Prager Projektfrühling (Bauvorhaben an der Prager Str.)

  • Am Altbau auf der Seite zur Goldschmidtstraße stehen zum Teil noch die Gerüste. Die Ecke an der Prager Straße präsentiert sich inzwischen ohne Gerüste. Weitere Fotos von heute Abend:



    Die städtebauliche Situation im Kontext zur Prager Straße






    Ecksituation Prager Straße





    Ecksituation Stephanstraße





    Situation Godschmidt- und Stephanstraße






    Blick zum Innenhof

    Bilder: Cowboy

  • #101: Prager Straße

    Ich stelle mir die Wohnsituation an der Prager Straße (Bilder 2 und 3) nicht wirklich behaglich vor. Hinter den Loggien ist es wahscheinlich ziemlich duster in den Wohnungen. Naja, wenigstens blendet die Sonne nicht beim Fernsehen.
    Vielleicht gibt es ja auch Leute, die für 11..12 Euro/m² gern fröstelnd von einem Nordbalkon den Straßenbahnen und den auf vier Fahrspuren sausenden Kraftfahrzeugen hinterher schauen.
    Naja, man braucht wenigsten keinen Sonnenschirm auf dem Balkon.

  • Wer in der Stadt wohnt, wird auch Kompromisse machen müssen. Das IDEAL wird man schwer finden. Die Nähe zur Innenstadt gleicht sicher für manchen die Lage an der Ausfallstraße aus. Andere leben an der Autobahn, haben eine Lärmschutzmauer vor dem Wohnzimmer und bis zur Oper oder ins z.B. Täubchental braucht er/sie/es Stunden.

  • ^ Danke für die Fotos. Der Altbau an der Goldschmidtstraße hat inzwischen auch die Hüllen fallen lassen.




    Übergang vom Neu- zum Altbau. Die Balkone finde ich etwas lieblos geraten.

    Bilder: Cowboy

  • Neubauvorhaben Talstraße 4-6

    Zu sehen ist auch der fertiggestellte Neubau Goldschmidtstraße 35. Weiss jemand, was aus der Brache oben rechts (an der Talstraße) wird? Die ist letzte Woche weggeräumt worden.


    Der Neubau erschließt 29 Wohnungen und eine Tiefgarage. Seine ersten Erscheinungsbilder - Straßenansicht(das linke Gebäude) + Hofansicht - sind aber nicht architektonisch eindrucksvoll, sondern eher funktional.

  • Das LKG-Carré ist nach fast 3 Jahren Bauzeit fertig, die ersten Wohnungen bezogen. Restarbeiten laufen noch im Hof und an den Außenanlagen sowie bei den Gewerbeeinheiten in der Prager Straße. Aus gegebenen Anlass ein weiteres Update. Die CG-Gruppe hat ganz ordentlich geklotzt, ein innerstädtisches Carré wieder geschlossen und dabei auch mit Reminiszenzen an die historische Bedeutung des graphischen Viertels nicht gespart.




    Blick auf die südwestliche Ecke in der Goldschmidtstraße.





    Das Hofgelände wird anscheinend auch künftig für die Öffentlichkeit begehbar sein. Es fällt auf, dass sich die bauliche Qualität auch bei den Hoffassaden fortsetzt. Da ist man in Hinblick auf Gründerzeitbauten in Blockrandbauweise anderes gewohnt. Blick von der Ecke Goldschmidtstraße / Stephanstraße ins Innere des LKG-Carré.






    Blick zurück zur Goldschmidtstraße





    Im Hof mit Blick zum Eckturm an der Prager Straße.





    Blick zu den Hoffassaden des Altbaus.





    Eingang zum Hof in der Prager Straße





    Eckbebauung Prager Straße / Stephanstraße jetzt mit Zitat an der Fassade.






    Was auch immer das ist, es sieht nach Fischer-Art aus.





    Die alte Leuchtreklame erstrahlt in neuem Licht. Eine Leuchtdiode hat allerdings schon den Geist aufgegeben.







    Auch die östlichen Altbauten werden nach und nach bezogen





    Bonusbild Goldschmidtstraße Richtung Innenstadt

    Bilder: Cowoy

  • ^
    Was auch immer das ist - eine Person mit einem Buch in der Hand, passend zum Gebäude ;).


    Bei den Altbauten fehlen doch noch hofseitig diverse Balkone, kann das sein? Diese dunklen "Streben" deuten jedenfalls im Bild 5 darauf hin. Zur Straße gibt es auch nur kleine, insofern wäre es im Hof balkonlos ziemlich sinnfrei, gibt es doch direkt daneben an Alt- und Neubau welche.


    Mod Cowboy: Ja, da kommen noch Balkone hin.

  • Danke für die aktuellen Bilder, Cowbow! War lange nicht mehr dort, konnte mir aber denken, dass man nun endlich mal fertig wird. Die "Kunst am Bau" ist von Michael Fischer-Art. Die beiden Figuren hatte er letzten Monat auf seiner facebook-Seite gepostet.

  • Die Goldschmidtstraße wäre auch ein heißer Kandidat, auf 30km/h begrenzt zu werden. Denn nach all den Aufwertungen des baulichen Umfeldes sollte auch ermöglicht werden, ohne Herzinfarkt und totgefahren zu werden, dort flanieren zu können. Sehr schöne Aufnahmen. Und ich bin gespannt, wie sich das Areal entwickelt, wenn insgesamt dort rund 1.000 Menschen mehr als heute leben.

  • Den Innenhof finde ich noch ein wenig steril, hoffe aber, dass sich der Eindruck noch etwas verbessert, wenn Bäume und Büsche etwas größer sind. Auch wenn sie Geschmackssache ist, die Kunst am Bau ist auf jeden Fall zu begrüßen und keinesfalls selbstverständlich, ich hätte mir für den Spruch an der Ecke Prager / Stephanstraße allerdings einen anderen Font und/oder eine schönere Unterschneidung/Kerning gewünscht, das hätte kaum Mehraufwand verursacht. Zugegebenermaßen, alles Luxusprobleme, aber doch relevant für den Gesamteindruck.

  • ^ der Spruch macht auch für mich keinen guten Eindruck. Auch hier hätte man vielleicht eine Neon-Schreibschrift wählen können. Als Reminiszenz an die große Vergangenheit des Buchdrucks, aber auch als Brücke zur gegenwärtigen Stadt der Kunstszene - in der Nachbarschaft zum Grassimuseum. Aber - wie schon gesagt - Luxusprobleme. Im Kontext wäre eine baldige Straßenraumsanierung der vorderen Pragerstraße bis zum Ostplatz, wie schon angekündigt, wünschenswert.




    Bei Dima gibt es neue Visus von der Talstraße 4-6:
    http://dima-immobilien.de/immo…ig%2BZentrum/vk-tal4-allg


    Ich packe den Neubau in der Talstraße 4-6 mal mit hier rein. Dieser schafft den Übergang vom 5 Geschosser zum Johannisplatz, zur Villa an der Goldschmidtstraße sehr gut. Die anscheinend etwas historisierende Fassade nach Berliner Gusto schafft etwas die Brücke zu den umliegenden sanierten Wohngebäuden der Jahrhundertwende. Eine etwas bessere Akzentuierung wäre, meines Erachtens, eine gleichbleibende Fenstergliederung an den Balkonen und freistehende Balkone zur Talstraße. So schrammt die ganze Fassadengestaltung etwas an einem zufälligen Wirrwarr.


    http://dima-immobilien.de/immo…-allg-940/Foto_206511.jpg

  • Ich finde das LKG-Carrè insgesamt (trotz kleinerer Mängel) sehr gelungen, insbesondere wenn man bedenkt, wie es dort noch vor 2 Jahren aussah. Überhaupt wird diese Ecke Leipzigs immer besser - das Bugra-Messehaus ist ja auch so ein Projekt, dass ich wöchentlich wachsen sehe - jetzt wird dort auch der eigentliche Altbau in Angriff genommen.
    Die Goldschmidtstraße ist allgemein jetzt schon sehr interessant.
    Die Leuchtdioden bei der Leuchtreklame am LKG-Carrè scheinen ein grundsätzliches Problem zu haben. Vor kurzem (2 oder 3 Wochen) blieben noch drei andere Buchstabensegmente dunkel - das scheint man behoben zu haben, aber jetzt ist ein nächstes Segment kaputt. Den Innenhof hätte ich mir auch etwas weniger platzartig und grüner gewünscht, aber warum soll man das nicht mal so machen. Es scheint tatsächlich als (halb-)öffentlicher Platz konzipiert, wo auch z.B. Kinder aus der nahen Umgebung Spielmöglichkeiten finden. Mein größtes Problem ist der relative Lärm auch im Innenhof. Vorletzte Woche war ich mal so gegen 17:30 Uhr (Berufsverkehr) im Hof und durch die zwei offenen Zugänge zur Prager Straße (oder warum auch immer) war es auch im Hof sehr laut. Der Straßenlärm war locker vergleichbar mit dem Lärm z.B. am Täubchenweg direkt zur Straße hin. In Kombination mit den doch sehr hohen Mieten ist das Grund genug, dass für mich das Carrè als Mietobjekt nicht in Frage käme. Vielleicht schluckt irgendwann die Begrünung im Hof etwas von dem Krach.
    Ich bin auch gespannt, wann das Projekt zum benachbarten Verwaltungsgebäude umgesetzt/begonnen wird.

  • Frank-W
    Schön, dass Du den Altbau des Bugra- Messehaus ansprichst. Ich habe leider erfolglos nach Infos gesucht, wie das Haus nach der Sanierung aussehen soll (Wiederherstellung des Ursprungszustand, schlichte Orientierung am aktuellen Bestand, Neuschöpfung?).
    Kannst Du (oder jemand anderes im Forum) mir dazu weiterhelfen?

  • Zitat von Arwed

    Schön, dass Du den Altbau des Bugra- Messehaus ansprichst. Ich habe leider erfolglos nach Infos gesucht, wie das Haus nach der Sanierung aussehen soll (Wiederherstellung des Ursprungszustand, schlichte Orientierung am aktuellen Bestand, Neuschöpfung?).
    Kannst Du (oder jemand anderes im Forum) mir dazu weiterhelfen?


    Das ist die große Frage, die wir uns alle stellen. Die Chancen, dass das ehemalige Buchgewerbehaus nach der Sanierung wieder so ähnlich aussehen könnte, stehen für meine Begriffe aus folgenden Gründen nicht schlecht:


    • Das Gebäude, Gutenbergplatz 5, steht unter Denkmalschutz, und was das in Leipzig heißt, sehen wir im Bauererbe-Strang. Eine Neuschöpfung halte ich somit für ausgeschlossen.
    • Die Firma, die saniert, ist bekannt, dass sie in Hinblick auf den historischen Ursprungszustand hochwertig saniert, was sie jetzt mit der Sanierung des Erweiterungsbaus einmal mehr bewiesen hat. Man vergleiche dazu die Ausgangslage hier und dort vor einem Jahr.
    • Eine schlichte Orientierung am Bestand wäre auch aus wirtschaftlichen Gründen unsinnig, weil damit deutlich weniger Wohnungen entstehen würden.


    Da die Immobilie nach der Sanierung eine völlig neue Nutzung als Wohnhaus erhält, wird es auch äußerlich sicher ein paar Neuerungen geben müssen, die aber hoffentlich nicht sehr ins Gewicht fallen werden. Ziel sollte es sein, den erbarmungswürdigen Zustand des Gebäudes zu beseitigen und den historischen Charakter des ehemaligen Buchgewerbehauses wieder herzustellen, weshalb ein eigener Thread zum Thema gerechtfertigt ist.



    Zitat von Frank-W

    Der Straßenlärm war locker vergleichbar mit dem Lärm z.B. am Täubchenweg direkt zur Straße hin. In Kombination mit den doch sehr hohen Mieten ist das Grund genug, dass für mich das Carrè als Mietobjekt nicht in Frage käme.


    Die Zielgruppe für das LKG-Carré ist eine andere als jene, die ruhige Seitenstraßen und viel Grün in Wohnnähe schätzen. Das merkt man schon an der Vielzahl kleinerer Wohnungen, die im Komplex entstanden sind. Es werden vor allem Singles, kinderlose Paare, Pendler und Expats die Wohnungen mieten, für die die Lage entscheidender ist als Großstadtlärm.

  • Cowboy
    Ich hoffe, dass Du recht hast, was das Bugra-Messeaus angeht. Deine Argumente stimmen hoffnungsvoll. Ich glaube auch daran.


    Singles und kinderlosen Paaren ist eine zentrale Lage also wichtiger als Ruhe. :D Da habe ich aber ganz andere Erfahrungen gemacht. - Eigentlich möchte doch jeder ruhig wohnen und den Innenhof hätte man sicher ruhiger gestalten können, z.B. indem man nicht zwei große Durchfahrten direkt zur Prager Straße hin konzipiert. Aber hoffen wir auf die oben von C.S. schon angesprochene Straßensanierung. - Klar gibt es "Party-People" denen die Lager wichtiger ist, aber vielen von denen - zumindest Studenten, die ich so kenne oder kannte, ist dann im Gegenzug der Preis sehr wichtig. Und an der Kippenbergstraße, der Eilenburger Straße, der Reichpietschstraße sind die Mieten auch nicht höher, man wohnt aber viel besser (meiner Meinung nach) und nur 3 bis maximal 5 Minuten fußläufig weniger zentral. Auch aktuell sanierte Häuser in der Schirmerstraße (siehe Bauerbestrang) oder sonstige Häuser im westlichen Anger-Crottendorf wären für mich immer viel interessanter, selbst, wenn Zentrumsnähe für mich wichtig wäre.
    Als Bewohner des LKG-Carrè kann ich mir die von Dir schon genannten Pendler vorstellen, insbesondere Uni-Dozenten oder Professoren, die ihren Lebensmittelpunkt außerhalb Leipzigs haben, aber einmal die Woche nach Leipzig müssen um ihre Vorlesungen zu halten - ich kenne solche Professoren noch von Dresden. Oder sonstige Leute, die ihren Lebensmittelpunkt noch wo anders haben, z.B. auf dem Land, aber öfter mal in Leipzig sind. Oder einige wohlhabende Bayern oder, um noch klischeehafter zu werden, Schwaben, deren Söhnchen oder noch eher Töchterchen demnächst in Leipzig studieren wird und die vielleicht nur einmal kurz (wenn überhaupt) in Leipzig waren und von Plagwitz oder Reudnitz-Zuständen schockiert (weil nicht so fein), mieten ihrem Kind eine ordentliche Wohnung in Uninähe an und bezahlen die Miete. - Bei sächsischen Studenten kann ich aus meiner Erfahrung mir eigentlich niemanden vorstellen, der im Carre wohnen wöllte. - Aber vielleicht haben sich die Verhältnisse in den letzten 10 Jahren auch geändert.

  • Findet ihr den Innenhof so schlimm? Ich find den ganz normal, auch nicht zu dunkel. Genau richtig eigentlich. Die großen Balkone am Altbau lassen zumindest auf einige nicht ganz so kleine Wohnungen schließen.
    Ansonsten hört man heutzutage bei geschlossenen Fenstern kaum noch etwas vom Straßenlärm.

  • Das LKG-Carré gefällt mir außerordentlich gut - die Neubauten fügen sich harmonisch ein. Die Grundrisse scheinen auch vernünftig. Warum man den Innenhof öffentlich gemacht hat, erschließt sich mir auch nicht unbedingt. Erfahrungsgemäß herrscht dort eine besondere Akustik, sodass vermutlich von Ruhe keine Rede sein kann.


    Zum Thema Straßenlärm: Ich wohne an einer Straßenecke einer relativ vielbefahrenen Straße. Daher kann ich sagen, dass das schon sehr störend sein kann, auch wenn man gern urban wohnt. Dabei geht es nicht unbedingt um fließenden PKW- oder Tramverkehr (der mutiert zu einer Art Hintergrundrauschen), sondern um LKW und Busse, um Hupgeräusche, um Musik aus lauten Autoradios, um manche Motorräder, um Einsatzfahrzeuge oder um eine laut klingelnde Tram, da wieder irgendein Idiot meinte, er könne noch schnell die Kreuzung überqueren. All diese Geräusche hört man sehr wohl deutlich auch bei geschlossenem Fenster. Im Sommer nachts trotz 30 Grad warmer Wohnung mit offenem Fenster zu schlafen kann da schnell unmöglich werden.


    Das nimmt man in Kauf, weil die Wohnung zentral und/oder günstig ist. Aber es ist auf jeden Fall ein Störfaktor und man muss damit klarkommen können. Und ich bin nicht sicher, dass es bei einer Kaltmiete von 9 - 12 Euro so viele Interessenten geben wird, zumindest für die Seite zur Prager Straße.