Hochhaus „EDGE East Side“ + „East Side Mall“ (140 m | in Bau)

  • Nachdem in den letzten Wochen offenbar die Wandscheiben der Warschauer Brücke im Untergrund nochmals stabilisiert werden mussten, haben in dieser Woche nun wirklich Arbeiten an den Schlitzwänden begonnen.


    1. Es wurden erst die kleinen Schlitzwandgruben ausgehoben.

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    2. Über den Schlauch im Bild wird das Bentonit zum stabilisieren der Grube im Untergrund in die Grube geleitet. Anschließend wird der Bewehrungskorb hinab gelassen und die Grube mit Beton gefüllt. Das übertretende Bentonit wird dann abgepumpt und dem Materialkreislauf zurückgeführt.

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    3. Benotonit Separationsanlage

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  • Die Mall macht momentan mächtig mobil, um sich nun noch besser zu etablieren. Der neue Zugang wird als eine Art Neustart empfunden und jetzt investiert man offenbar noch zunehmend in Aufmerksamkeit:


    -Man nutzt aktiv die Events im Umfeld. Etwa an Spieltagen der Eisbären hisst die Mall deren Vereinsbanner und gibt Dauerkarteninhabern in einigen Läden Rabatte.

    -Universal Music soll die Mall für Auftritte ihrer Künstler nutzen. Generell will man auch eigene Events bieten bzw. hatte kürzlich bereits ein großes Spektakel mit diversen Künstlern, Sportlern etc.

    -Ein Laden wurde zum Sendestudio von Jam FM umfunktioniert.

    -Mit der East Side Gallery hat man offenbar auch schon Kontakt. Was genau das heißt, weiß ich allerdings nicht.

    -Selbst eine Kooperation mit Zalando und künftig dann auch Amazon ist geplant, obwohl der Online-Handel an sich der große Rivale des stationären Einzelhandels ist.

    Quelle MoPo

  • ^Genau das habe ich mir gedacht. Das Potential dieser Mall ist groß, der Standort perfekt. Das ganze wird in Zukunft durch verstärkten Einzelhandel an der Warschauer Straße ergänzt. Ich kann mich noch an eine Videothek neben der Sparkasse (Ecke Revaler) erinnern die erst schlecht lief und dann lange leer stand. Mittlerweile ist dort der Second Hand Laden "Humana" eingezogen. Momentan werden 2 Gebäude an der Warschauer komplett saniert - ich hoffe der Aufschwung hält aber die Chance stehen enorm gut.

  • Es gibt auch schon eine Initiative die sich gegen Amazon und speziell gegen den „Amazon-Tower“ gegründet hat und zu Demos aufruft. Es nennt sich „Berlin vs Amazon“ . Ein buntes Grüppchen aus Aktivisten und *innen etc. Interessant ist dass sie sich explizit gegen den Turm aussprechen, Ich glaube sie würden dies auch tun wenn der Hauptmieter ein Anderer wäre. Diese Abneigung ist auch in die Gestaltung des Intitiativ-Logos eingeflossen.

    https://www.berlinvsamazon.com/


    ... ich wusste, dass es keine gute Idee der Presse war den Turm „Amazon-Tower“ zu nennen, völlig instinktlos.

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^Interessant? Es ist überhaupt nicht überraschend. Es sind die immer gleichen Gedanken von ur-konservativen Menschen, in diesem Fall im Kostüm des linken Menschenrechtlers. In München war es die CDU, in Berlin sind es eben die Linken. Hauptsache es bleibt alles wie es war. Ich sehne den Zeiten entgegen wenn dieses "Dagegen" Klientel in Friedrichshain nicht mehr existiert.

  • ^ Die Bezeichnung "urkonservativ" passt nicht. Es geht hier ja offensichtlich nicht um das Konservieren eines als erhaltenswert betrachteten Zustands (anders als etwa im Fall der KMA oder des Alexanderplatzes), sondern um die Verhinderung eines als problematisch angesehen Projekts.

  • ^Und damit soll der Zustand zum heutigen Zeitpunkt konserviert werden. Ich sehe hier keinen Unterschied. Jeder neue Arbeitsplatz "bedroht" das Opfer-Milieu der selbsternannten Weltverbesserer. Man könnte ja arbeiten...

  • Na ja, die Hühner gackern wieder wenn das Ei gelegt ist. So kennt man die "Aktivisten" aus Friedrichshain-Kreuzberg. In diesem Fall bin ich froh, dass das Dagegen-Klientel zu spät dran ist und der Tower gebaut wird. Mir gefällt das Design und insbesondere die Aufzugtechnik wird einzigartig. Ich würde die Gegner auch nicht als Konservativ sondern als Strukturkonservativ bezeichnen, weil sie sich mit Veränderung an sich schwer tun. Ich finde, dass sich eine dynamische Stadt verändern darf und muss. Vielleicht findet der Investor noch einen Kompromiss mit dem Baukollegium für den Sockelbereich, der das "rauhe und "wilde" von Friedrichshain widerspiegelt. Wie das neben einer konsumorientierten Shoppingmall aussehen wird, darauf bin ich schon gespannt.

  • Schwierig finde ich am Ansatz der Gegner dieses Abfeiern von Feindbildern. Das wird in Friedrichshain täglich zelebriert, und man genießt dabei das Gruppengefühl. Aber etwas Konstruktives entsteht selten, wenn man nur weiß, was man alles ablehnt und hasst.

  • ^ Meine Güte. Wieviel sind das denn im Friedrichshain? Eine kleine Gruppe verblendeter, die man wirklich nicht so Ernst nehmen muss. Kein Anlass zur Sorge.

    Mal davon abgeshen, dass deren Argumentation nicht so weit hergeholt ist. Selbstverständlich hat ein solche Ansiedlung Auswirkungen auf den Kiez. Man kann doch nicht so tun, als würde das alles im luftleeren Raum passieren. Und ja, die meisten haben Arbeit.

  • Interessant das am Wohnungsmangel der seit Jahren unter der SPD geführten Stadtregierung besonders bei Sozialwohnungen Konjunktur hat, nun ausgerechnet der Amazon Konzern Schuld sein soll und nicht zum Beispiel verhinderte Wohnungs-Bauprojekte, der Abbau von Sozialwohnungen durch Privatisierung des Senats oder eben der Rückgang von Baugenehmigungen.


    Nichts desto trotz wird an der Herstellung der Baugrube nun die zweite Woche am Stück gearbeitet.


    Hier ein paar Fotos von heute Nachmittag.


    1. Der Schlitzwandbagger beim Ausheben eines Schlitzwandelementes.

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    2. Langsam wird der Schlitzwandgreifer aus der Tiefe gezogen. Damit das Erdreich nicht in den Schacht fällt...

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    ...wird 3. zur Stabilisierung des Schachtes (Schlitzwand) dieser mit Bentonit gefüllt. Der Aushub wird sofort per LKW abtransportiert.

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    4. Dieser Prozess wird so lang wiederholt, bis der Schlitzwandschacht tief genug ist und der Bewehrungskorb abgelassen werden kann.

    Der Schacht wird dann mit Beton gefüllt, das Bentonit wird nach oben verdrängt und zur Wiederverwendung abgepumpt.

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  • Camondo: Die Aktivisten trommeln schon seit Monaten, nahezu zeitgleich mit der Veröffentlichung der Ansiedlungspläne. Da hatten die Medien den Begriff Amazon-Turm noch gar nicht groß prägen können.

    Neues Deutschland vom 26. Oktober

    Der Freitag vom 14. November


    Den Vorwurf der Instinktlosigkeit teile ich daher nicht. Das suggeriert ja auch irgendwie, dass man die Aktivisten offen provoziert und so erst ihre Reaktion hervorgerufen hätte. Ebenso habe ich den Eindruck, dass es eindeutig mehr um den Mieter als um den Turm geht. Das war bei Google so und das ist mE auch jetzt wieder so.


    Allerdings muss ich zugeben, dass ich grundsätzlich auch sehe, was die Aktivisten umtreibt. Zalando hat sich in den letzten Jahren einen riesigen Campus mit tausenden Angestellten aufgebaut. Man hat mit harten Bandagen um das Cuvry-Areal gerungen und nur einen kurzen, symbolischen Sieg errungen. Zalando wächst anderswo in der Nachbarschaft munter weiter und stattdessen bezieht nun Lieferando riesige Büroflächen auf dem Cuvry-Gelände. Natürlich wirkt sich das auf die Mieten im Umkreis aus und natürlich gibt es da absolut nicht nur Gewinner.


    Und zugleich sehe ich wiederum einiges an Doppelmoral in dieser Initiative. Man hat auffällig schnell diverse Netzwerke und Internetplattformen oben, kommuniziert in akademischer Sprache sowie vorrangig über Twitter(!) und Facebook und schafft es neben den einschlägigen linken Medien auch in die Mainstream-Presse. Zu guter letzt bekennt man sogar offen, dass man sich u.a. aus 'Tech-Arbeitern' rekrutiert. Das klingt alles nicht gerade nach alteingesessenen Gentrifizierungsopfern, sondern vielmehr verdächtig nach früheren und aktuellen Gentrifizierungstreibern vorhergehender Wellen, die nun keinen Rollenwechsel im Zuge weiterer Wellen erleben wollen. Erinnert mich an grüne Eliten, die für Inklusion eintreten und dann den eigenen Nachwuchs vorrangig auf entmischte Privatschulen schicken, die radikale Maßnahmen für den Umweltschutz fordern und dann selbst oft genug u.a. signifikant mehr reisen und speziell fliegen als der Durchschnittsbürger. Teilweise ist das sogar durch Studien belegt und wer sich wie ich u.a. an den Berliner Schulen bewegt, bekommt ein ekelerregendes Maß an besagter Doppelmoral in alltäglicher Regelmäßigkeit serviert. Bissl schizophren das Ganze...

  • ^ Ich glaube, Camondo meinte nicht, dass der "Amazon-Tower" die Proteste ausgelöst habe, sondern dass der Name den Aktivisten Munition liefert. Und das stimmt, denn so können sie nicht nur – wie gewohnt – gegen die Gentrifizierung im Allgemeinen protestieren, sondern haben den Namen eines problematischen Konzerns als Ankerpunkt.


    Deine Analyse der Initiative halte ich für weitgehend korrekt, ich bin aber nachsichtiger. Ja, hier protestieren nicht zuletzt Leute, die mit hippen Kneipen, Galerien und angesagten Geschäften für den Auftakt der Gentrifizierung gesorgt und diversen Eckkneipen das Ende gebracht haben (und das ist oft tatsächlich ein blinder Fleck). Aber ich kenne auch Leute, die ihre politische Erfahrung dafür einsetzen, dass die Oma im unsanierten Altbau ihre Wohnung behalten kann.


    Die grünen Vielflieger mit den Privatschulkindern gibt es ebenso wie UrbanFreaks Hartz-IV-Punker – und gleichzeitig sind beide ein Klischee, das der Kritikabwehr dient. Der Protest wird von diversen politischen und Interessen-Gruppen vorgebracht. Er ist Ausdruck sozialer und ökonomischer Konflikte in einer dynamischen Metropole. Ich kann gut damit leben, auch wenn ich die Ziele hier nicht teile.

  • ^

    Inwiefern problematischer Konzern?

    Das hätte ich gern näher erläutert?

  • ^ Rhetorische Frage? Die Hauptvorwürfe sind ja ziemlich bekannt und betreffen u.a. (vgl. hier).:

    • Kritik an Arbeitsbedingungen
    • Marktmachtmissbrauch
    • Unlauterer Wettbewerb
    • Steuervermeidung
    • Vernichtung neuwertiger Produkte
    • Überwachung/heimliche Aufnahmen der Amazon „Cloud Cam“, Amazon Echo «Alexa»


    Z.Z. kann man auf ARTE die Doku "Amazon im Kreuzfeuer der Kritik" sehen.

  • ^Mich würde mal interessieren ob die Kritiker sich auch so große Sorgen um die Arbeitsbedingungen in gastronomischen Betrieben, Szene-Clubs, Spätis usw. machen. Es wird ja wohl keiner glauben das z. B. in Döner Buden der Mindestlohn und die Arbeitszeiten eingehalten werden. Das bei Amazon sicherlich Grenzen des Machbaren ausgelotet werden ist ja sicherlich richtig, aber als großer Konzern steht Amazon eben auch stark im Focus und muss zumindest geltendes Recht einhalten. Ganz im Gegensatz zu vielen Kleinunternehmen in beliebten Szene-Kiezen. Ob da immer alles mit Arbeitsrecht und Arbeitsschutz vereinbar ist wage ich mal zu bezweifeln. Und ob da nicht auch das eine oder andere Unternehmen kreative Wege zur Steuervermeidung findet überlasse ich mal der Phantasie. Aber wenn man mal wieder gegen große Konzerne wettern kann interessieren einen die teilweise präkären Verhältnisse vor der Haustür eben nichtmehr.