Stahlbauer, der Satz war wohl etwas unverständlich.
Ich meine eine Firma, die ausschließlich Gebäude im Premium-Bereich saniert und vermarktet. Und diese ihre Firmensitz aus einer citynahen Lage in ein Gewerbegebiet verlagert, wo nicht mal eine Straßenbahn oder S-Bahn fährt, zumindest nicht so fußläufig wie in der Querstr.
Prager Projektfrühling (Bauvorhaben an der Prager Str.)
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Für mich klingt das Wohnkonzept sehr nach den typischen Business-Wohnungen. Eher klein und ohne große Verpflichtungen sind diese ideal für Personen welche nur die Werktag-Woche vor Ort sind oder unregelmäßig arbeiten. Auch wird sicher ein nicht unbeträchtlicher Teil der Wohnungen für kurze Zeiten mietbar sein. Das Konzept passt für mich ganz gut in das benachbarte Klinikviertel mit den Forschungseinrichtungen. Auch die Lage mit schneller Anbindung an S-Bahn/Hbf und Innenstadt ist ideal. Man glaubt gar nicht wie viele Piloten durch DHL mittlerweile zumindest teilweise in der Stadt Wohnen.
Ich denke die CG-Gruppe greift hier eine für Leipzig neue Anforderung ganz gut auf!
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^ Für diese Klientel ist das Konzept sicher auch zugeschnitten. Aber auch für dauerhaft Wohnende sollte das ein vielversprechendes Konzept sein. Ich denke da an junge Leute, die sich keine große Bude leisten können, aber erfahrungsgemäß gern Partys ausrichten. Oder wenn sich die bucklige Verwandschaft aus Döbeln ankündigt, dann will man auch nicht gern gequetscht in der Küche zusammensitzen. Zumindest in der Theorie klingt die geplante Nutzung interessant.
Hier bekommt man durch Klick eine hochauflösende Ansicht zu sehen.
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^ Mittlerweile ist die Fassade leicht verändert worden, vor allem werden die obersten Geschossdecke dicker und in den Ecken darunter entstehen Säule.
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^ Na endlich sieht die Erdgeschosszone mal einladener aus.
Eine farbliche Absetzung würde sicher auch gut aussehen.
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Die LVZ berichtet heute über geplante 427 Studentenapartments zwischen Prager und Stötteritzer Straße.
Doch die anwohner sind dagegen, wollen lieber die Baulücke an der Prager Straße behalten.
, weiß die LVZ
Jetzt bekommen wir wohl auch langsam in Leipzig eine Debatte über temporäre Grünflächen. Meines Erachtens sollte die Prager Straße wieder städtebaulich gerahmt werden und keine Brachflächenerschließungsstraße bleiben ... -
Unser Büro hat den Lageplan zum Bauantrag erstellt, soll heißen, ich bin mit dem Projekt ein wenig vertraut.
Soll quasi ein Studentenwohnheim mit Cafeteria im Eckbereich, gastronomischer Freisitz und eingeschossigem Parkhaus mit "Strandbar" auf dem Dach des Parkhauses werden.
Planer ist das Architekturbüro Matthias Irmscher aus Karlsruhe. -
Ich habe das Bauvorhaben mal in die DAFmap übernommen, wo es gern ergänzt werden darf:
http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=4254&mt=4&zoom=16Vermutlich wird es dann aber im Sprachgebrauch fast immer zu Reudnitz geschlagen werden. In dem Falle wäre es gar nicht falsch, denn die Fläche gehörte ca. 700 Jahre lang zur Reudnitzer Flur und wurde dann offenbar erst um 1900 oder noch später nach Thonberg umgeflurt: https://geoportal.sachsen.de/c…23-4871-a771-cf0a2d8a0356 (Bildmitte).
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Herzlichen Dank für die Information! Haben Sie eventuell Näheres zu a) Bürgerprotestenn aus Ihrer Sicht und b) Visualisierungen?
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Zu den Bürgerprotesten habe ich keine Informationen, zur Zeit wird allerdings das Projekt sehr intensiv in sozialen Netzwerken diskutiert.
Betreffs Visualisierungen, wir haben bei uns im Büro Projektpläne, diese hier zu veröffentlichen, bin ich sicherlich nicht berechtigt.
Da ich gerade auch nicht in der Firma bin, kann ich nur aus dem Gedächtnis (letzter Projekteinblick November 2014) das Projekt beschreiben (das Raummodell der LVZ entspricht ziemlich gut dem Projekt):- Front Prager Straße (EG + 5 OG) geschlossen mit großem Durchgang im EG-Bereich Verlängerung Stötteritzer Straße zur Prager Straße
- Front Mühlstraße (EG + 5 OG) geschlossen
- Front Schulze-Boysen-Straße (EG + 4 OG) geschlossen mit Zufahrt zum eingeschossigen Parkhaus
- alles Flachdächer
- Parkhaus mit "Strandbar" auf dem Dach
- großer Durchgang im EG-Bereich im Kreuzungsbereich parallel zur Prager Straße
- im Eckbereich eine Cafeteria, ein Bäcker mit Freisitz im begrünten Innenhof
- viele Fahrradstellplätze
- keine Unterkellerung des KomplexesDie beiden genannten Durchgänge sind zwingend, da dort unterirdische Fernwärmetrassen verlaufen, die nicht direkt überbaut werden dürfen (logisch).
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In der Tat .... Dort scheint auch jemand mitzuschreiben, der involviert ist
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In der Tat .... Dort scheint auch jemand mitzuschreiben, der involviert ist
Ertappt.;) -
Vermutlich wird es dann aber im Sprachgebrauch fast immer zu Reudnitz geschlagen werden. In dem Falle wäre es gar nicht falsch, denn die Fläche gehörte ca. 700 Jahre lang zur Reudnitzer Flur und wurde dann offenbar erst um 1900 oder noch später nach Thonberg umgeflurt.
Nach meinen Infos gehörten die Flächen immer zu Reudnitz. Wobei das geplante Bauvorhaben genauer gesagt im ehemaligen Neureudnitz realisiert werden soll. Nachfolgend 2 Karten, auf denen die Grenzen schwarz (1915) bzw. rot (1920) markiert sind. Wann wurde denn dieses Gebiet von Thonberg "okkupiert"?
Karte Neureudnitz 1915
Karte Neureudnitz 1920
Noch einige Anmerkungen zur Entwicklung des Viertels und zum Projekt.
Das sogenannte Neureudnitz entstand ab 1855 mit der Ansiedlung der Maschinenfabrik und Eisengießerei des berühmten Werkzeugmaschinen-Tüftler Christian Mansfeld (u.a. vollendete er 1853 die erste in Deutschland hergestellte Nähmaschine!) in der Mühlstraße 15-19 (ab 1921 in Paunsdorf, Riesaer Straße 56-64).
Die industrielle Entwicklung von Reudnitz verlief zweigeteilt, einmal an der Kohlgartenstraße im alten Dorf Reudnitz, und im Süden auf Reudnitzer Flur an der Mühlstraße (so entstand ab 1862 die Brauerei von Adolf Schröder, spä. Riebeck, in der Mühlstr. 13). Beide Firmen haben das Quartier in seiner Entwicklung wesentlich beeinflusst.
Man nannte diesen südlichen Teil Neureudnitz, die Flächen dazwischen waren noch nicht bebaut. Neureudnitz war sogar seit 1864 eine eigenständige Landgemeinde, auf alten Karten ist die Bezeichnung noch zu sehen, am 01. Januar 1890 ging es ab zu "Muttern" nach Leipzig.
1988-90 erfolgte der Flächenabriss ganzer Straßenzüge (Cäcilienstr., Oswaldstr., Witzgallstr.-ex Friedrich-Wilhelm-Str., Stötteritzer Str.), und auch diesem Gründerzeit-Terrain blieb im Anschluss die Heimsuchung mit den berühmt-berüchtigten "WBS 70" Betonbunkern nicht erspart. Zu allem Unglück wurde das ohnehin stark perforierte Gebiet nach 1990 auch noch mit lichtem Hain und nicht ganz so dunklem Wald beglückt, was einen weiteren Abbruch von Altbausubstanz zur Folge hatte.
Wenn ich richtig gezählt habe, sind von der ursprünglichen Bebauung in Neureudnitz abzüglich Kriegsfolgen, sozialistischer Wunderwirtschaft und Nachwende-Nachwehen lediglich 4 Exemplare übrig geblieben, und ganze zwei davon bilden die alte westliche Gemarkung von Neureudnitz an der Prager Straße.
Daher begrüße ich dieses Bauvorhaben sehr und hoffe, dass damit wenigstens ein Anfang gemacht wird, um der Ostseite der Prager Straße in diesem Bereich wieder einen städtebaulichen Rahmen zu geben. Viel Glück damit!
Bilder sind von mir.
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Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber irgendwann nach 1920 (Deine Karte) wurde Neureudnitz offenbar zu Thonberg und Reudnitz geschlagen, ich nehme mal, im Zusammenhang mit der Aufhebung von Neureudnitz und der Neuaufteilung des Gebietes bzw. der Anlage der neuen Straßen. Dabei wurde die Nordgrenze entlang der Mühlstraße beibehalten und die heutige Schulze-Boysen-Straße als neue Westgrenze der Stadtteile Reudnitz und Thonberg in dem Bereich bestimmt:
https://geoportal.sachsen.de/c…56-4d36-a79a-cf6b2182d20e
Das größte Flurstück hat die Nr. 277 in der Gemarkung Thonberg, das kleinere die Nr. 308:
http://stadtplan.leipzig.de/We…-1d9e91f9ea05&client=flex -
1988-90 erfolgte der Flächenabriss ganzer Straßenzüge (Cäcilienstr., Oswaldstr., Witzgallstr.-ex Friedrich-Wilhelm-Str., Stötteritzer Str.), und auch diesem Gründerzeit-Terrain blieb im Anschluss die Heimsuchung mit den berühmt-berüchtigten "WBS 70" Betonbunkern nicht erspart. Zu allem Unglück wurde das ohnehin stark perforierte Gebiet nach 1990 auch noch mit lichtem Hain und nicht ganz so dunklem Wald beglückt, was einen weiteren Abbruch von Altbausubstanz zur Folge hatte.
MoinMoin!
Als ewiger Mitleser im Forum habe ich mich nun doch mal angemeldet, ich finde es klasse was ihr macht und was es hier im Forum zu entdecken gibt.Nun zur Sache. Ich bin dort im Neubaugebiet aufgewachsen und suche nun schon eine Weile nach Bildmaterial der Vor-/Nachkriegsbebauung der Straßenzüge. Ich bin bis jetzt weder in diversen Büchern, noch in den Stadtteilstudien von Pro Leipzig e.V. fündig geworden.
Hat eine(r) von euch dort ein paar Infos an wen ich mich wenden kann oder hat vllt. selbst jemand Material?
Danke schonmal für die Infos, beste Grüße
Daniel -
Hallo Brotbeutel
Willkommen in DAF und Danke für das Interesse. Eigentlich gehört das Thema Historie wohl nicht hierher, ich glaube dafür ist der Thread Historische Ansichten und Vergleiche im Café Mephisto vorgesehen, den findest Du hier. Kann sein das uns der Admin gleich dorthin rauskegelt. Ausnahmsweise gibt es im Anschluss einen kleinen Bildbonus, sozusagen als Kompensation für Deinen steinigen Weg der Anmeldung.Ich bin dort im Neubaugebiet aufgewachsen und suche nun schon eine Weile nach Bildmaterial der Vor-/Nachkriegsbebauung der Straßenzüge. Ich bin bis jetzt weder in diversen Büchern, noch in den Stadtteilstudien von Pro Leipzig e.V. fündig geworden.
Das Problem kenne ich, mir geht es genauso. Ich habe nur 2 Abbildungen gefunden, welche Dich interessieren könnten, eine aus Neureudnitz (Oswaldstraße) und eine andere aus Thonberg (Witzgallstraße).
Oswaldstraße 1930er
Bild: Stadtgeschichtliches MuseumDie Oswaldstraße in den 1930er (?). Blickrichtung nach Norden, die Straße mündet dort in die Mühlstraße, ein Teil der Riebeck-Brauerei ist gut zu erkennen. Der dreieckige Schmuckplatz Mitte-Links war umgrenzt von der Stötteritzer Straße (im Vordergrund unten nach links führend, sonst nicht im Bild), der Friedrich-Wilhelm-Straße (ab 1947 Witzgallstraße) als nördlicher Abschluss - von rechts die Oswaldstraße kreuzend und (nicht im Bild) nach links zur Stötteritzer Straße führend und der vom Süden nach Norden verlaufenden Oswaldstraße. Ganz links im Bild mündet noch die Cäcilienstraße auf den Platz.
Die zu sehenden Gebäude:
Eckhaus links = Cäcilienstr. 23 - Ecke Friedrich-Wilhelm-Str.
Eckhaus Mitte = Oswaldstr. 26 - Ecke Friedrich-Wilhelm-Str.
Rechts angeschnitten = Oswaldstr. 19, die Markise beschattet wohl die Auslagen der Uhrenhandlung Rothe.
Alle auf diesem Bild zu sehenden Gebäude haben die Luftangriffe überstanden und waren laut Adressbuch 1949 voll belegt. Das weitere Schicksal ist bekannt.Stötteritzer Str./Ecke Witzgallstr.
Bild: Bildindex Deutsche Fotothek – Bild F. Hettwer im Juli 1992 – Bildbeschreibung: Wohn- u. Geschäftshaus (Ruine) Stötteritzer Str./Ecke Witzgallstr.Ich vermute es ist Witzgallstr. 6 - ex Friedrich-Wilhelm-Str. 6 (1929-47) - ex Mariengasse 3 (bis 1928). Wenn meine Hausnummern-Spekulation korrekt sein sollte, geht hier der Blick vom oben erwähnten Schmuckplatz in Ost-West-Richtung zu Prager Straße. In Vordergrund verläuft die Stötteritzer Straße von rechts (Norden - Neureudnitz) nach links (Süden - Thonberg). Die kurze Straße vom linken Eckhaus bis zur Prager Straße im Hintergrund hieß bis 1929 Mariengasse und wurde im selben Jahr mit der Friedrich-Wilhelm-Straße (ab 1947 Witzgallstraße) vereinigt. Die beiden Gründerzeithäuser im Hintergrund rechts und links könnte die im Abbruch befindliche Westseite der Prager Straße darstellen. In der Mitte ganz hinten wäre dann das ehemalige Taubstummeninstitut (Samuel-Heinicke-Schule) an der Karl-Siegismund-Straße zu sehen. So zumindest meine Erklärung des Bildes nach einem tiefen Blick in die Glaskugel. Vielleicht hat ja jemand andere Infos.
Alles in allem eine eher mager Ausbeute an Bildmaterial. Versuche es doch mal im Stadtarchiv in der Torgauer Straße (Nutzung kostenpflichtig), dort gibt es auch eine Fotosammlung. Ansonsten kann man nur hoffen dass einige Zeitzeugen ihre alten Bilder digitalisieren und irgendwann mal ins Netz stellen. Das Desertieren der gesuchten Altbausubstanz ist ja noch keine 30 Jahre her.
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^ Ja, ich werde die letzten Beiträge später verschieben. Solange kann hier weiter geschrieben werden.
Edit 03.04.: Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, die letzten Beiträge als kleinen Bildungsausflug stehen zu lassen.
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Vielen Dank für die Infos hier und per PN! Dann will ich das eigentliche Thema hier gar nicht weiter mit meiner Anfrage strapazieren und mache dann ggf. im Historische Ansichten Thema weiter wenn ich fündig geworden bin.
Dankeschön Cowboy für die Geduld.
Beste Grüße
Daniel -
Hallo und guten Abend,
bin ebenfalls neu hier im Forum und sehr angetan von euern bisherigen Beiträgen. Dadurch erhält man einen wirklich guten Überblick der aktuellen Geschehnisse in der Stadt.
Habt ihr vielleicht nähere Informationen zu dem Projekt? Mich würde interessieren ob es wirklich umgesetzt werden soll oder nur eines der vielen Luftschlösser der Stadt ist? Wann soll mit den Arbeiten begonnen werden und wie lange wird man wohl für den Bau benötigen?
Gibt es wirklich so viel Bedarf an Studentenapartments dass die Stadt aktiv werden muss - gibt es nicht schon mehrere private Unternehmen (Baugo, KSW, YOUNIQ) die in diesem Bereich den Bedarf decken?Sind schon Mietpreise bekannt und wird sich das Angebot an die privaten Unternehmen orientieren?
Vielen Dank soweit
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Als Student ist es jetzt schon nicht ganz einfach, eine bezahl- und brauchbare Wohnung zu finden. Es geht natürlich noch - absolut kein Vergleich mit vielen anderen (Studenten)städten, aber das enorme Wachstum Leipzigs, gerade auch bei jungen Menschen, macht sich definitiv bemerkbar. Und das wird sich auch nicht so schnell wieder drehen. Daher halte ich mehr Studentenwohnungen definitiv für sinnvoll.