Moabit | Kleinere Projekte

  • Immer wieder schön anzuschauen ist der Büro-Sichtbetonklotz genau an der Ecke Krupp- und Lehrter Straße.


    Der "Büro-Sichtbetonklotz" ist das Ateliergebäude von Katharina Grosse von Augustin und Frank Architekten, ausgezeichnet mit dem Architekturpreis Berlin 2009 und dem Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung 2010.
    Meiner Meinung nach zu Recht, es ist einer der besten Bauten der in den letzten Jahren in Neuteutonia entstanden ist.

  • Kruppstraße, Ecke Lehrter Straße

    Da haben die Architekten bei der Aufstockung der fein gegliederten Backsteinfassaden mit den monolithischen, glatt verputzten Aufbauten aber einen hoch interessanten Kontrast zwischen farbig gestaltetem Ursprungsbau und in erfrischendem grau gehaltener "Ergänzung" geschaffen.
    Vor allem bei dem dritten Bild wird wieder deutlich, dass die grausame Entstellung von Altbauten durch Aufstockungen und Vereinfachungen der Dachlandschaft in der Nachkriegszeit scheinbar nicht eine überwundene Geschmacklosigkeit der 60er und 70er Jahre ist, sondern auch in der aktuellen Architektur würdige Nachfolger für zukünftige Bildbände "schlechter Bausünden" findet. :Nieder:

  • Da frag ich mich eher ob solche Preise wirklich noch als Auszeichnungen zu verstehen sind, wenn solche Bunker prämiert werden. Wäre das Gebäude 40 Jahre älter, würde man es als "Bausünde" beschreien, als Neubau bekommt es Preise.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • @ saxonia: bin absolut deiner Meinung, etwas Sichtbeton und hier und da ein halbwegs großes Fenster und voila wir haben nen prämierten Superentwurf.


    Urbanist:

    Meiner Meinung nach zu Recht, es ist einer der besten Bauten der in den letzten Jahren in Neuteutonia entstanden ist.


    "Neuteutonia??" klingt so nach Flakturm Germania...

  • Der "Büro-Sichtbetonklotz" ist das Ateliergebäude von Katharina Grosse von Augustin und Frank Architekten, ausgezeichnet mit dem Architekturpreis Berlin 2009 und dem Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung 2010.


    Das ist nur konsequent, offenbart es doch schonungslos die totale Überflüssigkeit des Architekturbegriffs in der heutigen Zeit. Ein Berufsstand schafft sich quasi selbst ab. Einen Quader mit zufälligen Öffnungen und Oberflächen zu versehen - dass ist allenfalls noch eine Hausaufgabe für Softwareentwickler im Grundstudium. Man könnte es sogar zu einer kompletten Fertigungsstrecke ausbauen, wo dann unablässig solch lustige Würfel ausgeworfen werden.

  • was wenn

    Überlegt mal, wenn sich viele Architekten einen Preis zum an die Wand hängen wünschen und dann alle so bauen würden.
    Wie würden dann unsere Städte aussehen?

  • ^ ... "Gestaltungspreis der Wüstenrot-Stiftung" ... es gibt wohl mehr Preise als auszeichnungwerte Dinge. Öttinger und Sternburg Bier haben ja auch Preise bekommen.


    Es ist ein klobiger Betonklotz. Schade, dass er in Berlin und nicht in "Neuteutonia" entstanden ist (ist das sowas wie Sin City oder Gotham?). Falls Urbanist es nicht ironisch meint, kann er sich ja sowas gern als Eigenheim bauen. ;) Aber bitte in hinter dichten Bäumen versteckt.

  • Das ist nur konsequent, offenbart es doch schonungslos die totale Überflüssigkeit des Architekturbegriffs in der heutigen Zeit. Ein Berufsstand schafft sich quasi selbst ab. Einen Quader mit zufälligen Öffnungen und Oberflächen zu versehen - dass ist allenfalls noch eine Hausaufgabe für Softwareentwickler im Grundstudium. Man könnte es sogar zu einer kompletten Fertigungsstrecke ausbauen, wo dann unablässig solch lustige Würfel ausgeworfen werden.


    Ich glaube du hast den Berufsstand nicht ganz verstanden. Es ist ja nicht nur Aufgabe des Architekten schöne Fassaden zu malen. Ich bin in dem Ateliergebäude mal drin gewesen und muss sagen, dass ich sehr angetan war von der Qualität der Räume. Sowohl vom Wohlgefühl als auch von der Ausführung ist das alles sehr gut gemacht. Die Fassade ist auch nicht mein Fall, aber zufällig oder gar parametrisch ist da nix!

  • dummerweise erschliessen sich die räume eben nicht dem durchschnittlichen berliner, der genau an diesem bau vorbeiläuft....der sieht die betonmauer nebst fenster und denkt sich möglicherweise : "boah...so´n mist" ich bin mir ziemlich sicher, das der bau im inneren grandios ist, aber genau das wird nicht nach aussen transportiert...und kommt exakt in der ecke auch nicht zur wirkung...ich habe sicher nichts gegen schlichte betonwände, himmel ich wohne in pberg quasi neben dem museum für architekturskizzen, da ist noch nicht einmal ein fenster vorhanden, aber der bau fügt sich grandios in seine umgebung ein....frag mich mal warum....

  • Westhafen, Verladestation

    Und dann noch eine kleine Info aus Moabit. Hier wird die bisher etwas schäbig aussehende Verladestation am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal (gegenüber der Straße Nordufer) Kanal aufgehübscht.


    Link zum Vorzustand bei Street View bzw. bei Bing Maps


    Das Ergebnis sieht doch ganz freundlich aus. Blick von der Föhrer Brücke:



    Und vom Nordufer:



  • Neue Spreebogen-Promenade

    Laut Tagesspiegel plant die Freiberger Holding am Nordufer des Spreebogens eine neue Flaniermeile zu errichten. Die neue Spreebogenpromenade soll bereits 2014 das Flussufer mit dem kleinen Tiergarten verbinden. Darüber hinaus sind entlang des Streckenverlaufs einige Sanierungen, Abrisse und Umnutzungen/ Aufwertungen bei der angrenzenden Bestandsbebauung geplant.


    Quelle: http://www.tagesspiegel.de/ber…-wird-kommen/8755140.html

  • ^^ Westhafen


    Also ich weiß nicht. Aus ästhetischer Sicht hätte man sich die Farbe sparen können, nachdem man den grauen Schuppenanbau nicht hinter, sondern vor das Gebäude gesetzt hat. Gerade die Ansicht von der Brücke ist doch zentral. So geht die ganze Leichtigkeit des Gebäudes und die Illusion des schwebenden Kreuzes verloren, weil man eben nicht mehr "unten durch" gucken kann. Eigentlich nämlich ein schönes Exemplar Industriearchitektur der Nachkriegsmoderne.
    Immerhin war die ehemalige Zementumschlaganlage, ein Spätwerk aus dem Hause Schramm & Elingius (1963), bis zur Entwidmung einmal Kulturdenkmal.

  • Bzgl. Spreebogen-Promenade, dieser Beitrag:


    Die Idee ist nicht schlecht. Die besagte "Straße" ist zwar keinesfalls unwirtlich, wird aber als Nord-Süd-Verbindungsweg kaum genutzt und der Anschluss an die Straße Alt-Moabit ist in der Tat wenig einladend.


    Das Ganze kann aber nur funktionieren, wenn der Kleine Tiergarten nach seiner Umgestaltung auch als Wegeverbindung deutlich stärker frequentiert wird und auf Höhe der geplanten neuen Promenade ein vernünftiger Fußgänger-Überweg an Alt-Moabit eingerichtet wird. Das Hautproblem ist nämlich diese Straße, die bisher für nichtmotorisierte Menschen wenig attraktiv ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Hinweis

  • bzgl. Kaiserin-Augusta-Allee 28 / Kaiser Lofts


    Sehr erfreulich und fast schon erstaunlich, dass in dieser abgelegenen, mit Öffis schlecht erreichbaren und immer noch von Kriegslücken und Hinterhaustorsen geprägten Ecke investiert wird. Dass man hier auf "Fabrikarchitektur" setzt, ist aufgrund der nahen Industriebauten (Siemens, Ludwig-Loewe-Höfe usw.) sinnvoll.

  • Kleinere Projekte Moabit

    Bis 2015 soll auf einem Grundstück an der Ecke Seydlitzstraße / Lehrter Straße ein neues Bildungs- und Begegnungszentrum entstehen. Es müsste sich um dieses Grundstück handeln (Googlemaps). Die Bauarbeiten sollen Mitte kommenden Jahres beginnen. Das berichtet u. a. die Berliner Woche.


    Der Fertigstellungstermin sei fix, da das Zentrum eine Art Geburtstagsgeschenk zum 60. Jubiläum des SOS-Kinderdorfs werden soll.


    Als Architekten wurde das Berliner Büros ludloff+ludloff gewählt. Die Fassade wird aus unterschiedlichen Materialien wie Glas, Holz und Textilien gestaltet und farbenfroh werden.


    Link zum Artikel in der Berliner Woche (ohne Visualisierung)


    Auch Moabit online hat dazu einen Artikel veröffentlicht mit mehr Infos und auch Visualierungen. Das Haus wird auf einer Grundfläche von 21 x 30 m errichtet, sechsgeschossig werden zzgl. UG und mit 22 m Höhe die Traufhöhe einhalten.


    Link zum Artikel auf Moabit online


    Weiterer Artikel bei Baunetz und detail.de

  • Ehem. Krankenhaus Moabit, Turmstraße

    In #151, dort die letzten beiden Bilder, hatte ich ein in Bau befindliches BV im südöstlichen Bereich des GSZ-Gelände an der Turmstraße gezeigt. Nach einem DIN-A4 Aushang am Bauzaun handelt es sich um ein Nierenzentrum. Der unspektakuläre Bau ist inzwischen fast fertig:






    Beim nebenan befindlichen Neu-/Umbau für die Staatsanwaltschaft (zuletzt auch #170) wird momentan das Betonskelett eines der ehem. Alubauten an der Südwest-Ecke ergänzt, im dann daraus den bereits gezeigten mäßig spannenden Kasten machen zu können:




    (C) Numrich Albrecht Klumpp Gesellschaft von Architekten mbH

  • Seydlitzstraße Moabit

    Mal wieder drei kleine Updates rund um die Seydlitzstraße.


    Der neue Glaspavillon am Gästehaus Seydlitzstraße (zuletzt #719) ist jetzt fertig und bereits eröffnet:




    Drinnen gibt es u. a. ein Café:




    Der Bau des Vabali Spa Berlin (zuletzt #735) kommt voran, vorne neben dem Eingang zum Hallenbad entsteht dafür ein kleines Gebäude, vermutlich der Kassenbereich:



    Weiter hinten wird derzeit gedämmt:





    Und die Reihenhäuser (Kaninchenställe) an der Seydlitzstraße selbst (zuletzt #685, dort letztes Foto) wurden nach einer gefühlten Ewigkeit endgültig fertiggestellt. Zuletzt wurde noch endlos an den südlichen "Endstücken" dierkt an der Straße gewerkelt: