vorstellung der Präsentation124.000 € (netto)


    Nach Bekanntgabe der Zahlen ergab sich eine muntere Debatte, auch um die ungefähren Kosten wenn man nicht neu bauen würde. Diese sollen sich für den Altbestand auf jährlich 8 bis 10 Millionen € in den nächsten 10 Jahren belaufen.