Hallo Mathias, wie kommst Du auf die Idee, es wäre ein Bauvorhaben der Stadt Leipzig? Es ist eine Investition eines Privateigentümers: Laut LVZ heißt er Günter Widmann, ist über 70 und Druckerei-Besitzer aus Karlsruhe.
Und da es auf der Fläche Baurecht gibt, ja sogar einen gültigen Bebauungsplan, gibt es auch so gut wie keine Möglichkeit für die Stadtverwaltung, eine Bauvoranfrage abzulehnen. Warum sollte sie es auch tun?
Widmann gibt an,nach dem positiven Bauvorbescheid nun die Klärung von Grundstücksfragen anzugehen. Bereits seit 2012 laufen Verhandlungen zwischen ihm und dem Liegenschaftsamt, erläutert dessen Sprecher Robert Staacke. Dabei geht es um das städtische Flurstück 277 in Thonberg mit 4500 Quadratmetern. Es wurde im Januar 2012 vom Liegenschaftsamt zu einem Mindestgebot von 567.000 Euro zum Verkauf ausgeschrieben. Noch sei der Verkauf nicht vollzogen, so Staacke. Widmann muß auch noch eine weitere Fläche erwerben, die einem Privatmann aus Stuttgart gehört.
Stadtplanungsamtsleiter Jochem Lunebach sieht das Vorhaben positiv. "Dort gilt bis heute der Bebauungsplan Nummer 1, also der allererste, der gleich nach der Wende in Leipzig beschlossen wurde, um die vielen Lücken an der Prager Straße zu schließen." Der Investor wolle weit unter
den Möglichkeiten bleiben, die ihm dieser Plan einräumt. "So wird das Parkhaus eingeschossig mit 28 Stellflächen ausgeführt, die Häuser an der Schulze-Boysen- und Mühlstraße nur vier- und fünfgeschossig." An der Prager Straße sind die dort üblichen sieben Stockwerke vorgesehen. Um möglichst viel Grün zu erhalten habe sich Widmann bei der Anordnung der Häuser ebenfalls kompromissbereit gezeigt. Lunebach: "Das können wir nur begrüßen, zumal der Friedens- und Lene-Voigt-Park ganz in der Nähe sind."