Rathaussaal - Fortsetzung der Rekonstruktion
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Warum nicht?
Aber abgesehen davon dürfte die technische Umsetzung kein Problem sein. Es gibt ja unzählige Fresken in Kirchen und Schlössern, die schon restauriert wurden. Dabei sind sicherlich etliche dabei, bei denen auch mehr oder weniger große Teile völlig neu (wieder)erstellt werden mussten.
Z.B. Frauenkirche Dresden http://images.fotocommunity.de…854-a4ff-cca64763fc59.jpg -
Dies wird sicherlich kein Problem sein. Natürlich sind derartige Künstler heutzutage vielleicht nicht so gängig wie früher, aber es gibt immer noch genug Restaurateure, und diese haben schon einige Schloßzimmer wiederentstehen lassen, die, soweit ich weiß, sogar teils noch schlechter dokumentiert waren.
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harher: Weil sie nicht wollen. Wer jeden Tag damit beschäftigt ist, originale (!) Meisterwerke vor dem Verfall zu retten, hat keine Zeit und meist auch kein Verständnis dafür, etwas komplett Verlorenes neu zu malen. Zumindest würde ich die Leute im GNM (aus persönlicher Bekanntschaft) so einschätzen. Es gibt aber gewiss Restauratoren, die so einen Auftrag annehmen würden.
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Was da im Umfeld des Ratsbegehrens um die Wieder-Ausmalung des Rathaussaals gemauschelt und polemisiert wird, finde ich schon sehr erschreckend:
http://www.nordbayern.de/regio…unden-brodelt-s-1.3436271
Es geht mal wieder nicht um die Sache, sondern um Personalien und darum, dass dieser und jener glaubt, er käme bei irgendwas zu kurz. Das eigentliche Thema, die Wiederausmalung und das Ratsbegehren, treten in den Hintergrund. Das finde ich sehr schade. Auch wenn ich eine Rekonstruktion der alten Malereien nicht befürworte, finde ich es doch wichtig, eine Entscheidung über eine Ausmalung zu fällen und unterstütze daher grundsätzlich den Vorstoß der Altstadtfreunde. Ich hoffe, das wird was - soll das Volk entscheiden. Und wenn das Volk dann tatsächlich die Reko will, dann ist es gut und sicher ein interessantes Experiment.
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Danke für den Link! Ich meine aber, dass der Artikel schon überholt sei, die Stadtspitze und die AF haben sich ja auf eine gemeinsame Formulierung des Begehrens geeinigt, sodass das Stimmensammeln vor den Wahllokalen ersteinmal gar nicht mehr nötig ist. Gewissermaßen wurden die Altstadtfreunde hier von den Ereignissen überrumpelt.
Die Nürnberger Nachrichten sind m.E. aber auch mit Vorsicht zu genießen, über wesentliche Dinge der Stadtpolitik wird eher unkritisch berichtet, und bei den gesellschaftlichen Themen wird oft unnötig polarisiert, einfach um Auflage zu machen. In der heutigen Zeit kommen aber verstärkt Internetblogs und Foren dieser Aufgabe nach, darin sind oft mehr Insiderinformationen und Fakten zu finden als in der Lokalpresse.
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Das ist der aktuelle Artikel. Also es wird am 25.05.2014 wohl ein Ratsbegehren geben, wenn der Stadtrat zustimmt.
http://www.nordbayern.de/regio…es-rathaussaals-1.3474266
Laut Online-Umfrage sind momentan tendenziell mehr Leute dagegen. Was ich persönlich nicht so ganz verstehen kann, nachdem sich nach der Projektion viele Leute für eine Ausmalung ausgesprochen haben und bei vielen wieder der Wunsch geweckt wurde ihn wieder herzustellen. Aber gut. Wie nothor schon meinte. Die NN ist nicht als seriösestes Blatt bekannt und vielleicht auch kulturinteressierten Lesern eher fremd.
Interessant ist es nun zu wissen, was bei einem Entscheid zählt. Soweit ich weiß muß eine absolute Mehrheit zustande kommen, bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 10-20% der Wähler.
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nothor: Ja, Du hast Recht, dass ist nicht der aktuelleste Stand zum Thema. Gottlob ist das ganze ja nun in geordnete Bahnen gelenkt. Mir ging es nur darum, dass da schon wieder hinter, naja, eigentlich vor den Kulissen rumpolemisiert wird, obwohl das m.E. gar nicht nötig ist. Ich finde es gut, dass die Bürger entscheiden dürfen und glaube, dass die Mehrheit dafür sein wird.
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Mich beschleicht ja irgendwie das Gefühl, dass irgendwo Stimmung gegen die Ausmalung gemacht wird, denn die Argumente dagegen wirken auf mich oft oberflächlich, künstlich-pragmatisch und wiederholen sich gebetsmühlenartig. Dass die Ausmalung nicht von Dürer persönlich stammt überzeugt mich absolut nicht, denn das war ja dann schon zur Entstehungszeit so. Im Gegenteil, in meinen Augen taugt dieses Argument eher dafür die Wiederausmalung zu befürworten: Schließlich ist das mögliche Ergebnis so näher am 1945 verloren Original, als wenn ein Dürer (sic.) verloren gegangen wäre, und stünde damit durchaus in der jahrhundertelangen Tradition des Saals. Dass der Saal so wie er ist gut sei, weil gut nutzbar, überzeugt mich ebensowenig. Wenn man unbedingt Projektionsflächen für irgendetwas benötigt, ließen sich problemlos Leinwände montieren. Das einzige, was mich zu überzeugen vermag wäre der Beweis, das es schlichtweg nicht möglich ist, eine qualitätiv hochwertige Ausmalung umzusetzen. Nur der wäre erst am Ende eines Versuchs erbracht. Mich interessiert halt nur, wie es finanziert und umgesetzt werden soll. Aber da ich selbst bereit wäre zu spenden (es ist auch meine Stadt!) - wie auch für den Pellerhof - ließe sich das sicherlich umsetzen. Stehen dann aber über die Dauer von 1 Jahr oder - wenn spendenfinanziert ggfls. mit Unterbrechungen - Gerüste im Saal? Ich stelle mir hier eher pragmatische Fragen, die ich aber für lösbar halte, wenn man es professionell angeht, und da sind die Altstadtfreunde sicherlich die richtigen Ansprechpartner.
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Ich würde eher sagen, daß generell Stimmung gegen die Altstadtfreunde gemacht wird (sei es von der selbsternannten Avantgarde oder einfach rein desinteressierten Menschen, die wenig Bedarf an kultureller Bereicherung haben und denen es auch egal wäre, wenn noch einige Fachwerkhäuser für Einkaufstempel à la Breuninger weichen müssen). Diese Abneigung folgert sich dann auch gegen den Rathaussaal. Wenn man häufig Kommentare in der NN liest, sei es über den Deutschen Hof, Augustinerareal etc. kann man regelmäßig unlogisch begründete und emotionale verbale Attacken beobachten. Mir scheint es als wäre die breite Masse müde, sich um ihre Altstadt zu kümmern, den gehobenen Zeigefinger der Altstadtfreunde wahrzunehmen, und sie interessieren sich nicht für ihre Umgebung. Sie regen sich dann über die vielen Intiativen auf, wissen aber nicht wie die Alternativen aussehen und ärgern sich am Schluß, wenn z.B. die Stadtbibliothek wie ein Fremdkörper in der Altstadt wirkt. Es ist ja immer dasselbe Spiel
Ein großes Problem bisher ist aber, daß z.B. in der NN und anderen Medien vom dem Plan der Altstadtfreunde berichtet wird, auf den Fotos aber immer der weiße Saal zu sehen ist, bzw. höchstens ein Ausschnitt einer alten Fotografie. Die meisten wissen wohl gar nicht wie der gesamte Saal ausgesehen hat, und hegen deswegen von vornherein eine ablehnende Stimmung, weil sie nur die Kosten sehen, aber nicht das mögliche Ergebnis. Die Leute, die das Farbdiaarchiv über den Rathaussaal im Internet entdeckt haben bzw. die Dia-Show im Dürerjahr gesehen haben, bei der die ehemalige Ausmalung leider verzerrt und nur flüchtig projeziert wurde, werden sehr wenig sein. Ich möchte sogar unterstellen, daß die breite Masse gar keinen blassen Schimmer davon hat, wie der Saal überhaupt aussah.
Es ist daher wichtig, aufzuklären, z.B. in dem man Fotos in einem übersichtlichen Prospekt darstellt, damit die Leute sehen was man haben könnte.
Die Bemalung über Spenden zu finanzieren wird sicherlich möglich sein, weil einige Einzelpersonen sicherlich dazu bereit wären (ich z.B. auch). Zudem vermute ich, daß sich die Kosten in einem beschaulicherem Rahmen halten als beim Pellerhof.
Und bezüglich der Unmöglichkeit es wiederherzustellen. Ich denke die gibt es einfach nicht. Wenn man sich das Farbarchiv und die Detailgenauigkeit ansieht, mit der der Saal abfotografiert wurde, kann man nicht mehr von einer unzureichenden Dokumentation sprechen.
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Ich dachte mir mal, daß ich auch hier das ganze mal bildlich unterstreiche. Die Bilder sind aus Wikipedia und dem Farbdiaarchiv zusammengetragen.
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wi…aussaal%28Nbg.1904%29.jpgNun ein paar Details vom Farbdiarchiv http://www.zi.fotothek.org/Bauwerke?ort=N%C3%BCrnberg
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pagmamahal: Super, danke für die Bilder!
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Danke für die Bilder! Das letzte Bild zeigt die Südwand, gell? Wirklich beeindruckend, und sicherlich einzigartig nördlich der Alpen. Übrigens, richtig, ich würde auch mit deutlich niedrigeren Kosten rechnen als beim Pellerhof.
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Gerne doch. In Farbe wirkt das ganze eben doch noch einmal beeindruckender.
Genau richtig. Das letzte Bild ist die Südwand. Die spitzen Fenster in dieser Anordnung gibt es ja nur dort. Von daher ist also auch der Mythos, daß nur die Nordwand belegt wäre, widerlegt.
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Ich denke, sooo schlecht sind die Dias gar nicht. Schließlich hat die Projektion ja auch funktioniert. Und ich glaube, man könnte aus den Dias noch etwas mehr rausholen.
Der Satz "was weg ist, ist weg" ist Schwachsinn, auch wenn er von höheren Denkmalsbonzen aus München und Wien geäußert wurde.Der Punkt ist einfach, dass die Stadt nicht mag.
Natürlich kommt auch wieder das Kostenargument. Aber bei einem Etat von über 1300000000 € sollte doch auch mal für solche nachhaltigen Kulturprojekte etwas Geld übrig sein. Man muss ja nicht alles für konsumtive Ausgaben vor allem im Sozialbereich verbrennen.
Von einem rekonstruierten Rathaussaal haben auch künftige Generationen etwas! -
Der Termin für die Abstimmung der Bürger über das weitere Schicksal des Rathaussaals rückt näher. Die Berichterstattung in den Medien dürfte daher zunehmen, auch ist für ich als Nürnberger diese Fragestellung am Wahltag spannender, als die Europapolitik.
http://www.nordbayern.de/regio…-im-rathaussaal-1.3592931
Für die Altstadtfreunde ist es eine Herzensangelegenheit, den Rathaussaal zu vollenden. Dem kann ich nur zustimmen: "Es kann nicht falsch sein, die Dinge in Ordnung zu bringen". lautet der Slogan einer bekannten Baumarktkette. Hierüber muss endlich offen diskutiert werden dürfen. Auf der neu gestalteten Website der AF findet man alle wichtigen Informationen zum anstehenden Bürgerentscheid:
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Es ist schon traurig, dass die Stadt Nürnberg es nicht mal schafft, ihre eigenen Objekte in Ordnung zu bringen. Immer müssen Private von außen den Anstoß geben. Und sogar dann mauert die Stadt noch, anstatt den Ball freudig aufzunehmen. Man kann nur den Kopf schütteln!
In anderen Städten regiert die Stadt mit und für die Bürger, in Nürnberg dagegen regiert die Stadt gegen die Bürger. Das bringt die Stadt nicht voran und die Bürger wenden sich zunehmend frustriert von der Kommunalpolitik ab - siehe Wahlbeteiligung.
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Pünklich NACH der Stadtratswahl und VOR dem Bürgerentscheid zur Rathaussaalausmalung kommt die Stadt Nürnberg ihrer Zusage nach, eine Kostenschätzung für die Saalausmalung zu veröffentlichen:
http://www.nordbayern.de/nuern…l-1.3612853?searched=true
In den Raum gestellt wird dabei, dass der Plan der Altstadtfreunde satte 9,5 Millionen € koste. Die Stadt hat natürlich einen preiswertern Gegenvorschlag in der Schublade, der mit 1,5 Millionen € auskomme. Der beinhaltet jedoch keine Rekonstruktionen, sondern ein Programm unter dem Motto „Bewahren, was ist, erzählen, was war“. Darunter ist wohl eine Installation zu verstehen die aus Stelen, Flyern, Lichtinstallationen und Projektionen besteht.
Ich stelle mir da im Grunde nichts anderes vor wie die Show aus 2012, die ja für sich genommen ein großer Erfolg war. Nur als Dauerinstallation, die man auf Knopfdruck an- und ausschalten kann. Nunja, das kann nicht die Antwort sein, die man auf das Bürgerbegehren anbieten kann. Außerdem wissen wir ja, das jede elektrische und elektronische, und noch mehr jede Multimedia-Installation Dauerausgaben verursacht, die man bei den Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gerne unter den Tisch kehrt. Insofern investiert man hier nicht in ein historisch bedeutsames Objekt, sondern man schafft mit diesem Vorschlag einen neuen Dauerausgabeposten im Kulturbereich. Und wenn einem die Kosten irgendwann zu viel werden - nur eine Frage der Zeit - wird die Installation kaum noch betrieben und das ganze endet wie viele die Nürnberger Brunnen: Trocken. Dann sind wir wieder da wo wir heute sind, nur einige Millionen € ärmer. Solls das wirklich der Vorschlag der Stadt sein?
Die Altstadtfreunde indes haben letzte Woche in der Stadt Flyer für ihre Sache verteilt, auf denen sehr gut deutlich wird was der Saal derzeit ist: Sie stellen infrage, dass der Saal in seinem jetzigen Zustand tatsächlich so attraktiv sei, wie die Stadt ihn gerne vermarktet. Es werde zwar am Rathausportal auf den Saal hingewiesen, aber anschauen könne man ihn sich nicht. Stadtdessen schicke man Intesserenten lieber in die Lochgefängnisse. Als ich das erste mal in den Rathaussaal gehen durfte war ich verunsichert. Ich frage mich ob ich hier richtig sei; denn dass der Saal keine 40 Jahre alt ist ist ganz offensichtlich, und für das künstlerisch interessierte Auge hat er kaum etwas anzubieten. Ein gestalterisch zerrissener Raum, der ganz offensichlich nicht historisch ist. Man hätte ihn zerstört lassen sollen, oder man muss eben konsequent weiter restaurieren.
Was die 9,5 Millionen angeht, die Stadt gibt an das sei lediglich die Kalkulation für das Gerüst, die Erneuerung der Elektrik und Lüftung sowie das Künstlerhonorar. Naja, ich denke das kann man ruhig anzweifeln. Leider kann ich auf die schnelle keine Information über die Kosten der Rekonstruktion des Goldenen Saals in Augsburg finden. Aber das ist ja auch schonmal eine Aussage, anscheinend überwiegt hier die Freude und der stolz auf den Saal, sodass man die Investition nicht mehr als belastendes Merkmal kommunizieren muss.
Eins ums andere enttäuscht mich Nürnberg.
Leider meldet sich hier auch kein bedeutender Nürnberger Mäzen zu Wort. Es gäbe sicherlich den einen oder anderen Selbstbewussten aus der Tourismus- oder der Bauindustrie oder anderen Bereichen, der hier ein Zeichen FÜR Nürnberg setzen könnte... -
Ich finde auch, dass eine läppische Multimediaschau für 1,5 Mio keine ernsthafte Alternative für eine nachhaltige Rekonstruktion sein kann.
Es gibt ja drei Argumente gegen eine Rekonstruktion:
- Die Daten für eine Rekonstruktion sind nicht ausreichend. Ich bin der festen Überzeugung, dass man aus den Dias mit moderner Technik noch viel mehr herausholen kann. Wenn die Dias außerdem gut genug für eine Projektion waren, warum sollten sie nicht als Vorlage für eine Wiederherstellung taugen?
- "Was weg ist ist weg." Man soll also vernichtetes Kulturgut nicht rekonstruieren, denn es existiert ja dann sowieso kein Original mehr. Nun müssen alte Werke - auch ohne Katastrophen - immer wieder restauriert werden. Auch auf diese Weise ist oftmals vom Original nicht mehr allzuviel übrig. Ferner hätte man dann nach dem Krieg auch nichts mehr wieder aufbauen dürfen. Wie sähe dann aber heute Nürnberg, ja wie sähe dann Deutschland aus? Und wenn man so argumentiert, soll man dann durch Kriegseinwirkung zerstörte Objekte nicht mehr rekonstruieren oder trifft das auch z.B. bei Brandkatastrophen zu? Hätte man etwa an Stelle der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar einen Betonklotz bauen sollen? Und bei den durch den zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäuden - sollte man die deshalb nicht mehr wiederherstellen, weil Deutschland den Krieg angefangen hat, sozusagen als ewige Strafe? Wäre das nicht etwas pervers? Warum sollen alle Generationen nach dem recht kurzen Zwischenspiel des Dritten Reichs dafür büßen?
- Ein natürlich von der Stadt aufgeführtes Argument sind die Kosten. Aber sollte die Summe, die ja eigentlich angesichts des Haushaltsvolumens der Stadt Nürnberg eher lächerlich anmutet, nicht die Wiederherstellung eines derart wichtigen Objektes wert sein. Jedenfalls hat man sicherlich für Dinge wie das Fußballstation mehr Geld ausgegeben!
Außerdem könnte man ja für einen rekonstruierten Rathaussaal Eintrittsgebühren verlangen. Für eine "i-pad-Show" ginge das sicherlich nicht!
- Die Daten für eine Rekonstruktion sind nicht ausreichend. Ich bin der festen Überzeugung, dass man aus den Dias mit moderner Technik noch viel mehr herausholen kann. Wenn die Dias außerdem gut genug für eine Projektion waren, warum sollten sie nicht als Vorlage für eine Wiederherstellung taugen?
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Ja, Nürnberg und seine Mäzene ...
OK, Klutentreter war schon ein etwas verrückter Kerl, aber er hat doch viel für die Stadt getan. Hat man ihm das gedankt? Man hätte gerne das Geld von ihm zur freien Verwendung gehabt, aber der böse Spender wollte ja bestimmte Projekte damit fördern. Wie kann man nur???
Und Diehl hat auch sehr viel für die Stadt getan. Doch er wurde von der Stadt immer nur als böser Rüstungsproduzent und Ausbeuter von Kriegsgefangenen gesehen.
Tja, und sonst ist hier tatsächlich kein großes Mäzenatentum zu finden, ganz einfach, weil hier auch wirtschaftlich nicht gerade der Nabel der Welt ist. Übrigens ein Umstand, den man auch der Stadt Nürnberg ankreiden muss. (Nur mal das Beispiel Regensburg angeführt - eine blühende schuldenfreie Stadt. Und das, weil man erfolgreich Unternehmen angesiedelt und nicht wie in Nürnberg teilweise vertrieben hat.)